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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2023

Einfühlsam und humorvoll erzählt

Goldkehlchen – Erinnerungen voller Lieder
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Adriana Popescu schreibt Geschichten, die im Herzen verankert bleiben. Daher habe ich mich auch schon auf Goldkehlchen gefreut, was ich mir pünktlich zum Erscheinen gekauft habe. Allerdings hätte ich nicht ...

Adriana Popescu schreibt Geschichten, die im Herzen verankert bleiben. Daher habe ich mich auch schon auf Goldkehlchen gefreut, was ich mir pünktlich zum Erscheinen gekauft habe. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass es SO bewegend wird.

In Goldkehlchen geht es um einen Demenzchor. Jung und Alt treffen aufeinander. Eine Krankheit, mit der sicherlich sehr viele Menschen schon auf die ein, oder andere Art Kontakt hatten, steht im Fokus. Eine Krankheit, die noch dazu vielen Menschen Angst macht. Aber generell ist auch Altern kein Thema, was in unserer Gesellschaft viel Raum bekommt, der nicht bewertet wird.

Es war zu Beginn tatsächlich gar nicht so leicht, mich auf die Geschichte einzulassen. Aber eher, weil auch ich schon meine Berührungspunkte mit Altern und Demenz hatte und habe. Denn Adriana Popescu erzählt die Geschichte der Goldkehlchen auf eine so einfühlsame, ernste und gleichzeitig auch humorvolle Art und Weise… Ich kann das kaum angemessen in Worte fassen. Es ist wertfrei und dennoch auf eine Art aufzeigend. Es ist emotional, aber nicht kitschig. Die Autorin legt eine breite Palette an Gefühlen, Gedanken und Empfindungen schonungslos offen und bittet uns, all das zuzulassen und zu fühlen.

Diese Geschichte hat mich, je weiter die Seiten dahingeflogen sind, immer mehr mitgenommen. Immer stärker wurde der Kloß im Hals und zum Schluss habe ich so stark mitgefühlt, dass ich ganz schön blinzeln musste.

Der Respekt vor dem Alter war insgesamt neben der Demenz ein wirklich wichtiges Kernthema und ich bin mir sicher, jeder Leserin kann aus dem Roman etwas mitnehmen. Das Buch hat so viele kleine und größere Botschaften, das kann man kaum überhören. Das Goldkehlchen von Adriana Popescu hat mich tief bewegt und berührt. Diese Geschichte wird noch lange nachwirken und ist schon jetzt eins meiner Lesehighlights in diesem Jahr!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2023

Ich wurde positiv überrascht!

Catching Feelings
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Von Kira Licht habe ich bisher nur Fantasy gelesen, daher habe ich mir sehr auf ihre New Adult-Romance Catching Feelings gefreut. Insgesamt doch ziemlich kitschig, so mein erster Eindruck…

Tatsächlich ...

Von Kira Licht habe ich bisher nur Fantasy gelesen, daher habe ich mir sehr auf ihre New Adult-Romance Catching Feelings gefreut. Insgesamt doch ziemlich kitschig, so mein erster Eindruck…

Tatsächlich wurde ich dann sehr schnell positiv überrascht! Kira Licht hat nämlich so einige ernstere Töne in das Buch eingebunden. Der Tier- und Umweltschutz ist ihr thematisch sehr wichtig.

Auch das Setting in Alaska hat mich total überzeugt. Ich hatte das Gefühl, ich wäre in Catching Feelings vor Ort dabei und würde dieses besondere Fleckchen Erde selbst erkunden.

Lys als Protagonistin war mir allerdings an einen Stellen nicht greifbar genug. Ich hätte mir noch ein paar mehr Familienszenen gewünscht, um das Thema besser „aufarbeiten“ zu können, da es ja nicht unwichtig für die Geschichte ist. Grundsätzlich aber ein erwachsener Zug von ihr, für die Fehler ihres jüngeren Ichs einzustehen.

Zane war mir mit seiner Haltung und seinem Aktivismus sehr sympathisch. Auch der Moment, wo es sich bei ihm so ein wenig dreht und er beginnt, Strukturen zu hinterfragen. Ich will da jetzt nicht spoilern, aber auch diese Entwicklung fand ich bemerkenswert auf dem Weg zu noch mehr Reife.

Hin und wieder hat die Geschichte für mich einige Längen entwickelt, die sich aber dennoch insgesamt gut weggelesen haben. Dafür war mir das Ende von Catching Feelings dann wieder etwas zu schnell erzählt. Da hätten es gerne noch ein paar mehr Details und „Fülle“ für ein runderes Gefühl sein dürfen. Nichtsdestotrotz hat mich Catching Feelings von Kira Licht wirklich positiv überrascht, gut unterhalten und in einigen Teilen auch zum Nachdenken angeregt.

Veröffentlicht am 12.06.2023

Spannender Abschluss!

The Arc (The Loop 3)
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Wenn ihr The Arc von Ben Oliver lesen wollt, dann solltet ihr zuerst zu The Loop und The Block greifen. Die Bücher hängen alle zusammen und ohne die vorigen Bände versteht man Band 3 nicht. Da ich Band ...

Wenn ihr The Arc von Ben Oliver lesen wollt, dann solltet ihr zuerst zu The Loop und The Block greifen. Die Bücher hängen alle zusammen und ohne die vorigen Bände versteht man Band 3 nicht. Da ich Band 1 und 2 quasi inhaliert habe, war meine Vorfreude auf The Arc schon länger sehr groß, denn ich wollte auch unbedingt wissen, wie alles endet.

Der Einstieg in The Arc war erst gar nicht so leicht, da es nun doch schon einige Zeit her ist, dass ich die vorigen beiden Bände gelesen habe. Auch an die Erzählstimme musste ich mich erst mal gewöhnen, aber dann hat mich recht schnell wieder der bekannte Sog dieser Dystopie gepackt.

Die Wendungen und teilweise unvorhersehbaren Entwicklungen haben mich mitgerissen und schockiert. Ach, das Lesen hat einfach Spaß gemacht!

An einigen Stellen hat Luka mich allerdings auch ziemlich fuchsig gemacht, weil er plötzlich einfach einschläft, oder vor sich hin sinniert, während quasi um ihn herum die Welt untergeht. Junge, TU WAS!

In der Mitte gab es kleinere Längen, die sich aber rasch überlesen ließen, denn ich habe mitgefiebert und war wirklich neugierig, wie sich nun alle Fäden entwirren. Das Ende ist nicht ganz so, wie ich mir das gedacht habe. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich euch hoffentlich wenigstens beruhigen: Ich bin damit jetzt völlig fein!

Insgesamt ist die spannende Geschichte von The Arc und überhaupt die ganze Trilogie rund um den Loop von Ben Oliver für Dystopie-Fans aber sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 01.06.2023

Ein bisschen zu sehr Ali Hazelwood-Re-telling...

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Ich hab voller Vorfreude auf The Love Test – Versuchs noch mal mit Liebe von Jenny L. Howe gewartet. Das klang genau nach einer Geschichte, die mir gefallen könnte. Ali Hazelwood mag ich nämlich auch und ...

Ich hab voller Vorfreude auf The Love Test – Versuchs noch mal mit Liebe von Jenny L. Howe gewartet. Das klang genau nach einer Geschichte, die mir gefallen könnte. Ali Hazelwood mag ich nämlich auch und so Wissenschaftsromanzen (sagt man das so?) sind ganz nach meinem Geschmack.

Leider war ich insgesamt wirklich enttäuscht. Damit kann ich leider auch nicht bis zum letzten Satz warten. Das Buch wirkt wie ein Retelling von Ali Hazelwoods wohl berühmtesten Buch. Ich habe von ihr nur dieses eine gelesen und das ist auch noch gar nicht lange her, daher ist es noch relativ frisch im Gedächtnis. Das Rad kann auch nicht bei jedem Buch neu erfunden werden, das ist mir komplett bewusst. Aber es ist schwierig, hier sogar mit einem Zitat von Ali Hazelwood auf dem Cover zu werben. Also konkret Fans anzusprechen und dann diese so unglaublich ähnliche Geschichte dahinter zu verpacken.

Mit Ali wurde ich leider so gar nicht warm. Ihr fehlt teilweise wirklich die Empathie, generell ein Gefühl für ihre Mitmenschen. Sie ist ehrgeizig, aber so nachtragend.

Colin bleibt auch sehr blass und man erfährt quasi nichts über ihn. Dadurch konnte ich beim Lesen keine Verbindung zu ihm aufbauen.

Einzig das Setting war für mich authentisch gemacht. Der wissenschaftliche Hintergrund, das Leben an der Uni.

Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass Ali und Colin besonders gut zusammenpassen und sie einen gewissen Vibe zusammen haben. Mit dem Vergleich der Geschichte von Ali Hazelwood im Hintergrund konnte The Love Test von Jenny L. Howe da ehrlich gesagt gar nicht gegen ankommen.

Der Liebesroman The Love Test von Jenny L. Howe hat sich beim Lesen stellenweise wirklich gezogen und ich hatte sogar überlegt, es abzubrechen. Leider kann ich hier keine Leseempfehlung für euch aussprechen.

Veröffentlicht am 22.05.2023

Sehr bewegend!

Sunrise Full Of Wonder
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Nachdem die ersten beiden Bände der Berlin Night-Trilogie von Mounia Jayawanth mein Herz im Sturm erobert haben, hat es irgendwie etwas länger gedauert, bis ich nun auch Sunrise Full Of Wonder gelesen ...

Nachdem die ersten beiden Bände der Berlin Night-Trilogie von Mounia Jayawanth mein Herz im Sturm erobert haben, hat es irgendwie etwas länger gedauert, bis ich nun auch Sunrise Full Of Wonder gelesen habe. Vielleicht wollte ich die liebgewonnenen Figuren nicht gehenlassen. Denn es ist ein Abschied. Ein bittersüßer Abschied.

Aber erst mal zur Geschichte: Maya ist die dritte im Bunde der drei Freundinnen, die in der Berlin Night-Trilogie im Fokus steht. Allerdings die, die wir wohl bisher am wenigsten kennengelernt haben, denn sie lässt Fremde nicht so gerne an sich heran.

Lenny ist ein wunderbar weicher Charakter. Gefühlvoll, liebevoll und ein absoluter Good Guy. Er respektiert Mayas Grenzen, er hinterfragt sich, aber manchmal kann auch er nicht mit allen Gefühlen und Entscheidungen umgehen und dann läuft er weg. Ungünstig nur, dass Maya große Angst hat, verlassen zu werden.

Ihr seht, das sind zwei zutiefst verletzliche Menschen, die hier aufeinandertreffen. Und eine Geschichte, die quasi zwei Teile hat. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen, aber als ich dachte, jetzt sei es zu Ende, da ging es noch mal richtig los.

Und leicht hat Mounia Jayawanth es sich thematisch auch im dritten Band nicht gemacht. Ich kann die Situation, die sie beschreibt, zwar nicht nachvollziehen, aber ich konnte sie nachfühlen. Konnte mich in die Gedanken und zerrissenen Empfindungen hineinversetzen. Es ist schmerzhaft und doch so gut und richtig, dass die Autorin auch schwierige Themen in ihren New Adult Romance-Büchern behandelt.

Ich habe geweint, gelacht, getrauert, gelitten und gefühlt. So viel gefühlt.

Wie soll ich es sagen, ohne zu viel zu verraten? Lest Sunrise Full Of Wonder von Mounia Jayawanth. Ach, wenn ihr schon dabei seid, dann lest einfach die ganze Berlin Night-Trilogie! Ihr werdet es nicht bereuen, glaubt mir!