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Veröffentlicht am 23.08.2021

Keine leichte Kost...

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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A Reason to Stay von Jennifer Benkau ist mir durch das hübsche Cover aufgefallen und weil es zum Genre New Adult Romance gehört. Das lese ich ja wahnsinnig gerne. Und dann habe ich mich einfach auf die ...

A Reason to Stay von Jennifer Benkau ist mir durch das hübsche Cover aufgefallen und weil es zum Genre New Adult Romance gehört. Das lese ich ja wahnsinnig gerne. Und dann habe ich mich einfach auf die Geschichte von Cedric und Billy gefreut.

Tatsächlich holt die Autorin ganz schnell die wirklich schwierigen Themen auf den Tisch. Ich möchte euch nicht zu arg spoilern, aber ohne wenigstens eins dieser Themen zu erwähnen, kann ich diese Rezension nicht ordentlich schreiben und vor allem auch meine Gefühle nicht erklären.

Das Thema Depressionen steht im Fokus.

Da ich von dieser Krankheit selbst auch betroffen bin, ging mir das teilweise ganz schön an die Nieren. Das, was Jennifer Benkau beschreibt und vor allem, wie sie es beschreibt, das kam mir sehr bekannt vor. Das hat mich sehr ergriffen.

Aber in A Reason to Stay geht es ja vor allem darum, eine Beziehung zu führen und dabei mit einer psychischen Krankheit zu tun zu haben. Ich kenne das von mir selbst: Das ist definitiv nicht einfach!

Mit der psychischen Erkrankung kommen natürlich auch noch einige andere Themen auf den Plan. Da hat die Autorin es sich auf jeden Fall nicht leicht gemacht. Sie ging mit mir als Leserin durch die guten und auch durch die schlechten Tage.

Billy ist eine Frau, die sich das nimmt, was sie will. Und sie weiß, was sie will. Aber hinter der Fassade steckt auch eine große Portion Unsicherheit und sie möchte die Menschen, die sie liebt, beschützen. Dabei handelt sie manchmal überstürzt und kopflos, aber ich konnte es nachvollziehen.

Cedric ist eine absolut ehrliche Haut und hat ein ganz schön großes Päckchen zu tragen. Das wirkt aber an keiner Stelle kitschig, oder aufgesetzt.

A Reason to Stay von Jennifer Benkau ist definitiv keine leichte Kost. Trotz all der traurigen Dinge hat die Geschichte viel Humor, eine Portion Sexyness und insgesamt einfach kleine, sonnige Momente. Ich hatte beim Lesen stellenweise einen Kloß im Hals und musste aufschauen, um einen gedanklichen Abstand zum Buch zu bekommen. Und dann musste ich weiterlesen. Immer wieder weiterlesen, bis die Geschichte dann schon viel zu schnell vorbei war.

Ich empfehle euch diese bewegende New Adult Romance von Jennifer Benkau. Aber bitte achtet auf euch und legt das Buch zur Seite, wenn ihr merkt, dass ihr die Grenze zwischen Fiktion und Realität nicht weiter ziehen könnt und es euch nicht gut geht.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Dieses Buch hat mich schon beim Lesen viel Kraft gekostet!

One Way Or Another
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Wer kennt es nicht? Dieses überwältigende Gefühl, dass man beim Wählen der einen Möglichkeit etwas anderes verpasst…

So geht es der Protagonistin Paige aus One Way Or Another von Kara McDowell ständig. ...

Wer kennt es nicht? Dieses überwältigende Gefühl, dass man beim Wählen der einen Möglichkeit etwas anderes verpasst…

So geht es der Protagonistin Paige aus One Way Or Another von Kara McDowell ständig. Immer hat sie Angst, etwas zu verpassen. Sie hat Angst vor den schier unendlichen Möglichkeiten, die sich ihr bieten. Sie traut sich nicht, sich festzulegen und mahlt sich in Gedanken ständig die größten Katastrophen aus, die ihre Entscheidungen dann letztlich nach sich ziehen könnten.

Es ist ein stetiger Kampf gegen den eigenen Kopf.

Ehrlich gesagt hat mich dieser Kampf als Leserin sehr mitgenommen. Ich weiß, wie sich eine Panikattacke anfühlt. Ich konnte mich da absolut in Paige hineinversetzen. Und ich finde es super, dass One Way Or Another die Angst so in den Fokus stellt. Psychische Erkrankungen sind immer noch viel zu sehr ein Tabu. Da ist es wunderbar, wenn in großen Verlagen Bücher erscheinen, in denen sie thematisiert werden. Denn so bekommen gerade auch junge Leserinnen etwas, an dem sie sich orientieren können. Eine Geschichte, durch die sie vielleicht merken: Du bist nicht allein!

Wie gesagt, schon nur beim Lesen hat mich das Buch stellenweise viel Kraft gekostet. Und ich denke, daran könnt ihr gut festmachen, wie authentisch das Buch geschrieben ist. Ja, manchmal habe ich auch mit Paige gehadert. Nicht alles versteht man als Außenstehende
r. Manchmal möchte man sie einfach behutsam an die Hand nehmen und ihr die Angst vor all den Entscheidungen etwas erleichtern.

Aber Paige muss in ihrer Geschichte vieles lernen. Und als Leserin ging ich mit ihr durch diesen Prozess. Das war nicht immer einfach.

Ich finde es sehr gut, dass eine Protagonistin mit Angststörung in One Way Or Another von Kara McDowell im Fokus steht. Gerade jugendliche Leser*innen werden sich hier entweder gut identifizieren können, oder einiges mitnehmen.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Kurz und eindrücklich

Was ich noch zu sagen hätte ... wenn mich jemand fragen würde.
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Was ich noch zu sagen hätte von Tim Wache ist ein kurzes, aber deshalb nicht weniger eindrückliches Buch.

Ich muss zugeben, bis mir der Autor sein Projekt vorstellte, hatte ich davon noch nichts gehört. ...

Was ich noch zu sagen hätte von Tim Wache ist ein kurzes, aber deshalb nicht weniger eindrückliches Buch.

Ich muss zugeben, bis mir der Autor sein Projekt vorstellte, hatte ich davon noch nichts gehört. Sein Buch entstand in Kooperation mit dem Hospiz Jena und der komplette Erlös der ersten Auflage wurde auch dorthin gespendet.

Wisst ihr eigentlich, wie ihr sterben möchtet?

Wahrscheinlich habe ich euch mit dieser Frage kalt erwischt. Der Tod ist kein einfaches Thema. Weder dann, wenn es um uns selbst, noch wenn es um andere Menschen geht. Man könnte den Tod wohl auch als Tabuthema in unserer Gesellschaft beschreiben. Gleich das Vorwort beschäftigt sich damit und es hat mich tatsächlich an manchen Stellen sehr ungläubig gemacht.

Tim Wache traf für sein Buchprojekt Was ich noch zu sagen hätte 12 Menschen. Menschen, die dem Tod näher sind, als dem Leben. Dabei denkt ihr wahrscheinlich zuerst an alte Menschen, doch der Autor ist Menschen jeden Alters begegnet.

Manche Begegnungen sind kurz, manche voller Schmerz und Reue, Angst, manche auch freudig und gelassen. Dieser unterschiedliche Umgang mit dem eigenen Sterben führt dazu, dass man sich plötzlich mit dem eigenen Tod auseinandersetzt. So ging es mir zumindest.

Was mir gefallen hat, war, dass der Fokus tatsächlich auf dem Leben lag. Nicht auf den Ursachen, warum jemand stirbt. Manchmal klingt es durch, oder wird am Rande erwähnt. Aber die Menschen erzählen vom Leben, vom Scheitern und vom Wachsen und von allem dazwischen. Dabei sind die Geschichten so unterschiedlich wie die Charaktere selbst.

Besonders schön sind auch die begleitenden Illustrationen. Am Anfang einer jeden Begegnung stehen immer ein Bild, ein Zitat, ein Name und das Alter der Person. Diese Aufbereitung hat mir gut gefallen.

Insgesamt ist Was ich dir noch sagen wollte von Tim Wache auf den ersten Blick ein dünnes Buch, was dennoch sehr zum Nachdenken anregt. Eine Sammlung von Begegnungen, die mich berührt hat. Es hat mich überrascht und wird wohl noch einige Zeit nachwirken. Alleine während ich das schreibe, blättere ich immer noch mal durch die Seiten.

Ich möchte noch ein Zitat mit euch teilen. Ich habe mir so einige Stellen im Buch markiert, aber ein bisschen müsst ihr natürlich auch selbst lesen:

‚Wissen Sie, vom Ende aus betrachtet, und deswegen sind Sie ja da, von diesem Ende aus, lässt sich wohl sagen, dass man all die Dinge, die man denkt und fühlt und tut – übrigens in dieser Reihenfolge – in zwei Kategorien ordnen kann: Liebe und Angst. Und wem es gelingt, sich immer öfter und immer wieder für die Liebe zu entscheiden, dem gelingt es wohl, sein Leben so zu gestalten, wie er es sich wünscht, wie er oder sie es sich vorgestellt hat.‘

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Was für eine opulente Geschichte!

Das Lied der Wölfe
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Das Cover, die Kurzbeschreibung, das Gesamtpaket – ich war sofort neugierig auf Das Lied der Wölfe von Rena Fischer.
Mal wieder eine Geschichte im Stil von Lucinda Riley zu lesen, das hat mich sehr gereizt.

Was ...

Das Cover, die Kurzbeschreibung, das Gesamtpaket – ich war sofort neugierig auf Das Lied der Wölfe von Rena Fischer.
Mal wieder eine Geschichte im Stil von Lucinda Riley zu lesen, das hat mich sehr gereizt.

Was ich gleich an den Anfang stellen muss:
Die Beschreibungen der Landschaft haben unglaubliche Bilder vor meinen Augen gemalt! Es war alles so üppig, so nah, so eindrücklich. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl dabeizusein. Ich war keine Zuschauerin am Zaun, ich war mittendrin.
Bilder, Gerüche, Gefühle – es war alles da!
Am liebsten wäre ich noch während des Lesens in ein Flugzeug nach Schottland gestiegen!

Zu Beginn war für mich das Finden in den Lesefluss ein wenig holprig.
Ich habe zu Kaya noch keinen rechten Zugang gefunden.
Das legte sich aber sehr schnell und gerade die Begeisterung für die Wölfe hat mich in die Geschichte gesogen. Ich finde das Thema generell spannend, habe mich aber bisher nicht näher damit beschäftigt.

Die Story wird immer mal wieder wechselnd aus der Sicht von Kaya und auch von Nevis erzählt. Nevis ist nicht leicht zu mögen. Er trägt eine bittere Kälte wie einen Schutzschild vor sich her. Lässt niemanden an sich heran und generell auch niemanden in sich hineinschauen.
Selbst seinen engsten Freunden öffnet er sich nicht.
Es tut weh, wie viel Schmerz und Grausamkeit dieser Mann aushalten muss.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte rund um Das Lied der Wölfe nicht nur für die Liebesgeschichte von Kaya und Nevis existiert. Die Annäherung der Beiden erfolgt beinahe rückwärts, so langsam gehts mit ihnen voran.
Aber Rena Fischer hat Themen wie das Militär und natürlich die Wölfe so groß gemacht, dass mir nichts fehlte. Es war immer genug Handlung da, damit sich die Protagonisten entwickeln können und das ganz ohne schlüpfrige Bettgeschichten.

Ich bin von Das Lied der Wölfe von Rena Fischer absolut begeistert.
Man spürt zwischen den Zeilen, wie wichtig ihr das Thema Wolf ist und wie viel ihr auch an Schottland zu liegen scheint.
Ihr bekommt hier eine hochemotionale und sehr dramatische Geschichte, mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten. Die erst lernen müssen, sich selbst zu verzeihen und die Mauern um ihre Herzen durchlässiger zu gestalten.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Bewegend

Between Your Words
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Emma Scott ist eine Autorin, bei der Tränen quasi schon vorprogrammiert sind. Sie schreibt so bewegend, wie ich bereits durch beispielsweise The Light in us, oder Bring down the Stars erfahren durfte. ...

Emma Scott ist eine Autorin, bei der Tränen quasi schon vorprogrammiert sind. Sie schreibt so bewegend, wie ich bereits durch beispielsweise The Light in us, oder Bring down the Stars erfahren durfte. Deshalb musste natürlich auch ihr neues Buch Between your Words bei mir einziehen!

Between your Words hat eine sehr ergreifende Thematik. Eine junge Frau, die mit einem extrem kurzen Kurzzeitgedächtnis lebt. Ein Mann, der ihr unbedingt helfen möchte und der sie nicht aufgibt.

Teilweise war es wirklich zum Heulen. Jim ist mir aufgrund seiner Hartnäckigkeit schnell ans Herz gewachsen. Er widersetzt sich allen Kritikerinnen und beharrt darauf, dass es eine Lösung für das Problem geben muss. Oder zumindest, dass man einen anderen Umgang mit dem Problem versuchen sollte.

Als Leserin habe ich unglaublich mitgefiebert. Habe mir von Herzen gewünscht, dass die Situation sich ändert. Dass doch noch ein Wunder geschieht. Wie gesagt, es ist wirklich emotional und teilweise hatte ich einen wirklich dicken Kloß im Hals…

Thea bleibt lange Zeit recht blass. Sie wurde sehr in den Alltag hineingezwungen, der ihr in ihrer aktuellen Situation Halt bietet. Aber mit Jims Hilfe erkannte ich auch schnell, dass eben mehr als „nur“ der Gedächtnisverlust in Thea steckt. Dass in ihr Träume und Sehnsüchte nur darauf warten, gelebt zu werden.

Ich wiederhole mich, aber es ist wirklich emotional, wie sich alles entwickelt, fügt und wendet. Emma Scott spart ja nicht damit, ihren Leser
innen Herzschmerzmomente zu bereiten.

Between your Words trifft schon vom Titel her den Nagel auf den Kopf. Auch dieses Buch der Autorin ist wieder ein einziger, großer, emotionaler Herzschmerzmoment.

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