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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2019

Gelungen

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Ich habe ehrlich gesagt eine etwas andere Geschichte erwartet, weil es im Klappentext keinen Hinweis darauf gibt, dass das Thema Zwangsstörung im Mittelpunkt steht, aber wurde dennoch nicht enttäuscht. ...

Ich habe ehrlich gesagt eine etwas andere Geschichte erwartet, weil es im Klappentext keinen Hinweis darauf gibt, dass das Thema Zwangsstörung im Mittelpunkt steht, aber wurde dennoch nicht enttäuscht. Holly Bourne schafft es nämlich den Leser in den Bann zu ziehen und besitzt einen lockeren Schreibstil, wodurch sich die Geschichte trotz teilweise erdrückender Szenen, schnell liest.
Das Themen psychische Gesundheit und Zwangsstörungen werden sehr nachvollziehbar dargestellt. Beim Lesen merkt man, dass die Autorin viel zu dem Thema recherchiert hat, wodurch ihr eine realistische Schilderung von Evies Krankheit und ihrem Leben damit, gelingt.
Evie selbst besitzt ein kompliziertes Innenleben, das die Autorin mit viel Einfühlvermögen beschreibt, wodurch man sich als Leser gut in sie hineinversetzen kann - selbst, wenn man keine Erfahrungen mit ähnlichen Problemen gemacht hat.
Ich bin wirklich beeindruckt davon, wie gut es Holly Bourne gelungen ist, in "Was ist schon normal?" das Thema zu behandeln.
Die Entwicklung, die Evie, in dem Buch durchläuft wird nachvollziehbar geschildert und ist nicht vorhersehbar, wodurch man beim Lesen auch überraschende Momente erlebt. Sie wirkt manchmal etwas naiv und anstrengend, aber man kann ihr nicht wirklich böse sein, da man sie aufgrund ihrer schwierigen Krankheit verstehen kann.
Die weiteren Charaktere werden alle lebensnah beschrieben. Man merkt, dass sich Evies Mitschüler in der Zeit des Erwachsenwerdens befinden und sie wirken echt.
Die Idee für den Spinster-Club finde ich super, vor allem, weil man dadurch jungen Lesern Feminismus näher bringen kann. Die Themen, die die Mädchen dazu besprechen finde ich spannend und eindrucksvoll geschildert. Zwar muss ich zugeben, dass manche Diskussionen zu aufgesetzt und unnatürlich wirken, aber aufgrund des guten Inhalts kann man darüber hinwegsehen.
Eine Sache, die mir sehr gut gefällt, ist, dass das Ende sehr realistisch ist. Es ist kein typisches Happy-End, in dem das Mädchen mit ihrem Traumprinzen gesund und glücklich zusammenlebt, aber zeigt dafür, dass man mit solch einer Krankheit immer kämpfen muss und, dass die Menschen, die einen wirklich lieben, trotzdem zu einem halten. Genauso wie die Bedeutung von Selbstliebe. Man erkennt, dass Evie bis zum Ende hin reifer wird.
Somit bin ich von dem Buch positiv überrascht und kann es jungen Lesern auch nur empfehlen, sofern sie nicht selbst an einer Zwangsstörung leiden, weil das Buch meiner Meinung nach, sonst triggernd wirken kann.
Trotz meiner ersten Begeisterung für das Buch, gibt es auch ein paar Dinge, die ich etwas schade finde und Grund dafür sind, dass ich dem Buch keine fünf Sterne geben kann.
Zunächst einmal finde ich es schade, dass trotz des vielversprechendes Titels und der untypischen Themen ein klischeehafter Teenager-Alltag gezeigt wird. In dem Buch gehen Evie und ihre Mitschüler ständig auf Partys, trinken Alkohol und reden mehr als genug über Jungs. Es wird vermittelt, dass das normal sei und ich hätte es besser gefunden, wenn stattdessen gezeigt worden wäre, dass man auch als normal gilt, wenn man sich nicht betrinkt und lieber einen gemütlichen Abend verbringt, als ständig auf zu laute Partys zu gehen.
Eine weitere Sache, die mich stört, ist, dass Evie in kürzester Zeit drei Jungsgeschichten am Laufen hat, was nicht realistisch auf mich wirkt. Zwar wird im Buch selbst immer wieder kritisch angemerkt, dass man als Mädchen so versessen auf Jungs ist, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass das unrealistisch ist und das Bild vermittelt, es sei normal mit sechzehn mit mehreren Jungs gleichzeitig etwas zu haben. Vor allem, weil das von der Hauptthematik ablenkt.
Das sind jedoch nur kleine Punkte, die nicht schwerwiegend sind, weil das Buch insgesamt gut gelungen ist, vor allem, was die Darstellung von psychischer Gesundheit angeht.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das das Thema Zwangsstörungen nachvollziehbar darstellt und nebenbei Feminismus behandelt.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Beeindruckend

