Profilbild von kielfeder

kielfeder

Lesejury Star
offline

kielfeder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kielfeder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Was wäre, wenn...?

Dark Clouds
0

Klimathriller sind ja genau mein Ding. Und das atmosphärische Cover von Dark Clouds von Thilo Falk hat mich sofort neugierig gemacht.

Der Einstieg war zu Beginn gar nicht so einfach, da die Perspektiven ...

Klimathriller sind ja genau mein Ding. Und das atmosphärische Cover von Dark Clouds von Thilo Falk hat mich sofort neugierig gemacht.

Der Einstieg war zu Beginn gar nicht so einfach, da die Perspektiven sehr häufig wechseln. Ich brauchte einige Kapitel, um mich so langsam in die Geschichte einzufinden, da augenscheinlich zu Beginn noch nichts mit niemandem zusammenhängt. Natürlich ändert sich das noch, aber den Überblick zu bekommen und zu behalten war doch etwas herausfordernd. Zumal im Laufe der Geschichte vereinzelt auch noch neue Perspektiven hinzukommen, um die Lage noch mal aus einer anderen Sicht zu schildern.

Als ich die einzelnen Fäden aber so langsam sortiert hatte, da fieberte ich mit. Da wollte ich unbedingt mehr wissen. Wollte unbedingt noch tiefer in das Chaos und die Katastrophen einsteigen.

Es ist teilweise aber auch wirklich erschreckend, wie nah Thilo Falk mit seinen Szenarien in Dark Clouds an der Wirklichkeit ist. Das ist es wohl auch, was mich an diesem spannenden Genre so fasziniert.

Grundsätzlich hat Thilo Falk drei Ebenen in seiner Geschichte beleuchtet: Die Politische, die Gesellschaftliche und die Wissenschaftliche. Insofern interessant, weil die verschiedenen Blickwinkel natürlich alle ganz anders an das Ausgangsszenario herangehen. Aber ein gute Gedanke!

Dark Clouds von Thilo Falk hat mich insgesamt sehr gut unterhalten und in Atem gehalten. Ich muss aber sagen, irgendwie hätte ich mit einer anderen Auflösung gerechnet. Spoilern möchte ich nicht, weshalb ich da nicht tiefer drauf eingehe. Nachvollziehen konnte ich das alles zwar, aber irgendwie hätte ich mir das anders gewünscht. Lässt sich das nachvollziehen? Wahrscheinlich erst, wenn ihr das Buch selbst gelesen habt. Tut das gerne, wenn ihr diese Art Bücher auch gerne lest! Der etwas holprige und verwirrende Start sei dem Autor verziehen.

Veröffentlicht am 30.01.2023

Bunt und lebendig

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
0

Ich lese nicht viel Fantasy. Umso schöner ist es, wenn Geschichten mich dann packen und überraschen können. Diese Hoffnung hatte ich, als ich Air Awoken von Elise Kova in die Finger bekam.

Allein das ...

Ich lese nicht viel Fantasy. Umso schöner ist es, wenn Geschichten mich dann packen und überraschen können. Diese Hoffnung hatte ich, als ich Air Awoken von Elise Kova in die Finger bekam.

Allein das Cover hat ja definitiv schon mal Bewunderung verdient. Einerseits ist es recht schlicht gehalten und andererseits strahlt die Kombination der Farben und ich mags sehr. Also Blau gefällt mir als Farbe ansich schon unheimlich gut. Aber das Cover ist schon ein kleines Kunstwerk.

Zu Beginn hat es einen Moment gedauert, bis ich mich in der Welt von Air Awoken eingefunden hatte. Die unterschiedlichen Begriffe, die verschiedenen Figuren und das Leben in einer anderen Welt.

Und dann wurde ich immer mehr in den Bann der Geschichte gezogen. Ab einem gewissen Moment konnte ich mich nicht mehr von der Geschichte rund um Vhalla lösen. Ich wollte unbedingt immer wissen, wie es weitergeht. Allerdings wurde mir zeitweise der Fokus zu sehr auf die verschiedenen Liebeleien von Vhalle gelegt und ich habe, für meinen Geschmack, zu wenig über die Magie erfahren. Da würde ich mir in den Folgebänden mehr Futter wünschen.

