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Veröffentlicht am 27.11.2017

unterwegs mit Koch und Scherenschleifer

Messer - Rezepte & Techniken
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Didier Mouche arbeitete lange als Koch und hat in dieser Zeit seine Messer selber geschliffen. Daran fand er so großen Gefallen, dass er eines Tages seine Arbeit als Koch aufgab, eine Ausbildung zum Scherenschleifer ...

Didier Mouche arbeitete lange als Koch und hat in dieser Zeit seine Messer selber geschliffen. Daran fand er so großen Gefallen, dass er eines Tages seine Arbeit als Koch aufgab, eine Ausbildung zum Scherenschleifer machte, ein Londoner Taxi zur Scherenschleifwagen umbaute und damit durch Paris fährt, zu Betreibern von Restaurants, Metzgereien, Fischgeschäften, anderen Betrieben und privaten Haushalten. Seitdem nennt er sich Marius le Rémouler ( = Marius der Scherenschleifer).
Mélanie Martin hat Marius auf einer Messe kennengelernt, auf der er den Beruf des Scherenschleifers vorstellte, was die beiden nun zusammen in diesem Buch auch versuchen. Hierfür haben sie sich Rezepte ausgedacht oder in Restaurants Köchen abgeschaut, die zu den jeweiligen Zutaten passenden Messer sowie die entsprechenden Schneidetechniken werden vorgestellt.

Zudem wird der Aufbau eines Messerserklärt und an einer Skizze erläutert; auf mehreren Übersichtsseiten lernt man, abgestimmt auf das jeweilige Kapitel, verschiedene Messertypen kennen.

Unter den Rezepten samt vorgestellter Schneidetechniken finden sich beispielsweise Filetieren von Rindfleisch, Thunfisch in Steaks schneiden, Jacobsmuscheln auslösen, Hummer halbieren, Seespinne ausnehmen, Gambas am Rücken aufschneiden und den Darm entfernen.... bis hin zu Zitrusfrüchte für das Filetieren schälen oder Ananas schälen und aufschneiden, unterteilt in die Kapitel Fisch; Fleisch; Gemüse; Backwaren, Käse und Obst. In den Rezepten werden überwiegend hochwertige sowie hochpreisige Zutaten verarbeitet und ich würde sie zur gehobenen und nicht zur Alltagsküche zählen.

Auch, wenn man im privaten Haushalt sicherlich nicht das Messersortiment einer Spitzenrestaurantküche nutzen wird, bietet dieses Buch einen guten Überblick über die verschiedenen Messerarten und stellt den Vorteil guter Qualität eindeutig heraus. Zum Messerschleifen selber findet man eine Übersichtsseite; das hätte ich sehr gerne etwas ausführlicher betrachtet, denn dieser Aspekt interessiert mich besonders und ich hätte mich über detaillierte Anleitungen sehr gefreut.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch seine besondere Gestaltung mit einer riesigen Anzahl an Fotos, auch über den Berufsalltag des Scherenschleifers Maurice. Das Erscheinungsbild mit silbrigen Buchdeckeln sowie Buchschnitt wirkt sehr edel, genau wie viele der Rezepte, bei denen sicherlich für jeden etwas dabei ist.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Alles neu macht... das Wort "Lagom"

Lagom
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Lagom, das soll die typisch schwedische Lebensweise sein, die besonders glücklich macht. Ich war neugierig darauf, neue Erkenntnisse zum glücklich in Ballance leben zu erhalten, dessen Merksatz lautet: ...

