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Veröffentlicht am 30.09.2020

Katharina von Aragon und ihr Leben

Katharina von Aragón (Die Tudor-Königinnen 1)
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Voller Vorfreude und Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, kommt Katharina von Aragon nach England. Sie soll Prinz Arthur heiraten, diese Ehe wurde natürlich von den Eltern arrangiert um die Beziehungen ...

Voller Vorfreude und Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, kommt Katharina von Aragon nach England. Sie soll Prinz Arthur heiraten, diese Ehe wurde natürlich von den Eltern arrangiert um die Beziehungen zu stärken.
In England angekommen ist sie zunächst von allen Eindrücken auch wie sie empfangen wird, völlig überwältigt. Als sie dann Prinz Arthur kennenlernt macht sie sich jedoch um dessen Gesundheitszustand Sorgen.
Die Vermählung war ein Prunkfest und Katharina ist sprachlos in Anbetracht solch einer Feier.
Die Sorge um Arthur seinen Gesundheitszustand war nicht unberechtigt, wie man weiß war Arthur schon ein kränkliches Kind und so dauert es nicht lange und Arthur verstirbt . Katharina ist nun Witwe, aber nicht lange.
Es geht ganz schnell und Katharina wird mit Prinz Heinrich vermählt. Sie glaubt glücklich zu sein, doch wird schnell von der Realität eingeholt. Heinrich ist grausam und es schert ihn einen Dreck das es schon Gerüchte über ihn gibt.
Heinrich ist nämlich in das Hoffräulein Anne Boleyn ganz vernarrt, er kann nicht von ihr ablassen und möchte sie zur Frau nehmen. Von da an beginnt für Katharina eine Zeit der Erniedrigung und Verzweiflung. Doch sie gibt nicht auf und will um ihr Glück und ihre Ehe kämpfen. Sie ist eine starke Frau.
Es gibt viele andere Protagonisten die ihr stets, in ihrem Kampf um Heinrich und England, zur Seite stehen und ihr treu ergeben sind, besonders ihre Hofdamen würden sie nie verraten.
Die Geschichtsbücher haben schon erzählt wie Katharina ihr Leben verlaufen ist. Doch in diesem historischen Roman erfährt man so viel mehr.

Meine Meinung
Natürlich kannte ich Katharina von Aragon, doch nicht ihr Leben aus ihrer Sicht und so war ich begeistert mehr über sie zu erfahren. Durch die tollen Recherchen der Autorin ist es ihr gelungen ein gutes Bild von ihr zu zeichnen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, nur war es mir an manchen Stellen etwas zu langatmig. Es lässt sich wohl nicht vermeiden, wenn man über so eine Persönlichkeit der Geschichte schreibt und so war es dann auch ok. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
Auch die anderen Charaktere sind sehr realistisch dargestellt und es war interessant diese näher kennenzulernen. Bei den Handlungen von Katharina habe ich nichts hinterfragt, sondern habe dem meinen vollen Glauben geschenkt, wobei man natürlich nicht die literarische Freiheit ausser acht lassen darf, wo sich Fiktion und Fakten miteinander verbindet.
Ein gelungener historischer Roman.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Eine bedeutende Frau der Zeitgeschichte

Lehrerin einer neuen Zeit
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Mit " Die Lehrerin einer neuen Zeit" hat Laura Baldini mir ermöglicht eine starke Persönlichkeit kennen zu lernen. Es ist keine geringere als Maria Montessori.
In der Zeit zwischen 1894 und 1902 bestreitet ...

