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Veröffentlicht am 06.11.2018

enthält alles, was man benötigt: anschauliche Erklärungen, tolle Rezepte und rechtliche Neuerungen

Schnäpse und Liköre: Brennen, Ansetzen, Verschenken
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Nach einer Einführung in die Geschichte des Alkohols erläutert Carsten Bothe die gesetzlichen Neuerungen seit dem 1.1.2018 zu Brennblasen; u.a. sind Brennblasen bis 2 Liter Inhalt nicht mehr meldepflichtig, ...

Nach einer Einführung in die Geschichte des Alkohols erläutert Carsten Bothe die gesetzlichen Neuerungen seit dem 1.1.2018 zu Brennblasen; u.a. sind Brennblasen bis 2 Liter Inhalt nicht mehr meldepflichtig, Alkohol darf darin allerdings nicht gebrannt werden. Offensichtlich sind noch nicht alle Gesetze hierzu ausgearbeitet und so gesteht in manchen Punkten wohl noch Klärungsbedarf.

Carsten Bothe erläutert das Brennen von Schnaps, auch mit einer Kleindestille (was bei Drucklegung noch erlaubt war), das Maischen, gibt Rezepte für Aufgesetzten, Liköre und mehr.
Die Erklärungen finde ich leicht verständlich, zumal sie häufig von einer ausführlichen Fotostrecke begleitet werden. Zudem erleichern Merksätze aus dem Text, nochmals auf einem orangen Randstreifen zitiert, Textpassagen schnell wiederzufinden. An mir ist die Änderung der gesetzlichen Regelung gänzlich verbeigehuscht und so bin ich sehr froh, hier über den „Zwischenstand“ informiert worden zu sein; sehr hilfreich sind auch die Ausführungen zu verschiedenen Brennrechten.
Die Rezepte fallen sehr vielfältig aus; seltbst Klassiker wie „Aufgesetzte Schwarze Johannisbeere“ finde ich durch die Zugabe von Ingwer sehr spannend und bin schon gespannt darauf, einige Rezepte, unter anderem den Bärenfang, ausprobieren. Ganz besonders sprechen mich die Blitzliköre an, wie der Russische Karamell-Likör, bei dem eine gezuckerte Kondensmilch in der Dose zu Karamell verwandelt wird, und auch der Eierlikör.

Carsten Bothe vermittelt in diesem Buch Fachwissen gut verständlich, hin und wieder angereichert mit persönlichen Erlebnissen und Annekdoten, geht auf die neueste Rechtslage ein und verrät seine persönlichen Rezepte; ich finde das Buch rundum gelungen und würde es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 05.11.2018

hätte etwas mehr sein dürfen

Frühling, Sommer, Herbst, Familie
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Im Buch finden sich für jeden Monat eine textliche Einstimmung, in der Achtsamkeit, Dankbarkeit und Glauben im Mittelpunkt seht. Dem folgen jeweils drei oder vier Anleitungen für Rezepte, Basteleien, Handarbeiten, ...

Im Buch finden sich für jeden Monat eine textliche Einstimmung, in der Achtsamkeit, Dankbarkeit und Glauben im Mittelpunkt seht. Dem folgen jeweils drei oder vier Anleitungen für Rezepte, Basteleien, Handarbeiten, ....

Wie es bei solchen Büchern immer ist, kennt man einige bereits; jedoch habe ich etliche mir ganz neue Anleitungen entdeckt, wie beispielsweise das Malen auf Schnee oder die Rote-Beete-Schoko-Brownies, welche ich so ansprechend fand, dass ich sie direkt nachgebacken habe. Bedauerlicherweise hatte ich vorab das Rezept nicht ganz gelesen und mir fiel erst bei der Zubereitung auf, dass zwar die Backdauer, aber nicht die Temperatur angegeben wird. Das Rezept findet sich aber mehrfach im Netz und so habe ich eine Kombination aus dem im Buch enthaltenen, aufgepeppt mit einem Onlinerezept gebacken – sehr sehr lecker. Ich erwähne dies so ausführlich, weil ich mehrmals das Gefühl hatte, dass etwas übernommen wurde.

