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Veröffentlicht am 07.03.2019

ereignisreiches, verzwicktes Fantasyabenteuer

Die weiße Magierin: Gefährliche Mächte
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Rael wächst unter Gauklern auf. Sie tanzt und bezaubert das Publikum mit kleinen Feuertricks. Dass sie stärkere Magie in sich trägt, ahnt sie nicht, bis zwei Reisende bei ihrer Truppe stranden und ihr ...

Rael wächst unter Gauklern auf. Sie tanzt und bezaubert das Publikum mit kleinen Feuertricks. Dass sie stärkere Magie in sich trägt, ahnt sie nicht, bis zwei Reisende bei ihrer Truppe stranden und ihr Potential entdecken. Nolan und Jerdan nehmen Rael mit nach Prelon, wo sie an der Akademie ihre Fähigkeiten erlernen soll. Doch Rael hat keine Ahnung von der Stadt und ihren rauen Sitten. Wer seine Prüfung nicht besteht, stirbt. Wer gegen Regeln verstößt, stirbt. Wer für das falsche Haus kämpft, stirbt. Und plötzlich steckt sie mitten in einer riesigen Intrige.

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Die Welt ist sehr faszinierend, aber auch brutal und grausam. In Prelon ist die Gesellschaft in Häuser unterteilt, die jeweils einen bestimmten Gesellschaftsrang innehaben. Innerhalb der Häuser gibt es verschiedene Positionen, vom Fürsten des Hauses, über den Schwertmeister bis zum Diener. Kämpfe und Intrigen können zum Auf- und Abstieg führen. Je mehr starke Magier dem Haus angehören, desto größer sind die Chancen, in einem Kampf zu bestehen. Dabei gibt es verschieden Arten von Magiern, die teils die Elemente, teils aber auch den Geist anderer Menschen befehlen können.
Bündnisse untereinander sichern bestimmte Positionen, aber auch zum Sturz der Elite werden Verbindungen eingegangen. Und dann gibt es noch die Scheinzusammenschlüsse, um dann hinterrücks zuzuschlagen.
Doch nicht nur in Prelon herrschen Machtkämpfe, es gibt noch weitere Königreiche mit bestimmten Eigenheiten und eigenen Interessen, die den Frieden gefährden.
Ein Glossar listet die verschiedenen Häuser und Länder samt Mitgliedern und deren jeweilige Position auf.

Da das ganze Gesellschaftssystem für Rael neu ist, kann man es als Leser gemeinsam mit ihr kennenlernen. Doch es ist gar nicht so leicht, all die teils fragwürdigen Regeln einzuhalten. Dadurch gerät Rael auch in einige Schwierigkeiten, da sie Unrecht nicht einfach hinnehmen möchte. Zudem ist sie nicht mit dem Ausmaß von Lug und Betrug vertraut, das um sie herum herscht. Sie kann ohnehin nur schwer vertrauen aufbauen, traut dann aber teilweise den falschen Leuten. Jede neue Enttäuschung verunsichert sie mehr. Und auch ich wurde immer wieder von der Vielzahl an Intrigen und verborgenen Verbindungen überrascht, die sich mit der Zeit offenbaren. Doch es gab nicht nur negative Überraschungen, einige Figuren wechseln auch zu Raels Gunsten die Seiten.
So ist die Handlung voll von überraschenden Wendungen, Action, aber auch emotionalen und brutalen Momenten. Überhaupt ist die Geschichte sehr ereignisreich, auch wenn manche Geschehnisse etwas knapp abgehandelt werden. Es wird an verschiedenen Schauplätzen intrigiert. Rael durchläuft verschiedene Phasen ihrer Ausbildung und kommt mit den unterschiedlichsten Charakteren in Kontakt. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, es wird immer dramatischer. Dabei bleiben noch viele Fragen und das Schicksal der überlebenden Figuren offen.