Thalamus
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Der Klappentext zu "Thalamus" hört sich spannend an und auch die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist extrem interessant und hat mich während dem Lesen in den Bann gezogen.
Ich möchte nicht verraten, ...

Der Klappentext zu "Thalamus" hört sich spannend an und auch die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist extrem interessant und hat mich während dem Lesen in den Bann gezogen.
Ich möchte nicht verraten, was sich genau hinter dieser verbirgt, aber man merkt beim Lesen, dass sich die Autorin viele Gedanken dazu gemacht hat und somit weiß, worüber sie schreibt.
Man wird sofort in Timos Leben hineingeworfen und erlebt seine Entwicklung nach dem Unfall mit. Durch die authentische Schilderung seines Zustands, kann man sich problemlos in ihn hineinversetzen und fühlt mit ihm mit.
Auch die weiteren Charaktere werden anschaulich beschrieben und man kann sich schnell ein Bild von den anderen jugendlichen Patienten machen. Ich finde es gut, dass die Autorin hier auch familiäre Hintergründe miteinbezieht.
Während der ersten 200 Seiten ist es nicht langweilig und man möchte immer nur weiterlesen. Vor allem dann, als Timo mehr über die eigenartigen Vorfälle erfährt und an sich selbst starke Veränderungen spürt.
Nach der Hälfte des Buchs entwickelt sich die Geschichte meiner Meinung nach leider zu stockend. Die Idee bleibt spannend und als Leser hängt man auch weiterhin an Timos Erlebnissen fest, aber viele Szenen ziehen sich in die Länge und nehmen einem das Gefühl der Spannung, das man auf den ersten 200 Seite erlebte. Genauso wie kein roter Faden mehrt erkennbar ist. Abgesehen davon, wird sprachlich jedoch weiter gut erzählt.
Das Ende ist gut gelungen und bietet einen runden Abschluss, der dem Leser dennoch Raum für eigene Gedanken zu Timos Zukunft und der Grundidee lässt.
Insgesamt gesehen, hat mich die Idee somit begeistert und abgesehen und einigen in die Länge gezogenen Szenen und stockenden Momenten, wird die Geschichte auch mitreißend erzählt.

Fazit: Eine beeindruckende Idee, die interessant umgesetzt wird und den Leser zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Außergewöhnlich

YOU – Du wirst mich lieben
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Die Idee zu "You - Du wirst mich lieben" hat sofort mein Interesse geweckt und sie wird gut umgesetzt. Carolin Kepnes hat einen Thriller über das Thema Stalking erschaffen, der unter die Haut geht und ...

