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Veröffentlicht am 07.11.2017

Rückkehr zu den Wurzeln

Das Erwachen des Feuers
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Wer klassische Fantasy liebt, wird an diesem Buch einfach nicht vorbei kommen!

Es enthällt alle nötigen Elemente, um aus dem Plot eine wirklich spannende, fantastische Geschichte zu machen: Drachen, Piraten, ...

Wer klassische Fantasy liebt, wird an diesem Buch einfach nicht vorbei kommen!

Es enthällt alle nötigen Elemente, um aus dem Plot eine wirklich spannende, fantastische Geschichte zu machen: Drachen, Piraten, Diebe, einen ausbrechenden Krieg und eine magische Kraft, die alles zusammenhält oder auseinanderbrechen lässt- die Kraft, die dem Blut der Drachen innewohnt, und die nur von wenigen auserwählten Menschen angewendet werden kann!

Das Buch beginnt am Ende der glorreichen Ära des Friedens: Sowohl das Kaiserreich als auch der Eisenboot-Verbund schmieden heimlich Pläne, um ihre Macht auszubauen. Die einen rüsten ihre Schiffe auf, um die alles entscheidende Schlacht zu schlagen, den anderen gehen langsam die Vorräte an Drachenblut aus, da die Jagdgründe (sprich die Drachen) und somit ihre Vormachtstellung langsam verkümmern.
In ihrer Not wird eine Gemeinschaft auf die Suche nach dem sagenumwobenen Weißen Drachen geschickt- ein Himmelfahrtskommando?

Zu dem Buch muss zu allererst gesagt werden: Es ist unheimlich komplex geschrieben. Anthony Ryan hat eine Welt erschaffen, in der sich weder die Anwohner, noch der Leser so wirklich zurecht findet. Es gibt unheimlich viele Verbände und Vereinigungen, die sich gegenseitig bekämpfen und unter denen man sich erst einmal zurecht finden muss (hier wäre eine Begriffserklärung echt hilfreich gewesen). Wenn man sich allerdings erst einmal orientiert hat, findet man sioch vollkommen gefangen in der Geschichte wieder. Die Erzählung besteht aus drei parallel laufenden Erzählsträngen, die an unterschiedlichen Orten dieser Welt stattfinden. Durch die konstanten Sprünge zwischen ihnen wächst die Spannung von Kapitel zu Kapitel.

Und auch die Welt an sich ist beindruckend. Denn der Mensch ist auf den Landmassen und auch auf dem Meer eigentlich nur geduldet, wie sich nach und nach zeigt, denn die Natur scheint zurück zu schlagen, und das mit nicht zu verkennender Macht!

Fazit:
Anthony Ryan ist mit diesem Buch definitiv ein gelunger Auftakt zu seiner Trilogie gelungen und er hat in mir einen neuen Fan dazu gewonnen!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Spannend wie Dallas oder Melrose Place

Tausend kleine Lügen
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Zuerst einmal: Ich liebe dieses Buch und bin restlos begeistert!
Wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, hätte es mir wahrscheinlich eine schlaflose Nacht bereitet, indem ich es in einem ...

Zuerst einmal: Ich liebe dieses Buch und bin restlos begeistert!
Wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, hätte es mir wahrscheinlich eine schlaflose Nacht bereitet, indem ich es in einem Rutsch durchgelesen hätte.

Wer auf Rätselraten, Geheimnisse und kleine Intrigen, attraktiv verpackt in eine Vorstadt-Vorschul-Hölle steht, ist mit diesem Buch definitiv perfekt beraten.

Als Jane mit ihrem kleinen Sohn Ziggy in die Vorstadt an die Küste zieht, ahnt sie noch nicht, wie sich ihr Leben in den folgenden Wochen ändern wird:
Sie lernt neue Freundinnen kennen, macht sich aber, aufgrund eines Vorfalls in der Vorschule, auch schnell ungewollt Feinde. Und wie man das aus dem Fernsehen ja schon kennt, schaukeln die Emotionen schnell hoch und aus einer kleinen Mücke wird ein Elefant, der im Haifischbecken der Vorschulhölle riesengroße Wellen schlägt!

Das Buch überzeugt allerdings nicht nur durch seinen fabelhaften Plot, sondern lebt vor allem durch seine Figuren und die Geschichten, die hinter ihnen stehen. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, und wachsen einem aber auch deshalb sehr schnell ans Herz.

Der Erzählstil ist an sich nichts besonderes, aber die Kapitel nehmen einen durch ihre Kürze und ihren ausgefallenen Aufbau gefangen. Es gibt keinen Erzähler, stattdessen wechselt die Perspektive zwischen den Hauptfiguren. So gewinnt die Geschichte zusätzlich an Spannung.

Fazit:
Wer etwas erfrischend Neues sucht oder sich an alte Fernsehzeiten erinnern möchte, ist hier genau richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.09.2017

Der Glanz vergangener Epochen

Ein Gentleman in Moskau
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Graf Alexander Rostov wird Anfang des 20. Jahrhunderts in Moskau vor die Wahl gestellt: Entweder verbringt er sein Leben fortan unter Hausarrest im Hotel Metropol oder wird vor ein Erschießungskommando ...

Graf Alexander Rostov wird Anfang des 20. Jahrhunderts in Moskau vor die Wahl gestellt: Entweder verbringt er sein Leben fortan unter Hausarrest im Hotel Metropol oder wird vor ein Erschießungskommando gestellt.

