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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2018

Erschreckendes Szenario

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was wäre wenn es schon zu Zeiten der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg die Technik und Möglichkeiten von heute gegeben hätte? Und wenn sie alles Bargeld einzogen hätten und man nur noch über sein ...

Was wäre wenn es schon zu Zeiten der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg die Technik und Möglichkeiten von heute gegeben hätte? Und wenn sie alles Bargeld einzogen hätten und man nur noch über sein Handy bzw. über eine Bankkarte bezahlen könnte?
Dieses Buch ist ein Gedankenspiel zu diesem Szenario.

Und ein wirklich gutes, obwohl es so erschreckend ist.
Aber zunächst das Cover: Mir gefällt es, denn es ist passend und erinnert an das allsehende und allwissende Auge.
Und genau das ist es auch wirklich, denn das NSA verfügt über alle Daten, die je ein Einzelner ins Weltennetz gestellt hat bzw. überhaupt was jeder Bürger des Deutschen Reiches je getan hat.
Dieses Buch ist der Prototyp für einen Überwachungsstaat schlechthin und es sind die grausamsten und schlimmsten Leute an der Macht die man sich vorstellen kann. Nationalsozialisten.
Und diese machen natürlich mit den Daten das was man sich vorstellen kann, sie überwachen die Bürger und spüren über diese Technologie alle auf, die nicht in ihr Weltbild passen.
Und so furchtbar beginnt auch das Buch. Nämlich mit dem Auffinden von Anne Frank und ihrer Familie in Amsterdam. Hier wird direkt deutlich, wozu dieses Amt im Stande ist und wie sich das auf die Menschen auswirkt. Aber natürlich bleibt es nicht bei diesem einen furchtbaren Beispiel und Andreas Eschbach verwebt geschickt geschichtliche Fakten in seine fiktive Geschichte. Wobei er bewusst die Zeiten verändert um deutlich zu machen, dass es doch eine Fiktion ist.
Und irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass er nicht von einer erschreckenden, alternativen Vergangenheit erzählt, sondern von einer fürchterlichen Zukunftsvision. Denn die Diskussionen, die die verschiedenen Charaktere führen, könnten auch ganz aktuelle sein.
Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, vor allem, dass Andreas Eschbach bekannte englische Begriffe natürlich in deutsche umgewandelt hat. So wird aus dem World Wide Web, das Weltennetz oder aus dem Handy, das Volkstelefon oder kurz Votel.
Außerdem konnte man das Buch so und wegen der interessanten Story trotz seiner fast 800 Seiten sehr gut und schnell lesen.
Im Vordergrund der Handlung stehen Eugen Lettke und Helene Bodenkamp, die beide beim NSA arbeiten. Und beide treiben unterschiedliche Ziele an.
Eugen Lettke ist einer der Menschen, die über die Nazis Bescheid wissen und sich nichts schön reden was diese tun. Er akzeptiert das und nutzt seine Macht im Amt dafür um seine eigenen Zwecke zu verwirklichen. Solange er nicht in den Krieg muss ist für ihn alles gut.
Er ist ganz klar kein Sympathieträger und man muss ihn auch nicht mögen. Er ist einfach das Beispiel dafür, wie man seine Macht ausnutzen kann.
Helene hingegen verschließt eher zu Anfang die Augen vor allem. Sie bekommt so das ein oder andere mit, aber sie macht weiterhin ihren Job ohne groß Fragen zu stellen. Erst nach und nach blickt sie hinter die Fassade und hinterfragt ihr tun. Dadurch war sie mir am Anfang auch etwas unsympathisch, denn sie nimmt vieles einfach so hin ohne Nachzudenken. Aber nach und nach gewinnt sie an Charakterstärke.
Beeindruckend fand ich auch, wie gut Eschbach das jeweilige Gedankengut beschreiben kann, denn gerade die Sicht eines Nazis glaubhaft rüber zu bringen, stelle ich mir schwierig vor. Aber alle Charaktere sind sehr gut skizziert und man kann ihre Handlungen nachvollziehen.
Das Ende ist sehr krass und passt einfach zur Geschichte, man kann sich das sehr gut vorstellen und doch, es hat mich trotz allem etwas schockiert.