Für das Setting hatte Elise Kova echt ein Händchen. Es war alles sehr bildlich und bunt beschrieben, sodass ich beständig einen Film vor Augen hatte.

Fünf Bände rund um Solaris sollen es werden und das ist doch ganz schön viel, muss ich sagen. Nichtsdestotrotz ist die Neugierde da, dass ich wissen will, wie es nach Air Awoken weitergeht und was Elise Kova noch so an Ideen hat.

Veröffentlicht am 23.01.2023

Sehr humorvoll

Zimmer gesucht, Liebe gefunden
0

Ich bin ohne größere Erwartungen an Zimmer gesucht, Liebe gefunden von Caroline Brinkmann herangegangen, da das mein zweites Buch der Autorin war. Dass ich schon mal eine Geschichte von ihr gelesen habe, ...

Ich bin ohne größere Erwartungen an Zimmer gesucht, Liebe gefunden von Caroline Brinkmann herangegangen, da das mein zweites Buch der Autorin war. Dass ich schon mal eine Geschichte von ihr gelesen habe, ist aber schon einige Jahre her und hatte ich so deutlich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Tatsächlich war ich aber im Nachhinein doch ein wenig erstaunt, denn dieses Buch erinnerte mich an das Einhorn, was ich 2017 von Caroline Brinkmann gelesen habe. Ich muss aber sagen, dass ich eine deutliche Entwicklung erkennen konnte und sich die Geschichte auch nur noch in entfernten Grundstrukturen ähnelt.

Die Geschichte rund um Emma, Dirk, Pepper, Rick und all die anderen Figuren ist sehr unterhaltsam. Teilweise sind die Figuren etwas überzeichnet, hatte ich den Eindruck, aber irgendwie hat das auch zur gesamten Stimmung des Buches gepasst. Ich habe häufig gelacht und viel geschmunzelt.

Emma hat eine recht naive und manchmal etwas dramatische Art und ich war erleichtert, dass sie mit der Zeit auch eine kleine Entwicklung erlebt und Entscheidungen mal etwas klarer vor sich sieht.

Der Schreibstil von Caroline Brinkmann hat mich mitgerissen und durch die Geschichte getragen. Ich habe die Seiten förmlich inhaliert und innerhalb weniger Stunden war es schon vorbei. Dabei hatte ich mich gerade so gemütlich angekommen gefühlt.

Zimmer gesucht, Liebe gefunden von Caroline Brinkmann ist sehr humorvoll, voller Emotionen und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Nicht unbedingt die Liebe, wo schon beim ersten Blick alles funkelt, strahlt und mit Leuchtreklame anzeigt, dass es funkt. Sondern Liebe, die sich stetig entwickelt und dann immer liebevoller und stetiger entflammt.

Veröffentlicht am 16.01.2023

Süß und romantisch

Counting Rainbows (Queen's University 2)
0

Nachdem mich Catching Stardust von Emily Bähr, das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen habe, so überzeugt hat, habe ich mich riesig auf die nächste Geschichte von ihr gefreut. So war klar, dass ...

Nachdem mich Catching Stardust von Emily Bähr, das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen habe, so überzeugt hat, habe ich mich riesig auf die nächste Geschichte von ihr gefreut. So war klar, dass ich Counting Rainbows lesen möchte, bevor ich mich überhaupt näher mit dem Buch beschäftigt habe.

Was mir an David und Cameron sofort gefallen hat, war die Natürlichkeit. Beide sehen einander natürlich durch die rosarote Brille, aber sie sind dennoch so schön bodenständig. Das mag langweilig klingen, aber ist richtig süß. Man kann sich mit ihnen anfreunden, weil sie nicht so abgehoben wirken.

