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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2023

Vielschichtig und unterhaltsam

Elternabend
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Bisher habe ich um Sebastian Fitzek eher einen Bogen gemacht, da ich nicht gerne Thriller lese. Meine Große allerdings liebt seine Bücher und gab mir den Tipp, daß ich mir mal sein neustes Buch „Elternabend ...

Bisher habe ich um Sebastian Fitzek eher einen Bogen gemacht, da ich nicht gerne Thriller lese. Meine Große allerdings liebt seine Bücher und gab mir den Tipp, daß ich mir mal sein neustes Buch „Elternabend – Kein Thriller (auch wenn der Titel nach Horror klingt)“ anschauen sollte. Und nicht nur der Titel, sondern auch das Schmankerl auf der Buchrückseite haben mich sofort neugierig gemacht:

„Stell dir vor... du musst eine halbe Ewigkeit auf einem Elternabend verbringen. Dabei hast du gar kein Kind!“ (Auszug Buchcover)

Was ich erwartet habe? Ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau... auf jeden Fall aufgrund des Titels eine Komödie.

Was ich zu lesen bekam? Ein äußerst vielschichtiges, kluges Buch, welches humorvoll unterhaltsam ist... aber auch nachdenklich, eindrücklich und offen! „Elternabend“ ist ein gekonntes Spiel mit Wahrheit & Schein, mit sich Verstecken & Überraschungen, mit Missverständnissen & Feinfühligkeit – eine gut gemachte Gesellschaftsstudie, der ich mich nicht entziehen konnte. Mal nickte ich zustimmend mit dem Kopf, mal las ich langsam nachdenklich weiter und am Ende nahm ich mir vor, manchmal etwas genauer hinzuschauen und weniger vorab zu urteilen.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Respekt & Humor - Comedy @its best

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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„Heim des Jahres“. Das ist unser Ziel. Da müssen wir hin. -...- „Altenpflege!“ Otterle verzieht das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Wie das schon klingt! Mit 'alt' verbindet man etwas, ...

„Heim des Jahres“. Das ist unser Ziel. Da müssen wir hin. -...- „Altenpflege!“ Otterle verzieht das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Wie das schon klingt! Mit 'alt' verbindet man etwas, das den Zenit schon überschritten hat. Etwas, was nicht up to date ist. Das ist nicht gut für unser Image!“ Da keiner von den anderen etwas sagt, grätsche ich in seinen Marketing-Vortrag: „Aber wir machen nun mal Altenpflege und keine Zahnpastawerbung, Herr Otterle. Wir pflegen alte Menschen!“ (Auszug S. 178/179)

Sybille Bullatschek ist Altenpflegerin (bzw. Senior Assistant Managerin) im Seniorenheim „Haus Sonnenuntergang“. Hinter dieser grandiosen Comedyfigur steckt Ramona Schukraft, die selbst zugibt: „Ich habe noch nie jemanden getroffen, der permanent so gut drauf ist wie Sybille, und der mit einem solchen Elan und so viel positiver Energie auch die schwierigste Situation meistert. Das kann selbst für mich manchmal etwas anstrengend sein, wenn ich mir mit ihr eine Garderobe teilen muss. Das klingt jetzt etwas schizophren, aber es ist in der Tat so, dass Sybille im Grunde nur meinen Körper nutzt. Sobald ich die Brille aufhabe und den Puschel auf dem Kopf, spreche ich mit schwäbischem Akzent und bewege mich völlig anders.“ (sybille bullatschek | ramona-schukraft )

Mit „Sie haben ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren“ bekommen wir nun Comedy @ its best für Zuhause – egal, ob wir trotz Live-Veranstaltungen von Sybille Bullatschek nicht genug bekommen können oder noch nie die Chance hatten, sie bei einem ihrer Auftritte zu erleben. In diesem Pflegeroman werden Ernst in der „Pfläge“ und Humor so gekonnt verbunden, dass ich beim Lesen aus dem Schmunzeln, Lachen und dann wieder Kopfschütteln nicht heraus kam... das Buch zwischendurch weglegen? Kaum möglich!