Was mich manchmal ein wenig gestört hat, ist die Erzählform. Dem allwissenden Erzähler fehlt teilweise der Blick nach innen in das Gefühlsleben der Figuren. Gleichzeitig bleiben dadurch aber natürlich auch viele Pläne von Charakteren verborgen, über die zwar berichtet wird, die aber gar nicht vorhaben, was sie zu tun vorgeben.

Fazit

Auch für mich war es – wie auch für Rael – am Anfang nicht ganz leicht, mich in dem verworrenen Gesellschaftssystem mit seinen teils grausamen Regeln zurechtzufinden. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird sie: denn immer mehr Lügen und Intrigen offenbaren sich, Freunde werden zu Feinden, und Feinde zu Freunden. Zahlreiche Menschen müssen dabei sterben. Auch die verschiedenen Magiearten sind sehr spannend.
Da auch der zweite Band bereits erschienen ist, werde ich die Geschichte zeitnah weiterlesen, solange ich noch die Details um die zahlreichen Figuren und Verstrickungen im Kopf habe.

Veröffentlicht am 07.03.2019

eigentlich tolle Geschichte, aber soooo anstrengend zu lesen

Das Mädchen, das den Mond trank
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Ein Dorf, in dem Jahr für Jahr ein Kind einer Hexe geopfert werden muss.
Ein junger Mann, der dieses Vorgehen verabscheut.
Eine Hexe, die ein Kind ausversehen mit Mondlicht füttert.
Ein Mädchen, dass nicht ...

Ein Dorf, in dem Jahr für Jahr ein Kind einer Hexe geopfert werden muss.
Ein junger Mann, der dieses Vorgehen verabscheut.
Eine Hexe, die ein Kind ausversehen mit Mondlicht füttert.
Ein Mädchen, dass nicht weiß, dass es Magie beherrscht und sich nie ganz vollständig fühlt.
Eine Geschichte, in der nach und nach all diese Handlungen zusammenlaufen…

Cover und Klappentext haben mich direkt angesprochen, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Leider habe ich mich ziemlich durchquälen müssen.

Angegeben ist dieses Buch als Kinderbuch ab 10 Jahren, was für mich nicht nachvollziehbar ist. Zwar ist die Wortwahl recht einfach gehalten, dennoch empfand ich die Geschichte in verschiedener Hinsicht als unglaublich kompliziert erzählt.
Da wäre zum einen der Schreibstil: Teilweise knappe Sätze, teilweise aber auch so lang verschachtelt, dass man mittendrin den Anschluss verliert. Aufzählungen und Ellipsen ohne Ende. Hier und da noch ein paar in Klammern nachgeschobene Informationen, deren Sinn sich mir nicht erschloss – wenn es doch schon einen allwissenden Erzähler gibt, warum müssen dann Informationen über Dinge, die die Figuren nicht bemerken, eingeklammert nachgeschoben werden…?
Dann der Erzählstil: Zwischen den Passagen des Er-Erzählers, der die Handlung verschiedener Figuren schildert, gibt es kurze Kapitel, in denen offensichtlich ein Elternteil seinem Kind alte Legenden und Märchen erzählt, wobei die Person dem Kind antwortet, dessen Fragen allerdings ausgelassen werden.
Und die Geschichte: Grundsätzlich ließe sich die Handlung in wenigen Sätzen zusammenfassen – aber erst am Ende, wenn sich alle Zusammenhänge erschlossen haben. So gibt es im Verlauf zahlreiche Andeutungen, was es mit den Geschehnissen auf sich hat. Die kleinen Märcheneinschübe geben ebenso Hinweise auf das aktuelle Geschehen. Dazwischen muss aber viel zwischen den Zeilen gelesen und selbst zusammengebastelt werden. Teilweise sind die Schilderungen unglaublich philosophisch. Die Entstehung der ganzen Welt wird ausschweifend und bildhaft dargestellt. Ob ein Kind da immer folgen kann…? Ich zumindest habe manche Passagen eher überflogen. Zudem strotzt die Geschichte nur so vor Magie, die bekanntermaßen nicht immer logisch sein muss. Gerade das Ende ist dann auch eher einfach gestaltet, während es in der Handlung selbst einige sehr (übertrieben) brutale und grausame Szenen gibt.