Mein Fazit: Dieses sehr gute Buch behandelt kein leichtes Thema, denn viele Male musste ich doch schlucken, wenn ich mir das vorgestellt habe. An zwei oder drei Stellen fand ich zwar die Zufälle etwas groß, aber die Geschichte ist trotzdem sehr gut konstruiert und baut sich glaubhaft auf, was nicht zuletzt an den toll, beschriebenen Charakteren liegt. Obwohl dies eine fiktive Vergangenheit darstellen soll, könnte es auch eine mögliche Zukunft sein und das erschreckt einen noch mehr. Ich kann es nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.09.2018

Es gibt bessere Fitzek Bücher

Der Nachtwandler
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Leon wird nach einem Alptraum wach und bekommt noch mit, wie seine Frau Natalie die Koffer packt und ihn verlässt. Sie wurde geschlagen und Leon hat Angst, dass er wieder schlafwandelt und seiner Frau ...

Leon wird nach einem Alptraum wach und bekommt noch mit, wie seine Frau Natalie die Koffer packt und ihn verlässt. Sie wurde geschlagen und Leon hat Angst, dass er wieder schlafwandelt und seiner Frau was getan hat.

Das Cover ist halt dunkel und gefällt mir nicht so gut. Irgendwie fehlt mir da die Aussage.
Gut, über den Schreibstil brauche ich nicht so viel zu sagen, Fitzek schreibt gut und durch kleine, geschickt platzierte Hinweise baut er nach und nach die Spannung auf.
Dabei finde ich die Idee zunächst etwas klassisch. Der Schlafwandler oder Nachtwandler, der im Schlaf unbewusst Böses tut. Da war ich sehr gespannt auf eine spannende Wendung.
Und dann ging es leider nach hinten los.
Ja, ich muss es sagen, dieser Fitzek hat mir gar nicht gefallen. Denn die Geschichte wirkte auf einmal auf mich etwas zu konstruiert und auf Spannung gebaut.
Leon entdeckt eine Geheimtür hinter dem Schlafzimmerschrank und dahinter verbirgt sich ein großes Tunnelsystem durch das ganze Haus?
Ich konnte mir das nicht so wirklich vorstellen.
Dazu kommen noch andere Zufälle zwischen den Personen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, falls es doch noch jemand lesen möchte. Aber auf jeden Fall, fand ich diese Zufälle während des Lesens etwas zu viel. Okay, ich muss ihm zugutehalten, dass es sich am Ende doch alles irgendwie erklärt, aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Und ich war da schon lange nicht mehr gefesselt vom Buch.
Leon ist auch schwer einzuschätzen. Denn da es ja um Traum und Realität geht, vermischt sich alles in einem großen Wirrwarr und das hat mich an vielen Stellen schon verwirrt.
Denn auch Leon scheint seinen Charakter ständig zu wechseln und weiß, nachher selber nicht mehr was er tut oder nicht tut.
Wie es bei einem Fitzek so ist, gibt es natürlich noch die überraschende Wendung im Buch und diese hat mir auch gut gefallen, aber das hielt sich leider auch nicht lange.
Denn dann kam das Ende, das mir so gar nicht gefallen hat und diese irgendwie unrunde Geschichte in der Luft hängen lässt.
Klar gibt es eine Art Auflösung der Geschehnisse, aber Leons Schicksal bleibt verwirrend und undeutlich.

Mein Fazit: Leider war dieses Buch von Sebastian Fitzek so gar nicht nach meinem Geschmack. Alles wirkte irgendwie gewollt und schwebt selber in einer Zwischenwelt, die ich nicht durchschauen konnte. Dadurch konnte ich mich noch nicht mal dem Protagonisten annähern. Ich weiß leider nicht warum ich dieses Buch beendet habe und würde raten lieber zu einem anderen Fitzek zu greifen. Denn es geht um Längen besser.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Der Thrill fehlte

Das andere Haus
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Caroline und ihr Mann Francis wollen eine Woche Urlaub nur zu zweit machen und tauschen deshalb ihre Wohnung mit jemandem auf einer Haustauschseite. In dieser einen Woche wollen sie endlich den Bruch in ...