Lagom, das soll die typisch schwedische Lebensweise sein, die besonders glücklich macht. Ich war neugierig darauf, neue Erkenntnisse zum glücklich in Ballance leben zu erhalten, dessen Merksatz lautet: „Nicht zu wenig, nicht zuviel, gerade recht.“
Genau mit diesem Eindruck hielt ich das Buch zum ersten Mal in den Händen: es handelt sich um ein Hardcover, ungefähr in Taschenbuchformat, reichlich bebildert und sehr kreativ gestaltet: Die Seiten werden von Fotos, einfachen Bildern, Texten, Textkästchen, Tippboxen und auch Rezepten ( z. B. Zimtschnecke, Holundersirup, Käsequiche) geziert. Häufig sind Texte auflockernd farbig unterlegt, leider manchmal so dunkel, dass es anstrengend wird, den Text zu lesen.
Die schwedische Art zu leben und alles leicht und glücklich zu nehmen wird an vielen Beispielen erläutert: Viele Schweden arbeiten „nur“ sechs Stunden am Tag ( kenne ich bei uns auch, nennt sich hier „Teilzeit“) und machen etliche kreative Kaffeepausen, pünktlich Feierabend – manchesmal sogar früher, aber dann weiß der Chef: Schweden machen das nur, wenn die Arbeit getan ist. Entsprechend dem Grundsatz „Nicht zu wenig, nicht zuviel, gerade recht“, der sich durch das ganze Buch zieht, erfährt man, dass die Schweden nicht den Geiz preisen, sondern die Verschwendung verurteilen; es geht um bewußten Konsum, Zugehörigkeitsgefühl, Umweltbewußtsein, die Wichtigkeit sozialer Kontakte und eines Hobbys, Achtsamkeit, Maßhalten, Entrümpeln – und immer wird klargestellt, dass das alle Schweden machen, z.B. Picknick lieben, bei dem jeder etwas mitbringt oder Resteessen, bei dem alles zusammengeschnibbelt wird, was sich im Kühlschrank findet oder mit dem Fahrrad fahren um die Umwelt zu schonen oder abends nicht auszugehen, sondern sich mit Freunden oder Nachbarn zu treffen, gemeinsam zu kochen oder zu essen, wobei auch hier wieder jeder etwas mitbringt. Schweden lieben Schrebergärten mit eigenem Gemüseanbau und Kräuteranzucht auf dem Balkon; umweltbewußte Schweden kaufen auch Secondhand oder leihen sich etwas, was sie nur selten brauchen oder setzen auf Kaufstopp. Urlaub macht man lagom im Wohnwagen und auch sonst versucht man nicht zu übertreiben. Spazierengehen im Wald, Schneeballschlacht oder andere Aktivitäten in der freien Natur machen Spaß, sind gesund und kosten nichts; Plastikmüll soll vermieden werden und man kann sogar in Unverpacktläden einkaufen; man sollte einen Knopf annähen können und, wenn man sich steigert kann man sogar seine Kleidung ändern. Das ist nur ein Auszug der Tipps, die dann noch ergänzend erklärt werden, manchmal angereichert mit Statistiken, die belegen sollen, warum die Schweden das alles so einzigartig und toll machen – und immer wieder der Hinweis, dass alle Schweden das so machen – und wenn nicht, dann sind die Schweden eben auf dem besten Weg dahin, dass alle es so entspannt angehen.
Ich hatte schon den Eindruck, selber in Schweden zu leben, so alltäglich kommt mir dieses „neue Lebensgefühl“ vor; doch dann gibt es auch Unterschiede zu entdecken, die mich verwundern. Da wird von Ikea berichtet, die Möbel herstellen, die alle Schweden lieben, denn sie entsprechen genau dem, was das Leben so vereinfacht, werden umweltbewußt und ohne Abfälle hergestellt. Zudem wird die hohe Qualität der Ikea-Möbel sehr gelobt, da sie ein Leben lang halten. Nicht nur dieser schwedische Möbelkonzern, sondern auch eine äußerst umweltbewußte, schwedische Bekleidungskette wird lobend erwähnt: H&M nimmt jetzt sogar Altkleidung gegen Einkaufsgutscheine zurück. Bei diesen beiden Firmen verfüge ich eindeutig über eine andere, weitaus kritischere Sicht, die ich gar nicht vereinfachen möchte. Immer wieder liest man in diesem Buch auch, wie gerne Schweden Regeln von oben auferlegt bekommen und sich freuen, dass sie es ohne viele eigene Entscheidungen leichter haben. Das liest sich für mich so wie mit den Schotten, die alle geizig sind und schürt nur Vorurteile, Klischees und den Eindruck von kritikloser Masse.
Es gibt noch andere Beschreibungen, die mich irritiert zurücklassen, z.B. „Lördagsgodis - die Samstagsbelohnung“: „Es hat in Schweden Tradition, am Samstag Einkaufstüten mit Süßigkeiten vollzufüllen, um sie dann alle auf einmal aufzuessen.“ ( S.67). Das wird aufgeführt als Beispiel des Maßhaltens, weil dies ja nur an einem Tag in der Woche landesweit praktiziert wird, genau wie Freitagabend alle Schweden in Jogginghosen auf dem Sofa sitzen, Fastfood und Knabbereien essen und dabei fernsehen. Ist halt auch bewusster Konsum, muß man nur so nennen und als neues Lebensgefühl definieren. Sehr niedlich finde ich die schwedischen Worte, die für alle möglichen Ideen, Kaffeetrinken, Ansichten und Traditionen mit aufgeführt werden und die ich vorher noch nicht kannte. Trotzdem waren für mich in diesem Buch nicht wirklich neue Ideen für das ausgerufene Lebensgefühl enthalten; das hat man doch alles schon gelesen, allerdings nicht unter dem Begriff „Lagom“, verbunden mit dem Hinweis, dass es der neue Trend aus Schweden wäre. Die Buchgestaltung ist nett und kreativ.