Dabei hätte eigentlich alles so schön sein können. Die Handlung an sich fand ich nämlich total interessant und in einem „normalen“, flüssigeren Erzählstil hätte sie mich sicher packen können.
Es wird das Schicksal verschiedener Personen über knapp 13 Jahre hinweg geschildert, wobei die einzelnen Handlungsstränge im Verlauf zusammenlaufen. Die Figuren sind interessant geschildert. Es gibt die uralte Hexe Xian, die Jahr für Jahr ein scheinbar ausgesetztes Baby in eine neue Familie bringt, wobei sie sich in einen kleinen Säugling so verliebt, dass sie das Kind selbst großzieht. Dies ist Luna, die unabsichtlich Mondlicht getrunken hat und dadurch magische Kräfte entwickelt. Dies weiß Luna allerdings nicht und erst nach und nach erfährt sie, warum sie sich immer ein wenig unvollständig gefühlt hat. Die enge Beziehung zwischen den beiden ist toll dargestellt.
Dann wäre da noch Antain, der in der Stadt aufwächst, in der jährlich Kinder ausgesetzt werden (der Hintergrund ist zugleich grausam und faszinierend und erschließt sich in seinem ganzen Ausmaß erst im späten Verlauf). Er war dabei, als Luna ihrer Mutter entrissen wurde und kommt mit den Praktiken in seiner Stadt nicht zurecht. Je älter Antain wird, desto mehr Courage entwickelt er. Er ist mutig und bereit für die Liebe zu kämpfen.
Und dann gibt es noch Lunas fantastischen Freunde, die für einige Momente zum Schmunzeln sorgen. Lunas Mutter, die über den Verlust ihres Kindes verrückt wird. Eine böse Hexe und und und.
Gefallen hat mir, dass die eigentlichen Hintergründe der Dorfereignisse sich so lange verbergen und später mit mehrfachen Wendungen aufgedeckt werden.

Fazit

Die Grundgeschichte an sich hat mir gut gefallen. Es gibt einige Geheimnisse und Lügen, die sich erst nach und nach aufdecken, sodass man das ganze Ausmaß der jahrelang durchgeführten Grausamkeiten erst mit der Zeit entdeckt. Während manche Ereignisse sehr grausam sind, werden andere Probleme mithilfe vom Magie sehr leicht gelöst.
Leider hat es mir der Stil extrem schwer gemacht. In den teils arg kurzen und dann wieder unnötig komplex verschachtelten Sätzen habe ich einfach keinen Lesefluss gefunden. Dadurch zog sich das Buch für mich extrem in die Länge.
Interessehalber habe ich nach dem Lesen in das Hörbuch reingehört – die Erzählstimme ist angenehm, und da man sich über die Satzstruktur beim Hören weniger Gedanken machen muss, kann ich mir vorstellen, dass mir das Buch hörenderweise besser gefallen hätte.

Veröffentlicht am 07.03.2019

ereignisreiche, spannende, gefühlsgeladene Fortsetzung

Druidenkraft (Mysterious 2)
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Achtung: 2. Band der Mysterious-Trilogie, Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band,→ Zwergenerbe.

Nach dem fiesen Cliffhanger des ersten Bandes war ich ...



Achtung: 2. Band der Mysterious-Trilogie, Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band,→ Zwergenerbe.

Nach dem fiesen Cliffhanger des ersten Bandes war ich super gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
Die Handlungsstränge werden nahtlos fortgesetzt. Möglichst frisches Vorwissen ist auf jeden Fall hilfreich, da nicht allzu viel wiederholt wird. Neben den bereits bekannten Figuren kommen im Verlauf der Handlung neue Charaktere hinzu. Zudem wird auch hin und wieder auf einige Figuren und Ereignisse aus Enchanted Bezug genommen.