Die Einstimmungen sowie die Anleitungen finde ich gelungen, aber es hätten durchaus mehr als drei bis vier pro Monat sein dürfen. Meine Favoriten sind die Rosen-Badekugeln, die Sheabutter-Handcreme, die Samenbomben, Malen im Schnee, die Ringelblumensalbe, der Honig-Pfefferminz-Lippenbalsam und die gefilzten Hausschuhe.
Der religiöse Hauch, der sich wie ein Roter Faden durch das Buch zieht, entspricht dem, was ich erwartet habe und beruflich kenne, wobei mir die sechs Aufgabenkästchen ( S.109) zum Karfreitag-Naturausflug dann doch etwas zu konstruiert und dick aufgetragen erscheinen. Aber das muss jeder für sich selber herausfinden.

Die enthaltenen Rezepte, Basteleien und... sind für mich zu einem guten Teil leider nicht neu - aber ich muß fairerweise auch erwähnen, dass ich seit vielen Jahren beruflich in diesem Bereich als Erzieherin und Altentherapeutin tätig bin. Ich hatte vorher gar nicht darauf geachtet, dass dieses Buch nur 112 Seiten stark ist und demzufolge mehr erwartet.

Veröffentlicht am 05.11.2018

über die schlechtem, vor allem über die guten Zeiten offen erzählt

My Love Story
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Bei „My Love Story“ handelt es sich um Tina Turners zweite Autobiografie, in der sie zwar auch ihre Zeit mit Ike beschriebt, den Schwerpunkt aber auf die weitaus größere Lebensspanne nach ihrer Trennung ...

Bei „My Love Story“ handelt es sich um Tina Turners zweite Autobiografie, in der sie zwar auch ihre Zeit mit Ike beschriebt, den Schwerpunkt aber auf die weitaus größere Lebensspanne nach ihrer Trennung von ihm legt.

Beeindruckend schildert Tina Turner von ihrem zweiten Leben, zu dem sie wie ein Phönix aus der Asche stieg, stets nach vorne schaute mit Glück, Glaube und Liebe ihren Weg fand. Sehr warmherzig und völlig mit ihrem Leben versöhnt erzählt sie aber auch von Aufs und Abs in ihrem Leben, von Wendepunkten und Chancen die sie nutzte, von ihren Tourneen, ihrer Liebe zum Publikum und ihrer Musik, von der grossen Liebe ihres Leben und wie glücklich sie die letzten Jahrzehnte zusammen mit ihm verbrachte. Sie berichtet aber auch von Krankheiten und Schicksalschlägen in den letzten Jahre und wie sie diese bewältigt (hat) und nie ihren Glauben und ihre Kraft verloren hat.

Seit Tina Turner's letzten Tournee ist es in der Öffentlichkeit sehr still um sie geworden; ihre erste Biografie habe ich nicht gelesen und in die Regenbogenpresse interessiert mich nicht. Die alten Beschreibungen der Zeiten mit Ike deckten für mich eigentlich den größten Teil der Informationen über ihr Privatleben ab und ich war ganz gespannt auf diese Autobiografie.
Tina Turner erzählt in einem Plauderton, sehr offen und ungekünzelt, fesselt den Leser, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Sehr interessant fand ich die Beschreibungen, in welchem Kontext die einzelnen Hits standen, ihren Kampfgeist, dass sie sich nicht unterkriegen ließ, immer nach vorne schaute, ihre Aussöhnung mit dem Leben.

Sehr beeindruckend, nicht nur für Fans.

