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Veröffentlicht am 03.10.2022

Atmosphärisch sehr stark

Zur See
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Es gibt Bücher, da weiß man im Vorfeld schon, dass sie Bestseller werden. Dörte Hansens neuer Roman „Zur See“ gehört dazu - und das absolut berechtigt!

Er erzählt von den Menschen einer Nordseeinsel. ...

Es gibt Bücher, da weiß man im Vorfeld schon, dass sie Bestseller werden. Dörte Hansens neuer Roman „Zur See“ gehört dazu - und das absolut berechtigt!

Er erzählt von den Menschen einer Nordseeinsel. Menschen, die seit Generationen Seefahrer in ihren Familien haben. Die Familie Sander ist eine von ihnen. Jens, der Vogelwart, seine Frau Hanne und ihre erwachsenen Kinder.
Da ist Sohn Ryckmer, dem sein Kapitänspatent entzogen wurde, der in der Kneipe den Alltag vergessen will und von Killerwalen im Mittelmeer, von Portugiesischen Galeerenquallen, Elmsfeuern und grünen Lichtern auf See erzählt.
Tochter Eske, eine Altenpflegerin, die Heavy Metal braucht und auf Tätowierungen steht.
Und Henrik, der Jüngste, der erste Sander, der kein Seefahrer wurde, der nicht mehr als seinen Strand und seine See braucht. Ein Künstler, immer auf der Suche nach Treibholz für seine Objekte, seine Treibgutwesen, mit denen er spricht wie mit seinem Hund und seinen Freunden.

Dörte Hansen erzählt von den Einheimischen und ihrem Verhältnis zu den Touristen, welche ins Leben der Inselleute eingreifen, Besitz ergreifen und die Insel sowie die Menschen dort verändern.
Die Autorin lässt einen eintauchen in ein Buch mit einer ganz besondere Atmosphäre. Für mich ist diese Lektüre ein Lese-Highlight, das weit oben steht auf meiner ganz persönlichen Bestenliste.
Meisterhaft geschrieben - unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Wunderbarer Winterroman

Die Wunderfrauen
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„Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr“ ist der vierte Band über die vier Freundinnen Luise, Helga, Annabel und Marie. Und wie gewohnt entführt uns die Lektüre nach Oberbayern, genauer gesagt an den Starnberger ...

„Die Wunderfrauen - Wünsche werden wahr“ ist der vierte Band über die vier Freundinnen Luise, Helga, Annabel und Marie. Und wie gewohnt entführt uns die Lektüre nach Oberbayern, genauer gesagt an den Starnberger See, diesmal ins Jahr 1991.
Die Kapitel werden wie immer abwechselnd aus Sicht von Luise, Annabel, Helga und Marie erzählt und zusätzlich in diesem Roman auch von Josie, Luises Tochter.
Wir begleiten die Frauen durch die leicht hektische Vorweihnachtszeit. Nicht ohne Stress und Turbulenzen verläuft diese bei den vier Freundinnen und ihren Lieben. Auch springen wir zurück in die vergangenen Jahre und erfahren, was da so alles geschehen ist. Nicht zu vergessen „Luises-Ladenkundealbum“ mit Notizen und Rezepten, das uns schon vertraut ist aus den anderen Büchern. Und wer will, kann wieder zu Spotify hüpfen und die von Stephanie Schuster erstellte Playlist zur Lektüre hören mit passenden Titeln aus der damaligen Zeit.

Mit diesem Buch, das die Reihe sehr stimmig ergänzt, endet leider die Geschichte der „Wunderfrauen“.
Mich hat es sehr gefreut, dass zur geplanten Trilogie noch dieses Weihnachtsbuch dazukam. Ich habe es wieder mit großem Vergnügen gelesen, und am Ende schwang bei mir doch etwas Wehmut mit. Aber eine Leseprobe im Anhang macht bereits neugierig auf die neue Romanreihe von Stephanie Schuster, auf die wir uns jetzt schon freuen dürfen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Ein wunderschöner Winterroman

Sterne glitzern auch im Schnee
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„Sterne glitzern auch im Schnee“ - der neue Roman von Bestseller-Autorin Meike Werkmeister. Die Geschichte knüpft an vorhergehende Bände der Autorin an. Man kann das Buch aber auch ohne weiteres so lesen, ...

