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Veröffentlicht am 21.01.2018

Einfach grandios

Die Fallstricke des Teufels
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" Die Fallstricke des Teufels" von Heike Stöhr, ist ein wundervoll geschriebener historischer Roman der mit vielen Gefühlen und historischen Fakten gespickt ist. Dies ist der erste Teil einer Trilogie.

Wir ...

" Die Fallstricke des Teufels" von Heike Stöhr, ist ein wundervoll geschriebener historischer Roman der mit vielen Gefühlen und historischen Fakten gespickt ist. Dies ist der erste Teil einer Trilogie.

Wir schreiben das Jahr 1541, vor viele Jahren hat Sophia ihren Bruder und ihre Mutter durch die Pest, die überall wütete, verloren und ist somit zur Halbweise geworden. Ihr Vater, in seiner Trauen gefangen und völlig überfordert, schickt sie zu seinem Bruder und Schwägerin nach Leipzig. Die Tante soll sie für eine Zeit lang erziehen. In deren Haushalt lebt auch der Vater der Tante, ein großer Professor, der sich ebenfalls Sophia annimmt.
Bevor sie aus Pirna weg musste hat sie im Kontor des Vaters ein geheimnisvolles Buch gefunden, mit wunderschönen Zeichnungen und einer Schrift, die Sophia nicht kennt. Dies hat sie heimlich mit nach Leipzig genommen. In den folgenden Jahren versucht der Professor den Text und die Bilder des Buches zu entschlüsseln, an seiner Seite stets Sophia.

Als sie Jahre später nach Pirna zurück kehrt , ist sie alt genug ist um in den Stand der Ehe einzutreten. Es gibt einige Bewerber die Sophia gern zu Frau nehmen würden. Sophias Vater hat ihr Mal ein Versprechen gegeben, sie kann sich ihren zukünftigen alleine aussuchen. Sie ist gebildet und kann sehr starsinnig sein und hat ihre eigenen Vorstellungen von einem Leben in der Ehe. Sie möchte lieben und geliebt werden.
Doch dann geschehen in Pirna unerklärliche Todesfälle. Steht das im Zusammenhang mit Sophia und dem Buch welches sich im Besitz der Familie befindet?

Und bald gibt es diesen " Einen" mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte. Aber wie so oft, ist das Leben ein mieser Verräter und man muss um sein Glück kämpfen.
Es gibt einen Nebenbuhler, der mit aller Macht alles unternehmen will um Sophia zur Frau zu bekommen. Er ist hinterhältig, bösartig und ein durch und durch hinterhältiger Mann, der ebenfalls ein Ziel verfolgt. Auch er weiß um die Existenz des Buches und möchte es unbedingt in seinen Händen wissen. Es gibt ein Problem, er ist angesehen und hat viel Einfluss, ein Fakt der für Sophia zum Nachteil werden kann. Wird ihm das etwas nützen und ist Sophia ihre große Liebe der Richtige?
In dieser Zeit führt sie ein aufregendes und turbulentes Leben, in der sie viel Leid , Traurigkeit und Verluste erleiden muss. Aber sie hat viele Freunde die ihr zur Seite stehen, was ein großes Glück für sie ist. Und sie ist eine starke Frau.

Meine Meinung:

Ich bin erstaunt über all das erstklassig recherchierte historische Hintergrundwissen. Obwohl ich schon so viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe, konnte ich mein Wissen erweitern.
Der Schreibstil ist sehr berührend und mitreißend. Der Spannungsbogen nimmt an seiner Intensität ständig zu und es fiehl mir schwer, das Buch auch Mal zur Seite legen zu müssen.
Ich habe das Buch in einer Leserunde mit der Autorin gelesen und somit die Gelegenheit erhalten viele Dinge von ihr noch ausführlicher erläutert zu bekommen.
Eines ist sicher, Heike Stöhr gehört ab sofort mit zu meinen Lieblingsautoren in diesem Genre.
Absolute Leseempehlung.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Spannend, interessant und gefühlvoll

Die Vergessenen
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" Die Vergessenen" von Ellen Sandberg ist ein spannender und berührender Roman zugleich.
Es geht um Schuld und Sühne, Macht und Machtlosigkeit, Freue und Leid sowie um einen Kampf um Recht und Gerechtigkeit.
In ...

