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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Gefühlvoll, aber irgendwas fehlte

Die Stille meiner Worte
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Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Seitdem spricht Hannah kein Wort mehr, sie kann nicht. Weil ihre Eltern hoffen, dass ihr dort geholfen wird, schicken sie sie auf ein Internat. Doch was ist wirklich ...

Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Seitdem spricht Hannah kein Wort mehr, sie kann nicht. Weil ihre Eltern hoffen, dass ihr dort geholfen wird, schicken sie sie auf ein Internat. Doch was ist wirklich in der Nacht passiert, als Izzy gestorben ist?

Das Cover gefällt mir leider nicht so wirklich. Vielleicht weil mir der Kopf zu dominant ist.
Ich bin sehr ratlos in die Geschichte eingestiegen, denn man bekommt so gar keine Erklärungen. Hannah scheint zu trauern und spricht deswegen nicht mehr, aber was ist Izzy zugestoßen? Und warum scheinen Hannahs Eltern nicht mit ihr zu trauern? Ich hatte das Gefühl sie stoßen Hannah weg.
Es geht ganz klar um Wort in diesem Buch. Um die gesagten und ungesagten. Aber auch wenn Hannah, als Ich-Erzählerin, einem vieles mitteilen kann, bleibt vieles im Verborgenen und auch dem Leser gegenüber ist einiges ungesagt.
Die Emotionen hingegen kommen sehr gut rüber. Hannah, die Schuldgefühle hat (warum auch immer) oder die sich abgeschoben fühlt (weil ihre Eltern sie ins Internat bringen). All das ist ganz klar und deutlich, aber der Hintergrund ist nicht zu greifen.
Erst die kurzen Rückblicke, die immer mal wieder eingeschoben werden, ergeben dann ganz langsam ein vollständiges Bild. Aber bevor man zu diesem Bild findet, dreht sich dann doch einiges der Geschichte im Kreis und ich hatte das Gefühl es wiederholt sich vieles.
Der Leser und vor allem Hannah selber tritt auf der Stelle und man kommt so lange Zeit nicht in der Geschichte weiter.
Hannah bekommt zwar Hilfe angeboten, aber diese verweigert sie sich selber anfangs, weil sie es nicht verdient? Aber warum?
Nur langsam merkt sie, dass man sich auch ohne Worte ausdrücken kann und lernt wieder zu „sprechen“.
Das Ende ist dann doch gelungen und passt zur ganzen Geschichte, aber so richtig packen konnte mich dieses Buch leider nicht. Was eigentlich sehr schade ist, denn die poetische Sprache, die die Autorin verwendet hat mir doch gefallen.

Mein Fazit: Eigentlich ein Buch voller Emotionen und einer sehr schönen Sprache. Und doch konnte mich die Autorin nicht abholen, denn an vielen Stellen hatte ich das Gefühl, das die Geschichte auf der Stelle tritt und nicht so richtig vorankommt.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Anders als erwartet

Der Fall von Gondolin
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Dieses Buch beschreibt den Entstehungsprozess zum Ende des ersten Zeitalters von Mittelerde.

Und wie oben geschrieben, ist es wirklich eher eine Beschreibung, denn obwohl es auch ein wenig Geschichtenanteil ...

Dieses Buch beschreibt den Entstehungsprozess zum Ende des ersten Zeitalters von Mittelerde.