Veröffentlicht am 04.11.2018

vielseitige, anspruchsvolle Monographie zum Polarlicht - in überarbeiteter Neuauflage

Das Polarlicht
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Bei „Das Polarlicht“ von Harald Falck-Ytter handelt es sich um die dritte Auflage des umfassenden Buches über das Polarlicht. In dieser völlig überarbeiteten Neuauflage wurde fast das gesamte Bildmaterial ...

Bei „Das Polarlicht“ von Harald Falck-Ytter handelt es sich um die dritte Auflage des umfassenden Buches über das Polarlicht. In dieser völlig überarbeiteten Neuauflage wurde fast das gesamte Bildmaterial ausgewechselt, das Kapitel über die Sonne als Planet und Fixstern neu gefasst und beträchtlich erweitert und am Ende des Buches durch ein Foto-Essay von Julian Salamon ergänzt.

Die Betrachtung des Polarlichtes, auch unter mythischer, naturwissenschaftlicher und apokalyptischer Sicht fand ich ausgesprochen vielseitig und interessant. Man findet historische Beschreibungen, Zeichnungen, Steinschnitte oder Gedichte, die vor vielen Huntert Jahren die einzigen Mittel waren um das Phänomen der Polarlichter aufzuzeichnen. In Verbindung gebrachte Bilder beispielsweise aus Mythologien oder der Bibel waren spannend, die naturwissenschaftliche Betrachtung ausgesprochen anspruchsvoll. Die vielen Fotos zeigen unter anderem das Tanzen, Wabern, Vibrieren, Vorhänge und Farbschleier aus Licht oder Sonnenflecken und Fackeln ergänzend zu den Erklärungen wunderbar auf und vermittelt das Wissen nach neuesten Entdeckungen und Erkenntnissen.

Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt, zahlreiche, wunderbare Fotos, einige Diagramme und Schautafeln ergänzen und illustrieren diese ausführliche Monographie. Auch wenn versucht wurde, genauestens zu erklären, erleichtert ein gewissen astrophysikalisches Fachwissen die Lektüre enorm.

Veröffentlicht am 03.11.2018

fesselnd erzählter Krimi, angereichert mit Zeitgeschichte

Kroatisches Roulette
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Der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Miroslav Nemec wird in seinem zweiten Krimi nach Zagreb eingeladen um dort ein neugeplantes Filmprojekt zu besprechen. In seinem Hotelzimmer bringt ihn ein ...

Der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Miroslav Nemec wird in seinem zweiten Krimi nach Zagreb eingeladen um dort ein neugeplantes Filmprojekt zu besprechen. In seinem Hotelzimmer bringt ihn ein Zimmermädchen in eine missverständlich Situation, von der Fotos und Filmmaterial existieren. Es deutet alles auf eine Erpressung hin und als Nemec in seine alte Heimat fährt, um mit der inzwischen als Stuntfrau identifizierten Frau zu sprechen, findet er sie tot auf. Er ermittelt und statt Klarheit zu erhalten, wird er stetig in weitere, ihn stärker belastende Ereignisse verwickelt...

Ohne brennende Autos oder explodierende Aktentaschen, sondern ganz ruhig und gut erzählt, lässt sich dieser unterhaltsame Krimi, leicht lesen; dabei fesselt er in seiner Erzählung so, dass ich ihn innerhalb eines Tages gelesen habe. Als Leser erhält man den entscheidenden Hinweis schon einige Zeit vor der Auflösung, wird aber auch auf weitere Fährten gesetzt...

Neben der gut durchdachten Geschichte haben mich auch besonders die Einblicke in das Jugoslawien Nemecs Kindheit, die Veränderungen bis zur heutigen Zeit und ganz besonders die Gedanken zur Kriegszeit und dem Weiterleben danach fasziniert.
Gerade diese Kombination von Krimi und Zeitgeschichte war sehr reizvoll.
Der zweite Fall von Miroslav Nemec ist in sich abgeschlossen; man muss den ersten Krimi nicht gelesen haben, um diesen zu verstehen. Mir hat er so gut gefallen, dass ich den ersten Fall nun auch lesen werde.