Caroline und ihr Mann Francis wollen eine Woche Urlaub nur zu zweit machen und tauschen deshalb ihre Wohnung mit jemandem auf einer Haustauschseite. In dieser einen Woche wollen sie endlich den Bruch in ihrer Ehe wieder kitten.
Aber Caroline weiß fast gar nichts von ihrem Tauschpartner und warum scheint er aber einiges über sie zu wissen?

Das Cover ist wirklich genial. Nicht nur das es mir optisch gefällt, es fühlt sich auch ganz toll an. Die Ziegel sind rau und es liegt gut in der Hand.
Das Buch beginnt sehr gut, der Schreibstil liegt mir und dadurch kam ich schnell in die Geschichte rein. Dazu kommt, dass der Wechsel von der Gegenwart und der Vergangenheit am Anfang einige Geheimnisse aufwerfen, die es interessant machen.
Es entstehen viele Fragen: Was hat Caroline getan? Was ist mit Francis los? Und so startet das Buch durchaus spannend.
Aber leider hört es dann für mich schon auf.
Zunächst erfährt man durch die Rückblicke dann im Mittelteil so viel, dass man sich schon vieles zusammenreimen kann und die Fragen relativ schnell geklärt sind.
Da blieb dann nur noch die Frage, ob es noch eine überraschende Wendung gibt oder nicht.
Dazu kommt, dass ich mit Caroline nicht so viel anfangen konnte. In den Teilen über ihre Vergangenheit scheint sie recht selbstbewusst und sagt auch mal was sie denkt, aber wenn man dann die Gegenwart vor sich hatte, war sie ein ganz anderer Typ. Sie sagte kaum ihre wirkliche Meinung und wirkte sehr verhuscht. Und das mag ich nicht so gerne an Charakteren. Vor allem, weil man ja ihre richtige Meinung erfährt, da die Teile aus der Ich-Perspektive geschrieben wurden. Außerdem finde ich es etwas unrealistisch, dass sich ein Mensch anscheinend in fast 2 Jahren so radikal ändern sollte.
So habe ich die Handlung im Mittelteil fast nur noch überflogen, denn obwohl Psychothriller vorne auf dem Cover steht, baute sich die Story nur sehr schleppend auf und die Spannung ließ immer mehr nach. Bis ich das Gefühl hatte, dass es sich eher um ein Ehedrama bzw. eine Art Liebesgeschichte handelt. Denn es wird seitenlang fast nur über die zerrüttete Ehe und der Grund dafür erzählt. Mit fehlte einfach der Thrill, obwohl dann doch noch die Wendung kam. Aber diese kam dann etwas zu spät und kann die Spannung auch nicht mehr retten. Denn sie scheint wie gesagt nur eine Nebensache zu spielen.
Das Ende dann war auch nicht so überragend und konnte mich auch nicht mehr von dem Buch überzeugen. Es wirkt einfach nicht sehr passend und irgendwie schnell heruntergeschrieben.

Mein Fazit: Das Buch verspricht viel und spannend zu sein, aber leider verliert sich im Mittelteil so gut wie alles. Die Spannung geht verloren und in den Vordergrund rückt die kaputte Ehe von Caroline und Francis, was es mehr zu einem Drama macht. Deshalb fehlte mir fast die ganze Zeit etwas und auch die überraschende Wendung konnte die Story nicht mehr retten.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ich kam nicht rein

Summer
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Vor vierundzwanzig Jahren ist Summer, Benjamins Schwester, spurlos verschwunden. Er weiß nicht ob sie tot ist oder nicht. Nach all dieser Zeit, wo er selten an sie gedacht hat, kommen die Erinnerungen ...

