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Veröffentlicht am 05.01.2019

Entstehungsgeschichte auf griechisch

Mythos
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Dass Stephen Fry ein begnadeter Erzähler ist, hat er mit diesem Buch wieder einmal hinlänglich bewiesen.

Eine Entstehungsgeschichte ist immer sehr komplex, egal wo man hinsieht: das haben sowohl die Bibel ...

Dass Stephen Fry ein begnadeter Erzähler ist, hat er mit diesem Buch wieder einmal hinlänglich bewiesen.

Eine Entstehungsgeschichte ist immer sehr komplex, egal wo man hinsieht: das haben sowohl die Bibel als auch Tolkien gezeigt. Die Griechen haben das Ganze aber irgendwie auf die Spitze getrieben. Zumindest haben sie für jegliches Naturphänomen, für jede Naturkatastrophe eine göttliche Begründung gefunden.

So kommt es, dass die griechische Mythologie neben ihren (eher bekannten) Hauptgöttern wie Zeus, Hera und Aphrodite auch unzählige Halbgötter, Nymphen und von Göttern gezeugte Kinder enthält. Da den Griechen irgendwann die Namen ausgegangen zu sein scheinen, doppeln sich manche zudem auch noch. Das Resultat ist ein scheinbar undurchdringlicher Dschungel aus Verwandschafts- und Zugehörigkeitsverhältnissen.

Stephen Fry nun hat es auf seine ganz eigene Art geschafft, Licht und eine annähernde Ordnung in dieses Dunkel zu bringen. Seine vielen Geschichten sind kurzweilig geschrieben, mit vielen persönlichen Anmerkungen udn Interpretationen gespickt. Besonders gefallen hat mir allerdings der Bezug zur Moderne. Nach und nach erkennt man den weltweiten Einfluss der Griechen, der bis heute andauert. Er reicht von den Naturwissenschaften über die Medizin bis hinein in die verschiedenen Religionen und Sprachen.

Die Griechen haben sich scheinbar universell ihre Mythologie als Erklärungshilfe zunutze gemacht.

"Mythos" erzählt längst nicht alle Geschichten, die die griechische Mythologie zu bieten hat, versammelt aber eine großartige Mischung aus bekannten und bisher unentdeckten Annekdoten, die definitiv Lust auf mehr machen.

Veröffentlicht am 05.01.2019

SciFi at its best

Terra
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Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche ...

Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche Zukunft der Menschheit extrem überspitzt dargestellt wird.

Terra vereint viele Merkmale dieser Werke. Von der ersten Seite an zieht es den Leser mit einer unheimlich beklemmenden Atmosphäre in seinen Bann. Das Leben und vor allem die winzige Unbedeutsamkeit eines einzelnen Menschen im Weltraum wird so erlebbar dargestellt wie nur möglich. So ist man ganz schnell mitten drin in der Geschichte:

Die Menschheit hat sich mittlerweile mehrere Außenposten aufgebaut. Obwohl der Großteil immer noch auf der Erde oder dem Mond lebt, gibt es ein paar Poniere, die daran arbeiten, ein Leben auf dem Mars zu ermöglichen. Für den Transport der dafür nötigen Ressourcen gibt es ein paar wenige Outlaws, die in großen Transport-Convois durch das Weltall pendeln.

Der Kampf und jegliches Augenmerk gilt der Überbevölkerung, doch welche Bedrohung lauert noch im Weltraum?

In erster Linie ist Terra ein gut geschriebener SciFi-Roman, der die Eroberung des Weltraums durch den Menschen sehr realistisch darstellt. Gleichzeitig werden aber auch so viele aktuelle Probleme angesprochen und in die fiktive Umgebung eingewoben, was einem zum Nachdenken animiert.
Und zu guter Letzt ist er einfach unheimlich spannend geschrieben. Die Figuren bleiben zwar etwas blass, stehen bei dieser Geschichte aber auch nicht im Vordergrund. Es geht nicht um die Heldentaten eines einzelnen, sondern eher darum, wozu die Menschen in der Lage sind, wenn sie zusammenarbeiten.

Fazit:
Superspannend, superaktuell und super geschrieben!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Aufregung in den Highlands

Die Melodie der Schatten
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Maria W. Peter hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes Werk geschaffen, auch wenn der Klappentext zuerst mal etwas anderes vermuten lässt.

Fiona ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ...

Maria W. Peter hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes Werk geschaffen, auch wenn der Klappentext zuerst mal etwas anderes vermuten lässt.