Mit " Die Lehrerin einer neuen Zeit" hat Laura Baldini mir ermöglicht eine starke Persönlichkeit kennen zu lernen. Es ist keine geringere als Maria Montessori.
In der Zeit zwischen 1894 und 1902 bestreitet Maria einen faszinierenden Weg. In einer Männer dominierten Welt behauptet sie sich als erste Medizinstudentin. Es ist nicht einfach und oft muss sie sich mehr als durchbeißen. So hatte sie es sich zum Ziel gesetzt, doppelt so viel wie ihre männlichen Kommilitonen zu arbeiten. Sie erzielt Bestleistungen und wird dabei von ihren Eltern unterstützt, was zur damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit gewesen ist. Denn der Vater tritt ihr mehrmals mit Missfallen gegenüber.
Sie ist sich dessen bewusst, die erste Ärztin Italiens zu sein, eine große Herausforderung, die sie bravourös meistert.
Als sie die Möglichkeit bekommt in einer Psychiatrie soetwas wie ein Praktikum zu machen, ist sie an ihrem ersten Tag zu tiefst erschüttert. Nicht nur der Anblick der Erwachsenen und deren Unterbringung erschreckt sie, sondern besonders der Anblick der Kinder, wie sie stumpfsinnig in ihren Betten sitzen und wie apathisch vor sich hin starren. Als eine Schwester Brot in den Kinderraum bringt beobachtet sie etwas ganz Wichtiges. So bittet sie darum den Kindern Spielzeug zu geben um sie zu beschäftigen.
Womit keiner der Ärzte gerechnet hat, ist die Verwandlung der Kinder, sie können es kaum glauben.
Maria Montessori studiert später auch noch Pädagogik und und ist sehr engagiert.
An ihrer Seite immer ihre Mutter, die oft sehr Gluckenhaft, aber mit Stolz erfüllt ist. Dann ihre beste Freundin, die ihr aufzeigt auch mal an andere schöne Dinge zu denken, die nichts mit Studium und Arbeit zu tun hat.
Die Liebe zu einem Kollegen spielt auch eine Rolle, ebenso eine ungewollte Schwangerschaft. Wie man weiß, durften zu damaligen Zeit verheiratete Frauen nicht arbeiten.
Wie also wird Maria sich entscheiden?

Meine Meinung
Ich fand es interessant mehr über die Montessori Schulen zu erfahren, denn bisher habe ich mich mit diesem Thema nicht befasst. Es ist eine gute biografische Darstellung von Maria Montessori.
Was mich allerdings gestört hat, waren oft die zu langen Schilderungen wie Wohnungen oder andere Orte ausgesehen haben. Das hätte locker um die Hälfte kürzer sein können, denn es lenke mich oftmals vom eigentlichen Geschehen ab.
Einen wenig mehr Einblick in das private Leben von Maria hätte mir ebenfalls gefallen. Es ist ja eine sehr begrenzte Zeit vom ihrem Lebensweg, in den man einen Einblick bekommt.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Der Schwur auf den weißen Ahorn verbindet immernoch

Der Ahorn und das rote Land
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Schon 1910 sind die politischen Unruhen in Deutschland deutlich zu spüren. Felix, der Erbe und Geschäftsführer von Breitenbach & Sohn, steht vor enormen Aufgaben. Schon immer haben Großvater, Vater und ...

Schon 1910 sind die politischen Unruhen in Deutschland deutlich zu spüren. Felix, der Erbe und Geschäftsführer von Breitenbach & Sohn, steht vor enormen Aufgaben. Schon immer haben Großvater, Vater und Onkel von Felix auf die soziale Absicherung ihre Mitarbeiter geachtet. So auch Felix, doch der nahende Krieg bringt große Herausforderungen mit sich.
Nicht zu vergessen, Felix sehnt sich nach Liebe und einer Frau, die unerreichbar scheint.
Auch die beiden Schwestern Isa und Caroline arbeiten mittlerweile im Unternehmen mit. Isa hat ihre große Liebe gefunden, doch dann erleidet sie einen schlimmen Schicksalsschlag. Sie hat einen harten Weg vor sich.
Caroline hingegen denk nicht ans heiraten, sie möchte etwas anderes. Ein selbstbestimmtes Leben, eigene Entscheidungen treffen und sie möchte beruflich voll anerkannt werden. Also auf eigenen Beinen stehen.
In Colorado Leben nach wie vor Julia mit ihrem Mann und Sohn, sowie ihre Eltern. Auch sie haben mit großen und kleinen Problemen zu kämpfen, die sie hartnäckig angehen um ihre Ziele zu erreichen.
Vor allem aber machen sie sich große Sorgen um ihre Familie in Deutschland. Nicht nur um Isa, die nach ihrem Unfall schwer zu tun hat ins Leben zurück zu finden, sondern auch als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht.
Der Schwur auf den weißen Ahorn verbindet die Familie tief und innig. Jeder steht jedem bei, egal wie viele tausendende Kilometer zwischen ihnen liegen. Wie schön wäre es, wenn sich alle wiedersehen könnten.

