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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Was für Liebhaber

Skulduggery Pleasant (Band 10) - Auferstehung
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Skulduggery hat einen Spion in eine Gruppe, die sich das Gegensanktuarium nennt, eingeschleust. Nun ist dieser aufgeflogen und er braucht Walküre um Temper wieder zu befreien. Doch diese ist nicht mehr ...

Skulduggery hat einen Spion in eine Gruppe, die sich das Gegensanktuarium nennt, eingeschleust. Nun ist dieser aufgeflogen und er braucht Walküre um Temper wieder zu befreien. Doch diese ist nicht mehr dieselbe, aber Skulduggery versucht sie zu überzeugen, wieder an seiner Seite zu kämpfen.

Das Cover ist eigentlich typisch. Dominant ist natürlich das Skelett vorne drauf, aber mir gefallen der Stil und die Art wie das Cover gestaltet ist.
Wer schon einmal ein Buch von Derek Landy gelesen hat, weiß was er für einen lockeren, leichten Stil er hat. Und genau deshalb lese ich seine Bücher gerne. Die Charaktere liefern sich die meiste Zeit sehr witzige Wortgefechte und gerade Skulduggery ist einfach ein ganz eigener und toller Charakter. Und wer ihn mag, der sollte auch zu diesem weiteren Teil der Reihe greifen. Obwohl diese ja schon mit Band 9 abgeschlossen war. Und ich war auch erst skeptisch, denn eigentlich mag ich es nicht so gerne, wenn ein Autor noch einen Band hinterherschiebt, nur weil sich die Reihe gut verkauft hat. Aber wie gesagt, ich mag Skulduggery sehr gerne und war neugierig was in Teil 10 passiert.
Ich muss sagen, dass dieses Buch an einigen Stellen etwas schwerfälliger war als die anderen Romane. Dies liegt vielleicht daran, weil Walküre einfach eine andere Persönlichkeit aufweist. Nachdem das mit Daquise passiert ist, hatte sie sich ja zunächst aus dem Geschäft herausgezogen. Und badet etwas in Selbstmitleid. Und als dann Skulduggery auftaucht, hat sie auch zunächst kein großes Interesse an einer erneuten Zusammenarbeit mit ihm.
Und so ist leider die Handlung etwas zäh, denn alles was passiert baut sich recht langsam auf. Immer wieder unterbrochen, von einer selbstzweifelnden Walküre. Ich bin ehrlich, an einigen Stellen hätte ich fast aufgegeben, aber dann bekommt Derek Landy noch mit einem Witz die Kurve und ich habe dann einfach doch weitergelesen. Ich mag einfach seine Art zu schreiben. Und trotzdem hatte ich öfters das Gefühl, dass hinter dieser blödelnden Fassade ein ernster Hintergrund schwebt. Man muss einfach nur tiefer schauen. ;)
Walküre war jetzt nie so richtig mein super Lieblingscharakter, denn ich fand das schon von Anfang an etwas übertrieben, wie sie sich verhält. Irgendwie passte es nicht immer zu ihr. Ich hatte das Gefühl, die versuchte einfach Skulduggery zu imitieren. Aber in dem Buch hat sie einen so extremen melancholischen Tatsch, das sie auf die andere Seite der Skala gefallen ist. Und das hat mir noch weniger gefallen. Klar kann ich ihre Schuldgefühle verstehen, aber was genau möchte sie? In Ruhe gelassen werden? Oder doch wieder Abenteuer erleben? Ich habe nicht richtig durchgeblickt bei ihr. Und so wird einfach viel gegrübelt und philosophiert und die eigentliche Handlung verfiel etwas in den Hintergrund an manchen Stellen.
Das Ende war natürlich offen, denn es folgt ja noch ein weiterer Band der Reihe. Und obwohl ich hier einige Kritikpunkte aufzähle, werde ich aber wohl irgendwann zu diesem Buch greifen, um zu erfahren, was Skulduggery Pleasant noch so alles erlebt. Im Ernst, er ist einfach klasse!

Mein Fazit: Das Buch ist garantiert eine nette Zerstreuung für zwischendurch, denn ich mag einfach den Witz von Derek Landy (der meist schon in der Widmung beginnt :D ). Aber trotzdem ist es nicht so gut, wie einige andere Bücher der Reihe um den Skelettdetektiv. Aber für einen Nachzügler kann man es auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Super interessant

Der Horror der frühen Medizin
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Joseph Lister hat den Infektionen den Kampf angesagt. Er macht es sich zur Aufgabe eine Möglichkeit zu finden, dass weniger Patienten an einer Sepsis erkranken. Und er gewinnt den Kampf.