Und wie oben geschrieben, ist es wirklich eher eine Beschreibung, denn obwohl es auch ein wenig Geschichtenanteil gibt, ist es mehr eine Zusammenfassung, wie Tolkien den Fall von Gondolin entwickelt hat.
Aber zunächst zum Cover, denn dieses ist wieder toll gestaltet und auch die Illustrationen von Alan Lee im Innenteil gefallen mir wieder ausgesprochen gut. Leider diesmal etwas weniger, aber das liegt wie oben schon erwähnt daran, dass es einfach weniger Geschichte zu erzählen gab und somit auch weniger Bilder von Nöten waren.
Eigentlich ist „nur“ der erste Teil des Buches eine zusammenhängende Geschichte. Nach einem Prolog, wo nochmal alles kurz umrissen wird und wiedermal interessanten einleitenden Worten von Christopher Tolkien, startet man direkt mitten in der Geschichte von Tuor.
Dieser begibt sich auf die Suche nach Gondolin und wird geleitet von Ulmo, dem Meeresgott. Ich denke, wenn man die anderen Bücher zum ersten Zeitalter von Mittelerde nicht gelesen hat, scheint das vielleicht zunächst etwas verwirrend, aber durch ein gutes Namensregister am Ende kann man seine Wissenslücke schnell schließen. 
Was mir ja immer besonders an Tolkiens Büchern gefällt, ist die etwas berichtende Art. So hat man mehr den Eindruck, man würde eine wirkliche Sage lesen und nicht eine rein fiktive Geschichte.
Auch seine manchmal etwas ausschweifenden Beschreibungen mag ich sehr gerne, denn so lernt man einfach diese wunderbare Welt von Mittelerde viel besser kennen und kann sich alles sehr gut vorstellen.
Ich hatte keine großen Gedanken darauf verschwendet, wie dieses Buch sein wird und so war ich zunächst etwas irritiert, als die Geschichte von dem Fall von Gondolin endete und auf einmal nur noch Fragmente kamen.
Denn so ist der Rest des Buches aufgebaut.
Christopher Tolkien erzählt und beschreibt genau, wie die Legende um Tuor entstanden ist.
Versteht mich nicht falsch, das war auf jeden Fall auch sehr interessant zu lesen, aber ich hatte einfach nicht damit gerechnet.
Wie gesagt, es war interessant zu erfahren wie Tolkien so gearbeitet hat und wie häufig, er seine Geschichte verändert hat. Wahrscheinlich durchliefen alle seine Werke einen längeren Änderungsprozess, bis die eigentliche Fassung fertig war. Diese Entwicklung war toll zu erfahren, vor allem auch, weil einem so bewusster wurde, wie sehr Tolkien für seine Bücher gekämpft hat und wie viel Herzblut er da hinein gesteckt hat.
Schade, dass so viele Geschichten ungeschrieben geblieben sind.

Mein Fazit: Der Fall von Gondolin ist eine tolle Geschichte, die von Alan Lee wieder sehr schön illustriert wurde. Allerdings dreht sich ein Großteil des Buches hauptsächlich um den Entstehungsprozess dieser Geschichte und ich bin ehrlich, dass hatte ich so nicht erwartet. Zwar war das auch sehr interessant mal zu lesen, aber ich hätte doch ein bisschen lieber etwas mehr Mittelerde gehabt.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Einmal Mittwelt, immer Mittwelt

Der dunkle Turm – Glas (4)
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Die vier Gefährten, oder besser fünf wenn man Oy mitzählt, haben Lud nun hinter sich gelassen und befinden sich in Blaine dem Mono.
Dieser ist aber sehr bösartig und lässt das Ka-Tet nur am Leben, wenn ...

Die vier Gefährten, oder besser fünf wenn man Oy mitzählt, haben Lud nun hinter sich gelassen und befinden sich in Blaine dem Mono.
Dieser ist aber sehr bösartig und lässt das Ka-Tet nur am Leben, wenn sie ihm ein Rätsel stellen, dass er nicht lösen kann.

Das Cover passt in die Reihe und gefällt mir leider auch wieder nicht so gut. Obwohl man hier dann schon etwas mehr Details erkennen kann, wie auf den anderen.
Die Reihe Der Dunkle Turm gefällt mir immer besser. Nun bin ich endlich so richtig in Mittwelt angekommen. Gerade auch der Einstieg in dieses Buch ist wieder mal total spannend, obwohl man sich ja denken kann, dass sie Blaine den Mono irgendwie klein kriegen.
Was ich auch schon in meiner Rezension vorher geschrieben habe, kann ich hier nur wieder unterstreichen, denn Stephen King versteht es meisterhaft die Verwicklungen in Zeit und Raum zu beschreiben ohne den Leser zu verwirren. Außerdem sind sie sehr interessant und man bekommt einen Eindruck davon, wie viele Welten es außer der von Susannah, Eddie, Jake und Rolands gibt.
In Glas lässt uns King endlich mal einen Blick in die Vergangenheit werfen. Wir erfahren so einiges über Roland und auch wenn die Geschichte um den Dunklen Turm ruht, ist dieses Buch nicht minder interessant. Ich fand es toll, einen jungen Roland kennen zu lernen, der nicht so abgebrüht und fixiert ist wie der jetzige. Und man fragt sich, wie konnte diese Entwicklung vonstattengehen?
Was ist passiert, dass Roland so wurde?
Allerdings habe ich mich auch an manchen Stellen gefragt, wie das alles mit der jetzigen Geschichte rund um die Suche nach dem Dunklen Turm zusammenpasst. Aber auch da wurde ich nicht enttäuscht, denn am Ende von Rolands Erzählung gelingt King wieder der Dreh zur eigentlichen Suche und wir befinden uns wieder im jetzigen Mittwelt.
Aber die Fragen werden trotzdem nicht weniger, einiges in Rolands Leben bleibt im dunklen und was ich mich gefragt habe ist, möchte Roland den Turm eigentlich zerstören oder vor dem Zerfall retten? Was genau ist sein bzw. das Ziel des Ka-Tets wenn sie am Turm antreffen?
Aber genau diese Fragen machen es nicht langweilig und man liest atemlos weiter um mehr zu erfahren.
Gegen Ende ist dann mein Puls nochmal in die Höhe geschlagen, denn hier hat King einen Horror geschaffen, der dicht mit einer alten anderen Geschichte verwoben ist und ich konnte einfach nicht aufhören, bis das Buch beendet war. Leider ging das dann doch wieder mal viel zu schnell, obwohl Glas 956 Seiten hat. ;)
Ich bin einfach süchtig nach Mittwelt geworden und möchte einfach so schnell wie möglich wieder eintauchen in diese Welt. Aber wahrscheinlich wird sich meine Reise zum Dunklen Turm noch ein bisschen verzögern, denn ich möchte zunächst Wind lesen, bevor es weitergeht.

