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Veröffentlicht am 25.01.2020

Kurze Einblicke

Die Zeit des Lichts
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Lee Miller ist eine amerikanische Fotografin, die vor allem mit ihrer Kriegsberichterstattung und den Fotos aus Hitlers Wohnhaus und dem KZ in Dachau Berühmtheit erlangte.

"Die Zeit des Lichts" beleuchtet ...

Lee Miller ist eine amerikanische Fotografin, die vor allem mit ihrer Kriegsberichterstattung und den Fotos aus Hitlers Wohnhaus und dem KZ in Dachau Berühmtheit erlangte.

"Die Zeit des Lichts" beleuchtet nun eine andere Seite von ihr und zeigt, dass ihre Karriere bereits in den 30er Jahren in Paris ihren wenig rühmlichen Anfang nahm.

Man sollte sich schnellstens von der Vorstellung verabschieden, hier einen Lobgesang auf die junge Künstlerin in den Händen zu halten.

Vielmehr wird Lee Miller als junge, unsichere Frau mit großen Träumen und einem unbeugsamen Charakter dargestellt. Die Anfangsjahre ihrer Fotografie werden durch die Beziehung zu dem berühmten Fotografen Man Ray bestimmt. Er fungiert sowohl als älterer, reiferer Liebhaber als auch als teils generöser Lehrmeister.

Die Beziehung der beiden wirkt teilweise fast manisch, verbindet sie doch die vollkommene Hingabe an die Kunst (wobei sie bei ihm noch stärker ausgeprägt scheint als bei ihr). Und doch basiert sie eher auf Lust und Körperlichkeit, ihre gegenseitige Liebe ist selten bis gar nicht spürbar.

Insgesamt wirkt die Erzählung sehr kühl und emotionslos, wie eine klinische Bestandsaufnahme. Der Stil vermag zwar zu fesseln, trifft einen aber eher im Kopf als im Herzen.

Dafür sind die Einblicke in die Fotografie als Kunstform sehr detailiert und informativ und machen Lust darauf, selbst einmal in der Dunkelkammer zu experimentieren.

Die zwischendurch eingeworfenen Momentaufnahmen von Millers Zeit als Kriegsreporterin sind unheimlich gut geschrieben, fühlen sich dadurch viel zu kurz an und hätten für meinen Geschmack eine größere Rolle im gesamten Roman spielen dürfen.

Fazit:
Insgesamt bietet dieses Buch einen guten Einstieg in das Schaffen Lee Millers und dient damit als guter Einstieg wenn man sich näher mit den Künstlern der surrealen Fotografie beschäftigen möchte, mehr aber auch nicht.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Wirklich kreativ

Kartoffeln kreativ
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Da hält der Titel wirklich was er verspricht!

Kartoffeln waren für mich bisher immer die typische Beilage oder die sättigende Zutat. Wie vielfältig und kreativ sie aber auch in den verschiedenen Kulturen ...

Da hält der Titel wirklich was er verspricht!

Kartoffeln waren für mich bisher immer die typische Beilage oder die sättigende Zutat. Wie vielfältig und kreativ sie aber auch in den verschiedenen Kulturen beim Kochen und Backen eingesetzt werden können hat mich dann aber doch überrascht.

Das Buch präsentiert einem viele verschiedene Varianten: Kartoffeln als Zutat in Pfannen- oder One Pot-Gerichten; Kartoffeln in diversen Kloßvarianten oder als kreativ gestaltete Beilage. Sogar süße Alternativen hält das Buch parat und natürlich die obligatorischen Salatvarianten (die für mich als Thüringer unabdingbar zum Braten dazu gehören).

Die Rezepte sind meist recht einfach aufgebaut und vom Zeitaufwand her auch für die Feierabendküche geeignet. Natürlich enthält das Buch auch zeitintensivere Rezepte, die aber trotz allem in der Durchführung gut händelbar sind.

Was mir besonders gefallen hat, sind die internationalen Gerichte. Besonders angetan haben es mir die Runzelkartoffeln mit Mojo verde: leicht zuzubereiten und superlecker!

Alles in allem ist das Kochbuch eine runde Sache, auch wenn es keiner großen Kochkunst bedarf.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Jess Kidd gewohnt stark

Die Ewigkeit in einem Glas
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Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine ...

Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine Ausnahme.

Bridie Devine nutzt ihre außergewöhnliche Beobachtungsgabe, um sich als Privatdetktivin besonders schwerer Fälle anzunehmen. Ihr neuester Fall, in dem es um ein verschwundenes Mädchen mit besonderen Eigenschaften geht, stellt sie nicht nur vor erhebliche Herausforderungen, sondern scheint sie auch in ihre Vergangenheit zu führen.

Die Geschichte spielt im viktorianischen England und zeichnet ein vielschichtiges und zugleich sehr düsteres Gesellschaftsbild, dessen Unterschicht bevölkert ist von skurrilen, verschrobenen Figuren, von denen mich nicht zuletzt der Geist des verstorbenen Boxers Ruby begeistert hat.