Das Cover gefällt ...

Joseph Lister hat den Infektionen den Kampf angesagt. Er macht es sich zur Aufgabe eine Möglichkeit zu finden, dass weniger Patienten an einer Sepsis erkranken. Und er gewinnt den Kampf.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Durch die dunklen Farben wird der „Horror“ noch mehr hervorgehoben.
Vorneweg, mir hat dieses Buch einfach sehr gut gefallen. Es ist einfach spannend geschrieben und die Geschichte rund um Lister ist sehr interessant erzählt.
Die Autorin beschreibt alles so schonungslos und anschaulich, das man sich sehr gut in das 19. Jahrhundert und seine rückständische medizinische Versorgung versetzt fühlt. Mit einer klaren Sprache fesselt einen Lindsey Fitzharris total an das Buch. Und ich war wirklich zwischenzeitlich froh, dass ich nicht zu dieser Zeit lebte und krank wurde.
Klar dreht sich alles vorwiegend um Joseph Lister und sein Leben, aber trotzdem bekommt man einen guten Überblick über alle anderen zu der Zeit bekannten Chirurgen. Das führt natürlich dazu dass viele Namen fallen, aber trotzdem verliert man nicht so schnell den Durchblick. Denn trotzdem gibt es nicht zu viele Fakten im Buch, das einem der Kopf schwirrt, man kann sich einfach sehr gut alles vorstellen und so bekommt man trotz Sachbuch-Flair, manchmal das Gefühl man würde einen Roman in Händen halten.
Im Mittelpunkt bleiben aber immer ganz klar Lister und seine Forschungen zur Antisepsis. Und obwohl es eher um seine Errungenschaften im medizinischen Bereich geht, erfährt man doch so einiges aus seinem Privatleben, denn dies gehört einfach dazu. Aber ohne in eine reine Biographie abzurutschen.
Man verfolgt bis zum Schluss atemlos seinen Weg und wie er einen Wandel in der Medizin vollbringt.

Mein Fazit: Ein ganz wunderbar erzähltes Sachbuch, das einfach nur spannend ist und einen interessanten und bewundernswerten Mann, der so viel in der Chirurgie geschafft hat. Ich kann es einfach nur empfehlen für alle die Leute, die sich für Medizingeschichte interessieren. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Ein Meisterwerk

Der Wolkenatlas
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Ein amerikanischer Notar der 1850 einen Auftrag am anderen Ende der Welt hat. Ein Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht. Eine Journalisten, die 1975 einen Skandal um einen Atomreaktor ...

Ein amerikanischer Notar der 1850 einen Auftrag am anderen Ende der Welt hat. Ein Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht. Eine Journalisten, die 1975 einen Skandal um einen Atomreaktor aufklären möchte. Ein Verleger, der in der heutigen Zeit in ein Altenheim kommt. Ein Klon, der in einer fernen Zukunft angeklagt wird und ein Ziegenhirt, der in einer noch weit entfernteren Zukunft am Feuer seine Geschichte erzählt.
Ein Querschnitt durch die Jahrtausende. Aber was ist die Verbindung?

Das Cover gefällt mir sehr gut. Denn obwohl es recht unruhig wirkt, passt es einfach zur Geschichte.
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. David Mitchell hat einen tollen Erzählstil und passt seine Erzählweise grandios der jeweiligen Zeit und dem jeweiligen Erzähler an.
Sei es Adam, der natürlich 1850 noch ganz anders geschrieben hat als der Verleger erzählen würde. Oder auch Zachry, der alles in einer sehr einfachen Sprache erzählt.
Alles klingt wirklich, als würde jemand anders die Geschichte erzählen. Ich habe es geliebt, die Verbindungen dieser Geschichten zu entdecken. Und sehr oft tat sich immer noch eine neue Verbindung zur Vorgängergeschichte auf. Diese leichten Verwebungen hat David Mitchell ganz wunderbar hinbekommen.
Allerdings war es auch nicht immer leicht, diese unterschiedlichen Erzählweisen zu lesen und zu verstehen. Besonders Zachry hat mir beim Lesen etwas Schwierigkeiten bereitet, weil dieser Text so geschrieben ist, wie er spricht.
Dazu kommt, dass David Mitchell sehr plastisch erzählen kann, sodass diese unterschiedlichen Welten vor meinem geistigen Auge ganz einfach entstehen konnten.
In der ersten Runde, endet jede Geschichte erstmal unvollendet und die nächste offenbart ein klein wenig von der vorangegangenen. Und dann rollt der Autor alles nochmal von hinten auf und man erfährt alles und kann sich dieses komplexe Bild zusammensetzen.
Die Charaktere sind wie die Geschichten, mal nett und mal weniger nett. Aber meistens handeln sie nicht Ichbezogen, sondern freigebig.
Obwohl das Thema dem der Roman zugrunde liegt nicht sehr hoffnungsvoll ist, denn es geht viel um Macht und wie die Menschen mit dieser umgehen bzw. sie einsetzen und wie sie diese verdirbt. Nicht unbedingt die Protagonisten, sondern eher die anderen Personen, aber sie ist ein großer Bestandteil der Erzählungen.
Am meisten hat mich Somni, der Klon, beeindruckt. Ihre Geschichte ist ein Protokoll, das nach ihrer Gefangennahme für die Archive aufgenommen wurde.
Sie zeigt, was ein Mensch leisten kann um einmal Freiheit erleben zu können. Eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit, die aus diesem tollen Buch noch heraussticht.
Einziges Manko fand ich, dass mir leider so gar nicht klar geworden ist, wie der Wolkenatlas, ein Musikstück, in dieser Geschichten passt. Klar wird er erwähnt, aber warum er so wichtig ist, das er sogar titelgebend ist, wurde nicht ersichtlich.