Vor vierundzwanzig Jahren ist Summer, Benjamins Schwester, spurlos verschwunden. Er weiß nicht ob sie tot ist oder nicht. Nach all dieser Zeit, wo er selten an sie gedacht hat, kommen die Erinnerungen von damals wieder hoch. Was ist wirklich geschehen?

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Farben sind wirklich toll!
Der Schreibstil ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt viel Text mit vielen relativ langen Einschüben, bei denen man nachher kaum noch weiß, worum es in dem eigentlichen Satz gegangen ist. Dadurch und durch das viele springen zwischen den Zeiten wirkt die Geschichte sehr unstrukturiert.
Und genau deshalb bin ich auch mit diesem Buch so gar nicht warm geworden. Ich konnte der Geschichte kaum folgen, denn mal erfährt man was auch Benjamins Vergangenheit, die sehr wirr und verschwommen ist und dann ist man wieder jäh in der Gegenwart und sitzt mit ihm z.B. bei seinem Therapeuten.
Aber dieses springen zwischen den Zeiten ist nicht klar erkennbar und man muss ich selber zusammen reimen, wo man sich gerade befindet. Generell muss man sich vieles selber vorstellen können, denn da Benjamin viele Dinge, die er erzählt als kleiner Junge erlebt hat und dann später viel high war, verschwimmt alles irgendwie ineinander und nichts wird klar beschrieben. Das einzige was ich direkt verstanden habe ist, dass nicht nur Benjamin ziemlich verkorkst ist, sondern die ganze Familie mehr Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legt, als auf ihr Familienleben legt. Diese Familie scheint ziemlich kaputt, denn da ist nicht nur das Drama um Summer, nein, auch die Mutter und der Vater benehmen sich einfach furchtbar.
Zu Benjamin bin ich nicht wirklich durchgedrungen. Zunächst hatte ich noch Mitgefühl mit ihm, weil er durch den Verlust seiner Schwester in die Drogen abrutscht, aber nach und nach frage ich mich ob er sich nicht doch einfach nur alles schön redet und er doch mehr weiß als er zugibt.
Immer mehr entfernt er sich vom Leser und ich konnte keine Verbindung zu ihm aufbauen. Geht es ihm wirklich um Summer oder möchte er nur seine eigene Seele retten? Man weiß es nicht genau.
Ich konnte einfach die Geschichte nicht greifen und habe mich gefragt ob es hier einfach um eine Familientragödie geht oder geht es um Summers Verschwinden?
Der Titel lässt vermuten, dass Summer im Mittelpunkt steht, aber sie verschwindet nicht nur in der Geschichte, sondern nimmt auch immer weniger Raum im Buch ein.
Und so habe ich mich leider etwas durch dieses Buch gequält und habe nach dem Sinn des Ganzen gesucht.
Diese ganzen Vermutungen, ohne eine klare Aussage zu treffen, fand ich etwas zu viel. Die ein oder andere klare Beschreibung hätten es für mich etwas einfacherer gemacht.
Und so verwunderte mich das Ende auch nicht mehr und es bleibt einfach eine total kaputte Familie.

Mein Fazit: Diese Geschichte hätte ohne dieses hin und her zwischen den Zeiten und mit einer klareren Sprache durchaus gut sein können. Aber so habe ich keinen Draht zu der Story finden können und habe dieses Buch nur ungerne zu Ende gelesen. Das war mir dann doch etwas zu viel Verwirrung und dazu konnte ich auch keine Beziehung zu Benjamin aufbauen.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Wer ist der Zodiac?

Der Zodiac-Killer
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Gary ist adoptiert und hat irgendwann den Wunsch zu erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind. Seine Mutter findet er auch irgendwann und möchte von ihr wissen, wer sein Vater ist. Zunächst möchte sie ...

Gary ist adoptiert und hat irgendwann den Wunsch zu erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind. Seine Mutter findet er auch irgendwann und möchte von ihr wissen, wer sein Vater ist. Zunächst möchte sie nicht über ihn sprechen, aber dann lässt Gary die Suche nicht mehr los und er findet mehr raus als ihm lieb ist.