Abwechselnd wird aus der personalen Sicht verschiedener Figuren das Geschehen an drei unterschiedlichen Schauplätzen geschildert.
Im Mittelpunkt steht die Ereignisse um Fiona und Connark. Die zwei hatten wahrlich keinen guten Start. Doch während Connark ohnehin schon alles versucht, um sein Vergehen wieder gut zu machen, ändert sich auch Fionas Einstellung langsam, je länger die Gruppe gemeinsam unterwegs ist und je mehr Gefahren sie überwinden müssen. Und davon gibt es wieder einige.
Überhaupt fand ich vor allem die Entwicklungen innerhalb der Gruppe total spannend. Die Charaktere kennen sich teilweise noch nicht so lange, doch einige Schwierigkeiten erfordern Mut und Vertrauen zueinander. Dabei gelingt es nicht jedem, vorbehaltlos Befehle zu befolgen, sodass es zu kleineren Auseinandersetzungen und Wortgefechten kommt.

Die Geschichte ist sehr ereignisreich. Es wird dramatisch und brisant. Allerdings gibt es auch immer wieder Szenen zum Schmunzeln – der Humor der Sidhe ist wirklich einmalig. Auch an Emotionen mangelt es nicht.
Das ganze Setting gefällt mir nach wie vor unglaublich gut. In der facettenreich ausgearbeiteten Welt gibt es wieder neue Wesen und Zusammenhänge zu entdecken.

Ich habe das Buch innerhalb eines (Sonn-)Tages gelesen, da mich die Geschichte komplett fesseln konnte und ich wissen wollte, wie es ausgeht – wobei ja noch ein dritter Band folgt und das Geschehen somit am Ende wieder sehr offen bleibt.

Fazit

Ereignisreiche, spannende Fortsetzung, in der nicht nur die Gefahren, die die Figuren bewältigen müssen, mich fesseln konnten. Besonders gefallen haben mir auch die zwischenmenschlichen Entwicklungen unter den Reisegefährten, die angesichts der vorhandenen Bedrohungen zusammenarbeiten müssen, auch wenn sie teilweise Vorbehalte gegeneinander hegen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

ereignisreiches Fantasyabenteuer

Der Weltenfinder - Die zweite Reise ins Wolkenmeer
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Corren ist Forscher mit Leib und Seele. Er hat schon viele Gegenden erkundet, doch sein größtes Abenteuer wartet noch auf ihn. Er will sich am Grund des Wolkenmeers auf die Suche nach einer versunkenen ...

Corren ist Forscher mit Leib und Seele. Er hat schon viele Gegenden erkundet, doch sein größtes Abenteuer wartet noch auf ihn. Er will sich am Grund des Wolkenmeers auf die Suche nach einer versunkenen Stadt machen, in der er große Schätze einer untergegangenen Kultur vermutet. Mit einer mutigen Crew begibt er sich auf eine Reise, deren Ausgang für alle ungewiss ist.

Dies ist die zweite Reise ins Wolkenmeer. Die Kenntnis des ersten Bandes, dessen Handlung 10 Jahre zurück liegt, ist nicht zwingend erforderlich, da die Handlungen unabhängig voneinander sind, auch wenn drei der damaligen Reisegefährten im Buch vorkommen. Sie schildern einige ihrer Erlebnisse und Erfahrungen, weiteres Wissen über das damalige Abenteuer ist nicht zwingend notwendig. Was aber dennoch hilfreich ist, ist das Verständnis für die entworfene Welt. Ich hatte das Glück, den ersten Band in einer vom Autor begleiteten Leserunde zu lesen, sodass es einige Hintergrundinfos zum Wolkenmeer und seinen Bewohnern gab, die die Vorstellung dieser doch recht ungewöhnlichen Landschaft erleichtert haben, sodass ich nun bereits wusste, was auf mich zukommt.
Interessant ist auch, dass die Geschichten in der selben Welt spielen wie die „Imperium der Drachen“-Reihe. So wird beispielsweise die aus „Kampf um Aidranon“ bekannte Hauptstadt erwähnt, da Corren sie bereits bereist hat.

