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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2017

Subtil spannend

The Couple Next Door
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Was sich in der Leseprobe schon angedeutet hat, wurde für mich während des Lesens zur Gewissheit: Das Buch ist ein richtiger Pageturner! Und dass, obwohl dieser Thriller ohne viel Blut auskommt. Die Spannung ...

Was sich in der Leseprobe schon angedeutet hat, wurde für mich während des Lesens zur Gewissheit: Das Buch ist ein richtiger Pageturner! Und dass, obwohl dieser Thriller ohne viel Blut auskommt. Die Spannung wird hier sehr subtil erzeugt, ist aber auf jeder Seite vorhanden.

Ich habe noch keine Kinder, aber ich kann mir vorstellen, dass Anne und Marco das schlimmste erleben, was Eltern passieren kann: Das Baby ist einfach verschwunden. Schon alleine diese Ausgangslage sorgt dafür, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

Schnell wird allerdings klar: Der Leser kann Vermutungen anstellen, wird aber meistens daneben liegen :) So ging es zumindest mir, als ich mir mein eigenes Bild der Situation gemacht hatte. Je mehr Details ans Licht kamen, desto mehr wurde ich überrascht und obwohl ich meinen Verdacht mehrmals über den Haufen geworfen habe, gab es doch immer wieder neue Entwicklungen, die meine schöne Gedankenkonstrukte zu nicht gemacht haben. Also: Miträtseln und mitfiebern ist hier auf alle Fälle vorprogrammiert.

Super finde ich auch den Titel des Buches: "The Couple next door". Welches Paar damit aber gemeint ist, wird dem Leser nicht so schnell klar...

Aber auch der Schreibstil konnte mich überzeugen. Mal bekommt man die Gefühle des Ehepaars hautnah mit, mal steht man mehr auf der Seite des Polizisten, sodass man immer weiß, was welche Partei gerade denkt. Noch dazu ist die Sprache wunderbar gewählt, sodass man nur so über die Seiten fliegt.

Das Ende hat es dann nochmal wirklich in sich, denn die Ereignisse überschlagen sich. Man kommt kaum mit, wer jetzt auf welcher Seite steht, da sich das minütlich zu ändern scheint. Mit der Wahrheit scheint es niemand so genau zu nehmen. Der Ausgang an sich ist dann sehr überraschend - ich hätte das am Anfang nie geahnt! So muss es sein!

Insgesamt konnte mich das Buch aufgrund des schönen Schreibstils und der permanenten Spannung, die beim Lesen aufgebaut wird, überzeugen. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 25.03.2017

Vier Frauen, drei Fälle

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -
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Ich weiß noch, dass mich die Bücher rund um Lindsay Boxer vor ein paar Jahren wirklich gefesselt haben. Aber entweder meine Ansprüche haben sich geändert oder dieser Teil ist einfach nicht so gut wie die ...

Ich weiß noch, dass mich die Bücher rund um Lindsay Boxer vor ein paar Jahren wirklich gefesselt haben. Aber entweder meine Ansprüche haben sich geändert oder dieser Teil ist einfach nicht so gut wie die anderen.

Lindsay ist mittlerweile verheiratet, wünscht sich auch ein Baby, also muss es natürlich ein Fall sein, der sich um ein verschwundenes Kind dreht. Das ist an sich ja sehr spannend. Leider blieb es aber für mich sehr oberflächlich und es kam auch sehr schnell zu einer Lösung, die dann überhaupt nicht spektakulär war - zumindest für meinen Geschmack.

Auch die anderen Fälle, mit denen sich die Freundinnen beschäftigen, gehen nicht in die Tiefe. Cindy, die Reporterin beispielsweise ist hinter einer Story eines Vergewaltigers her. Aber viel kommt da nicht. Auch Yuki, die einen wichtigen Fall vor Gericht verhandelt, bleibt sehr blass. Bei ihrem Fall kam allerdings dann doch auch mal Spannung auf, da es einige Wendungen gab, mit denen ich beim lesen nicht gerechnet habe. Claire, die Gerichtsmediziner und vierte im Bunde kommt fast gar nicht vor.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Privatleben der Freundinnen viel mehr im Mittelpunkt stand als die eigentlichen Ermittlungen. Schade!

