Wenn das Offensichtliche doch für Verwirrung sorgt
Dumm gelaufen, MarthaLukas genießt die Zeit als Dauercamper, doch sein Kühlschrank könnte mal wieder eine ordentliche Füllung vertragen. Auf dem Konto sieht es auch mau aus. Da kommt ihm der neue Auftrag gerade recht. Eine ...
Lukas genießt die Zeit als Dauercamper, doch sein Kühlschrank könnte mal wieder eine ordentliche Füllung vertragen. Auf dem Konto sieht es auch mau aus. Da kommt ihm der neue Auftrag gerade recht. Eine junge, gutaussehende Notarsgattin beauftragt Lukas mit der Suche nach dem verschwundenen Ehemann. Als Lukas diesen mausetot in einem Waldstück findet, scheint die Sachlage zunächst klar- zu klar fürs Lukas' Empfinden…
Erwin Kohl hat mit "Dumm gelaufen, Martha" mal wieder eine Schippe Ideenreichtum, Dramatik und einer Prise Wortwitz drauf gelegt und einen spannenden Regio-Krimi mit schrägen Figuren und der SoKo vom Campingplatz zu Papier gebracht. Der Plot ist von Anfang an gut durchdacht, liefert genügend Potential für eigene Ermittlungen und geizt nicht mit spannenden, dramatischen und witzigen Szenen.
Die liebgewonnen Bewohner vom Campingplatz, allen voran natürlich Lukas, bekommen dieses mal einen Fall, der es in sich hat.
Und wieder einmal zeigt es sich, dass manches, was auf den ersten Blick schlüssig erscheint, doch ein genaueres Hinsehen und jede Menge Kombinationsgabe erfordert.
Erwin Kohl lässt rheinische Frohnaturen ebenso über die Bildfläche spazieren wie böse Jungs, lässt alte Damen ebenso zu Wort kommen wie die gutaussehende Notarsgattin, die ihre Reize gekonnt einzusetzen weiß und gestaltet so ein sehr abwechslungsreiches Bild, das sich dem Leser im Verlauf des Romans vor dem inneren Augen aufbaut.
Lange sieht es so als, als würde Lukas Born im Trüben fischen, doch dank seiner schnellen Auffassungsgabe, der nicht immer ganz so legalen Mithilfe seiner Freunde und nicht zuletzt seiner Noch-Frau Julia, löst sich das Gebilde der scheinbar perfekten Tat langsam auf und man blickt hinter den perfiden Plan des Täters.
Widersacher, Handlanger und Zeugenbeeinflussung sind dabei nur einige wenige Tatwerkzeuge, die der Täter nutzt, um mit einer weißen Weste aus dem Ganzen herauszukommen. Doch er hat nicht bedacht, dass es noch den Privatermittler Lukas Born gibt, der bisher noch jeden Täter dingfest gemacht hat :)
Wer auf starke Regio-Krimis mit Humor und Spannung steht, der sollte sich die Roman von Erwin Kohl nicht entgehen lassen.
Absolute Leseempfehlung !