Alle Bücher, die ich bisher von Bernd Perplies gelesen habe, konnten mich total fesseln. Ein anschaulicher Schreibstil, ungewöhnliche Welten und facettenreiche Völker sorgen dafür, dass es während des Lesens immer wieder Neues zu entdecken gibt. In diesem Fall auch für Corrren, der zum ersten Mal ins Wolkenmeer reist und dabei gleich ein sehr ungewöhnliches Ziel ins Auge gefasst hat. Denn eigentlich will niemand zum Grund des Wolkenmeers, über welchen es zahlreiche Gruselgeschichten gibt… Während im ersten Band die Suche nach den Drachen und damit die vielfältigen Echsenarten und zahlreiche Kämpfe im Vordergrund standen, gibt es diesmal zahlreiche Details über verborgene Orte des Wolkenmeers. Kampflos geht die Suche aber auch für diese Gruppe nicht vonstatten, sodass es einige actionreiche Szenen gibt, die nicht jeder Reisegefährte unbeschadet übersteht.
Erneut hat mich die Vielfalt der Völker mit ihren optischen Besonderheiten und ihren speziellen Gaben fasziniert. (Und die zugehörigen Wortspiele: Vertreter aus dem Volk der Nondurierer, welche hundeartige Züge haben, heißen beispielsweise Knurrn und Winsla.). Auch gibt es wieder jede Menge Magie und fantastischer Elemente.

Die Handlung beginnt relativ ruhig, es dauert, bis Corren seine Mannschaft zusammengestellt hat und sich tatsächlich auf die Reise begibt. Doch dann steigert sich das Tempo. Unerwartete Schwierigkeiten und Entdeckungen sorgen für einige Umwege und Konflikte, die bewältigt werden müssen. Zum Ende hin wird das Geschehen immer ereignisreicher und dramatischer. Mit langen, schmachtenden Liebesgeschichten hält sich Bernd Perplies nicht auf, auch wenn es nicht völlig an Gefühlen fehlt.
Der Schluss ist stimmig, gibt aber nur einen Ausblick, wie es für die verbliebenen Figuren weitergehen könnte und führt die Geschichte nicht komplett zuende.

Fazit

Schon im ersten Band konnte mich das detailliert ausgearbeitete Setting begeistern: ein Ozean gefüllt mit Wolken statt mit Wasser, mit schwebenden Felseninseln und Drachen als Bewohnern, mit fliegenden Schiffen, mutigen Abenteurern, Luftpiraten und Drachenjägern. Die Welt ist unglaublich facettenreich und auch die einzelnen Figuren weisen sehr unterschiedliche Charakterzüge auf und sorgen damit immer wieder für Überraschungen und ungeahnte Talente. Auch die Handlung hält zahlreiche Wendungen bereit. So wird die Geschichte, je weiter sie voranschreitet, immer spannender und dramatischer. Zahlreiche Kämpfe, einige Verluste, Freundschaft und Verrat, ungewöhnliche Entdeckungen und jede Menge Magie sorgen für eine abwechslungsreiche Mischung und spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.03.2019

großartiger Auftakt

Zwergenerbe (Mysterious 1)
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Mysterious ist eine Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Geschichte ist zwar grundsätzlich eigenständig und spielt rund 20 Jahre nach den Ereignissen der Trilogie, allerdings haben die damaligen Geschehnisse ...

Mysterious ist eine Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Geschichte ist zwar grundsätzlich eigenständig und spielt rund 20 Jahre nach den Ereignissen der Trilogie, allerdings haben die damaligen Geschehnisse Veränderungen im Land bewirkt, auf die immer wieder Bezug genommen wird, sodass Vorwissen auf jeden Fall hilfreich ist. Zudem kommen die bekannten Figuren auch vor – und es ist schön zu sehen, wie es mit ihnen weitergegangen ist.