Meine Meinung
Auch mit den dritten Band der Breitenbachs hat Mina Baites mich voll auf begeistern. Ich war schon sehr gespannt wie sich die mir schon vertrauten Protagonisten weiterentwickeln, wie es ihnen ergehen wird und was es neues gibt.
Ich liebe die Bücher von Mina Baites ( Iris Klickmann) ihr leidenschaftlicher und herzerwärmender Schreibstil nimmt mich in all ihren Romanen gefangen. Von der ersten Seite an war ich wieder mitten drin, als wäre ich schon ein Familienmitglied. Mit historischen Hintergrundwissen gespickt, war es auch wieder sehr lehrreich und interessant.
All die Hoffnungen, Schwierigkeiten des Alltags, die Liebe der Protagonisten zueinander und die Ängste wegen der Zukunft, konnte man spüren.
Für mich war es wieder ein absolutes Lesevergnügen. Was wird der erste Weltkrieg für die Breitenbachs bringen, das erfahren wir im nächsten Band, worauf ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Erschreckend und sehr emotional

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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1942 beginnt für Cecilia Klein, die Cilka gerufen wird, das Grauen ihres Lebens. Sie wird mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur ihrem Aussehen hat sie es zu verdanken, dass sie ...

1942 beginnt für Cecilia Klein, die Cilka gerufen wird, das Grauen ihres Lebens. Sie wird mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur ihrem Aussehen hat sie es zu verdanken, dass sie die nächsten drei Jahre dort überleben wird. Doch sie muss dafür einen hohen Preis bezahlen, den sie sich nicht gewünscht oder darum gebeten hat. Sie bekommt eine Sonderstellung, wird dafür aber immer wieder vergewaltigt und muss einer grausamen Arbeit nachgehen. Doch sie weiß, nur so kann sie überleben. Hat sie eine andere Wahl??? Nein hatte sie nicht, der Überlebenswille lässt sie das alles irgendwie durchstehen.
Als Auschwitz von den Russen befreit wird und ihr ein Soldat mehrfach sagt...du bist frei..., kann sie es gar nicht richtig begreifen. Und dann kommt wieder das Grauen. Cilka wird als Kollaborateurin angeklagt. Das sie immer wieder missbraucht wurde glaubt man ihr nicht, sondern bezichtigt sie es freiwillig getan zu haben.
Das Urteil, 15 Jahre Gefangenenlager Workuta. Als wenn sich alle Schrecken und Grausamkeiten zu wiederholen scheinen aus denen es keinen Ausweg gibt, hat sie ein ganz kleines bisschen Glück.
Es werden lange beschwerliche Jahre, aber die Frauen aus ihrer Baracke lerne zusammen zu halten und zarte Bande zu binden.

Meine Meinung
Genau wie die Autorin in einen ihrer letzten Sätze schreibt...." Geschichten wie Cilkas müssen erzählt werden,.....", denke ich auch. Auch wenn ich schon viele Biographien und Romane von dieser grausamen Zeit gelesen habe, hat mich diese besonders berührt.
Wie viel kann ein Mensch an Unmenschlichkeit, Folterungen und Schrecken ertragen? Cecilia Klein ist einer dieser tapferen und mutigen Menschen, die all dies über so viele Jahre konnte. Weil sie sich immer wieder sagte....Ich will leben..., nur so konnte sie durchhalten.
Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt, eine in der sie im sibirischen Gulag Workuta ist und die andere sind Rückblicke in ihrer Zeit in Auschwitz.
Die Gefühle, die Angst, die Verzweiflung und ein wenig Hoffnung, vielleicht irgendwann ein freies Leben führen zu können, hat Heather Morris in diesem Roman gefühlvoll, aber auch schonungslos beschrieben. Die Fähigkeit, Fiktion mit recherchierten Fakten zu verbinden ist ihr sehr gelungen. Sie hat bei ihren Recherchen einen enormen Aufwand betrieben, um mit noch lebenden Zeitzeugen zu sprechen, sich all die genannten Orte anzusehen und natürlich hat sie sich viele Dokumente angeschaut um Cecilia ihren Weg nachzugehen.
Emotional hat mich Cilkas Geschichte sehr mitgenommen. Durch den einfühlsamen Schreibstil kann man nur erahnen wie es ihr ergangen ist und welches Leid sie durchlebt hat.
Absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Zwei Schwestern zwei Schicksale

Kinder ihrer Zeit
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Zwillinge haben eine ganz besondere Verbindung, so ist es auch bei Emma und Alice. Es ist fast magisch, wie die eine die ander spüren kann, wenn sie Freud oder Leid erfährt.
1945 bleibt Mutter Rosa keine ...