Dabei geht Schukrafts Humor nie unter die Gürtellinie. Der Roman ist gespickt mit viel Respekt jenseits von „Klatschen“, sondern mit realen Situationen, die einem zeigen, was in der Altenpflege tagtäglich geleistet wird. Fantasie und Realität halten sich die Waage – aber manchmal wünscht man sich für den Seniorenalltag schon noch mal ein Speed Dating oder eine Hüpfburg im Garten...

Für mich ist dieses Buch ein Highlight, von welchem es gerne noch eine Fortsetzung geben darf - oder doch die TV-Sitcom ;)

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Ich konnte dieser Schokoladeninsel kaum widerstehen...

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe
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Willkommen auf der süßesten Nordfrieseninsel der Romanwelt: Möwesand! Nachdem der jungen Hannah vor dem Altar ihr Bräutigam weggenommen (genauer gesagt: verhaftet) wurde, war sie froh, auf die ihr unbekannten ...

Willkommen auf der süßesten Nordfrieseninsel der Romanwelt: Möwesand! Nachdem der jungen Hannah vor dem Altar ihr Bräutigam weggenommen (genauer gesagt: verhaftet) wurde, war sie froh, auf die ihr unbekannten Schokoladeninsel Möwesand fliehen zu können. Sie hat nämlich überraschenderweise ihre brummelige Tante Bente beerbt...

Marie Schönbeck liebt die Nordsee und bei einer Tasse Tee mit Schoko-Mandelgebäck kam ihr die Idee für diese 3-teilige Reihe, welche sich um die Schoko-Insel Möwesand, jeweils eine junge Protagonistin und das begehrte Brüdertrio Thies, Joos und Finn dreht. Die Lorentzbrüder sind die Besitzer der Insel und Inhaber vieler Manifakturen rund um die leckere Süßigkeit. Hannah muss nun im ersten Band „Schokolade am Meer“ ihre Erbe gegen unzählige Übernahmeangebote verteidigen, und nicht nur ihr Herz spielt ihr hierbei immer wieder einen Streich.

Der Feelgood-Roman liest sich leicht und locker weg. Er ist ein für mich typischer Urlaubs-Sehnsuchtsroman, den man gut in den Koffer packen kann oder sich zuhause mal mit einer Tasse Tee an einem Regenwochenende wegträumt – dann bitte auch die Schokolade nicht vergessen ;)

Man merkt, daß die Autorin Nordfriesland liebt, denn sie baut viele landestypische Leckereien in ihre Geschichte ein. Wie schade, daß wir Leser*Innen am Ende dazu kein Rezept geschenkt bekommen... das würde das Buch meines Erachtens abrunden.

Das Cover ist fröhlich-frisch gestaltet und passt gut zur Geschichte. Der Wiedererkennungswert durch das friesentypische Gebäude ist hoch, denn auch die weiteren Bände werden laut Verlagsvorschau entsprechend heimelige Häuser zeigen. Ich freue mich schon drauf, wie es – nach Thies und Hannah – nun mit Joos und Finn und „ihren Frauen“ weitergeht.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

In einem Rutsch verschlungen... auch Magnies Bannocks

Polarlichtzauber
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Nach „Mitternachtsküsse“ sind wir wieder auf den schottischen Shetlandinsels – dieses Mal mit „Polarlichtzauber“ und Jezz, die vor ihrer Mutter und den Münchner Männern zu ihrer Freundin Mara (ja genau, ...

Nach „Mitternachtsküsse“ sind wir wieder auf den schottischen Shetlandinsels – dieses Mal mit „Polarlichtzauber“ und Jezz, die vor ihrer Mutter und den Münchner Männern zu ihrer Freundin Mara (ja genau, die aus Band 1) flüchtet. Sie lernt schon in der schaukelnden Propellermaschine den wild aussehenden Magnus kennen und wird ihn auch an ihrer neuen Arbeitsstelle (einem Brautmodenladen) nicht aus dem Weg gehen können. Denn Magnus ist nicht nur der Bruder ihrer Chefin, sondern auch die Hauptrolle der anstehenden Wikinger-Festspiele. Da ist die Gefühls-Achterbahn quasi vorprogrammiert, oder?