Fiona ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ihre Kutsche überfallen, alle Insassen getötet und die Überreste verbrannt werden. Nur Fiona kann sich wie durch ein Wunder retten und sucht auf dem Herrensitz von Sir Aidan Zuflucht. Doch der Hausherr scheint einiges zu verbergen zu haben und gibt sich geheimnisvoll...

Was wie eine typische historische Romanze klingt, wird dank der vielen historisch belegten Hintergrundinformationen zu einem detailreichen Schottland-Roman.

Allerdings kommt die persönliche Entwicklung der Beziehung zwischen Fiona und Aidan ebenso wie die Auflösung der zahlreichen angedeuteten Geheimnisse für meinen Geschmack zu langsam in Fahrt. Besonders die erste Hälfte des Buches gestaltet sich ziemlich zäh und ergeht sich oft in Wiederholungen. Vielleicht erschien es mir auch nur so, da ich zu den Figuren nur schwer eine Verbindung aufbauen konnte.

Der Titel "Melodie der Schatten" passt für mich perfekt zu diesem Buch, allerdings spielt es eine Melodie, die mein Herz nicht erreichen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.11.2018

Zeitreise nach New York

Manhattan Beach
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Unsere Hauptfigur Anna nimmt uns mit ins New York der 30er und 40er Jahre. Aufgewachsen in einer vierköpfigen Familie, mit einer behinderten Schwester, hat sie immer zu ihrem geliebten Vater aufgesehen. ...

Unsere Hauptfigur Anna nimmt uns mit ins New York der 30er und 40er Jahre. Aufgewachsen in einer vierköpfigen Familie, mit einer behinderten Schwester, hat sie immer zu ihrem geliebten Vater aufgesehen. Bis er eines Tages verschwand.

Jahre später, kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor arbeitet Anna in der Schiffswerft der Navy, um ihre Mutter und Schwester finanziell zu unterstützen. Abends treibt sie sich in den Clubs der Stadt herum, immer auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater...


Mir persönlich gefällt das Buch ja schon allein aufgrund der tollen Kulisse des Buches. Als New York-Fan tauche ich da natürlich besonders gerne ein. Jennifer Egans Schreibstil macht es einem aber auch sehr leicht.


In ihre Geschichte hat sie viele Themen in mehrere Erzählstränge verpackt. Jedes für sich hätte wahrscheinlich schon genug Material für ein eigenes Buch geliefert und ist auf wirklich spannende Weise erzählt. Allerdings wirkt der Roman durch die Fülle an Informationen manchmal etwas überfrachtet und lässt ihn etwas bemüht wirken.


Trotzdem liefert "Manhattan Beach" ein großartiges Stück Lokalkollorit und ist für Fans der Prohibition und allgemein des Flairs der 40er Jahre ein Must-read.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Unterhaltsamer Jung-Drache

Gork der Schreckliche
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Begrüßt mit mir: Gork, der einzige junge Drache auf ganz Blegwesia mit einem großen Herz und dem Willen zur Macht-Status eines Kuschelbärs.

Eigentlich ist er nur ein ganz normaler Teenager mit den üblichen ...

Begrüßt mit mir: Gork, der einzige junge Drache auf ganz Blegwesia mit einem großen Herz und dem Willen zur Macht-Status eines Kuschelbärs.

Eigentlich ist er nur ein ganz normaler Teenager mit den üblichen Problemen, seine Herzdame für sich zu gewinnen und von seinen Mitschülern anerkannt zu werden.

Wenn man mal hinter die Fassade aus jugendlichem Jargon und leicht kopfloser Erzählweise blickt, kann man in "Gork" eine frische, komische Parabel auf die Probleme eines modernen Jugendlichen erkennen. Denn Gork schlägt sich doch letztendlich mit ähnlichen Problemen herum, die jeder von uns auch schon überstehen durfte. Hier sind sie nur etwas überspitzt dargestellt.


Wenn man einmal seinen Kopf ausgeschaltet hat und sich in der Geschichte treiben lässt, kann man von diesem Buch wirklich gut unterhalten werden. Man darf allerdings keine tiefgründige Geschichte erwarten und muss ab und zu über die Belanglosigkeit der ausschweifenden Erzählung hinweg sehen. Aber sie ist keineswegs schlecht erzählt und hat durchaus seine Daseinsberechtigung- ebenso wie Gork!