Seine Zukunft verbringt er nun nicht mehr mit der Upper Class, sondern er findet Freunde unter dem Hotelpersonal und sieht aus dieser Blase heraus, wie sich die Welt langsam verändert, während die Zeit im Metropol scheinbar stillsteht.

Auf einfühlsame Art und Weise hat Amor Towles ein Bildnis Russlands geschaffen, dass den Wandel vom prunkvollen Zarenreich zum kargen, kommunistischen Einheitsstaat nicht nur äußerlich sondern auch in den Köpfen seiner Bürger durchgemacht hat und dabei nicht vor Opfern zurückgeschreckt hat.

Das Hotel Metropol, die erste Adresse am Platz in Moskau, veranschaulicht dabei sowohl durch die Auswahl seiner Gäste als auch im Umgang mit seinem Personal, diesen Wandel.

Aber vor allem der Graf steht als Symbol dafür, wie sich dieser Wandel in den Menschen vollzieht: Als Sinnbild der vergangenen Glanzzeiten muss er sich schnell an einen gänzlich anderen Umgang mit menschlichen Werten gewöhnen und seinen Platz in einer scheinbar auf den Kopf gestellten Gesellschaft finden.

Ich finde dieses Buch einfach wundervoll geschrieben: Die Personen, die man im Laufe des Buches kennenlernt, scheinen alle an ihrem Schicksal zu tragen, ohne daran zu zerbrechen und zeigen dabei eine Charakterstärke, von der man sich gerne ein Stück abschneidet.

Und auch Moskau bzw Russland sieht man dank dieses Buches mit ganz anderen Augen.
Es stimmt einen nachdenklich und verzaubert einen aber auch gleichzeitig.

Auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Überraschend vielseitig und begeisternd

Yummy Books!
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Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, hatte ich aufgrund des Covers doch eher ein fleischlastiges Kochbuch erwartet (was nun auch nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss). Ganz daneben ...

Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, hatte ich aufgrund des Covers doch eher ein fleischlastiges Kochbuch erwartet (was nun auch nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss). Ganz daneben lag ich damit auch nicht: Frau Nicoletti stammt aus einer Metzgerfamilie, hat selbst dieses Handwerk gelernt. Dementsprechend sind die herzhaften Gerichte dieses Buches auch auf eher unbekannte Fleischstücke ausgelegt (ich habe zum Beispiel vorher noch nie ein Rezept zur Verarbeitung einer Schweinekopfmaske gesehen).

Davon einmal abgesehen enthält dieses außergewöhnliche Buch aber vor allem Anleitungen für besondere Leckereien, inspiriert durch diverse Bücher.

Einmalig wird das Kochbuch dadurch, dass die Autorin zu jedem Buch einen kleiner Absatz verfasst hat, warum sie es ausgewählt hat bzw wie die Bücher sie beeinflusst haben. Unterteilt sind die Rezepte dabei in Kindheits-, Jugend- und Erwachsenenliteratur. So bekommt man zu den Büchern (von denen ich gar nicht mal so viele bereits kannte) ganz persönliche Einblicke, die einen nicht nur zum Nachkochen sondern auch Nachlesen verleiten!

Die wenigen Bilder sind dagegen meist etwas unglücklich gewählt und hätten für meinen Geschmack nicht sein müssen. Obwohl ich normalerweise ein Verfechter von bebilderten Kochbüchern bin, regen in diesem Fall die Vorworte die Fantasie genug an.

Eine wirklich bezaubernde kleine Perle der Küchenliteratur!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Mischung aus Comic und Actionfilm

Projekt Orphan
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Als ich die Leseprobe gelesen habe, kam mir der Vergleich zwischen Evan Smoak und Batman/ Bruce Wayne sehr passend vor.

Evan Smoak ist ein Mann, der tagsüber als Händler von Industriereinigern lebt und ...

Als ich die Leseprobe gelesen habe, kam mir der Vergleich zwischen Evan Smoak und Batman/ Bruce Wayne sehr passend vor.

Evan Smoak ist ein Mann, der tagsüber als Händler von Industriereinigern lebt und insgeheim als Nowhere-Man den Menschen ohne Ausweg hilft. Bis er selbst in Gefangenschaft gerät und nun sich selbst retten muss...

Das Buch ist geschrieben wie actiongeladenes Popcornkino: Schnelle, handlunsgreiche Szenen, in denen die Hintergründe nur wenig ausgeleuchtet werden. Dafür werden kampftechnische Fachbegriffe ebenso wie optische Analysen der Umgebung als Waffen eingesetzt. Wenn man allerdings bedenkt, dass der Autor unter anderem auch Comics für Marvel und DC schreibt, wird einem auch schnell klar, woher man den Stil kennt.

Dabei wird Evan Smoak schlagartig von Bruce Wayne zu Jason Bourne, der alles und jeden als waffe im Kampf einsetzt, und dabei nicht nur gegen offensichtliche Feinde kämpft sondern auch gegen die Dämonen aus der Vergangenheit und sein Gewissen.


Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. So schnell wie es begonnen hat, war es auch schon wieder zuende.
Allerdings sollte man als Leser nicht auf große Charakterstudien warten. Dieses Buch soll unterhalten und nicht nachdenklich stimmen.