Vielleicht finden andere in diesem Buch neue Ideen oder werden an gute Vorsätze erinnert.

Veröffentlicht am 24.11.2017

flüssig zu lesen, einfach und persönlich maßgeschneidert umzusetzen

Besser-ich
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Zunächst erläutert Mary Jane Ryan wie die Habit Changer, kurze knappe Merksätze, funktionieren, ein Bild entstehen lassen, sich manifestieren und letztendlich automatisieren. Dabei grenzt sie die Habit ...

Zunächst erläutert Mary Jane Ryan wie die Habit Changer, kurze knappe Merksätze, funktionieren, ein Bild entstehen lassen, sich manifestieren und letztendlich automatisieren. Dabei grenzt sie die Habit Changer gegen Mantras ab, bei denen ein Ziel als gegenwärtige Zustandsbeschreibung ausgewählt wurde ( z.B.: ich bin ganz ruhig), was ihrer Meinung nach nicht so funktionieren kann wie ein auffordernder Merksatz, wie beispielsweise „Ein Ende ist immer auch ein Anfang!“ oder „Ich bin nicht die Einzige, der das passiert!“

Die Autorin stellt in diesem viele Beispiele aus langjährigen Tätigkeit als Beraterin und Motivationsreferentin vor, jeweils auf der rechten Doppelseite zu lesen, und, welche Merksätze daraus entwickelt wurden. Diese findet man übersichtlich jeweils auf der linken Doppelseite.

Oft habe ich gelesen, dass eine neue Angewohnheit nach 21 Tagen gefestigt sein soll. Mary Jane Ryan gibt hierfür einen Zeitraum von einem halben bis dreiviertel Jahr an und verweist auf die Notwendigkeit, sich immer nur eine Verhaltensänderung, also einen Merksatz vorzunehmen und sich auf diese eine Kurskorrektur zu konzentrieren. Schon im Inhaltsverzeichnis kann man sich heraussuchen, mit welcher zu verändernden Gewohnheit man beginnen möchte und nur das entsprechende Kapitel dazu lesen. Ich lese gerne immer erst das komplette Buch, denn ich denke, dabei wird mir meine persönliche Rangordnung meiner erklärten Veränderungsziele viel bewußter; für mich macht es dann Sinn, danach das aktuelle Kapitel bzw. dessen Unterpunkt nochmals zu lesen.Die erläuternden Beispiel, helfen den angegebenen Merksatz zu verinnerlichen oder seinen eigenen zu formulieren, was ich persönlich als noch stimmiger empfinde.
Gut gefallen hat mir der flüssig zu lesende, leichte Plauderton, insbesondere, dass außer „Habit Changer“ kein anderer Anglizismus verwendet wurde; manche Bücher quellen ja davon über, was meist nichts Neues verrät, sondern nur Altbekanntes neu verpackt.

Fazit: Bei der vielfältigen Auswahl wird jeder Leser eigene Angewohnheiten entdecken, denen er schon lange mal zu Leibe rücken wollte und hier einen neuen Weg dazu aufgezeigt bekommt.
Bei mehreren Gewohnheiten, die man verändern möchte, handelt es sich also durchaus um ein Buch, dass den Leser jahrelang begleiten kann....

Veröffentlicht am 24.11.2017

Leichte Kost: zum Lachen und Nachkochen

Eine Tussi speckt ab
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Daniela Katzenberger erzählt in ungefähr zwei Dritteln des Buches im Plauderton von ihren Versuchen, abzunehmen und, welche Möglichkeit für sie die Richtige war. Anekdoten aus ihrem Leben und dem ihrer ...

Daniela Katzenberger erzählt in ungefähr zwei Dritteln des Buches im Plauderton von ihren Versuchen, abzunehmen und, welche Möglichkeit für sie die Richtige war. Anekdoten aus ihrem Leben und dem ihrer Mutter kommen nicht zu kurz. Das letzte Drittel des Buches beinhaltet Rezepte der Autorin, wobei dieser Teil durch einige rosa Seiten, etwas umfangreicher wirkt, als die Rezepte alleine.

