Tolles Setting mit spannendem Thema
Working LateDas Cover
Zunächst einmal finde ich das Cover des Buches sehr schön gestaltet, da man im Hintergrund die Skyline von Stockholm erkennen kann und somit schon einen ersten Bezug auf die Geschichte haben. ...
Das Cover
Zunächst einmal finde ich das Cover des Buches sehr schön gestaltet, da man im Hintergrund die Skyline von Stockholm erkennen kann und somit schon einen ersten Bezug auf die Geschichte haben. Ich bin ein großer Fan davon, wenn die Folgebände farblich aufeinander abgestimmt sind und zusammenpassen. Das Cover hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit auf das Buch gelenkt.
Die Handlung
In der Geschichte spielt das Thema Juristik und das Anwaltsleben eine entscheidende Rolle und dieses Thema hat mich sehr angesprochen. Ich habe bisher noch keine Geschichte mit diesem Thema gelesen und kann daher keine Vergleiche ziehen. Auf dem ersten Blick, finde ich das Thema aber gut umgesetzt und man bekommt einen realistischen Eindruck in den Alltag. Vor allem wird die Überarbeitung im Arbeitsleben angesprochen, was ich ebenfalls wichtig finde. Es kommt häufiger vor, als man sich vielleicht vorstellen möchte und vor allem im Zusammenhang mit der Diskriminierung von Frauen ist es wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen. Mir war auch vor dem Buch bewusst, dass es oftmals Mobbing auf dem Arbeitsplatz gibt, vor allem wenn Frauen untergeordnet werden, aber dennoch war ich geschockt vom Verhalten von Oscar, auch wenn es wahrscheinlich wirklich so abläuft.
Der juristische Teil ist sehr gelungen, da ein globales Thema behandelt wird, was ich echt interessant finde. Nachhaltigkeit wird uns noch in den nächsten Jahren stark beeinflussen und begleiten.
Der Einstieg fiel mir leicht und ich konnte mich schnell in die Situation einfinden, auch wenn ich zu Beginn von den vielen Perspektiven durcheinander war. Im Nachhinein erweisen sich die vielen Perspektiven als Pluspunkt, da dadurch auch die Nebencharaktere ihren Platz und die Handlung bekommen haben. Man erfuhr einige Aspekte aus der Vergangenheit und konnte somit das Verhalten und die Gefühle besser einordnen und nachvollziehen.
An manchen Stellen konnte ich das Drama nicht ganz nachvollziehen, da das Problem oftmals an der Kommunikation lag. Man hätte sich einfach zusammensetzten und über die Gefühle reden können ohne direkt falsche Schlüsse zu ziehen.
Zudem fand ich es schön, dass zwischendurch die Stadt Stockholm detailliert beschrieben wurde, da ich mir dadurch die Situationen besser vorstellen konnte und mich voll und ganz in der Geschichte fallen lassen konnte. Die Handlungen, die im Frühsommer spielen, haben mir ein richtiges Bild davon gegeben, wie sich die erste Wärme anfühlt und welches Gefühl von Freiheit rüberkommt.
Die Charaktere
Die Charaktere, vor allem Charlotta, waren sehr realistisch ausgearbeitet, da ich in manchen Situationen wahrscheinlich ähnlich gehandelt hätte. Zu Beginn kam mir Charlottas Charakter etwas zu oberflächlich vor, aber während der Geschichte konnte man eine richtige Entwicklung mitkriegen und Charlotta mehr und mehr ins Herz schließen. Ich kann ihre Handlung auf jeden Fall verstehen, aber es gibt ein paar Punkte, die ich nicht ganz verstanden habe: Charlotta ist sich selber durchaus bewusst, dass Oscars Verhalten falsch ist und sie sich von ihm ausnutzen lässt und sie nimmt sich auch mehrmals vor, sich nicht mehr von ihm unterordnen zu lassen, aber im nächsten Moment macht sie wieder genau das Gleiche. Ich habe dabei den Eindruck bekommen, dass Charlotta nicht ganz zu sich selber und ihren Kompetenzen steht. Denn sie ist sich durchaus bewusst, dass sie eine gute Anwältin ist, denn ansonsten wäre sie nicht so weit gekommen, aber sie sollte sich auch auf ihre Stärken verlassen.
Leider wurde dadurch das stereotypische Männer- und Frauenbild gefördert, da sich Charlotta zu Beginn nicht gewährt hat und das ganze Mobbing über sich ergehen ließ. Hier hätte ich mir mehr Selbstsicherheit ihrerseits gewünscht, da es viel Potenzial dazu gab.
Ignacio konnte ich am Anfang nicht richtig einschätzen: er wurde als attraktiver junger Mann beschrieben, der hilfsbereit und ehrgeizig ist, aber als er Charlotta für seinen Erfolg hintergangen hat, war ich mir nicht mehr so sicher, in welche Richtung sich die Beziehung der beiden entwickelt wird. Es gab einige schöne Szenen, aber diese konnten mich nicht richtig packen. Die Gefühle und Emotionen sind einfach nicht rübergekommen und auch die intimeren Szenen ließen mich kalt zurück.
Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder ob ich einfach nicht mit dem Schreibstil klargekommen bin.
Fazit
Allgemein kann ich sagen, dass die Geschichte eine Menge Potenzial hatte, welches aber leider nicht
voll ausgeschöpft wurde. Die juristischen Themen hingegen waren gut beschrieben und spannend aufgebaut, sodass man wissen wollte, wie der Fall letztendlich ausgeht und wie der Weg bis dahin aussieht.