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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2019

emotional aber etwas übertrieben

Invincible - Ich geb dich niemals auf
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Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen.
Nick muss sich nach einer schweren Spotverletzung zurückkämpfen. Unterstützung erhält er dabei von Sportpsychologin Anna, die ihm die Freude am Sport zurückbringen ...

Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen.
Nick muss sich nach einer schweren Spotverletzung zurückkämpfen. Unterstützung erhält er dabei von Sportpsychologin Anna, die ihm die Freude am Sport zurückbringen will. Er ist zunächst niedergeschlagen und hoffnungslos. Nichts klappt, wie er es sich vorstellt. Dann gerät auch noch privat alles völlig aus dem Ruder.
Sehr langsam entwickelt sich aus einer beruflichen Verbindung eine Freundschaft, aus der mit der Zeit mehr wird – obwohl es nicht sein darf. Unterschiedlichste Emotionen begleiten die zwei Hauptfiguren auf ihrem Weg. Dramatische, berührende Ereignisse mischen sich mit Einblicken in die Gefühle des Sportlers bei Sieg und Niederlage. Besonders diese Eindrücke waren sehr intensiv und super interessant, auch wenn ich von Rugby an sich nur eine sehr vage Vorstellung habe.

Aber: Insgesamt beinhaltet die Geschichte für mich viel zu viel Drama. Es kehrt gar keine Ruhe ein. Gerichtsprozesse, Festnahmen, polizeiliche Untersuchungen, mediale Verfolgungsjagden – es war mir insgesamt einfach zu viel.
Dabei habe ich mich mehrfach gefragt, ob die Darstellung tatsächlich dem englischen Rechtssystem entspricht oder ob hier für das Buch noch extra überdramatisiert wurde. Dass Medien sich auf jeden Skandal stürzen und die Wahrheit gern etwas beugen, ist immer wieder erschreckend, aber absolut vorstellbar. Das Vorgehen der Polizei erschien mir hingegen nicht immer realistisch.

Auch den Erzählstil fand ich manchmal etwas wirr. Ohne deutliche Trennung springt die Erzählung zwischen verschiedenen Personen und Presseeinblicken.

Fazit

Das Autorenduo besteht aus dem ehemaligen Rugbyspieler Stuart Reardon und Liebesromanautorin Jane Harvey-Berrick und genau das vereint das Buch auch:
Eine Liebesgeschichte, die sich langsam und nachvollziehbar entwickelt, auch wenn sie unter keinem guten Stern steht, dafür aber mit allerlei verschiedenen Emotionen daherkommt. Und intensive Einblicke in den Profisport in guten wie auch in schlechten Momenten. Allerdings ist mir die Geschichte etwas zu überladen von allen möglichen Dramen, die mir in ihren Ausmaßen zu extrem und überladen dargestellt waren.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Könnte ich jetzt bitte eine Praline bekommen? → macht definitiv Hunger auf Süßes

Taste of Love - Zart verführt
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Das ehemalige Model Adam, der nun als Fitnesstrainer arbeitet, lernt Liz in einer Fernsehshow kennen. Während sie dort zuckerlastige Pralinen zaubert, bereitet Adam einen gesunden Smoothie zu und spricht ...

Das ehemalige Model Adam, der nun als Fitnesstrainer arbeitet, lernt Liz in einer Fernsehshow kennen. Während sie dort zuckerlastige Pralinen zaubert, bereitet Adam einen gesunden Smoothie zu und spricht über die Problemzonen von Frauen. Damit macht er sich bei Liz nicht gerade beliebt…

Nachdem ich die ersten beiden Teile der Reihe gelesen habe, habe ich diesen Teil nun gehört.
Vorwissen ist nicht zwingend erforderlich, da die Handlungen in sich abgeschlossen sind. Andrew, Band 1, wird – sofern ich mich richtig erinnere – nur kurz erwähnt. Nick und Claire, Band 2, kommen allerdings in der Geschichte auch vor.

Mir gefällt, dass die Geschichte nochmal ein ganz anderes Konzept hat. Diesmal gibt es keinen Sternekoch, der mit hochkomplizierten Namen von Zutaten und Gerichten um sich wirft. Für den Gourmet-Aspekt sorgt Pâtissière Liz, die allerlei Süßkram kreiert – und damit kenne ich mich deutlich besser aus als mit der Haute Cuisine ?