" Die Vergessenen" von Ellen Sandberg ist ein spannender und berührender Roman zugleich.
Es geht um Schuld und Sühne, Macht und Machtlosigkeit, Freue und Leid sowie um einen Kampf um Recht und Gerechtigkeit.
In verschiedenen Zeitebenen wird dem Leser die Zeit der Nazis mit ihren abscheulichen Methoden, Menschen die des Lebens nicht wert sind, näher gebracht. Sie wurden auf verschiedenste und grausame Weise getötet, wie in den Geschichtsbüchern und auch anderen Autobiographischen Romanen , ausführlich geschildert. Es ist eine Zeit, in der die Euthanasie ihren Höhepunkt erlangte, die nie vergessen werden darf. Und darum geht es auch hier, die Aufarbeitung dieser Zeit, in denen es viele Täter und zu viel Opfer gab. Jedes Opfer ist eins zuviel gewesen.

Kathrin Händler ist noch jung als sie ihre Arbeit als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg antritt. Es ist das Jahr 1944 und der Krieg noch nicht zu Ende.
Noch jung und unerfahren arbeitet sie unter der Leitung des Anstaltsleiters Karl Landmann. Sie ist fasziniert von ihm , das wird später ihre Entscheidungsgewalt einschlägig beeinflussen.

Vera Händler ist Journalistin und die Nichte von Kathrin. Als Kathrin im Jahr 2013 einen Schlaganfall erleidet, kümmert sich Vera um die Wohnung ihrer Tante und macht eine rätselhafte Entdeckung.
Durch ihren Cousin, der etwas von der Vergangenheit von Kathrin in Erfahrung gebracht hat, kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, nicht irgendeines, sonder eines das die Familie betrifft. Bei dem Versuch dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, kreuzt sich ihr Weg mit Manolis Lefteris. Er ist der Mann mit einem Auftrag, er soll Akten finden, die sich in Kathrins Wohnung befinden sollen. Nun heftet es sich wie eine Klette an Vera, die alles versucht das Geheimnis von ihrer Tante zu lüften. Doch wer ist Lefteris sein Auftraggeber?
Er selber hat von seinem Vater, der ein griechischer Gastarbeiter war, über die Gräueltaten die die Deutschen an seiner Familie im 2. Weltkrieg verübt haben , erfahren. Ein Massaker an die zivile Bevölkerung in Griechenland.
Bei ihren Untersuchungen erfährt Vera immer mehr aus dem Leben ihrer Tante. Über Jahrzehnte hinweg, wird in den Erzählsträngen erzählt was der Krieg mit den Familien gemacht hat. Wie kann jeder einzelne für sich mit der Schuld, und allem Leid welches den Betroffenen zugefügt würde, umgehen? Was macht es mit den Menschen?

Meine Meinung:
Ellen Sandberg ist vor langer Zeit die Idee zu diesem Roman gekommen. Gut das sie sich entschlossen hat, diesen Roman zu schreiben. Die Recherchearbeiten die sie hierfür geleistet hat sind einfach nur erstklassig.
Mit viel Gefühl und liebe zum Detail erfährt der Leser die Bedeutung von Gerechtigkeit, Schuld und Verbrechen kennen. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil, der mich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat.
Ich muss gestehen, an vielen Stellen fiehl es mich schwer weiter zu lesen. Zu grausam waren die Taten, ob an Kindern oder Erwachsenen. Alles liebenswerte Menschen, bei denen über ihren Köpfen hinweg, entschieden wurde, das sie des Lebens nicht lebenswert sind.
Absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Berührend und Gefühlvoll erzählt

Das Erbe der Rosenthals
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" Das Erbe der Rosenthals" von Armando Lucas Correa ist ein Roman der in zwei Zeitebenen geschrieben ist.
Die eine beginnt im Jahr 19939, in der von der zwölfjährigen Hanna, erzählt wird. Wobei wir Hanna ...

" Das Erbe der Rosenthals" von Armando Lucas Correa ist ein Roman der in zwei Zeitebenen geschrieben ist.
Die eine beginnt im Jahr 19939, in der von der zwölfjährigen Hanna, erzählt wird. Wobei wir Hanna im Verlauf der Geschichte bis zu ihrem 87. Geburtstag begleiten.
Hanna lebt mit ihren Eltern in Berlin, die Lage für Juden spitz sich seit der Pogromnacht im letzten November, immer weiter zu. Die Verfolgung der Nationalsozialisten ist erbarmungslos und auch die Denunziert von ehemaligen Freunden und guten Nachbarn nimmt immer mehr zu. Ihr Vater, ein Professor, hat schon ein Berufsverbot erhalten und Almas Lieblings Ausflugsort, das Adlon, ist ihr nun versagt.
Lange schon überlegt das Familienoberhaupt, Max Rosenthal, Deutschland zu verlassen. Doch wohin kann die Reise gehen, wo kaum noch einer die Juden aufnehmen will. Als es dann doch zu gefährlich wird und Max Rosenthal schon zwei Mal von der NS verhaftet wurde, entscheiden sie sich nach Kuba auszuwandern. Mit der St. Louis begeben sie sich auf eine Reise ins Ungewisse.

