"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." –James Daniel –
Die Buchreisenden - Ein Weg aus Tinte und MagieMitten in London, jedoch ganz versteckt, liegt ein kleiner, unscheinbarer Buchladen. Die meisten hasten an Libronautic Inc vorbei und ahnen nicht, dass sich hinter diesen Türen etwas ganz Fantastisches ...
Mitten in London, jedoch ganz versteckt, liegt ein kleiner, unscheinbarer Buchladen. Die meisten hasten an Libronautic Inc vorbei und ahnen nicht, dass sich hinter diesen Türen etwas ganz Fantastisches verbirgt. Die Mitarbeiter des Buchladens haben eine ganze besondere Gabe – sie sind Geschichtenerzähler. Mit ihrer Stimme ermöglichen sie den Menschen, Reisen in die Bücher zu unternehmen und einen Blick hinter die geschrieben Buchstaben zu werfen. Doch was passiert, wenn plötzlich eine Tür auftaucht, die eigentlich in der Handlung nicht vorgesehen ist….
Es ist für alle Buchliebahber:innen ein bisher noch unerfüllter Traum, die Grenzen der Realität mit Reisen in fantastische Welten zu überwinden, in geheimnisvolle ätherische Landschaften einzutauchen und hautnah mitzuerleben, wie Szenen aus dem Lieblingsbuch lebendig werden.
Akram El-Bahay macht mit seinem neuen Roman „Die Buchreisenden“ genau das möglich und entführt seine Leser:innen an den Tisch der Teegesellschaft aus „Alice im Wunderland“, zeigt das Schattenreich der Untoten aus „Vampyr“ und weckt den dringenden Wunsch, der einzigartigen Stimme von Erzähler Adam zu lauschen, um mit ihm hinter den dicken schweren Samtvorhang zu blicken und atemberaubende Abenteuer zu erleben.
Der typische Geruch von alten Büchern nach Vanille, Holz und Gras erfüllt die Luft und legt sich um die Lesenden wie ein weiches Plaid. Mit fortschreitenden Kapiteln verweben sich die einzelnen Elemente, Figuren, Silhouetten und Ereignisse zu einem geheimnisvollen Geschichtenteppich, der so manche Überraschung birgt. Magisches Licht, funkelnde Schneekristalle, mystische Wälder – die Atmosphäre allein ist schon zauberhaft und wird durch die schön gezeichneten Charaktere belebt.
Doch nicht immer kann der Autor die Spannung und Leseneugier gleichbleibend bedienen. Gerade im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und so lösen sich schon recht früh Erkennbare familiäre Strukturen auf, der Überraschungseffekt verpufft ein wenig. Das Erzähltempo wirkt etwas überhastet und auch das offene Ende mit dem Hinweis, dass es sofort weitergeht, ist nicht unbedingt als rund zu bezeichnen.
Dennoch ist „Die Buchreisenden“ ein Leseabenteuer, das die Welt hinter den Buchstaben, das Flüstern von Tinte auf Papier und das Atmen der Geschichten für all die Buchliebhaber:innen zugänglich macht, die noch an Träume und (Buch-)Magie glauben
3,5 Sternchen