Die Liebesgeschichte ist aber dennoch wieder extrem vorhersehbar – große Überraschungen bleiben aus. Einzig Adams Vergangenheit und seine damit verbundenen Verhaltensmuster sorgen für ein wenig Unruhe. Dennoch hat mir gefallen, wie Liz und Adam sich langsam näher kommen und kleine Schwierigkeiten überwinden müssen.

Schade fand ich allerdings, dass es nur eine Sprecherin gibt, obwohl die Erzählung zwischen der personalen Sicht von Adam und Liz kapitelweise wechselt. Einzig in Dialogen, in denen die Stimme etwas verstellt wird, hört man einen Unterschied, ansonsten muss man sich selbst erschließen, aus wessen Perspektive das Geschehen gerade geschildert wird.

Fazit

Dass mit Pâtissière statt Sternekoch hier im Vergleich zu den ersten beiden Bänden der Reihe nochmal ganz neue Voraussetzungen geschaffen wurden, hat mir gut gefallen. Zwar ist auch diese Geschichte wieder extrem vorhersehbar, dennoch hat mir die langsame Annähung der Figuren, die sich anfangs immer mal wieder kabbeln, gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.04.2019

ereignisreiches Finale

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt
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Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu de anderen Bänden vorhanden.

Die Handlung des zweiten Bandes wird nahtlos fortgesetzt. Zwar hatte ich nochmal in das Ende reingelesen, dennoch hatte ich ein paar ...

Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu de anderen Bänden vorhanden.

Die Handlung des zweiten Bandes wird nahtlos fortgesetzt. Zwar hatte ich nochmal in das Ende reingelesen, dennoch hatte ich ein paar Startschwierigkeiten damit, wieder alle Infos zuordnen zu können. Andeutungen zum bisherigen Geschehen verteilen sich zwar über das gesamte Buch, ausführlichere Rückblicke fehlen aber genauso wie eine Figurenübersicht – die ich aufgrund der verschiedenen Reiche und der Vielzahl an Namen hilfreich gefunden hätte.

Nach und nach habe ich ins Buch hineingefunden und mir aus meinem noch vorhandenen Wissen und den kleinen Bröckchen, die zu den vorherigen Ereignissen eingeworfen werden, das Gesamtgeschehen wieder zusammengesetzt.

Geschildert werden die Ereignisse von unterschiedlichen Handlungsorten und verschiedenen beteiligten Figuren, bis die Handlungsstränge nach und nach zusammenlaufen.
Die Handlung hat viele spannende Momente und einige Wendungen. Dadurch, dass die Figuren sich teilweise gegenseitig belügen und geheime Pläne schmieden, die aber teilweise unentdeckt aufgedeckt werden, kommt es immer wieder zu Wendungen.

Besonders Em ist emotional sehr gefordert – was aber gleichzeitig auch mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist. Einerseits verstehe ich, dass sie ihre Schwester nicht umbringen will. Doch gleichzeitig sucht Em verzweifelt einen Weg, Olivia aufzuhalten, da diese massenhaft Menschen ermordet und noch weitere Städte einzunehmen vorhat. Em zögert und hadert. Sie bringt es nicht übers Herz, selbst aktiv zu werden und nimmt damit immer neue Opfer in Kauf. Gleichzeitig ist es dann aber ok für sie, wenn jemand anderes Olivia umbringt – das Ergebnis bleibt also das gleiche. Allerdings hätte sie viele Menschen retten können, wenn sie früher die Iniative ergriffen hätte…

So gibt es innerhalb des Buches zahlreiche blutige Kämpfe und brutale Übergriffe auf wehrlose Dorfbewohner.
Gleichzeitig spitzten sich die Ereignisse in den vier Königreichen immer weiter zu: nicht nur Olivia und die Ruined kämpfen an verschiedenen Fronten, sondern auch die anderen Reiche wittern ihre Chance, in dieser Zeit des Umbruches neue Bündnisse zu schmieden und Königreiche zu erobern. So wird es immer wieder spannend, wer gegen wen agiert oder die Seiten wechselst. In den zahlreichen Schlachten gibt es zudem immer wieder unerwartete Verluste unter den Weggefährten der Protagonisten.

Allerdings ist das Buch nicht nur grausam und blutig sondern beinhaltet auch einige Liebesgeschichten. Em und Cas fand ich schon im letzten Band super zusammen. Aber auch die Nebenhandlung um Galo und Matheo hat mir gut gefallen. Überhaupt sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich teilweise neu entwickeln, nachvollziehbar geschildert. Immer wieder geht es dabei auch um den Aufbau von Vertrauen und das Besiegen alter Vorurteile.