Mein Fazit: Je mehr man von dieser Reihe liest, umso mehr möchte man lesen. Wie ein Süchtiger lechzt man nach dem nächsten Buch um mehr über Roland und sein Ka-Tet zu erfahren. In diesem Band pausiert zwar die Suche nach dem Dunklen Turm eine Zeitlang, aber es ist trotzdem nicht minder spannend und interessant. Ich kann jedem diese Reihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein gutes Buch

Der Schatten
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Stella war eine erfolgreiche Produzentin beim Fernsehen. Doch irgendwann hatte sie einen Absturz und als dann ihre Schwiegermutter von dem Schatten, aus einem Film den Stella produziert hat, ermordet wird, ...

Stella war eine erfolgreiche Produzentin beim Fernsehen. Doch irgendwann hatte sie einen Absturz und als dann ihre Schwiegermutter von dem Schatten, aus einem Film den Stella produziert hat, ermordet wird, halten sie alle für verrückt.

Ich mag irgendwie blaue Cover und auch hier springt einem dieser intensive Blauton gleich ins Auge.
Am Anfang war ich etwas verwirrt, denn die Geschichte wirkt etwas ungeordnet am Anfang. Aber man bekommt dann nach und nach Erklärungen, warum Stelle so viele Ängste hat und wie sich die ganze Geschichte aufbaut.
Da hilft auch immer der berichtende Stil, den Petra Hammesfahr häufig in ihren Büchern anschlägt. Als würde man als Außenstehender einen Polizeibericht z.B. lesen. Natürlich spickt sie diesen berichtenden Text mit allerhand Beschreibungen, damit er nicht so trocken wirkt.
Der Roman hat sich also sehr gut aufgebaut und ich fand es einfach interessant wieder was von schon bereits bekannten Personen zu lesen. Denn die Charaktere kannte ich teilweise schon aus „Als Luca verschwand“.
Obwohl es auch hier an einigen Stellen schon etwas eigenartig ist, denn ich finde es sehr befremdlich als Mutter, dass sich werde Stella noch ihr Mann groß um ihre Tochter zu sorgen scheinen. Die ja verschwunden ist. Das sind dann wieder so Dinge, die mich einfach nur ungläubig verharren lassen. Außerdem gibt es für mich im gesamten Buch keinen Charakter den ich wirklich sympathisch finde. Selbst Klinkhammer, der Polizist (der eigentlich nicht mit dem Fall betraut ist), wirkt an vielen Stellen wie ein bockiges Kind. Was ich für einen erwachsenen Mann recht unpassend finde, besonders in seiner Position.
Aber auch Stella, die irgendwie das Opfer der Geschichte ist, mochte ich nicht richtig. Denn sie nimmt die Opferrolle einfach sehr bereitwillig an und scheint sich auch wohl zu fühlen. Letztendlich sind ja immer die anderen Schuld.
Kurz: alle haben ihre Leichen im Keller und niemand lässt den anderen in seine Karten blicken. Gestört hat mich das nicht immer, denn die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf und da redet jeder über jeden und wenn man sich einfach ein typisches abgeschottetes Dorf vorstellt, haben die Charaktere gut hineingepasst.
Was mich allerdings etwas gestört hat, waren die vielen Informationen, die scheinbar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun haben. Nachdem man das Buch beendet hat passt es zwar wieder, aber so zwischendurch fand ich es etwas viel.
Gegen Ende stellen die Beteiligten dann teilweise ganz komische Theorien auf und ich habe mich gefragt, wie die Autorin das wohl auflösen möchte, damit es nicht so seltsam wirkt.
Das schafft sie dann auch ganz gut, obwohl die Hintergedanken der Personen doch weiterhin etwas seltsam wirkten.