Vorab muß ich sagen, dass dieses mein erstes Buch von Daniela Katzenberger war und ich auch noch keine Sendung ( außer Werbung) mit ihr gesehen habe. Dennoch haben mich einige Details aus ihrem Leben, wie beispielsweise ihre Hochzeit mit Lucas Cordalis und ihre erfolgreiche Gewichtsabnahme mit der Ernährungsumstellung bzw. dem Programm von Detlef D. Soost, erreicht. Genau dieses Programm hatte mich interessiert und ich hatte gehofft, darüber ein paar Details zu lesen. Jetzt, nach Lesen von „Eine Tussi speckt ab“, denke ich, sie hätte vermutlich Rechte fremden geistigen Eigentums verletzt; offensichtlich hat es bei ihr mit dieser Methode absolut funktioniert.

Nichtsdestotrotz war die Lektüre sehr kurzweilig, überwiegend spaßig zu lesen; ich habe oft schallend lachen müssen. So wirklich neue Erkenntnisse zum Abnehmen habe ich nicht gewonnen, wobei es mir schon sehr gefallen hat, zu lesen, dass andere sich damit auch schwer tun. Mir war vorher schon bewußt, dass es sich hier um keine wissenschaftliche Ausarbeitung handeln würde und eher kurzweilige Unterhaltung mit ein paar Tipps erwartet. Das habe ich alles erhalten, hatte viel Spaß dabei und zum Abschluß sogar noch eine kleine Rezeptsammlung, die dem Programm von bodyChange entsprechen, für die Woche oder den „Fresstag“.

Veröffentlicht am 21.11.2017

sehr anschauliches Praxisbuch, mit unzähligen Farbabbildungen und reichem Erfahrungsschatz

Natürlich färben mit Pflanzen
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Das Buch beginnt mit Informationen über die Färberei in der Vergangenheit, kurzer Vorstellung traditioneller Färberpflanzen und eine Erläuterung der Grundausstattung in der heutigen Hobby-Färberküche. ...

Das Buch beginnt mit Informationen über die Färberei in der Vergangenheit, kurzer Vorstellung traditioneller Färberpflanzen und eine Erläuterung der Grundausstattung in der heutigen Hobby-Färberküche. Danach werden die Arbeiten vor dem Färben in Text und Fotoreihen aufgezeigt: waschen, Beizen, inklusive Vor- und Nachbeizen und danach die verschiedenen Färbemethoden: Kalt-, Direktziehende - , Einbad-, Kontaktfärbung sowie Färben auf Vorbeize und Stufenfärbung. Dabei wird alles so gut erklärt, dass ein Nacharbeiten ganz leicht machbar ist. Man erhält ein Färbe-Grundrezept und verschiedene Faustregeln.

Danach werden Pflanzen aus dem Färbergarten vorgestellt, wobei viele Fotos die Informationen unterstreichen, was mir besonders gut bei der Darstellung der Färbeergebnisse auf Wolle und Seide gefällt. Jedesmal ist angegeben, um die wievielte Färbung es sich handelt, ob mit Beize, Alaun, Weinstein- oder Pottaschezugabe. Ganz wichtig hierbei finde ich den Zusatz, dass jedes Färbeergebnis anders ausfällt und von vielen Faktoren abhängt, u.a. die Bodenbeschaffenheit der Färberpflanze. Sehr gut gefällt mir die Empfehlung, selber Aufzeichnungen und kleine Rückstellproben seiner Experimente anzufertigen, um erzielte Farben möglicherweise nacharbeiten zu können.
Zu jeder Pflanze, auch zu Ende des Buches, bei den selber gesammelten oder bestellbaren aus fernen Ländern und aus denen, die wir in unseren Küchen finden ( wie z.B. Kaffee oder Tee) werden nicht nur Färbeergebnisse und das jeweils best erprobte Färberrezept vorgestellt, sondern aus den Erfahrungen der Autorinnen vermittelt, ob sich der eigenen Anbau oder das Sammeln für die Färbung überhaupt lohnen und für welche ergiebige oder einfach zu sammelnde Möglichkeit sich die Autorinnen selber entscheiden, manchmal auch für recht kostspielige bestellte Farben, die sich zum Färben oder besondrs zum Überfärben eigenen.

Gerade dieser weitergegebene Erfahrungsschatz sowie die vielen Farbdarstellungen der vielen Färbungen machen dieses Buch zu einer ganz besonderen, praktischen Hilfe und einem hervorragenden Nachschlagwerk – nicht nur zum Färben selber, sondern auch um einen eigenen kleinen Färbergarten anzulegen, selber zu sammeln oder zu entscheiden, welche Farben man vielleicht doch bestellen möchte; hierfür finden sich im Anhang einige Adresse, zusammen mit denen von bloggenden Färberinnen.