Die Idee zu "You - Du wirst mich lieben" hat sofort mein Interesse geweckt und sie wird gut umgesetzt. Carolin Kepnes hat einen Thriller über das Thema Stalking erschaffen, der unter die Haut geht und gleichzeitig zeigt, was die sozialen Medien für Auswirkungen haben können.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Joe erzählt und es wird die Du-Form verwendet, mit welcher er Beck direkt anspricht. Dadurch erhält die Erzählung eine einzigartige Atmosphäre und als Leser steckt man bis zum Ende in Joes gefährlicher Welt drin. Er wird nachvollziehbar beschrieben und Caroline Kepnes beweist viel Einfühlvermögen, weil es sicher nicht einfach ist, die Geschichte eines Stalkers aus seiner Sicht so authentisch zu schildern. Hier zeigt Caroline Kepnes, wie viel Talent sie besitzt.
Auch der Schreibstil verdeutlicht seinen Charakter, auch, wenn ich die derbe Sprache und Schilderung körperlicher Szenen als unangenehm empfand.
Von Beck erfahren wir alles nur aus Joes Sicht, wodurch man natürlich kein glaubwürdiges Bild von ihr erhält. Bis zum Ende wusste ich nicht so richtig, was ich von ihr halten soll. Man merkt nur, dass Joe von ihr besessen ist und sie trotz ihrer Schwächen liebt.
Die weiteren Charaktere werden alle gut vorstellbar beschrieben, so, dass man als Leser eine übersichtliche Vorstellung von Becks Umfeld erhält.
Die Handlung steckt voller schockierender Momente und entwickelt sich in einem guten Tempo. Ich finde es gut, dass sie sich über mehrere Monate abspielt und sich bis auf Joes sofortige Verliebtheit nicht alles zu schnell entwickelt. Man möchte immer nur weiterlesen und das ungewöhnliche Buch zieht den Leser in den Bann. Es wird immer spannender, bis es in einem packenden Finale endet.
Das Ende ist etwas vorhersehbar, allerdings finde ich das nicht schlimm, weil es nichts daran ändert, dass die Geschichte eine Gänsehaut beim Leser auslöst. Vor allem aber, lässt es die Neugier auf die Fortsetzung steigen, die ich auch unbedingt lesen möchte.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Thriller über Stalking, der mit viel Einfühlvermögen erzählt wird.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Eine gelungene Fortsetzung

Sun Warrior
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Der erste Teil "Moon Chosen" hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich mich sehr auf das Lesen von "Sun Warrior" gefreut habe.
Der Anfang der Fortsetzung gefällt mir gut, weil es spannend beginnt und man ...

Der erste Teil "Moon Chosen" hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich mich sehr auf das Lesen von "Sun Warrior" gefreut habe.
Der Anfang der Fortsetzung gefällt mir gut, weil es spannend beginnt und man nicht lange braucht, um sich wieder in Maris Welt zurechtzufinden. Die Handlung kommt schnell in Fahrt und man möchte einfach wissen, wie es weitergeht.
Leider hält die Spannung im Verlauf des Buchs nicht an und nach den ersten spannenden Seiten, beginnt die Geschichte sich in die Länge zu ziehen und wirkt teilweise langweilig. Meiner Meinung nach, hätte in der Mitte des Buchs einiges gekürzt werden können, um die Geschichte nicht stockend vorankommen zu lassen.
Dafür wird das Ende wieder spannend und konnte mich nach dem eintönigen Mittelteil wieder in den Bann ziehen. So sehr, dass ich auch dem dritten Teil der Reihe eine Chance geben werde. Mich hat die Geschichte einfach in den Bann gezogen.
Die Charaktere kommen in "Sun Warrior" gut zur Geltung. Mari durchläuft eine starke Entwicklung nach "Moon Chosen" und es ist toll zu sehen, wie viel Stärke und Selbstbewusstsein sie in "Sun Warrior" zeigt.
Die Beziehung von ihr und Nik wird realistisch beschrieben und bietet angenehme Ruhemomente neben den turbulenten Szenen.
Besonders schön finde ich, dass die Nebencharaktere in "Sun Warrior" auch eine wichtige Rolle spielen und sich P.C. Cast für jeden Zeit nimmt, so, dass man alle ins Herz schließt.
In "Sun Warrior" haben mich auch die Kapitel über die Hautdiebe in den Bann gezogen und teilweise habe ich diese spannender als die über Mari und Nik gefunden. Hier werden sie endlich gefährlicher, während sie mir im ersten Teil fast schon überflüssig erschienen sind.
Somit ist "Sun Warrior" eine gute Fortsetzung, die spannungsmäßig zwar nicht ganz an "Moon Chosen" herankommt, aber dafür durch andere Punkte überzeugt.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, nach der man gleich den nächsten Teil lesen möchte.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Was wir verbergen

The Ivy Years – Was wir verbergen
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Die folgende Rezension enthält Spoiler.
Die Geschichte hat mir von Anfang an gut gefallen, weil sie viel mehr als nur eine Liebesgeschichte erzählt und aufgrund der schwerwiegenden Geheimnisse keinem anderen ...