Auf dem Cover ist natürlich sehr präsent ein Bild von Earl Van Best Jr. Ist er der Zodiac?
Diese Frage schwebt natürlich über allem in dem Buch. Denn man fragt sich unweigerlich, ob Gary L. Stewart „nur“ sein Buch verkaufen möchte und sich einer fixen Idee hingibt oder ob sein leiblicher Vater wirklich der Zodiac Killer sein könnte.
Falls jemand den Zodiac nicht kennt, dieser ist ein Serienmörder der Ende der 60er Jahre im Raum San Francisco sein Unwesen trieb und fünf Menschen ermordete. Bis heute weiß keiner wer er wirklich war, obwohl es einige Verdächtige gab. Nun auch Earl Van Best Jr.?
Im Prolog erläutert Gary zunächst, wie seine Suche begann und er seine Mutter fand. Dies ist eine interessante Geschichte und man fragt sich wie der Dreh zu einem Serienmörder gelingen soll. Warum sollte ausgerechnet Gary L. Stewart dahinter kommen?
Dann folgt eine Geschichte von Van (wie er genannt wurde) und man bekommt einen Eindruck über sein Leben und wie er eventuell zum Killer geworden ist.
Irgendwie hat mich diese Geschichte fasziniert obwohl sie auch sehr abstoßend war. Dies machte auch die Erzählweise, die teils berichtende aber auch teils romanhafte Anflüge hatte. Eine gute Mischung, die einen fast vergessen lässt, dass es sich um einen wahren Fall handelt. Aber nur fast, denn es folgen nicht nur die Auflistungen der Taten des Zodiac, sondern auch Abweichungen auf andere Fälle und Dinge, die zu dieser Zeit passiert sind. Zum Beispiel die Morde der Manson-Familie. Da musste man schon am Ball bleiben, denn manchmal sprang er schon viel in den Details der verschiedenen Fälle rum. Vielleicht ist das aber auch der Tatsache geschuldet, dass er hier seine Tagebucheinträge in Buchform wiedergibt. Mit Hilfe der Schriftstellerin Susan Mustafa wohlgemerkt.
In dem Abschnitt über Van und den Taten des Zodiac sind keine Erläuterungen, wie er denn letztendlich auf die Idee gekommen ist, dass sein Vater und der Serienmörder ein und dieselbe Person sein könnten. Und deshalb zweifelte ich schon in großen Abschnitten des Buches an dieser Behauptung und fragte mich wiederholt, ist dieses Buch nur geschrieben worden, um Prestige rauszuschlagen?
Aber dann kam der letzte Teil, indem Gary seinen Weg beschreibt, wie er langsam versucht hinter die Identität von seinem Vater zu gelangen. Und ihr beginnen dann die Erklärungen, wie genau er darauf kommt.
Ich möchte da nicht so im Detail drauf eingehen, denn vielleicht möchte einer das Buch noch lesen, aber ich muss schon sagen, die Beweise, die er vorlegt klingen schon wahr und man fragt sich ob es nicht doch stimmen könnte, das Earl Van Best Jr. der Zodiac-Killer sein könnte.
Trotzdem bleiben Restzweifel. Denn warum scheinen sich die Behörden dafür kaum zu interessieren?
Aber so im Nachhinein wird einem dann doch der Aufbau des Buches klar und alles ergibt einen Sinn. Gut finde ich auch nochmal die Zeitachse am Ende des Buches, für einen besseren Überblick.

Mein Fazit: Wenn man sich für Serienmörder interessiert kommt man um den Zodiac Fall einfach nicht herum und dann ist dieses Buch eine wirklich interessante Lektüre. Die Beweise, die Gary L. Stewart entdeckt scheinen sehr aussagekräftig und obwohl kleine Restzweifel bleiben, kann ich mir gut vorstellen, dass das Rätsel um den Zodiac vielleicht gelöst worden ist. Aber unabhängig vom Zodiac ist es auch eine schöne Geschichte, wie ein adoptiertes Kind seine leibliche Mutter wiederfindet.