David ist ein Nerd und hat seine Identität gefunden. Er mag sich, er steht zu sich, aber natürlich blitzen manchmal kleine Unsicherheiten durch. Ganz anders so Cameron, der nach außen hin ganz stark und unantastbar wirkt, aber eigentlich voller Unsicherheiten steckt. Dieser Konflikt zwischen dem Inneren und dem Äußeren ist sehr greifbar und ich fühlte total mit.

Einzig Camerons Zweifel zogen sich für meinen Geschmack am Ende etwas zu lang hin. Er hat verschiedene Steine in seinem Weg, mit denen er hadert und ohne Hilfe kann er gefühlt nicht klar sehen. Da hätte ich mir mehr Engagement zu einer eigens ausgelösten Entwicklung gewünscht. Dadurch fehlte mir ein wenig die Tiefe, die ich bei Catching Stardust so geliebt habe.

Nichtsdestotrotz bin ich durch die Seiten geflogen. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, wie Counting Rainbows endet und andererseits wollte ich einfach nicht, DASS es endet. Ein Konflikt, der total unlogisch ist, aber hier sehr real war. Counting Rainbows von Emily Bähr ist eine süße Geschichte, die vom Weg zu sich selbst erzählt und die ich sehr gerne gelesen habe. Und die ich euch auch sehr gerne ans Herz lege!

Veröffentlicht am 09.01.2023

Dramatisch und emotional

Das Leuchten vergangener Sterne
0

Auf Das Leuchten vergangener Sterne von Rena Fischer habe ich mich schon gefreut, bevor es offiziell angekündigt war. Deshalb war es so schön, das Buch endlich in der Hand halten und lesen zu können!

Rena ...

Auf Das Leuchten vergangener Sterne von Rena Fischer habe ich mich schon gefreut, bevor es offiziell angekündigt war. Deshalb war es so schön, das Buch endlich in der Hand halten und lesen zu können!

Rena Fischer hat Andalusien als Setting ihres neuen Buches gewählt. Und ich glaube, nicht nur ich musste mich beim Lesen einfach verlieben. Ich denke, das wird euch ähnlich gehen. Die Autorin hat mit so einer Liebe zum Detail die kleinen und die großen Highlights beschrieben – es war eine absolut üppige Lesefreude! Ich hatte Bilder vor Augen und beständig das Gefühl, ich wäre mit Nina unterwegs auf Entdeckungsreise.

Genau wie Nina hatte ich bisher auch keine großen Einblicke in die Archäologie. Allerdings hat Rena Fischer mich durch Tarans Augen einen so leidenschaftlichen Blick auf die Marterie werfen lassen, dass sie definitiv mein Interesse wecken konnte. Ich merkte mehrfach beim Lesen, dass Rena Fischer hier keine halben Sachen schreibt, sondern wieder viel Zeit in die Recherche investiert hat. Sie beschreibt die Archäologie sehr detailliert und wirklich alles andere als oberflächlich. Das aber aus so einer begeisterten Perspektive, dass ich mich immer abgeholt fühlte.

Die Charaktere im Buch sind alle recht unterschiedlich und haben ihre Ecken und Kanten. Die Autorin hat sich viel Zeit genommen, nicht nur Nina, Taran und Orlando auszuarbeiten, sondern auch den Nebenfiguren ein Gesicht und Wärme zu geben.

Vom Erzähltempo gab es mir persönlich einige Momente, die sich etwas zu lang hingezogen haben. Zum Ende hin wird es dann sehr temporeich. Zur Seite legen wollte ich das Buch aber an keiner Stelle. Gerade die erste Hälfte braucht ein bisschen, um in Schwung zu kommen. Dafür wartet die zweite Hälfte der Geschichte dann mit dramatischen Entwicklungen auf.

Insgesamt hat Das Leuchten vergangener Sterne von Rena Fischer mich mit viel Liebe zum Detail bestens unterhalten und mir ordentlich Fernweh beschert. Eine empfehlenswerte und zuweilen dramatische (Liebes-)Geschichte, bei der mich auch die umfangreichen Detailrecherchen sehr überzeugt haben.