Die folgende Rezension enthält Spoiler.
Die Geschichte hat mir von Anfang an gut gefallen, weil sie viel mehr als nur eine Liebesgeschichte erzählt und aufgrund der schwerwiegenden Geheimnisse keinem anderen New Adult - Roman gleicht.
Bridgers Geheimnis finde ich besonders spannend und es ist hinreißend zu sehen, wie liebevoll er sich um seine kleine Schwester Lucy kümmert. Man spürt beim Lesen, wie wichtig sie ihm ist und wie viele Gedanken er sich über ihr Leben macht.
Das Geheimnis von Scarlet hat mich im ersten Moment überrumpelt, weil es ziemlich heftig ist, was ihrem Vater vorgeworfen wird und ihrer Familie den Ruf ruiniert.
Jedoch finde ich es gut, dass Sarina Bowen die ernste Thematik eingebaut hat und es somit einen ernstzunehmenden Grund für Scarlets Versteckspiel und Familienprobleme gibt.
In anderen New Adult - Romanen wirken Familiendramen, die Grund für den Konflikt der Hauptpersonen sind, oft aufgesetzt. Nicht so im zweiten Teil der "The Ivy Years" - Reihe, wodurch die Geschichte echt wirkt.
Besonders gut gefallen hat mir, wie einfach die Liebesgeschichte der beiden erzählt wird. Es gibt kein unnötiges Drama, sondern geschieht auf realistische Weise. Die beiden lernen sich in einer Vorlesung kennen und kommen sich anschließend näher, bis sich langsam mehr entwickelt. Zwar hätte ich mir stellenweise etwas mehr Gefühl gewünscht, aber dennoch sieht man die beiden gerne zusammen. Vor allem, weil alles so unkompliziert zwischen ihnen läuft.
Die Handlung ist spannend und vor allem die letzten hundert Seiten stecken voller unerwarteter Wendungen, die es einem unmöglich machen, das Buch wegzulegen.
Scarlet gefällt mir als Hauptperson gut, weil sie trotz ihrer Vergangenheit Stärke besitzt. Hier muss ich auch positiv anmerken, dass Bridger ihr erster Freund ist, weil Mädchen in anderen New Adult - Romanen oft mehr Erfahrung besitzen. Somit spielen auch Unsicherheiten bei ihr eine Rolle, die nahbar geschildert werden.
Bridger lernt man hier von einer neuen Seite kennen, was mich gefreut hat. Im ersten Teil der Reihe wird er noch als der typische Herzensbrecher beschrieben und hier wirkt er auf einmal fast komplett erwachsen. Es ist schön zu sehen, was für eine positive Entwicklung er aufgrund seiner Schwester durchläuft.
Dennoch muss ich zugeben, dass er mir mit seinen anzüglichen Kommentaren und Gedanken stellenweise zu direkt war, weshalb er mir nicht der liebste männliche Charakter des Genres ist.
Dafür muss ich positiv anmerken, dass er weder ein typischer Bad Boy, noch ein zu weicher Softy ist und somit realer als manch andere Jungs aus Büchern wirkt.
Das Einzige, das mir hier zu viel war, war als Scarlet erfahren hat, dass ihr Onkel ihr Vater ist. Das wirkt zu unrealistisch auf mich und hätte meiner Meinung nach nicht nötig sein müssen. Das erleichtert Scarlets Verarbeiten der Dinge und erlaubt ihr ein einfaches Ende. Ich hätte es viel interessanter gefunden, zu sehen, wie sie mit dem Geständnis ihres nicht leiblichen Vaters umgeht. Auch, weil ein offener Umgang damit am Ende, eine Charakterentwicklung präsentiert hätte und ihrer Geschichte mehr Tiefgründigkeit.
Dafür ist das Ende herzerwärmend, so, dass man die Geschichte mit einem guten Gefühl beenden kann und die kleinen störenden Punkte in Vergessenheit geraten.

Fazit: Eine erfrischende New Adult - Geschichte mit schwerwiegenden Geheimnissen, die den Leser nicht mehr loslässt.