Mein Fazit: Für zwischendurch lese ich gerne die Bücher von Petra Hammesfahr, denn ihr Schreibstil ist so, dass man ihre Romane gut nebenbei weg lesen kann. Obwohl es leider keine sympathischen Charaktere gibt und manchmal die beteiligten Ermittler ganz komische Theorien auf die Beine stellen. Aber ansonsten ein netter Zeitvertreib.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Ein kleines, feines Buch

Nightflyers - Die Dunkelheit zwischen den Sternen
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Karoly D’Branin stellt eine kleine Besatzung zusammen, um die legendären Volcryn aufzuspüren. Er heuert Royd mit seiner Nightflyer an. Doch den Kapitän lernen die Mitglieder um D’Branin nur als Hologramm ...

Karoly D’Branin stellt eine kleine Besatzung zusammen, um die legendären Volcryn aufzuspüren. Er heuert Royd mit seiner Nightflyer an. Doch den Kapitän lernen die Mitglieder um D’Branin nur als Hologramm kennen, denn er lebt zurückgezogen in einem anderen Teil des Raumschiffes.

Das Cover ist okay und lässt durchaus gruseliges ahnen.
Was mir direkt positiv aufgefallen ist, sind die Bilder im Buch. Ich mag das ja, wenn Romane mit wenigen Illustrationen aufgepeppt werden.
Die Geschichte selber hat mich zwar von Anfang an interessiert, aber trotzdem war sie zunächst etwas unklar und baut sich erst nach und nach auf. Zunächst ist da natürlich der geheimnisvolle Royd, der in seinem Raumschiff lebt und den nie jemand real zu Gesicht bekommen hat. Da stellt man schon direkt seine Vermutungen an, wer oder was er sein könnte.
Aber auch die anderen Besatzungsmitglieder werden so nach und nach ein wenig vorgestellt. Für meinen Geschmack waren es etwas zu viele für dieses schmale Büchlein. Mich hat das am Anfang etwas verwirrt, weil einige denselben Beruf haben (oder zumindest eine ähnliche Berufsbezeichnung) und andere einen ähnlich klingenden Namen.
Am besten hat mir dann noch Melantha Jhirl gefallen. Sie ist eine starke Persönlichkeit und lässt sich nicht von Äußerlichkeiten ablenken. Und so vertraut sie Royd auch, auch wenn er kaum etwas über sich preisgibt.
Und genau das sorgt natürlich für Spannungen an Bord. Das war mir schon direkt irgendwie klar und so konnte ich mir auch fast schon die Wendung im Buch vorstellen. Aber trotzdem war ich sehr gespannt, wie George R.R. Martin diese Geschichte enden lässt.
Ich habe gelesen, dass es Nightflyers als Serie gibt und das kann ich mir sehr gut vorstellen. Denn die ganzen Gruselmomente passen äußerst gut in ein Serienformat rein. Auch wenn man sich die Handlung vorstellen kann, ist das bestimmt spannend anzusehen. Vielleicht sogar ein bisschen spannender gemacht als das Buch. Ich werde mir die Serie auf jeden Fall mal anschauen.
Das Ende ist dann doch irgendwie kein richtiges Ende und bleibt ziemlich offen. Das mag vielleicht daran liegen, weil diese Kurzgeschichte ein Teil einer Anthologie ist. Vielleicht erfährt man dort in einer anderen Geschichte nochmal was von den Charakteren die hier vorkommen. Auf jeden Fall musste ich diese kleine Geschichte erst mal sacken lassen bevor ich mich dazu äußern konnte.

Mein Fazit: Eine tolle kurze Geschichte von George R.R. Martin. Wer Science-Fiktion mag, sollte sich dieses kleine Büchlein mal ansehen. Obwohl man sich den Verlauf der Geschichte schon gut vorstellen konnte, bzw. die Entwicklung die kommen würde, ist sie sehr spannend und interessant und vermochte mich zu fesseln. Vielleicht hätte der Geschichte nur den ein oder anderen Charakter weniger gut getan.