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Veröffentlicht am 06.11.2023

Fabelhafte Desserts für Naschkatzen

Sweet Cooking
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„Sweet Cooking“ Meine fabelhafte Welt der Desserts von Julia Morat aus dem Raetia Verlag ist eine kulinarische Reise der besonderen Art und ein Fest für die Sinne. Die Autorin hat das 256seitige Backbuch ...


„Sweet Cooking“ Meine fabelhafte Welt der Desserts von Julia Morat aus dem Raetia Verlag ist eine kulinarische Reise der besonderen Art und ein Fest für die Sinne. Die Autorin hat das 256seitige Backbuch sehr übersichtlich wie folgt gegliedert:
- Einfach und schnell,
- Aufwendigere Rezepte,
- Desserts aus dem Glas,
- Für besondere Anlässe.
Auf Seite 254 werden die Rezepte zeitgemäß in glutenfrei und laktosefrei unterteilt und natürlich dürfen die Abkürzungen und das Glossar nicht fehlen. Schon nach dem ersten Querlesen war mir klar, dass das ein Backbuch nach meinem Geschmack ist, und dass ich sehr viele Rezepte testen möchte, weil man ein Backbuch nur bewerten kann, wenn man die Rezepte 1:1 umsetzt. Gebacken habe ich erst einmal aus dem Abschnitt Einfach und schnell den Eierlikör-Kaffee-Gugelhupf und den Zitronenkuchen mit Zitronencreme. Beide Kuchen sind, wie das Kapitel schon sagt, einfach und schnell zubereitet. Es kommt auch kein Frust auf, weil etliche - oft unnütze und meistens nicht noch einmal verwendete - Zutaten besorgt werden müssen. Ein gut ausgestatteter Hobbybäcker hat hier vieles immer auf Vorrat. Ein absolutes Geschmackserlebnis ist das Schokopudding-Sahne-Dessert aus dem Kapitel Desserts aus dem Glas. Ich werde mich als nächstes den Rezepten für besondere Anlässen widmen und auf jeden Fall die Rumkugeln mit viel Schokolade, fruchtigen Rosinen und knusprigen Schokostreuseln zubereiten. Julia Morat ist ein rundum sehr gutes Backbuch gelungen, das die Hobbybäckerin glücklich macht. Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 04.11.2023

Steffen Henssler verhilft zu Perfektion am Herd

Hundert Klassiker
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Das neue Kochbuch „Hundert Klassiker: Lieblingsrezepte einfach gemacht!“ von Steffen Henssler hat mich begeistert. Auch wenn es überwiegend Rezeptklassiker der deutschen Küche sind, hält der berühmte ...


Das neue Kochbuch „Hundert Klassiker: Lieblingsrezepte einfach gemacht!“ von Steffen Henssler hat mich begeistert. Auch wenn es überwiegend Rezeptklassiker der deutschen Küche sind, hält der berühmte Koch immer noch Tipps und Tricks bereit, die man nicht unbedingt kennt und die die Gerichte noch schneller und besser gelingen lassen. Auch optisch finde ich das Buch sehr gelungen. Der Autor hält sich sehr zurück und stellt hier die in den Vordergrund, um die es geht, 100 Lieblingsrezepte, die so schmecken sollen wie bei Oma. Das gelingt dem Autor hervorragend. Es gibt außerdem Rezepte für Saucen, Fonds, Dressings und Dips, Desserts und Kuchen. Für wen ist dieses Buch geeignet? Ich finde, es gehört zur Grundausstattung in jede Küche und kann als Geschenk zum Einzug in die eigene Wohnung sehr nützlich sein. Die Rezepte sind sehr breit gefächert, sei es die bekannte klassische Rinderroulade, das perfekte Steak, Hamburger Labskaus oder Scholle „Finkenwerder Art.“ Ich habe Wildgulasch und seit langer Zeit mal wieder Königsberger Klopse gekocht. Das Buch steht in meiner Kochbuchsammlung an erster Stelle und wird noch sehr oft zur Hand genommen. Für mich eine klare Kaufempfehlung für das beste Kochbuch des Jahres.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Das Verschwinden der Joconde

Die Erfindung des Lächelns
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Auf "Die Erfindung des Lächelns", den neuen Roman von Tom Hillenbrand, war ich sehr gespannt. Da geht es um den Diebstahl von einem, wenn nicht dem teuersten Gemälde der Welt im Jahr 1911. Schon der Titel ...

