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Veröffentlicht am 31.01.2024

Vorausgesagter Mord?

Das Mörderarchiv
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Kann man seinen eigenen Mörder überführen, bevor er einen erwischt? Das versucht zumindest die heimliche Protagonistin Frances Adams in diesem Buch. Leider lernt sie der Leser nur indirekt kennen, denn ...

Kann man seinen eigenen Mörder überführen, bevor er einen erwischt? Das versucht zumindest die heimliche Protagonistin Frances Adams in diesem Buch. Leider lernt sie der Leser nur indirekt kennen, denn wie der Klappentext verrät, ist sie bereits zu Beginn der Story tot.

Im Mittelpunkt des Buches steht deshalb ihre Nichte Annie, die den Mordfall um ihre Tante lösen muss, um zu erben - und damit das Haus zu sichern, in dem sie mit ihrer Mutter wohnt. Und als Leser darf man sie dabei begleiten.

Ich fand Annie von Anfang an sympathisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck, wirkt in der Provinz etwas überfordert, ist aber trotzdem unerschrocken und hat das Ziel immer im Blick. Wenn mich die Hauptfigur eines Buches auf seine Seite ziehen kann, ist das für mich schon mal die halbe Miete.

Erzählt wird aber nicht nur linear, sondern es gibt auch immer wieder Rückblenden in die Jugend von Tante Frances. Das ist sehr geschickt mit alten Tagebucheinträgen gelöst. Mir hat diese Abwechslung sehr gut gefallen, denn so hatte man unterschiedliche Perspektiven und Zeitstränge, die sich miteinander verwebt haben - zumindest im Laufe des Buches.

Am Anfang habe ich mir etwas schwer getan. Es kommen vielen verschiedene Personen vor, zum Teil einmal als Jugendliche und dann wieder als alte Leute, die man erstmal für ich sortieren und dann in einen Zusammenhang stellen muss. Zwischendurch war ich etwas überfordert, aber wenn man einmal den Überblick hat, ist alles halb so wild.

Man kann auf jeden Fall miträtseln und versuchen, den Täter zu schnappen. Allerdings empfand ich das als sehr schwer. Auch als geübte Krimileserin habe ich ihn nicht entlarven können und musste mich auf Annie verlassen. Ich glaube, ein paar Hinweise mehr hätten gut getan - aber so hatte das Buch am Ende auf jeden Fall einen Aha-Effekt.

Ich wurde gut unterhalten und bis auf die bereits angesprochenen Kleinigkeiten konnte mich das Buch wirklich überzeugen: Vier Sterne von mir!

Veröffentlicht am 23.01.2024

Für mich der schwächste Teil der Reihe

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Schon der 5. Teil der "Achtsam morden"-Reihe... das ging jetzt wirklich schnell!

Ich finde die Reihe rund um den Anwalt/Kopf eines Verbrechersyndikats Björn Diemel total witzig - muss aber leider sagen, ...

Schon der 5. Teil der "Achtsam morden"-Reihe... das ging jetzt wirklich schnell!

Ich finde die Reihe rund um den Anwalt/Kopf eines Verbrechersyndikats Björn Diemel total witzig - muss aber leider sagen, dass "Achtsam morden durch bewusste Ernährung" für mich der bisher schwächste Teil ist.

Wie gewohnt ist der Schreibstil sehr flüssig und es wird aus der Sicht des Protagonisten erzählt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sie beginnen immer mit einem passenden Zitat.

Ein absoluter Pluspunkt ist der bissige Humor und die abgedrehte Geschichte, die einem zum Schmunzeln bringt. Es ist alles etwas übertrieben, aber genau das macht die Reihe aus. Leider war die Story diesmal etwas vorhersehbar. Vor allem der große Twist war sehr offensichtlich.

Satire darf alles, das stimmt, aber diesmal wurde mein Geschmack nicht immer getroffen. Ich war zwischendurch genervt von den Seitenhieben auf die Klimabewegung und das Gendern. Das hätte man besser verpacken können.

Auch die Passagen zur Ernährungsumstellung waren nicht meins. Sie waren einfach zu lang und die Story geriet dadurch ins Stocken. Man erfährt viel über die Zusammensetzung unserer Nahrung, aber es ist immer noch Belletristik und kein Ratgeber.

Alles in allem hat das Lesen auch wieder Spaß gemacht, allerdings ist es für mich der bisher schwächste Teil. Natürlich werde ich der Reihe trotzdem treu bleiben :)

Veröffentlicht am 18.01.2024

Super dritter Fall

Die Strafe
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Endlich ein neuer Fall für Erdmann und Eloglu! Es handelt sich bereits um den dritten Fall für das ungleiche Ermittler-Duo. Man kann das Buch zwar auch alleine und ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall ...

Endlich ein neuer Fall für Erdmann und Eloglu! Es handelt sich bereits um den dritten Fall für das ungleiche Ermittler-Duo. Man kann das Buch zwar auch alleine und ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist, aber ich empfehle trotzdem, die Reihenfolge einzuhalten. Dann bekommt man die Entwicklung der Figuren und vor allem wie die Beiden zusammenwachsen und ein Team werden einfach besser mit. Und es lohnt sich einfach :)

Diesmal scheint es um einen Serienkiller zu gehen, der es auf Umweltsünder abgesehen hat und somit im Sinne der Erhaltung unserer Erde mordet.

Wie schon bei den Vorgängern ist das Buch so aufgebaut, dass man mal durch die Augen des Mörders blickt und dann wieder den Ermittlern folgt. So weiß man immer etwas mehr als die Kommissare. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Man möchte ihnen am liebsten helfen und ins Buch schreien, dass sie hier oder dort etwas wichtiges übersehen.