Mein Fazit: Ein Meisterwerk der Erzählkunst. David Mitchell hat mit Der Wolkenatlas einen großartigen Roman geschaffen, der einen quer durch die Jahrtausende rasen lässt. Mit viel Liebe zum Detail und zu den verschiedenen Zeiten, erlebt man jede Geschichte anders. Und auch wenn man vielleicht denkt, man könnte sie einzeln lesen, ergibt sich erst mit allen Teilen ein Gesamtbild. Wirklich empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.08.2018

Viel Erklärungen, wenig Spannung

Emba - Magische Wahrheit
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Emba weiß nur einen Teil der Wahrheit über ihre Welt und ihren neuen Gefährten Baldur, ihr Runar. Doch jetzt ist sie von ihrem Vater weg und befindet sich im Lager der Abtrünnigen, bei ihrer Mutter und ...

Emba weiß nur einen Teil der Wahrheit über ihre Welt und ihren neuen Gefährten Baldur, ihr Runar. Doch jetzt ist sie von ihrem Vater weg und befindet sich im Lager der Abtrünnigen, bei ihrer Mutter und ihrem Bruder. Von denen sie dachte, sie wären tot.

Das Cover ist nicht meins. Aber wie ihr wisst, habe ich ein Problem mit Gesichtern auf Covern. ;)
Der zweite Teil geht nahtlos in den ersten Teil über und das hat es mir etwas schwer gemacht, nach der längeren Pause wieder in die Geschichte zu finden. Allerdings konnte ich mich dann doch wieder an einiges aus dem ersten Teil erinnern.
Die Sprache selber ist nicht zu kompliziert und das finde ich für zwischendurch mal sehr angenehm. So kann man die Geschichte einfach so weglesen. ;)
Am Anfang sind schon recht viele Erklärungen über die Welt und ihre Magie. Die Emba genauso kennenlernen muss wie der Leser. Grundsätzlich finde ich sowas nicht schlecht, denn so bekommt man einen guten Einblick in diese magische Welt, aber hier hat es sich etwas gezogen und es dauert wirklich lange bis mal irgendwas passiert. Denn eigentlich erfährt man nur vieles über den Alltag der Abtrünnigen und wie Emba sich da versucht einzufinden.
Emba mag ich gerne. Sie hinterfragt zwar nicht so viel, wie man sich es vielleicht denken könnte, aber trotzdem ist sie sehr nett und man kann ihre Handlungen nachvollziehen. Auch das sie hin und her gerissen ist, weil auf der einen Seite ihr Vater steht und auf der anderen ihr neues Leben mit ihrem Runar Baldur.
Diese Idee finde ich übrigens sehr schön. Das jeder Mensch eine Verbindung mit einem Runar eingeht ist eine so fantasievolle und wunderschöne Vorstellung, das ich mir gewünscht habe, auch in einer mit Magie beseelten Welt zu Leben. Wie schön wäre das denn?
Einige der anderen Charaktere finde ich etwas zu durchschaubar gestaltet. Wie z.B. Fynn und Bakari. Diese beiden Männer in Embas Leben scheinen wie ein offenes Buch zu handeln, nur Emba blickt nicht richtig durch.
Außerdem sind sie mir schon etwas zu typisch Bad Boy und Good Guy. Wie gesagt, für den Leser ist das schon sehr sichtbar und das fand ich schade. Ich mag es nicht so gerne, wenn ich schon direkt weiß, wohin die Charaktere und die Handlung gehen.
Nachdem sich dann alles so langsam aufgebaut hat, ist das Ende dann doch leider relativ schnell abgehandelt. Es gibt zwar einen großen Knall, aber es ist mir schon etwas klar gewesen, wohin die Richtung der Geschichte gehen würde.