Wie man es von Patterson gewohnt ist, sind die Kapitel kurz und die Perspektiven wechseln. Das sorgt für einen schönen Lesefluss und man ist relativ schnell durch.

Insgesamt war es ganz nett, aber wirklich überzeugt hat mich der 10. Teil des Women's Murder Club nicht. Deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Würdest du zustimmen, deine Frau zu töten?

Die Gerechte
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Die Ausgangssituation fand ich schon mal super, weil sie so ungewöhnlich war. Und genauso geht das Buch auch weiter. An sich ist es ja nicht sooo besonders, dass ein Ehemann betrogen wird. Aber wie dann ...

Die Ausgangssituation fand ich schon mal super, weil sie so ungewöhnlich war. Und genauso geht das Buch auch weiter. An sich ist es ja nicht sooo besonders, dass ein Ehemann betrogen wird. Aber wie dann alles verläuft, ist wirklich unfassbar genial - solange es eine fiktive Thriller-Handlung bleibt.

Sehr gut gefallen hat mir, dass alles in der Ich-Form geschrieben ist, die einzelnen Kapitel dann immer abwechselnd von anderen Personen. So bekommt der Leser hautnah verschiedene Sichtweisen mit und es gibt immer kleine Cliffhanger. Ich musste das Buch einfach an einem Tag verschlingen, weil ich es nicht weglegen konnte. Aber nicht nur deshalb: Es gibt so viele unvorhersehbare Wendungen, dass ich mir mehrmals gedacht habe: "Das kann jetzt nicht sein!." In sich ist dann aber alles so schlüssig und logisch, dass es ein großes Ganzes ergibt.

Die Sprache an sich ist sehr nüchtern, Emotionen gibt es kaum. Dadurch werden die Ereignisse, die sich teilweise überschlagen, teilweise schon surreal. Es geht schließlich darum, dass ein Mord geplant wird, weil der Ehemann betrogen wurde. Eifersucht sucht man trotzdem vergeblich. Aber es ist nicht schlecht, denn die Verhaltensweisen, so nüchtern sie auch sind, passen nicht nur zum Handlungsverlauf, sondern auch zu den Personen.

Ted, der gehörnte Ehemann, tritt als Hauptperson schnell in den Hintergrund. Für mich war er beim Lesen eher Beiwerk. Da bietet Lily, die schöne Unbekannte vom Flughafen, einfach viel mehr Potential. Sie scheint absolut kein Gewissen zu haben und es ist erschreckend, aber genau das macht sie sympathisch. Sie ist absolut rational, nicht bösartig, aber trotzdem trifft sie Entscheidungen über Leben und Tod.

Wunderbar ist dann auch das Ende. Für den Leser bleiben keine Fragen offen, hier gibt es einen runden Abschluss. Aber trotzdem gibt es zum Schluss noch einen tollen Twist, der mich richtig begeistert hat.

Ihr habt gemerkt, das Buch konnte mich komplett überzeugen. Deswegen: Lange Rede, kurzer Sinn: 5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.03.2017

Wer ist hier verrückt?

Kaltes Verlangen
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Man fängt an, dieses Buch zu lesen und ist total gefesselt. Denn anders als üblich geht der Leser hier mit der "bösen" Protagonistin mit - einer Stalkerin, die wirklich komplett verrückt zu sein scheint. ...

Man fängt an, dieses Buch zu lesen und ist total gefesselt. Denn anders als üblich geht der Leser hier mit der "bösen" Protagonistin mit - einer Stalkerin, die wirklich komplett verrückt zu sein scheint. Sie sieht jemanden in der U-Bahn oder an einem anderen öffentlichen Ort, findet ihn oder sie gut und verfolgt denjenigen dann, bis es ihr zu langweilig wird. Diese Perspektive war wirklich spannend.