Zwillinge haben eine ganz besondere Verbindung, so ist es auch bei Emma und Alice. Es ist fast magisch, wie die eine die ander spüren kann, wenn sie Freud oder Leid erfährt.
1945 bleibt Mutter Rosa keine andere Wahl, sie begibt sich mit ihren beiden Töchtern auf die Flucht. Sie müssen Ostpreußen verlassen, da die Sowjets immer dichter rücken. Zu grausam sind die Geschichten, die man sich über sie erzählt. Rosa möchte sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen. Doch während dieser Flucht geschieht das Unfassbare, sie werden getrennt.
Rosa muss mit Emma das ganze Grauen beobachten, als alles vorbei ist, ist Alice nicht mehr da.
So beginnt ein Leben für die Zwillinge wo sie voneinander getrennt sind. Beide glauben jeweils vom anderen, dass die geliebte Schwester tot ist.
Während Emma in West Berlin gemeinsam mit ihrer Mutter lebt, wächst Alice in einem Heim der DDR auf. Die eine behütet, die andere ganz alleine. Was das mit den beiden gemacht hat, erfährt der Leser in diesem berührenden sowie spannenden Roman.
Es geschieht ein kleines Wunder, denn Emma hat nie wirklich glauben können, dass Alice tot ist. Jahre später scheint das Glück perfekt, die Schwestern finden sich wieder.
Der Physiker Julius Laakmann hat Emma durch Alice kennen gelernt. Die beiden verlieben sich und sind zu allem bereit. Es muss eine Entscheidung getroffen werden, Julius lebt nämlich in Ost Berlin. Auch Alice wohnt dort und wird mehr und mehr unter Druck von der Stasi und einem russischen Offizier ausgesetzt.
Die politische Meinung der beiden Schwestern geht zu weit auseinander, wie sollen sie da für immer zusammen finden. Als Julius miterleben muss, wie sein früherer Kollege und bester Freund entführt wird, gerät auch er in Gefahr und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.
Die Geheimdienste auf beiden Seiten rekrutieren für sich, wer viele und gute Informationen liefern kann. Ob freiwillig oder nicht, den betroffenen Personen bleibt keine andere Wahl.
Dann ist Alice auf einmal für Emma nicht mehr auffindbar und als diese viel später bemerkt, welchen Grund das hat und wie gefährlich sich die Lage zuspitzt, muss auch sie eine Entscheidung treffen. Nicht mehr lange und die Grenze wird geschlossen, denn der kalte Krieg erreicht einen seiner Höhepunkte.

Meine Meinung
Ich liebe die Bücher von Claire Winter und bin jedes Mal aufs neue fasziniert, wie sie es schafft wieder ein absolutes Highlight zu schaffen.
Claire Winter meistert es immer wieder in ihren Romanen , Fiktion mit erstklassig recherchierten historischen Fakten, miteinander zu verbinden. Mit "Kinder ihrer Zeit" ist es ihr mehr als gelungen, denn eine so emotionale und spannungsgelade Geschichte, aus einer Zeit in der der kalte Krieg das Leben der Menschen bestimmt hat, hat mich total mitgerissen. Ich war wie in einem Sog. Wie von der Autorin gewohnt, war der Schreibstil so authentisch, emotional und spannend das ich das Gefühl hatte kein Buch zu lesen, sondern einen Film zu sehen. Vor meinem inneren Auge bildeten sich die Bilder und alles wurde für mich so real, als wäre ich mitten drin.
Auch wenn das Schicksal von Emma und Alice fiktiv ist, so haben doch tausende Familien genau dieses erleben müssen. Es gab viel Leid und es hat gedauert bis es erträglicher wurde und man wieder nach vorne sehen konnte.
Wie schon erwähnt ist dieser historische Roman mein absolutes Highlight für dieses Jahr.
Da kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen.

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