Fragt man die Autorin Cornelia Engel nach ihrem Traum, dann lebt sie ihn als Geschichtenerzählerin mit stürmischen, weiten Landschaften, Wind im Haar und Salz auf den Lippen (Cornelia Engel – Autorin (cornelia-engel.com) ....Das passt perfekt zu der Shetland-Feelgoodreihe (die übrigens noch nicht zu Ende erzählt ist). Cornelia Engel schafft es mit ihrer bildhaften Sprache mich mitzunehmen auf die raue Insel und ihre Menschen mit dem Herz aus Gold... Nicht zum ersten Mal habe ich nach Schließen eines ihrer Bücher den unbändigen Wunsch, den Ort des Geschehens zu bereisen Dann wohl am besten zum Up Helly Aa (mit gestrickter Wickingermütze?) - dem einzigartigen Wikinger-Festival, bei dem eine Galeere spektakulär in Brand gesetzt wird.

Unterhaltsam und lehrreich, mit viel Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt, ein paar eingestreute Missverständnisse dürfen natürlich auch nicht fehlen: Auch Band 2 der Shetland-Reihe ist kurzweilig zu lesen. Er kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Aber wenn man sowohl die Geschichte von Mara aus Band 1 als auch die aktuelle rund um Jezz kennt, freut man sich noch viel mehr auf den dritten Band mit … (wird nicht verraten!).

Schon das stimmungsvoll gestaltete Cover hat mich neugierig gemacht und daß aktuell vor kurzen auch in Deutschland Polarlichter zu sehen waren, hat mich noch mal mehr an den Roman denken lassen. Die Feelgood-Reihe rund um die nördlichste Inselgruppe des Vereinten Königreichs ist auf jeden Fall eine kurzweilige, unterhaltsame Buchreihe für alle Nordicfans, die sich leicht und mit einer ordentlichen Prise Liebe aus dem Alltag entführen lassen wollen. Und natürlich dürfen auch dieses Mal ein paar Rezepte zur Abrundung nicht fehlen – wie wäre es mit „Magnies Bannocks“?

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Bodenständig und authentisch - ich liebe es!

Very british - Mit britischer Lebensfreude durchs Jahr
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„Ein bisschen ist dieses Buch wie die Inneneinrichtung in einem Cottage: eine Sammlung persönlicher Eindrücke, die ich mit Großbritannien verbinde. Hast du deinen Koffer gepackt? Dann beginnt die Reise ...

„Ein bisschen ist dieses Buch wie die Inneneinrichtung in einem Cottage: eine Sammlung persönlicher Eindrücke, die ich mit Großbritannien verbinde. Hast du deinen Koffer gepackt? Dann beginnt die Reise jetzt.“ (Auszug aus „Very british“)

Und schon sind wir Leser*Innen mitten drin in einem bewegenden Buch in Großformat mit vielen ausdrucksstarken Fotos, landestypischen leckeren Rezepten, Garten-, Deko- und Ausflugtipps sowie kurzen Erklärungen zu Traditionen – aufgeteilt in die vier Jahreszeiten. Ich liebe das wohltuend Bodenständige, welches die Autorin ohne Kitsch darstellt. Man merkt ihr die familiäre Verbundenheit zu Großbritannien an und so manches Rezept, so mancher Spruch oder Blick in die Natur kommt mir bekannt vor...

Das Geschenkbuch lädt ohne Inhaltsangabe ein zum Erkunden, Stöbern, Setzen von Lesezeichen und in Erinnerungen schwelgen... und nicht zu vergessen zum Genießen! So wie „Eton Mess“ - was ich schon mal in England genießen durfte, aber nun auch meine Familie mit dem Rezept begeistert habe

Meiner Meinung nach ist „Very british“ eine wunderbare Ergänzung zu dem Reise- und Foodblog „tea and scones“ der Autorin; und ein schönes Geschenk für alle, die Sehnsucht nach „ihrer alten Heimat“ haben oder neugierig sind, was Großbritannien so alles zu bieten hat.

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