Der zweite Erzählstrang im Jahr 2014, handelt von der elfjährigen Anna, die schon vor ihrer Geburt ihren Vater auf tragische Weise verloren hat und sie ihn somit nie kennenlernen konnte.
Ihre Mutter, seit dem Tod ihres Mannes in einer tiefen Trauer, ist für Anna keine Stütze. Bis eines Tages Post aus Havanna kommt. Im großen Umschlag sind Bilder von einem Mädchen und Jungen, sowie zahlreiche andere. Wie sich herausgestellt hat Hanna, die Tante von Annas Vater sich an sie gewandt.
Annas Mutter tritt nach einem erschreckenden Moment endlich über ihren Schatten und nimmt ihre Umwelt und Tochter endlich wieder wahr. Anna liebt es Puzzle zu lösen, jetzt ist es an ihr und ihrer Mutter ein neues zu lesen.
Sie entschließen sich nach Havanna zu Hanna zu fliegen um mehr über die Familie Rosenthal zu erfahren. Ist doch Hanna die letzte Versandte von Annas Vater.
Eine spannende Reise in die Vergangenheit beginnt, die so viel Leid mit sich gebracht hat.

Meine Meinung:
Die Aufteilung in zwei Erzählsträngen hat mir sehr gefallen, bekommt man doch so einen besseren Einblick in das Leben der zwei Hauptprotagonisten Hanna und Anna. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll, nur ein wenig schade das es zum Ende hin etwas langatmig wurde.
Auch die historischen Hintergründe, die immer wieder mit in die Geschichte einfließen sind gut recherchiert und interessant.
Ein lesenswertes Buch, über ein oft vergessenes Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 08.01.2018

Ist Grün die Farbe der Erinnerung?

Die Farben der Erinnerung
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" Die Farben der Erinnerung" von Nicole C. Vosseler ist eine spannende Jagd in die Vergangenheit die ein wenig an Dan Browns Bücher erinnern. Also sehr vielversprechend in der Handlung.
Gemma hat vor fast ...

" Die Farben der Erinnerung" von Nicole C. Vosseler ist eine spannende Jagd in die Vergangenheit die ein wenig an Dan Browns Bücher erinnern. Also sehr vielversprechend in der Handlung.
Gemma hat vor fast dreißig Jahren ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Seit dem ist ihr Leben von Zwängen geprägt. Nur durch einen durch strukturierten Tagesablauf schafft sie es ihren Alltag zu bewältigen.
Als sie von einem unbekannten Absender mehrere E-Mails bekommt, in denen es um versteckte Hinweise geht, gerät ihr Leben aus den Fugen.
Nachdem sie Dr. Sisley Ryland-Bancroftvon in Oxford kontaktiert hat und dieser sich bereit erklärt, ihr zu helfen, beginnt für beiden eine Cach-Tour. Es geht quer durch Europa und weiter bis nach Amerika. Stück für Stück versuchen sie das Puzzle zusammen zu fügen.
Durch drei unterschiedliche Zeitebenen kommen sie des Rätsels Lösung immer näher. Doch wer hat Gemma die Hinweise geschickt? Gemmas Vater, Clifford Bernstein, Professor für Geschichte am Vassar College mit Schwerpunkt auf der italienischen Renaissance, ist vor dreißig Jahren bei seinen Nachforschungen auf etwas gestoßen. Um was es sich handelt können Gemma und Sisley lange Zeit nur erahnen.
Erschwerend kommt hinzu, dass es noch jemanden gibt, der auf der Fährte nach dem Verlorenem ist und so bleibt es nicht aus, dass ihre Reise immer gefährlicher wird.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Nicole C. Vosseler und ich bin sehr erstaunt über den anspruchsvollen Schreibstil gewesen. Es ist zu merken mit wieviel Leidenschaft die Autorin die Geschichte von Gemma und Sisley zu Papier gebracht hat. Die beiden Hauptprotagonisten sind zwei Aussenseiter, die gerade wegen ihres " anders sein", mehr und mehr zueinander finden. Jeder hat für den anderen mehr Verständnis als sie aus ihrem normalen Umfeld bekommen würden. Dadurch können sie sich in vielen Bereichen ergänzen. Und genau das hat sie mir so sympathisch gemacht.
Die eine, der anderen beiden Zeitebenen führt den Leser in die Zeit des Dichterehepaar Elizabeth Barrett und Robert Browning im 19. Jahrhunderts. Und in der anderen geht es um Lucrezia, die Dame in grün.
Für mich ein gelungener Roman mit vielen Überraschungen und sehr gut recherchierten historischen Hintergrundwissen, welches mich oft hat staunen lassen.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Haralds langer Weg