Mein Fazit: Diese Welt die die Autorin erschafft ist einfach wundervoll und hat mir sehr gut gefallen, aber doch ist die eigentliche Geschichte etwas zu vorhersehbar meiner Meinung und hätte etwas weniger Erklärungen am Anfang, dafür mehr Spannung im Mittel- und Schlussteil gebraucht. Beide Bände waren gut, aber nicht zu 100% überzeugend.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Vielleicht doch lieber die Verfilmung

Die Auserwählten - Im Labyrinth
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Thomas erwacht ohne Gedächtnis auf einer Lichtung, wo die selbsternannten Lichter leben. Eine Gruppe von Jungen, die alle nicht wissen warum sie dort gelandet sind. Umgeben sind sie von einem Labyrinth, ...

Thomas erwacht ohne Gedächtnis auf einer Lichtung, wo die selbsternannten Lichter leben. Eine Gruppe von Jungen, die alle nicht wissen warum sie dort gelandet sind. Umgeben sind sie von einem Labyrinth, das sich zwar jeden Abend ändert, aber keinen Ausgang offenbart.
Obwohl Thomas nur noch seinen Namen weiß, hat er trotzdem das Gefühl, als wäre er schonmal auf der Lichtung gewesen.

Das Cover wirkt auf mich sehr actionreich und macht es sehr interessant. Ich habe mir davon schon einiges versprochen.
Was mir direkt ins Auge gesprungen ist und sehr gut gefällt, ist, dass sich vor jedem Kapitel ein Kästchen mehr von dem Labyrinth offenbart und man am Ende ein komplettes vor sich hat. Diese Idee mag ich. :)
Trotz Jugendbuch ist dieser Roman gut und anspruchsvoll geschrieben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass einige Autoren vergessen, dass man in einem Jugendbuch nicht immer alles nur einfach und unkompliziert schreiben muss. Man kann einem Jugendlichen schon etwas zutrauen. ;)
Auf jeden Fall fliegen die Seiten einfach nur so dahin, denn man kann es gut weglesen. Das einzige, was mich daran vielleicht gehindert hat, war Thomas selber.
Zuerst fand ich ihn nicht nett, denn er wirkte sehr wütend und aggressiv und ich habe mich gefragt warum er direkt so auf Krawall gebürstet ist. Vielleicht Verwirrung? Man weiß es nicht wirklich. Irgendwann konnte ich seine Wut aber etwas verstehen, denn mich hat es auch an einigen Stellen furchtbar genervt, dass nie jemand eine klare Antwort auf eine Frage gegeben hat. Sondern das es meist immer nur hieß, das wirst du noch erfahren oder sehen oder sonstiges. Wie nervig ist das denn bitte?
Und so hat es für mich auch lange gebraucht um Spannung aufzubauen. Dazu kommt noch, dass es einfach sehr viel drumherum gibt, denn die Jungen scheinen irgendwie resigniert zu haben und keinen großen Willen mehr zu haben das Labyrinth zu verlassen. Alles soll so bleiben wie es ist, scheint es.
Als dann auch noch eine kleine Liebesgeschichte entstand, war es mir um ehrlich zu sein, doch etwas zu viel. Doch trotz allem war ich schon etwas neugierig und habe es bis zum Ende gelesen.
Dieses hat mich dann auch nicht so richtig überzeugt. Klar, dass es offen sein wird, denn es handelt sich ja immerhin um eine Trilogie, aber das man so gar keine Erklärungen bekommt fand ich dann doch etwas enttäuschend.
Das offene Ende soll natürlich nochmal Spannung aufbauen, aber so ganz gelungen ist es dann doch nicht.

Mein Fazit: Ich war zwar neugierig wie das Buch ausgehen wird, aber trotzdem war ich an einigen Stellen etwas gelangweilt und genervt von den unbeantworteten Fragen. Obwohl es sich gut lesen ließ, wurde ich nicht so richtig warm mit den Charakteren. Das ist eine Geschichte, wo ich dann doch vielleicht lieber mal zum Film greifen werde. Als kurze Abendunterhaltung kann ich es mir durchaus gut vorstellen, aber als Buch hat es mich nicht wirklich überzeugt.