Auf "Die Erfindung des Lächelns", den neuen Roman von Tom Hillenbrand, war ich sehr gespannt. Da geht es um den Diebstahl von einem, wenn nicht dem teuersten Gemälde der Welt im Jahr 1911. Schon der Titel signalisierte mir, dass dieser Roman anders ist als alle Bücher des Autors, die ich kenne. Hinzukommt, dass der Klappentext den Leser in die Irre führt. Der Roman, den ich nicht als packenden historischen Kriminalroman um den Raub der Mona Lisa von Leonardo Da Vinci empfunden habe ist sehr anstrengend zu lesen und weitschweifig erzählt. Der Leser muss sich hier durch die Seiten regelrecht durchbeißen und ab und zu auch ein Wörterbuch zur Hand nehmen, weil Begriffe und Wörter auftauchen, die unbekannt sind. Den damaligen Zeitgeist fängt der Autor hingegen hervorragend ein. Paris als kulturelles Zentrum am Ende der Belle Epoque hat mich ebenfalls überzeugt. Die Figuren wie der Maler Pablo Picasso oder der Dichter Guillaume Apollinaire und die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan gefallen mir in ihrer Darstellung sehr gut, und auch Persönlichkeiten wie Aleister Crowley oder Igor Strawinsky machen das Buch interessant. Allerdings reicht mir das nicht, um von dem Roman begeistert zu sein, hingegen gefallen mir die Xavier Kieffer-Krimis von Tom Hillenbrand sehr. Der Autor spricht eine Vielzahl von Themen an, die wenig oder gar nichts mit der Aufklärung des Diebstahls zu tun haben. Darunter leiden der Lesefluss und die Spannung. Ich habe zwar keinen Thriller erwartet, aber etwas mehr Spannung hätte dem Roman nicht geschadet. Schade.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Porträt einer Unbekannten

Die Fälschung
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„Die Fälschung“, der 22. Band von Daniel Silva, ist kein Spionageroman, wie man es von den Vorgängerbänden gewohnt ist, denn Allon ist nicht mehr Chef des Mossad. Er verbringt seine Zeit mit seiner ...



„Die Fälschung“, der 22. Band von Daniel Silva, ist kein Spionageroman, wie man es von den Vorgängerbänden gewohnt ist, denn Allon ist nicht mehr Chef des Mossad. Er verbringt seine Zeit mit seiner Frau Chiara und den Kindern Irene und Raphael in Venedig, wo er sich von einer Verletzung, die ihn fast das Leben gekostet hätte, erholt. Später soll er die Gemälderestaurierung der Tiepolo Restaurations Company leiten, deren Geschäftsführerin Chiara wird. Eines Tages meldet sich Julian Isherwood bei Allon. Er hat einen Brief von einer gewissen Madame Valerie Bérrangar erhalten. Sie hatte gelesen, dass Isherwood Fine Arts das Porträt einer Unbekannten, Öl auf Leinwand, 113 mal 92 Zentimeter, des flämischen Barockmalers Anthonis van Dyck für mehrere Millionen Pfund verkauft hat, und dass es sich möglicherweise um eine Fälschung handeln könnte. Bevor Isherwood sich mit Madame Bérrangar in Bordeaux treffen kann, verunglückt diese tödlich. Isherwood war sich vor dem Verkauf sicher, dass das Gemälde ein Original ist. Er hat es an Masterpiece Art Ventures, einem auf Kunstwerke spezialisiertem Hedgefonds verkauft. Sollte das Bild eine Fälschung sein, wäre Julian ruiniert. Er bittet Allon sich der Sache anzunehmen. Was hatte Madame Bérrangar zu erzählen?
Wenn Fälscher eine hervorragende Kunstfälschung schaffen, müssen sie die Technik, den Stil und die verwendeten Materialien der Künstler, die sie imitieren, meisterhaft nachahmen. Auf diesem Gebiet ist Allon ein Meister, da er der weltbeste Restaurator ist. Um die Fälschersyndikate zu täuschen und zu ködern, fälscht Allon in kürzester Zeit vier Werke alter Meister und gewährt so auch dem Leser einen sehr lohnenden Einblick in den weitgehend unregulierten Kunstmarkt, wo die unvorstellbar Reichen bereit sind, Millionen für die begehrten Gemälde auszugeben.
Daniel Silva bleibt für mich der unbestrittene Meister der Darstellung von internationalen Intrigen. Der Roman ist wieder sehr spannend mit unerwarteten, teilweise schockierenden Handlungsumschwüngen vor allem bei der Auflösung. Ich fand es auch erfreulich, dass es in diesem Buch an keiner Stelle um aktuelle Politik oder die Pandemie geht. Ein sehr empfehlenswerter Roman!