Am Ende sind die wichtigsten Handlungsstränge abgeschlossen, allerdings haben die Kämpfe für einen Umbruch in den Reichen gesorgt, der noch lange nicht abgeschlossen ist…

Fazit

Ein packender Trilogieabschluss, der es mir aufgrund fehlender Erinnerungen und ausbleibender Rückblicke am Anfang etwas schwer gemacht hat, mich dann aber packen und immer wieder überraschen konnte. Die zwischenmenschlichen Entwicklungen haben mir super gefallen. Mit Em habe ich zwischenzeitlich etwas gehadert, da sie viel Leid hätte vermeiden können. Insgesamt ist es aber ein stimmiger Abschluss, der wenig Fragen offen lässt.

Veröffentlicht am 02.04.2019

erst spannend, dann zäh und enttäuschend

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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Vor zwei Jahren hat Lucie nach einem schweren Schicksalsschlag den Sprung von der armen Dunkelstadt in die reiche Lichtstadt geschafft. Dorf führt sie nun ein privilegiertes Leben, nicht zuletzt auch durch ...

Vor zwei Jahren hat Lucie nach einem schweren Schicksalsschlag den Sprung von der armen Dunkelstadt in die reiche Lichtstadt geschafft. Dorf führt sie nun ein privilegiertes Leben, nicht zuletzt auch durch ihre Beziehung zu Ethan, dem Sohn eines hochrangigen Politikers.
Ihr ruhiges Leben gerät ins Wanken, als der geheimnisvolle Carwyn auftaucht und es in der Dunkelstadt zu brodeln beginnt – wegen Lucie…

Der Einstieg des Buches hat mir gut gefallen. Verdächtigungen, ein unbekannter Doppelgänger, eine Beinahe-Hinrichtung – es geht spannend los.
Doch leider verflog die Lesefreude dann nach und nach.
Ich hatte große Probleme mit dem ganzen Weltenentwurf. Man wird erst mal völlig ahnungslos in das ganze System hineingeworfen. Im Verlauf werden dann zwar ein paar Hintergründe erläutert, irgendwie war es mir insgesamt aber zu wenig. Bis zum Schluss hatte ich das Gefühl, noch nicht alle Zusammenhänge der geteilten Stadt und Magie verstanden zu haben.

Hinzu kam, dass ich auch mit Lucie meine Schwierigkeiten hatte. Anfangs fand ich sie noch toll. Sie setzt sich mutig für ihren Freund ein und behandelt sogar den Doppelgänger, der in der Gesellschaft verachtet wird – was sie wütend macht–, ohne Vorurteile. Im Verlauf der Handlung bleibt von dieser Stärke aber dann recht wenig übrig. Es gibt immer wieder Situationen, in denen sie sich feige verhält. Sie tut etwas Verbotenes, verschleiert es aber aus Angst. In der Lichtstadt brodelt es wegen ihr, doch Lucie schaut nur zu oder läuft weg und versteckt sich.
Richtig schlimm fand ich dann das Ende. Zwar hat Lucie bis dahin mal zwei, drei starke Momente, in denen sie versucht zu handeln, letztlich reichte mir das aber nicht, sodass ich das Buch mit dem Gedanken „so viele total unnötige Opfer“ frustriert beendet habt.
Ich hatte gelesen, dass es sich um einen Einzelband handeln soll – wenn das so ist, ist das Ende umso unbefriedigender, weil so Vieles offen bleibt. Mein Interesse weiterzulesen ist nach den letzten Ereignissen allerdings auch gering.

Lucie ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Der Teenager teilt seine Gedanken und Gefühle mit den Lesern – und das ziemlich ausführlich. Sie kommt immer wieder ins Schwafeln. Sie hält ewig lange innere Monologe, in denen sie über ihre Möglichkeiten nachdenkt – aber dann ja nicht viel tut. Dadurch fand ich das Buch nach dem starken Beginn leider sehr zäh.

Sympathisch war mir Carwyn, dessen Beweggründe nicht immer ersichtlich sind. Seine Absichten verschleiert er hinter überzogenen Handlungen und ironischen Kommentaren. Allerdings kam er insgesamt etwas kurz. Und auch Ethan bleibt sehr blass, sodass ich mir kaum ein richtiges Bild von ihm machen konnte.