Der Fall überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen und war für mich, nicht zuletzt dank der mysteriösen Elemente, bis zum Schluss nicht durchschaubar. Der Schreibstil fesselt einen ebenso wie die Figuren, von denen mich Bridie am meisten beeindruckt hat. Als alleinstehende Frau zu dieser Zeit beweist sie ein ungeheures Maß an Stärke und Integrität, und lässt sich dabei von keinem Mann etwas sagen.

Fazit:
Das ganze Buch wirkt auf mich, als hätte Tim Burton eine Sherlock Holmes-Geschichte inszeniert und gerade dieser Stil macht beim Lesen so richtig viel Spaß.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Vielfältig

1 Brot - 50 Aufstriche
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Wenn man eines diesem Kochbuch zugute halten muss, dann ist es wohl die Vielfältigkeit der enthaltenen Rezepte!

Von Aufstrichen mit Fleisch, Wurst oder Fisch über vegetarische Varianten bis zum süßen ...

Wenn man eines diesem Kochbuch zugute halten muss, dann ist es wohl die Vielfältigkeit der enthaltenen Rezepte!

Von Aufstrichen mit Fleisch, Wurst oder Fisch über vegetarische Varianten bis zum süßen Glück ist eigentlich für jeden etwas dabei. Die Rezepte sind angenehm übersichtlich gestaltet und schön bebildert, wie man es von GU eben gewohnt ist.

"Auch die Frage nach den Inhaltsstoffen erübrigt sich: Gesunde Nüsse, Frischkäse, Hülsenfrüchte und jede Menge Gemüse, das sich schnell cremig pürieren lässt, bilden die frische Grundlage für eine Riesenvielfalt an Aufstrichen, die den Griff ins Supermarktregal überflüssig machen."

Das kann ich leider nur zu gewissen Teilen unterschreiben. Ja, die Rezepte bestehen hauptsächlich aus "gesunden" oder zumindest frischen Zutaten, werden dann aber durch Komponenten wie Dosenthunfisch oder Mayonaise aufgepeppt. Keine Frage, die feetigen Aufstriche sind lecker und sehen auch ansprechend aus, aber für Menschen, die auf ihre Ernährung achten wollen, sollten sie nicht jeden Tag auf den Tisch kommen.

Auch die ausgewählten Zutaten sind größtenteils gut zu bekommen im Supermarkt, es werden aber manchmal auch ausgefallenere Dinge verwendet, die man nicht immer und überall bekommt.

"Mit dem GU-KüchenRatgeber 1 Brot – 50 Aufstriche liegt endlich nicht mehr der immer gleiche Wurst-Scheibenkäse-Belag auf der Stulle, sondern mit Sicherheit etwas, das pur ist, gesund, abwechslungsreich – und sich ganz schnell selber mixen lässt."

Auch die schnelle Zubereitung kann ich nicht so ganz bestätigen. Ja, der Aufwand lohnt sich. Aber (zumindest bei den Auftrichen, die ich bis jetzt probiert habe) war der Genuss mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden.

Dafür hat man dann auf jeden Fall länger etwas davon. Die Rezepte ergeben großzügige Mengen, die locker für eine vierköpfige Familie reichen. Im Kühlschrank haben sie sich aber auch gut gehalten, sodass ich mehrere Tage in Folge davon essen konnte.

Fazit:
Insgesamt bietet das Kochbuch schöne Inspirationen und zumindest einige Rezepte werde ich in mein Repertoire aufnehmen. Spätestens zur nächsten Grillpartie kommt es dann wieder zum Einsatz. Allerdings wird es schwierig, diese in meine täglich Morgenroutine einzubinden, wenn ich nicht schon am Abend vorher vorkochen möchte.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Mit jedem Band gesteigert

Die Spiegelreisende
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Zu Ophelia zurückzukehen fühlt sich langsam wie heimkehren an, auch wenn jeder Band eine vollkommen eigenständige Geschichte sein könnte.

Nachdem ihr Mann Thorn am Ende des letzten Bandes aus dem Gefängnis ...

Zu Ophelia zurückzukehen fühlt sich langsam wie heimkehren an, auch wenn jeder Band eine vollkommen eigenständige Geschichte sein könnte.

Nachdem ihr Mann Thorn am Ende des letzten Bandes aus dem Gefängnis fliehen musste, macht sich Ophelia nun auf die Suche nach ihm. Dabei landet sie in Babel, der Arche die sich dem Erhalt allen Wissens widmet. Aber auch hier ist nicht alles wie es scheint und schon bald befindet sich Ophelia wieder in einem großen Abenteuer.

Die Reihe rund um die Spiegelreisende Ophelia mausert sich für mich immer mehr zu einer wirklichen Herzensreihe. Mit jedem weiteren Band taucht man tiefer in die komplexe Welt der Archen ein, die einen kaum mehr loslässt.

Die Figuren sind wirklich facettenreich gezeichnet, selbst die Nebenfiguren haben ihre Ecken und Kanten und wirken damit kein bisschen schablonenhaft.

Am schönsten aber ist die zarte Liebesgeschichte zwischen Thorn und Ophelia, die mit jedem Band immer mehr wächst, ohne dabei zu sehr in den Vordergrund zu treten.

Ich kann den Abschlussband uf jeden Fall kaum noch erwarten!

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