Schon in Enchanted hat mich die facettenreiche Welt fasziniert. Und auch hier sind mir sofort wieder die bildhaften, ideenreichen Beschreibungen der Völker und Reiche aufgefallen.

Mit Rhona und Lyksan finden sich zwei ungleiche Figuren zusammen, die gemeinsam das Rätsel um die Sidhe-Morde, die derzeit das Land erschüttern, lösen sollen.
Lyksan ist gerade 18 Jahre alt. Aufgezogen wurde der Mensch von einem Zwerg, seine Herkunft ist unbekannt. Nun ist er der Gehilfe des obersten Richters des Fürsten und darf zum ersten Mal ohne seinen Meister ermitteln. Er ist sehr schlau und nimmt viele Details war, die anderen entgehen. Oft gelingt es ihm, hilfreiche Schlussfolgerungen zu ziehen und er scheint ein Händchen dafür zu haben, immer genau die richtigen Fragen zu stellen. Gleichzeitig gibt es immer wieder Situationen, in denen er – auch bedingt durch seine geringere Lebenserfahrung – unsicher wird. Dafür gibt er aber dennoch meist schlagfertige Antworten. Nicht zuletzt deshalb war Lyksan mir schnell sympathisch.
Begleitet wird er von der Rhona und einigen Sidhe ihrer Truppe. Rhona ist rund 10 Jahre älter als Lyksan und eine ausgebildete Kriegerin. Zunächst begibt sie sich nur wiederwillig gemeinsam mit dem Jüngling auf die Suche, doch sie erkennt schnell seinen Verstand und zollt ihm entsprechenden Respekt, sodass Lyksan zu einem geschätzten Teil der Gruppe wird. Rhona ist eine starke, von ihren Leuten respektierte Anführerin, die immer für ihre Mannschaft einsteht.
Besonders interessant und oft auch amüsant ist das Zusammenspiel der einzelnen Figuren, da Lyksan sich erst seinen Platz erkämpfen muss und immer wieder von den älteren Sidhe aufgezogen wird.

Da es anfangs nur wenige Spuren gibt, weiß die kleine Truppe nicht recht, was sie auf ihrem Weg erwartet. Immer wieder machen sie neue Entdeckungen, die ihren Route ändern und sie teilweise vor große Gefahren stellen. Dabei begegnen sie unterwegs weiteren Figuren, mit denen sie einen teil der Strecke gezwungenermaßen gemeinsam bestreiten, was zu einigen Spannungen und Konflikten führt und gleichzeitig neue Ereignisse nach sich zieht. Insgesamt wird die Handlung immer spannender, je weiter Lyksan und Rhona das Land durchqueren und je mehr sie herausfinden. Immer wieder gibt es aber auch kurze ruhigere Passagen zwischen den spannenden Ermittlungen und aufregenden Zwischenfällen. Vorhersehbar ist das Geschehen dabei zu keinem Zeitpunkt. Zum Ende hin nimmt das Tempo nochmal zu, die Geschichte wird super dramatisch – und ist dann einfach vorbei. Was für ein furchtbar offenes Ende. Ich möchte sofort weiterlesen!

Fazit

Die Welt der Sidhe, Zwerge und Menschen hat mir schon in Enchanted total gut gefallen und auch hier baut sich wieder dieses detailliert ausgestaltete Setting auf, in dem es allerhand zu entdecken gibt. Spannend ist die Mischung der sehr unterschiedlichen Reisegefährten, die sich erst zusammenraufen müssen, dann aber immer mehr zusammenwachsen und gut miteinander arbeiten. Die Handlung ist voller Überraschungen, aufregender Ereignisse und dramatischer Szenen. Auch ein paar gefühlvolle Momente gibt es, bevor das Buch mit einem super fiesen Cliffhanger viel zu früh endet.