Leider nicht mein Fall
Murder Park
Als ich den Klappentext zu „Murder Park“ von Jonas Winner las, stand für mich fest: Dieses Buch kommt auf meine Leseliste!
Ich habe mich also sehr gefreut, als mir der Autor freundlicherweise ein Rezensionsexemplar ...
Als ich den Klappentext zu „Murder Park“ von Jonas Winner las, stand für mich fest: Dieses Buch kommt auf meine Leseliste!
Ich habe mich also sehr gefreut, als mir der Autor freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zu Verfügung stellte.
Worum geht’s im Roman ?
Zwanzig Jahre nach der Schließung des Freizeitparks „Zodiac Island ( eine Art Tierkreiszeichen – Vergnügungspark)“ möchte ein Investor das Areal für sein Konzept „Murder Park“ nutzen, da auf Zodiac Island drei Frauen auf bestialische Weise ermordet worden waren. Eine pietätlose Idee: Im Serienmörder – Freilichtmuseum sollen Singles zueinander finden (dieses gesellschaftskritische Element des Krimis fand ich super!).
Die ersten beiden Morde wurden vertuscht, um das Geschäft am Laufen zu halten, der dritte Mord ließ sich jedoch nicht mehr verheimlichen: Der Sternzeichenpark stand vor dem Aus.
Jahre später findet also eine Pressereise mit einem handverlesenen Publikum statt, auch der Sohn eines Mordopfers, Paul Greenblatt, ist mit von der Partie. Jeder der Teilnehmer hat ein anderes Sternzeichen und betreut wird das Ganze von Dr. Sheldon Lazarus, der mit den Teilnehmern der dreitägigen Exkursion auf die Insel vorab Video-Interviews geführt hatte. Die Video - Interviews fand ich gut ! Auch die eigentliche Gliederung des Thrillers, die zwar nicht neu, aber doch bewährt ist, fand ich klasse – eine reduzierte Anzahl von Figuren, ein abgelegener Ort, von dem es erst am dritten Tag ein Entkommen gibt, ein kurzer Handlungszeitraum.
Leider muss ich aber sagen, dass dieser kurze Handlungszeitraum nicht optimal für die Handlungsdichte genutzt worden ist. Den Anfang der story fand ich sperrig, den Mittelteil langatmig, Spannung kam für mich erst nach der Hälfte des Romans auf, und die Auflösung fand ich zu konstruiert. Die Figuren blieben blass, insbesondere die Frauen verhielten sich seltsam und die plot twists konnten mich nicht vom Hocker reißen.
Probleme hatte ich auch mit Stil und Sprache, es wollte sich kein rechter Fluss in der Geschichte einstellen, die sexuellen Szenen fand ich absurd und überhaupt so manches Erzählelement viel zu übertrieben. In einem Thriller erwartet man natürlich eklige Szenen, die beschriebenen haben mir leider nicht gefallen, und es fehlte mir komplett der Thrill.
Potential war eigentlich da, auf mich wirkte das Ganze aber überhaupt nicht rund. Kurzum: Dieser Thriller war leider überhaupt nicht mein Fall.
Daher vergebe ich für „Murder Park“ von Jonas Wimmer 2,5 – 3 von fünf möglichen Sternen.