Auch war es irgendwie komisch, dass man die Protagonistin, obwohl sie wirklich einige verrückte und illegale Dinge tut, richtig sympathisch findet. Zumindest am Anfang. Denn leider ist meine Meinung dem Buch gegenüber ab der Hälfte gekippt - und das lag auch an Kim.

Sie verhält sich nicht wirklich rational, vergeudet aufgrund ihrer Stalking-Sucht auch ihre Talente, aber sie ist auch sehr gefühlskalt. Es passieren schlimme Dinge, die sie geschehen lässt und sie zeigt keinerlei Gefühle. Zwar wird mal erwähnt, dass sie ein schlechtes Gewissen hätte, aber so wirklich kam das für mich nicht rüber.

Das lag auch ein bisschen am Schreibstil. Der ist flüssig, gut zu lesen und man kann gut folgen. Allerdings bleibt er, was die Gefühle betrifft, doch sehr oberflächlich.
Spannend sind allerdings die immer mal wieder eingeschobenen Tagebucheinträge. Die scheinen anfangs gar nicht so richtig zur Geschichte zu passen. Zum Ende wird das dann aber logisch aufgeklärt.

Aber das Ende... konnte mich leider gar nicht packen. Es hat sich für meinen Geschmack dann doch etwas gezogen. Es gab zwar viele unerwartete Wendungen, auf die ich so nicht gekommen wäre. Aber trotzdem hat mir was gefehlt... Es geht mir zu glatt, die Spannung fehlt und leider eben auch die anfängliche Sympathie für Kim.

Insgesamt hat das Buch eine super Idee, die in der ersten Hälfte des Buches super umgesetzt wurde. Danach geht es allerdings für meinen Geschmack bergab - deswegen nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.03.2017

Der Schwarze Tod kommt zurück

Gift - Der Tod kommt lautlos
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Leider, leider nimmt der Klappentext meiner Meinung nach zu viel vorweg. Denn bis es zum Giftanschlag kommt, der hier genannt wird, hat man schon das halbe Buch gelesen.
An sich ist es nicht schlimm, da ...

Leider, leider nimmt der Klappentext meiner Meinung nach zu viel vorweg. Denn bis es zum Giftanschlag kommt, der hier genannt wird, hat man schon das halbe Buch gelesen.
An sich ist es nicht schlimm, da es trotzdem spannend ist - mir geht es aber dann immer so, dass ich richtig auf die Infos und Handlungen aus dem Klappentext warte.

Der Einstieg ist mir diesmal ein bisschen schwerer gefallen, auch wenn einige Personen auftauchen, die man aus "H2O" schon kennt. Trotzdem war es am Anfang etwas wirr und ich musste mich erst wieder hineinfuchsen, wer auf welcher Seite steht und was das große Ganze ist.

Dann wurde das Buch aber wieder zu einem absoluten Lesegenuss: Toller Schreibstil, überraschende Wendungen und Entwicklungen, kurze Kapitel mit Perspektivenwechsel... also alles, was das Thriller-Herz begehrt.

Das Erschreckendste war natürlich, wie realistisch das Szenario war. Wenn Terroristen einen Virus aussetzen, hat man kaum die Chance, dem entgegenzuwirken. Das wurde hier sehr gut dargestellt. Manchmal war es mir sogar schon ein bisschen zu realistisch, vor allem wenn es um die Darstellung der Anschlagsopfer und deren Symptome ging.

Gut gefallen hat mir auch, dass ein aktuelles Ereignis - die Krise zwischen Russland und der Ukraine - Aufhänger des Buches war. Auch wenn ich nicht hoffe, dass sich das zu einer der im Buch gezeigten Situation entwickelt, hat es doch die Machtlosigkeit auf der einen, die Machtgier mancher Politiker auf der anderen Seite gut aufgezeigt. Natürlich wird hier aber auch sehr schwarz-weiß gezeichnet: Russland gegen den Westen. Hoffen wir einfach, dass es nicht soweit kommt.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, es kam aber für mich nicht an den Vorgänger heran. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!