Ellie und Flynn
Für uns macht das Universum ÜberstundenIch habe das Buch in einer Vorschau des dtv Verlag gesehen und mich sofort in das Cover verliebt. Erst später habe ich erfahren, dass es sich hier um eine Neuauflage handelt. Ich kannte die Geschichte ...
Ich habe das Buch in einer Vorschau des dtv Verlag gesehen und mich sofort in das Cover verliebt. Erst später habe ich erfahren, dass es sich hier um eine Neuauflage handelt. Ich kannte die Geschichte aber glücklicherweise noch nicht und muss ehrlich sagen, dass dieses Cover definitiv stärker mein Interesse weckt.
Klappentext [Quelle dtv Verlagsgesellschaft]
Ellie und Flynn. Täter und Opfer. Eine unmögliche Liebe?
Ellie hat keine Zukunft und verdient es auch nicht anders: Als Jugendliche war sie mit ihrer Clique für den Brand im Haus ihres Mitschülers Flynn verantwortlich. Sie wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, Flynn verließ die Stadt. Doch jetzt, sechs Jahre später, taucht er wieder auf – Flynn, der Freak mit Asperger. Und Ellie muss sich eingestehen, dass da ihm gegenüber nicht nur Schuld ist, sondern so viel mehr. Sie ist in ihn verliebt. Und war es auch damals schon. Nur konnte sie vor ihrer Clique nicht zu ihm stehen. Als Flynn ihre Gefühle erwidert, muss Ellie sich fragen: Ist sie stark genug für diese Liebe?
Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen, er ist jugendlich locker und perfekt an die jeweiligen Charaktere angepasst. Allerdings hatte ich gerade deshalb am Anfang Probleme mit dem Buch. Ellies Clique (Freunde möchte ich sie eigentlich nicht nennen) fand ich ziemlich abstoßend und unsympathisch, die Sprache ziemlich derb und vulgär. Gerade das hat aber auch einen guten Blick auf Ellies Lebenssituation und ihre Vergangenheit eröffnet. Die Freundschaft mit Dania ist sehr speziell und auch durch die gemeinsame Vergangenheit geprägt, hier hätte ich mir Ellie stärker gewünscht - das sie einfach zusieht, wie Dania sich täglich betrinkt, obwohl sie schwanger ist hat mich extrem wütend gemacht! Überhaupt hat mich Ellie mit ihren Entscheidungen und Gedanken oft ratlos gemacht.
"Ich ließ mich schon so lange treiben. Ohne Selbstachtung und ohne den geringsten Stolz.Während ich diese Leute ansah, die mir so ähnlich waren, schrie in einer plötzlichen Erkenntnis alles in mir auf. Dieses Leben war beschissen. Und ich war es leid, dass es so war. Ich hatte es satt, mit diesem beschissenen Leben zufrieden zu sein." [Zitat Ellie S.49]
Flynn war ein faszinierender Charakter, allerdings fiel es mir hier sehr schwer zu bewerten, wie authentisch sein Verhalten für jemanden mit Asperger Syndrom ist. Ich mochte ihn von Anfang an, man spürte einfach seine Freundlichkeit und Ehrlichkeit. Seine Unsicherheiten haben ihn in meinen Augen noch sympathischer gemacht.
Es ist keine geradlinig verlaufende Geschichte, was bei diesen Charakteren auch eher unglaubwürdig wäre. Sowohl Ellie als auch Flynn entwickeln sich weiter, aber es gibt auch immer wieder Missverständnisse, Ängste und Rückschritte. Es ist eine Liebe die wachsen muss und durch die Besonderheit der Protagonisten irgendwie einzigartig ist.
Fazit: Dies ist keine klassisch romantische Liebesgeschichte, aber sie wirkt authentisch und echt. Ebenso wie die Charaktere, die den Leser herausfordern, die Ecken und Kanten haben und so - zumindest bei mir - die ganze Gefühlspalette beansprucht haben.