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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" Odins Blutraben " von Ulf Schiewe, ist der zweite Teil der Saga um den Wikinger-König Harald Hardrada.

Nach dem Ende von " Herrscher des Nordens" sind in Haralds Leben fünf Jahre vergangen. Gemeinsam ...

" Odins Blutraben " von Ulf Schiewe, ist der zweite Teil der Saga um den Wikinger-König Harald Hardrada.

Nach dem Ende von " Herrscher des Nordens" sind in Haralds Leben fünf Jahre vergangen. Gemeinsam mit seinen Männern, war er im Auftrag des Großfürsten Jarisleif dem Herrscher der Rus, auf Raubzug im weiten Land um den geforderten Tribut einzutreiben.
Mit Aila führt er eine glückliche Beziehung, doch nach der Rückkehr von den Raubzügen erfährt Harald das die Jarls, seine Erzfeinde, sich in Holmgard aufhalten.
Der Grund für deren Erscheinen ist, dass der dänische König Knut verstorben ist. Nun ist es an der Zeit das Erbrecht durchzusetzen, Magnus, der Sohn von Olaf soll dieses Amt antreten und König von Norwegen werden. Doch die jenigen die Magnus zurück in die Heimat bringen wollen sind einstige Feinde von Olaf, sie standen auf der Seite von Knut.
Harald lässt sich viel Zeit um eine Entscheidung zu treffen.
Da Harald noch nicht zurück in seine geliebte Heimat kann, bekommt er von Jarisleif den Auftrag nach Kiew zu reisen um die Stadt und das Schlangenbollwerk zu sichern. Von den Petschenegen geht eine große Gefahr aus.
Ilya, Jarisleifs ältester Sohn, begleitet Harald und seine Männer um Herrscher von Kiew zu sein. Die beiden hatten nicht den besten Start und sie sind sich uneins was die Sicherheit der Stadt und die Entscheidungsgewalt angeht. Dort nämlich angekommen muss Harald festellen das es schlecht um Sicherheit Kiews steht und trifft seine eigenen Entscheidungen.
Sirgurd , sein größter Todfeind , was macht der bei den Petschenegen? Was hat er für Harald auf seinem Packpferd dabei, als er vor den geschlossenen Toren Kiews steht.
Ich möchte nicht verraten was die Jarls vorhaben und beabsichtigten, warum Sigurd sich bei den Feinden aufhält und welche Schlachten Harald kämpfen muss. Nur soviel, sie sind brutal und schonungslos.

Meine Meinung:
Schon " Thors Hammer" hatte mich völlig in seinem Bann gezogen. Umso mehr war ich gespannt, auf was für eine Reise uns Ulf Schiewe in " Odins Blutraben" schickt. Der Autor hat eine bildgewaltige Sprache, die mir schon im ersten Teil so gut gefallen hat. Es kommt einen so vor als stünde man mitten im Geschehen. Historische Fakten, die sehr interessant sind, vermischt er gekonnt mit Fiktion. Er verschönig die Schlachten und Kriege nicht, mit all seiner Brutalität bekommt der Leser einen Einblick, wie Kriege zur damaligen gewesen sind.
Es gab Fragen, die während des Lesens aufkamen, die mich als Leser veranlasst haben, das Buch kaum zur Seite zu legen. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und wird immer gehalten.
Da ich das Buch in einer Leserunde mit dem Autor lesen konnte, hatte ich die Möglichkeit vieles zur damaligen Zeit zu hinterfragen. Und die Erläuterungen von Ulf Schiewe sind sehr aufschlussreich und interssant gewesen.
Nun kann ich es kaum abwarten bis im Februar der letzte Teil der Saga zu Harald erscheint.
Ein absolutes Muss.