Veröffentlicht am 24.09.2023

Rassismus endete nicht mit der Aufhebung der Rassentrennung

Sekunden der Gnade
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In Dennis Lehanes Roman “Sekunden der Gnade“ geht es um eine wichtige Phase der amerikanischen Geschichte: die Aufhebung der Rassentrennung an den Schulen. Im Jahr 1974 trat das Gesetz in Kraft, begleitet ...


In Dennis Lehanes Roman “Sekunden der Gnade“ geht es um eine wichtige Phase der amerikanischen Geschichte: die Aufhebung der Rassentrennung an den Schulen. Im Jahr 1974 trat das Gesetz in Kraft, begleitet von gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Krankenschwester Mary Pat Fennessy lebt in Boston in einem problematischen Armenviertel. Ihr erster Mann ist gestorben, der zweite hat sie verlassen. Jetzt lebt sie allein mit ihrer 17jährigen Tochter Jules, nachdem ihr geliebter Sohn nach seiner Rückkehr vom Kriegseinsatz drogensüchtig wurde und an einer Überdosis starb. Eines Nachts verschwindet ihre Tochter spurlos. In derselben Nacht kommt ein junger Farbiger ums Leben, nachdem sein Auto in einem weißen Viertel eine Panne hatte. Er wurde am Bahnhof tot aufgefunden, offensichtlich das Opfer eines Verbrechens. Bei dem Toten handelt es sich ausgerechnet um Augustus Williamson, den Sohn einer Kollegin von Mary Pat. Eine Gruppe Jugendlicher, u.a. Jules, wurde am Bahnhof gesehen und war irgendwie in die Tat verwickelt. Mary Pat sucht verzweifelt nach ihrer Tochter und geht allen möglichen Spuren nach. Dabei hat sie nicht nur Kontakt zur Polizei, sondern legt sich auch mit dem organisierten Verbrechen in ihrer Stadt an. Diese Männer bleiben durch Korruption unbehelligt und gehen ihren kriminellen Geschäften nach, darunter auch Drogenhandel. Als Mary Pat erfährt, dass ihre Tochter tot ist, beginnt sie einen Rachefeldzug, bei dem sie ihr eigenes Leben riskiert. Sie hat ohnehin alles verloren, was ihr Leben lebenswert machte. Der Roman enthält eine Reihe von brutalen Szenen, aber das ist nun einmal die Realität – bis heute noch. Rassismus ist in den USA noch immer weit verbreitet.
Mir hat der interessante und spannende Roman sehr gut gefallen. Es war für mich das erste Buch dieses Autors und wird bestimmt nicht das letzte sein. Empfehlenswert ohne Einschränkung!