Profilbild von josephinabg

josephinabg

Lesejury Profi
offline

josephinabg ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit josephinabg über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2020

Was in aller Welt war DAS?

Kingsfall
0

Inhalt:

Es geht um Savannah, die ihre Schwester Samantha verloren hat. Diese nahm sich ein Jahr zuvor das Leben und ertrank im Pool der Universität. Savannah glaubt nicht an die Suizidgeschichte und möchte ...

Inhalt:

Es geht um Savannah, die ihre Schwester Samantha verloren hat. Diese nahm sich ein Jahr zuvor das Leben und ertrank im Pool der Universität. Savannah glaubt nicht an die Suizidgeschichte und möchte nun ebenfalls an der Baylor Universität studieren, um die Wahrheit über Samanthas Tod herauszufinden. Wie das Schicksal es nun einmal will, lernt sie Kaylan kennen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen aber Savannah ahnt nich, worüber Kaylan alles Bescheid zu wissen scheint.

Meine Meinung:

Das Positive: Das Cover ist wirklich wunderschön und auch den Klappentext fand ich sehr ansprechend. Ich bin ehrlich, ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, aber mehr positives kann ich hier leider nicht mehr sagen.

Fangen wir beim Schreibstil an. Ja, der Schreibstil ist sehr locker und dadurch flüssig zu lesen aber es trotzt nur an Alltagssprache. Man kann „Fuck“, „Beschissen“ oder auch „Ficken“ auch anders ausdrücken. Gefühlt in jedem zweiten Satz wird gesagt, wie sehr Kaylan Savannah doch gerne „ficken“ würde. Also wo zum Teufel ist das ein guter Schreibstil? Es gibt keine Abwechslung an Verben oder Adjektiven. Fast jeder Satz ist gleich strukturiert und klingt so, als würden Jugendliche aus der 11. Klasse sich über Mädels, Sex und Drogen unterhalten.

Savannah - ein Mädchen wie sie wohl im Buche steht. Tough, schlagfertig und hat immer einen Spruch parat. Der Charakter war leider zu wenig durchdacht. Ich habe das Gefühl, sie überhaupt nicht kennengelernt zu haben? Und noch etwas, was mir besonders aufgefallen ist: sorgen sich ihre Eltern überhaupt nicht um sie? In dem ganzen Buch haben die drei nicht einmal miteinander gesprochen oder sie angerufen. Ich meine, wenn sie schone eine Tochter verloren haben, dann ist man als Elternteil ja wohl besonders bemüht, die andere Tochter zu schützen oder etwa nicht?

Kaylan hat mich besonders enttäuscht. Fünf Minuten war er Badboy und plötzlich war er handzahm und der liebste Mensch auf Erden? Wo ist hier bitte die Logik? Und warum muss man ein derart auffallenden Nachnamen nehmen, der eigentlich schon alles verrät?

Da wären wir auch gleich bei der Handlung. Voller Klischees und Logikfehler.

ACHTUNG SPOILER

Also erst einmal die Kussszene mit Holden. Ich musste wirklich lachen, weil es so schlecht war. Anatomisch und physikalisch wäre dieser Kuss gar nicht möglich gewesen. Und wer steckt am ersten Tag einem Wildfremden die Zunge in den Hals - MITTEN IM HÖRSAAL WÄHREND DER VORLESUNG - und genießt es auch noch? Wenn Savannah angeblich so tough und sturköpfig ist, dann hätte sie ihn doch weggedrückt oder nicht? Ich meine, vorher bezeichnet sie ihn als schwul, weil er weiß, dass sie einen Dutt trägt (sehr reif übrigens. Wie alt ist sie? 10?) und dann erwidert sie seinen Kuss. Einfach so.
Ich bin einfach immer noch fassungslos.

Des Weiteren hätten dem Buch ein paar Seiten mehr ganz gut getan, obwohl ich bezweifle, dass es dann besser geworden wäre. Das Ende ist so abrupt und viele Gespräche wurden einfach ausgelassen, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt. Als Kaylan Savannah endlich das große Geheimnis beichtet, bekommt der Leser nichts mit! Es heißt dann einfach auf der nächsten Seite:„Kaylan hat mir alles erzählt und ich weinte.“ Es wäre schön gewesen, wenn man daran teilgehabt hätte, damit man überhaupt einmal etwas über das Verhalten und die Gefühle der Charaktere erfährt.

Auch zu Kaylans Bruder erfährt man kaum etwas. Der war einfach da und das wars. Obwohl er so eine große Rolle in seinem spielt, hätte man ihn im Buch auch einfach weglassen können. Und das Wochenende endete genauso plötzlich, wie es angefangen hat.

Eigentlich weiß ich nur, dass sie total scharf aufeinander sind und sich am liebsten an die Wäsche gehen würden. Mehr erfährt man nicht. Es gibt keine Gespräche zwischen den beiden - und wenn es welche gab, wurden sie einfach ausgelassen - keine Gefühle. Nichts.

SPOILER ENDE

Fazit:

Das Buch hat mich von vorne bis hinten enttäuscht. Ich kann höchstens 1 Stern vergeben und das nur wegen dem schönen Cover. Absolut unreif und oberflächlich. Die Story hatte Potenzial, aber sie wurde in meinen Augen falsch umgesetzt. Alles was man falsch machen kann, wurde falsch gemacht und ich kann mir die guten Bewertungen wirklich nicht erklären.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere