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Veröffentlicht am 14.02.2021

Für mich das erste Lesehighlight 2021

Die verstummte Liebe
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Auch für mich mein erstes Highlight im Jahr 2021

Es handelt sich hier um die Geschichte von Helen Mandeville, die Mutter von Fritz Ellerweg, den wir " Im Lautlosen" und " Die Stummlosen" näher kennenlernen.
Helen ...

Auch für mich mein erstes Highlight im Jahr 2021

Es handelt sich hier um die Geschichte von Helen Mandeville, die Mutter von Fritz Ellerweg, den wir " Im Lautlosen" und " Die Stummlosen" näher kennenlernen.
Helen ist eine starke Frau die um ihre Interessen kämpft. Von ihrer Mutter fühlt sie sich durch einen tragischen Schicksalsschlag nicht mehr geliebt und sucht verstärkt die Nähe zu ihrem Vater. Der fördert sie in allen Belangen, doch dann soll sie verheiratet werden.
In England hätte Helen durch die Hochzeit mit James niemals die Chance sich als emanzipierte Frau zu verwirklichen.
Sie wäre zwar abgesichert und könnte ein unbeschwertes und leichtes Leben führen. Aber als Frau von James könnte sie nie mehr als Mutter und Ehefrau sein. Hinzu kommt die Frage wie es um die Liebe steht, sind da tiefe Gefühle für den Zukünftigen?
Bei einer Bildungsreise lernt Helen durch Zufall in der Charité den charmanten Ludwig Ellerweg kennen, der ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
Von da an nimmt alles seinen Lauf. Helen und Ludwig kommen sich näher und fühlen sich nicht nur emotional miteinander verbunden, sonder Ludwig sieht in Helen einen ebenbürtigen Partner. Sie planen gemeinsam ihr Leben und die damit verbundene Flucht von Helen.

Sie flieht nach Hamburg, heiratet dort ihren geliebten Ludwig und ein paar Jahre später ist ihr Glück durch die Geburt ihres Sohnes Fritz komplett. So verbringen sie viele glückliche Jahre, auch wenn Ludwig und Helen zwei besonders traurige Ereignisse gemeinsam meistern müssen.
Dann bekommt Helen eine Nachricht von ihrem Vater, dass die Mutter schwer erkrankt ist. Obwohl die politische Lage sehr unruhig ist und von einem bevorstehenden Krieg die Rede ist, entscheidet sich Helen nach England zu reisen.
Ab da an überschlagen sich die Ereignisse und Helen trifft fatale Entscheidungen, die sie noch bitter bereuen wird. Sie wird ab diesen Zeitpunkt eine ander Frau, sie ist nicht mehr die lebensfrohe und starke Leni, die wir kennen.
Helen wird immer verbittert er und fällt in eine Depression aus der es anscheinend kein entkommen mehr gibt. Als sei sie eine Gefangene ihrer Gefühle und Trauer, die sie immer wieder wie eine Walze überrollen.
Als ihr Mann stirbt, erzählt sie ihre ganze Geschichte, die aus so viel Lügen besteht. Sie will sich endlich davon befreien und möchte, dass besonders zwei Menschen sie verstehen.


Meine Meinung:
Zuerst möchte ich wieder die ausgezeichnete Recherchearbeit der Autorin hervorheben und loben. Ich liebe es, wenn ein historischer Roman auch Hintergrundfakten enthält, die die eigentliche Story nicht überlagern, aber gleichzeitig Wissen vermitteln.
Melanie Metzenthin hat ein grandioses Schreibtalent, diese Aufgabe zu meistern. Sie schreibt sehr feinfühlig und emotional, dass tut der Spannung aber keinen Abbruch, denn die ist immer vorhanden und steigert sich während der Geschichte weiter.
Die Charaktere sind sehr interessant und jeder für sich gut dargestellt. Bei den Büchern von Melanie Metzenthin fühle ich mich immer als stehe ich als stiller Beobachter mitten des Geschehen, so mitreißend und bildlich ist der Schreibstil. Natürlich habe ich auch in diesen Roman einen Lieblingsprotagonisten, den ich nicht verrate. Jeder hat so seine Lieblinge.
Ich bin ein absoluter und jahrelanger Fan von Melanie Metzenthin, dieser Roman hat mich aus meiner Leseflaute heraus "gerissen" ( im wahrsten Sinne des Wortes). Es hat mir viel Lesevergnügen bereitet, Danke dafür.
Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Noch eine kleine Anmerkung
Auch wenn "Die verstummte Liebe" Band 3 der Reihe " Leise Helden" ist, kann ich empfehlen ihn als erstes zu lesen.
Ich habe Band 1 und 2 schon gelesen, lese sie jetzt aber im Anschluss von " Die verstummte Liebe" gleich noch einmal, weil ich so begeistert und in Leselaune bin. Für mich ein Muss. So eine tolle Geschichte lohnt sich mehrmals zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Franziska und Jakob in Gefahr

Tribut der Schande
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Klappentext
Stuttgart, 1514. Als junger Mann verkleidet, schließt Franziska Hochperger sich der aufständischen Bewegung an. Die Verschwörer verabscheuen den prunksüchtigen Herzog von Württemberg, der hohe ...

Klappentext
Stuttgart, 1514. Als junger Mann verkleidet, schließt Franziska Hochperger sich der aufständischen Bewegung an. Die Verschwörer verabscheuen den prunksüchtigen Herzog von Württemberg, der hohe Steuern erhebt, während das Volk Hunger leidet.
Wagemutig überbringt Franziska anderen Gruppen Nachrichten und entkommt dabei immer wieder nur knapp größter Gefahr. Irgendwann, hat sie sich geschworen, wird der Herzog für seine Untaten büßen! Doch der rächt sich blutig für den Widerstand. In einer Verhaftungswelle wird auch Franziskas Verbündeter und Geliebter Jakob festgesetzt.
Wieder drohen die Schergen des Herrschenden einen Menschen hinzurichten, den sie liebt …

Zum Inhalt
Noch immer hat Franziska ihre Rache für den Tod ihres Vaters und Verlobten nicht bekommen. Sie hat sich einer aufständischen Bewegung angeschlossen und soll eine Nachricht anderen Gruppen überbringen. Und das alleine, doch damit ist Jokob so gar nicht einverstanden. Sie wollte sich eigentlich heimlich aus dem Haus schleichen und steckt nun in einer Zwickmühle.
Klar das das überbringen dieser Nachricht, zu diesen schwierigen Zeiten, nicht ohne Gefahren abläuft. Immer nur knapp können sie entkommen. Doch irgendwann wird man unachtsam oder kommt in Bedrängnis, aus der man nicht mehr fliehen kann.
Weiterhin vesucht sie ihr Ziel zu verfolgen den waren Mörder zu finden, dessen Tat ihr Verlobter beschuldigt wurde. Oder besteht eventuell sogar die Möglichkeit, dass doch ihr Verlobter der wahre Mörder war. Einiges könnte dafür sprechen.
Nun wurde auch sie während einer Flucht verletzt und von Jakob getrennt. Dieser wurde verhaftet und sitzt im Loch ein. Ihre Angst um Jakob wächst ins unermessliche, sollte auch dieser hingerichtet werden, würde sie sich, wie an allem, die Schuld geben.
Gerade jetzt wo sie sich ihre Liebe zu Jakob eingestanden hat, droht diese ein jähes Ende zu nehmen.

Meine Meinung
Wie von Silvia Stolzenberg gewohnt, nimmt ein der spannende Schreibstil sofort mit ins Geschehen. Der zweite Teil schließt nahtlos an den ersten an. Auch wenn es schon eine Weile her war, so hat die Autorin kleine Brücken gebaut, die an den ersten Teil erinnern und es einem nicht schwerfällt einen guten Einstieg zu haben.
Auch die historischen Hintergrundfakten sind wie immer spannend, interessant und gut recherchiert. Im Nachwort erfährt der Leser was Fakten und Fiktion ist. Ein gelungener zweiter Teil, der Freude auf den dritten und letzten macht.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Gelungene Fortsetzung

Die Hafenschwester (2)
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1913 ist die Welt von Martha und Paul in Hamburg noch in Ordnung. Martha ist glücklich mit ihrem Ehrenamt und Paul hat eine gut bezahlte Arbeit, was der Familie ein gutes Leben ermöglicht. Doch ihr ganz ...

1913 ist die Welt von Martha und Paul in Hamburg noch in Ordnung. Martha ist glücklich mit ihrem Ehrenamt und Paul hat eine gut bezahlte Arbeit, was der Familie ein gutes Leben ermöglicht. Doch ihr ganz großes Glück sind ihre drei Kinder, die alle gesund und liebenswürdig sind.
Mit ihrer Freundin Milli hat sie nach wie vor regen Briefkontakt und es steht sogar eine Reise nach Amerika bevor, damit die Freundinnen sich nach so langer Zeit endlich einmal wiedersehen.
Dieses Glück wird jeh zerstört als der erste Weltkrieg ausbricht und Paul einberufen wird. Die Angst um Paul ist groß und Marthas schlimmster Alptraum wird zur Realität. Paul wird schwer verletzt, sein Gesicht völlig zerfetzt und entstellt. Wird er irgendwann wieder ein normales Leben führen können? Kann eine Familie, vor allem Martha mit dieser Situation umgehen? Und vor allem, wird Paul das alles durchstehen ohne aufzugeben?
Dann sind da noch Martha und Paul ihre Freunde und Familie, die ebenfalls viele Entscheidungen treffen werden. Die genauso, jeder auf seine Art, mit Problemen und dem Krieg zu kämpfen haben. Aber es gibt auch glückliche Momente und Wendungen, mit denen keiner gerechnet hat.

Meine Meinung
Ich habe so auch die Fortsetzung gewartet und bin voller Vorfreude gewesen.
Es bleibt mir nur zu sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde und ich ein großes Lesevergnügen hatte. Die mir bekannten Protagonisten sind mir noch mehr an Herz gewachsen, dementsprechend habe ich mich mit ihnen gefreut und gelitten.
Besonders möchte ich noch erwähnen, wie erstklassig Melanie Metzenthin wieder recherchiert und all das mit ins Geschehen einfließen lassen hat. So sind Fiktion und historische Hintergründe sehr schön miteinander verbunden. Die Autorin schafft es immer wieder mich in andere Welten und Zeiten zu entführen.
Der Schreibstil ist so realistisch, dass man sich fühlt als wäre man mitten im Geschehen. Er ist gefühlvoll und zugleich spannend. Nie kam lange Weile auf, wo man das Gefühl hatte es würde jetzt zu langatmig werden. Es war ein Erlebnis, zu sehen wie sich die Protagonisten weiter entwickelt haben. Und ich habe wieder einen heimlichen Lieblingsprotagonisten, der schon im ersten Band mein kleiner Held gewesen ist. Nun ist er zum Mann geworden und ist immer noch mein Held. Nichts desto trotz mag ich auch die anderen Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen.
Nun warte ich mit Freuden auf den dritten Band.
Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Der Schwur auf den weißen Ahorn verbindet immernoch

Der Ahorn und das rote Land
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Schon 1910 sind die politischen Unruhen in Deutschland deutlich zu spüren. Felix, der Erbe und Geschäftsführer von Breitenbach & Sohn, steht vor enormen Aufgaben. Schon immer haben Großvater, Vater und ...

Schon 1910 sind die politischen Unruhen in Deutschland deutlich zu spüren. Felix, der Erbe und Geschäftsführer von Breitenbach & Sohn, steht vor enormen Aufgaben. Schon immer haben Großvater, Vater und Onkel von Felix auf die soziale Absicherung ihre Mitarbeiter geachtet. So auch Felix, doch der nahende Krieg bringt große Herausforderungen mit sich.
Nicht zu vergessen, Felix sehnt sich nach Liebe und einer Frau, die unerreichbar scheint.
Auch die beiden Schwestern Isa und Caroline arbeiten mittlerweile im Unternehmen mit. Isa hat ihre große Liebe gefunden, doch dann erleidet sie einen schlimmen Schicksalsschlag. Sie hat einen harten Weg vor sich.
Caroline hingegen denk nicht ans heiraten, sie möchte etwas anderes. Ein selbstbestimmtes Leben, eigene Entscheidungen treffen und sie möchte beruflich voll anerkannt werden. Also auf eigenen Beinen stehen.
In Colorado Leben nach wie vor Julia mit ihrem Mann und Sohn, sowie ihre Eltern. Auch sie haben mit großen und kleinen Problemen zu kämpfen, die sie hartnäckig angehen um ihre Ziele zu erreichen.
Vor allem aber machen sie sich große Sorgen um ihre Familie in Deutschland. Nicht nur um Isa, die nach ihrem Unfall schwer zu tun hat ins Leben zurück zu finden, sondern auch als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht.
Der Schwur auf den weißen Ahorn verbindet die Familie tief und innig. Jeder steht jedem bei, egal wie viele tausendende Kilometer zwischen ihnen liegen. Wie schön wäre es, wenn sich alle wiedersehen könnten.

Meine Meinung
Auch mit den dritten Band der Breitenbachs hat Mina Baites mich voll auf begeistern. Ich war schon sehr gespannt wie sich die mir schon vertrauten Protagonisten weiterentwickeln, wie es ihnen ergehen wird und was es neues gibt.
Ich liebe die Bücher von Mina Baites ( Iris Klickmann) ihr leidenschaftlicher und herzerwärmender Schreibstil nimmt mich in all ihren Romanen gefangen. Von der ersten Seite an war ich wieder mitten drin, als wäre ich schon ein Familienmitglied. Mit historischen Hintergrundwissen gespickt, war es auch wieder sehr lehrreich und interessant.
All die Hoffnungen, Schwierigkeiten des Alltags, die Liebe der Protagonisten zueinander und die Ängste wegen der Zukunft, konnte man spüren.
Für mich war es wieder ein absolutes Lesevergnügen. Was wird der erste Weltkrieg für die Breitenbachs bringen, das erfahren wir im nächsten Band, worauf ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Erschreckend und sehr emotional

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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1942 beginnt für Cecilia Klein, die Cilka gerufen wird, das Grauen ihres Lebens. Sie wird mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur ihrem Aussehen hat sie es zu verdanken, dass sie ...

1942 beginnt für Cecilia Klein, die Cilka gerufen wird, das Grauen ihres Lebens. Sie wird mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur ihrem Aussehen hat sie es zu verdanken, dass sie die nächsten drei Jahre dort überleben wird. Doch sie muss dafür einen hohen Preis bezahlen, den sie sich nicht gewünscht oder darum gebeten hat. Sie bekommt eine Sonderstellung, wird dafür aber immer wieder vergewaltigt und muss einer grausamen Arbeit nachgehen. Doch sie weiß, nur so kann sie überleben. Hat sie eine andere Wahl??? Nein hatte sie nicht, der Überlebenswille lässt sie das alles irgendwie durchstehen.
Als Auschwitz von den Russen befreit wird und ihr ein Soldat mehrfach sagt...du bist frei..., kann sie es gar nicht richtig begreifen. Und dann kommt wieder das Grauen. Cilka wird als Kollaborateurin angeklagt. Das sie immer wieder missbraucht wurde glaubt man ihr nicht, sondern bezichtigt sie es freiwillig getan zu haben.
Das Urteil, 15 Jahre Gefangenenlager Workuta. Als wenn sich alle Schrecken und Grausamkeiten zu wiederholen scheinen aus denen es keinen Ausweg gibt, hat sie ein ganz kleines bisschen Glück.
Es werden lange beschwerliche Jahre, aber die Frauen aus ihrer Baracke lerne zusammen zu halten und zarte Bande zu binden.

Meine Meinung
Genau wie die Autorin in einen ihrer letzten Sätze schreibt...." Geschichten wie Cilkas müssen erzählt werden,.....", denke ich auch. Auch wenn ich schon viele Biographien und Romane von dieser grausamen Zeit gelesen habe, hat mich diese besonders berührt.
Wie viel kann ein Mensch an Unmenschlichkeit, Folterungen und Schrecken ertragen? Cecilia Klein ist einer dieser tapferen und mutigen Menschen, die all dies über so viele Jahre konnte. Weil sie sich immer wieder sagte....Ich will leben..., nur so konnte sie durchhalten.
Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt, eine in der sie im sibirischen Gulag Workuta ist und die andere sind Rückblicke in ihrer Zeit in Auschwitz.
Die Gefühle, die Angst, die Verzweiflung und ein wenig Hoffnung, vielleicht irgendwann ein freies Leben führen zu können, hat Heather Morris in diesem Roman gefühlvoll, aber auch schonungslos beschrieben. Die Fähigkeit, Fiktion mit recherchierten Fakten zu verbinden ist ihr sehr gelungen. Sie hat bei ihren Recherchen einen enormen Aufwand betrieben, um mit noch lebenden Zeitzeugen zu sprechen, sich all die genannten Orte anzusehen und natürlich hat sie sich viele Dokumente angeschaut um Cecilia ihren Weg nachzugehen.
Emotional hat mich Cilkas Geschichte sehr mitgenommen. Durch den einfühlsamen Schreibstil kann man nur erahnen wie es ihr ergangen ist und welches Leid sie durchlebt hat.
Absolute Leseempfehlung

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