Fazit

Ein blutiges, grausames Gemetzel für nichts und wieder nichts… Nach einem spannenden Beginn konnte mich die Geschichte leider nicht überzeugen. Viel zu lange innere Monologe in Verbindung mit einer Protagonistin, die nur zuschaut und wenig handelt, machen die Handlung zäh. Hinzu kommt, dass mich das Ende wütend gemacht hat – und damit meine ich nicht, dass es so offen ist…

Veröffentlicht am 17.03.2019

locker-leichte Liebesgeschichte

BuchTraumKüsse
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Nachdem Annie sich von ihrem Verlobten getrennt hat, flüchtet sie zu ihrer Schwester nach Silver Creek. Schnell fühlt sie sich bei dem verliebten Paar wie das fünfte Rad am Wagen und beschließt, sich ein ...

Nachdem Annie sich von ihrem Verlobten getrennt hat, flüchtet sie zu ihrer Schwester nach Silver Creek. Schnell fühlt sie sich bei dem verliebten Paar wie das fünfte Rad am Wagen und beschließt, sich ein neues Leben aufzubauen: Eine eigene Wohnung und ein Job müssen her. Letzteren findet sie in einem kleinen Buchladen in Silver Creek, welcher vom eigenbrötlerischen Oliver Ward betrieben wird. Oliver wird zwar von den Frauen des Ortes umschwärmt, zeigt aber an keiner Interesse. Dumm nur, dass auch Annie ich zu ihm hingezogen fühlt…

Annie ist die Schwester von Beth, der Protagonistin aus dem ersten Teil der Silver Creek-Reihe, SchneeSturmKüsse. Zwar sind beide Geschichten eigenständig und in sich abgeschlossen, dennoch schadet Vorwissen nicht, da durchaus auf Beth‘ Geschichte und die bekannten Besonderheiten des Örtchens Bezug genommen wird.

Während Beth zufällig in Silver Creek gestrandet war, sucht Annie absichtlich den Weg dorthin, um bei ihrer Schwester unterzutauchen und von ihrem Leben Abstand zu gewinnen. In gewisser Weise weiß sie also, was in dem kleinen Städtchen auf sie zukommt, dennoch wird sie immer wieder überrascht – von den örtlichen Spezialitäten, der Verbundenheit zur Geschichte der Stadt und auch von der Zuverlässigkeit, mit der sich Tratsch verbreitet.
Annie ist eine sympathische Protagonistin, nicht nur wegen ihrer Leidenschaft für Bücher und das Lesen. Sie ist unglücklich mit ihrem bisherigen Leben, ohne genau zu wissen, was sie stattdessen eigentlich sucht. Im Verlauf findet sie allerdings heraus, was ihr wichtig ist und Spaß macht. Wenn sie das Interesse erstmal gepackt hat, ist sie Feuer und Flamme und setzt sich für die Umsetzung ihrer Vorstellungen zielstrebig ein.

Oliver hat nicht besonders viel Kontakt zum Rest der Ortschaft. Gerüchte über ihn gibt es natürlich dennoch reichlich. Obwohl er als Buchhändler immer wieder Kunden bedient, hält er alle – besonders die Frauen – auf Abstand. Daher sind auch alle überrascht, als er Annie einstellt. Schnell wird klar, dass keiner so genau über Oliver Bescheid weiß, wie es alle glauben.

Der Schreibstil ist, wie von Ellen McCoy gewohnt, flüssig und bildhaft. Abwechselnd wird in der personalen Perspektive von Annie und Oliver das Geschehen geschildert.

Der Verlauf ist insgesamt wenig überraschend. Die Hintergründe von Olivers abgeschiedenen Leben deuten sich früh an, sodass auch hier die Wende abzusehen ist.
Dennoch hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Immer wieder gibt es Missverständnisse zwischen den Figuren, die – zumindest bei mir als Leserin, bei den Figuren weniger ? – für witzige Momente sorgen. Die langsame Annährung er beiden, aber besonders das gemeinsame Interesse für Bücher und das Bemühen, im Buchladen etwas zu bewirken, waren schön zu verfolgen.

Fazit

Locker-leichte Liebesgeschichte mit sympathischen Figuren aber ohne große Überraschungen. Dafür haben mich besonders die Entwicklung des Buchlandens und Annies Marketingideen angesprochen.