So ganz klar, wer der Mörder konkret ist, weiß man diesmal aber lange nicht. Nur nach und nach bekommt man mehr Informationen und kann dann langsam ein Motiv erkennen - das so ganz anders ist, als man am Anfang denkt.

Mir hat vor allem wieder die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern gefallen. Am Anfang waren sie sich ja nicht wirklich grün, mittlerweile arbeiten sie super zusammen und ergänzen sich perfekt. Sie arbeiten auf Augenhöhe und Alpay Eloglu nimmt eine immer wichtigere Rolle ein, in dem er penibel auch kleinsten Hinweisen folgt. Ich bin auf seine Weiterentwicklung gespannt.

Für schwache Nerven ist dieser Band auf jeden Fall nichts. Die Morde sind brutal und schonungslos. Sie werden auch ziemlich anschaulich geschildert. Es ist nicht so brutal, wie man es teilweise aus amerikanischen Thrillern kennt, aber einen flauen Magen bekommt man manchmal schon.

Mir hat das Buch super gefallen, ich habe es in zwei Tagen durchgelesen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2024

Long live the King

Ein Fall von Majestätsvergiftung
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Ein Krimi über die britische Königsfamilie? Geht das überhaupt? Ja, denn der Autor bedient sich einen Kniff. Es ist nicht die reale Königsfamilie, die wir kennen, sondern es gab vor einiger Zeit eine Änderung ...

Ein Krimi über die britische Königsfamilie? Geht das überhaupt? Ja, denn der Autor bedient sich einen Kniff. Es ist nicht die reale Königsfamilie, die wir kennen, sondern es gab vor einiger Zeit eine Änderung der Thronfolge und so ist diese fiktive Königsfamilie entstanden. Das hat mir gut gefallen, weil es eben die anderen königlichen Personen erklärt, man aber auch gewisse Ähnlichkeiten zur aktuelle Familie sehen kann.

Am Anfang muss man sich etwas hineinfuchsen. Es sind zwar nur die engsten Mitglieder der königlichen Familie zu Weihnachten auf Balmoral Castel, aber die verschiedenen Namen muss man sich erstmal merken. Da jeder seine Eigenheiten hat, klappt das aber recht schnell.

Im Mittelpunkt des Buches steht der Leibkoch Jonathan Alleye, der nach dem plötzlichen Tod des Königs zum unfreiwilligen Ermittler wird. Das Prekäre: Es kann nur ein Mitglied der Königsfamilie den Mord verübt haben, denn das Schloss ist eingeschneit und sonst ist niemand vor Ort.

Man kann deswegen sehr gut den Hinweisen folgen, zusammen mit Jon ermitteln und seine eigenen Theorien aufstellen, wer denn der Mörder ist. Jeder scheint etwas zu verbergen und jeder scheint auf seine Weise vom Tod des Monarchen zu profitieren. Mir hat es Spaß gemacht, hinter die Fassaden zu blicken.

Der Krimi ist genau das, was das Genre verspricht: Cosy! Er ist unblutig und hat eine gute Prise schwarzen Humor, sodass man zwischendrin auch mal Schmunzeln kann.

Das Ende ist richtig klasse und wirft nochmal alles durcheinander! Damit habe ich so nicht gerechnet, es ist aber eine tolle Auflösung.

Mir hat das Buch echt Spaß gemacht: Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.01.2024

Kuchen trifft Leiche

Wer den Löffel abgibt
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Titel und Cover sind absolut gelungen und haben mich neugierig gemacht - und der Klappentext hat dann den Rest erledigt: Ich MUSSTE das Buch unbedingt lesen.

Ich bin ein großer Fan von "Das große Backen" ...

Titel und Cover sind absolut gelungen und haben mich neugierig gemacht - und der Klappentext hat dann den Rest erledigt: Ich MUSSTE das Buch unbedingt lesen.

Ich bin ein großer Fan von "Das große Backen" und der Krimi versetzt einen sofort in das bekannte Backzelt. Das Setting ist einfach wunderbar: Ein altes Herrenhaus auf dem Land, alles ruhig und gediegen - da erwartet man eigentlich die pure Harmonie.

Aber es wäre ja kein Krimi, wenn es wirklich so wäre. Ich fand es toll, zuerst die unterschiedlichen Kandidaten der Back-Show kennenzulernen. Dadurch bekommt man einen Überblick, wer überhaupt dabei ist und da die Charaktere so unterschiedlich sind, muss es zwangsläufig zu Spannungen kommen. Man wartet beim Lesen förmlich darauf.

Schon bald gibt es auch die ersten vermeintlichen Sabotagen. Aber wer steckt dahinter? Oder ist alles nur Zufall? Ich habe relativ früh eine Ahnung entwickelt, die sich dann auch als wahr herausgestellt hat. Nichtsdestotrotz bleibt die Spannung hoch und man kann gut miträtseln.

Viel spannender allerdings sind die Geheimnisse und Beweggründe der Kandidaten, die bei der Show mitmachen. Man bekommt schnell das Gefühl, dass es nicht nur ums Backen geht. Das war richtig gut gemacht und verleiht dem Krimi noch etwas Tiefe.

Die Auflösung am Ende ist einfach genial. Ich habe es wirklich sehr genossen und mitgefiebert.

Es hat super viel Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Leider schreit das Buch nicht nach einer Fortsetzung, aber die Schreibweise der Autorin hat mir so gut gefallen, dass ich sie unbedingt im Blick behalten möchte.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung - nicht nur für Back-Fans.