„Sterne glitzern auch im Schnee“ - der neue Roman von Bestseller-Autorin Meike Werkmeister. Die Geschichte knüpft an vorhergehende Bände der Autorin an. Man kann das Buch aber auch ohne weiteres so lesen, ohne die anderen zu kennen.
Worum geht’s?
Wir begegnen wieder Anni und Thies aus Bremen, den Hauptcharakteren aus „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ sowie Annis Freundin Maria und deren Lieben, die man aus „Über dem Meer tanzt das Licht“ kennt.
Acht Tage vor Weihnachten in Bremen: Bei Anni und Thies gibt es Spannungen. Von Weihnachten ist noch nicht viel zu spüren. Zudem steht unerwartet jemand vor ihrer Tür, will beherbergt werden und sorgt somit für noch mehr Aufregung.
Mit 208 Seiten ist das Taschenbuch schnell gelesen. Wer den Erzählstil von Meike bisher mochte, wird auch diese Lektüre hier wieder genießen. Ein kleiner, feiner Winterroman - sehr schön geschrieben!
Ebenfalls toll ist der Anhang im Buch. Wir finden darin einen Adventskalender mit Sprüchen, Basteltipps und Rezepten sowie ein paar Seiten für eigene Gedanken und Notizen.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Auf den Spuren der Vergangenheit

Wir sehen uns zu Hause
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„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben ...

„Wir sehen uns zu Hause“ ist der dritte Roman von Christiane Wünsche. Er erzählt von Anne, die völlig unerwartet ihren Mann verliert und feststellen muss, dass sie kaum etwas über dessen früheres Leben weiß.
Anne und Peter lernten sich am 9. November 1989 beim Mauerfall kennen. Spontan entschied er sich damals, mit ihr zu gehen und alles hinter sich zu lassen.

Mit ihrem Wohnmobil, mit dem sie und Peter ursprünglich nach Skandinavien reisen wollten, begibt sich Anne nun also auf die Spuren der Vergangenheit und bereist die ehemalige DDR. Mit im Gepäck hat sie einen Schuhkarton mit alten Fotos, den sie in Peters Sachen gefunden hat. Wer sind die Menschen auf den Bildern? Wieso hat Peter ihr so vieles verschwiegen? Fragen über Fragen tauchen auf, die beantwortet werden wollen.

Der Roman war für mich jetzt kein Lese-Highlight. Trotzdem hat mir die Geschichte gefallen. Viele Erinnerungen an die damalige Zeit kamen hoch, die Gedankengänge von Anne waren mir nicht unbekannt, auch ich war zur Zeit der Wende um die 20 und bin in Westdeutschland aufgewachsen.

Wer also eine Lektüre sucht, die sich leicht und schnell lesen lässt, die einen mit auf die Reise nimmt unter anderem nach Rügen, in die Uckermark und nach Thüringen, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Erstklassig

Nachmittage
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Um es gleich vorweg zu nehmen - ich bin begeistert von Ferdinand von Schirachs neuer Lektüre „Nachmittage“!

Wie bereits „Kaffee und Zigaretten“ ist auch das neue Buch ein Erzählband - eine Sammlung aus ...

Um es gleich vorweg zu nehmen - ich bin begeistert von Ferdinand von Schirachs neuer Lektüre „Nachmittage“!

Wie bereits „Kaffee und Zigaretten“ ist auch das neue Buch ein Erzählband - eine Sammlung aus 26 Essays, Notizen, Beobachtungen. Es sind Erzählungen aus dem Leben, aus verschiedenen Städten weltweit.
Manche ganz kurz, andere länger.
Facettenreiche Erzählungen, thematisch breit gefächert, mit oftmals unerwartetem Ende - teilweise erschreckend, verblüffend, manchmal auch ein wenig amüsant.
Ferdinand von Schirach schreibt wie immer mit einer Eleganz, sehr melancholisch. Kein Wort ist zu viel, kein Satz überflüssig.

Einfach brillant und absolut empfehlenswert!

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