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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2023

Für den Wolf

Für den Wolf
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Als großer Fan von Märchen-Neuerzählungen hat mich Für den Wolf sofort neugierig gemacht. Bei dem Buch handelt es sich um eine Rotkäppchen-Neuerzählung, aber auch Elemente von Die Schöne und das Biest ...

Als großer Fan von Märchen-Neuerzählungen hat mich Für den Wolf sofort neugierig gemacht. Bei dem Buch handelt es sich um eine Rotkäppchen-Neuerzählung, aber auch Elemente von Die Schöne und das Biest sind zu finden.
Für mich boten diese Element die perfekte Mischung. Vor allem die Atmosphäre des Buchs habe ich sehr gemocht, weil sie so märchenhaft und durch den wilden Wald, in dem die Handlung spielt, auch etwas düster ist. An Magie fehlt es der Geschichte ebenfalls nicht. Somit liefert sie ein spannendes Rundum-Paket für Märchen-Liebhaber:innen.
Red als Hauptperson ist sehr stark und beweist viel Mut. Während ihr Umfeld in Angst lebt uns sich gegen den wilden Wald wehren möchte, vertraut sie ihrem Schicksal. Neben ihrer Stärke, trägt sie auch viel Empathie in sich, was sie sympathisch macht.
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Wolf entwickelt sich sehr langsam, was mir gut gefallen hat, weil man bei jedem Schritt mitfiebern kann. Die Funken spürt man dafür schon von der ersten Begegnung und auch große Emotionen fehlen nicht.
Insgesamt habe ich das Buch also sehr interessant gefunden und auch die Details, die in ihr stecken, faszinierend - so wie generell das einzigartige World Building. Ich muss aber zugeben, dass sich das Buch für mich stellenweise gezogen hat, wodurch die Erzählung manchmal etwas zäh wurde. Insgesamt ist es aber dennoch spannend und ein Buch, das ich gerne verfolgt habe. Auf die Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt.

Fazit: Eine einzigartige Märchen-Neuerzählung mit einer düsterer Atmosphäre und emotionalen Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 22.12.2023

Winterzauber in London

Winterzauber in London
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Mandy Baggot hat mit Winterzauber in London erneut eine gemütliche und romantische Weihnachtsgeschichte geschaffen. Das Buch hat einen starken Wohlfühlfaktor und stimmt einen perfekt auf die Weihnachtszeit ...

Mandy Baggot hat mit Winterzauber in London erneut eine gemütliche und romantische Weihnachtsgeschichte geschaffen. Das Buch hat einen starken Wohlfühlfaktor und stimmt einen perfekt auf die Weihnachtszeit ein. Ich habe Anna und Ruthie sehr gemocht. Die beiden sind ein gutes Team und Anna wird als Mutter menschlich statt perfekt dargestellt. Das macht sie umso sympathischer. Besonders interessant finde ich, dass in dem Buch auch das Thema Autismus behandelt wird. Ruthie ist nämlich Autistin und beim Lesen hat man einen guten Einblick in das Thema bekommen. Ruthie an sich ist super liebenswert und sorgt für viele herzerwärmende Momente.
Sam ist ein sehr facettenreicher Mensch und hat das Herz am rechten Fleck. Ich habe ihn sehr gemocht und die Dynamik zwischen ihm und Anna stimmt, sodass es einfach Spaß gemacht hat, deren Liebesgeschichte zu verfolgen. Sie haben sehr viele süße Szenen, bei denen jede:r hoffnungslose Romantiker:in dahinschmilzt. Auch bezüglich ihrer Liebesgeschichte wird ein ernstes Thema behandelt, da sie einen größeren Altersunterschied haben. Ich finde es gut, dass auch auf das Thema aufmerksam gemacht wird, aber muss zugeben, dass sich mir trotz der süßen Szenen nicht ganz erschlossen hat, warum die beiden Gefühle füreinander entwickeln. Auf mich hat das etwas erzwungen gewirkt, aber ändert nichts daran, dass ich das Buch gerne gelesen habe. Immerhin erfüllt es sein Ziel: Es erwärmt Leser:innenherzen, vermittelt Weihnachtsstimmung und lässt einen den Alltag vergessen.
Ein großes Plus geht übrigens auch an die Beschreibungen der Schauplätze. Das Viertel, in dem Anna lebt, wird einfach traumhaft beschrieben und alle Möglichkeiten, die London für süße Dates bietet, ausgekostet. So hat das Buch gleich noch mehr Spaß beim Lesen gemacht.

Fazit: Eine süße Liebesgeschichte, die einen sofort in Weihnachtsstimmung bringt.

Veröffentlicht am 24.11.2023

Voller Spannung

When The King Falls
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Ich habe schon ewig keine Bücher mehr über Vampire gelesen, aber When the king falls konnte mich sofort in den Bann ziehen. Es hat eine starke Sogwirkung, sodass man immer nur weiterlesen und wissen möchte, ...

Ich habe schon ewig keine Bücher mehr über Vampire gelesen, aber When the king falls konnte mich sofort in den Bann ziehen. Es hat eine starke Sogwirkung, sodass man immer nur weiterlesen und wissen möchte, was als nächstes passiert. Insbesondere weil die Grundidee so spannend ist. Ich mochte auch die Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat. Benedicts Schloss wird wirklich gut beschrieben und ist eine Welt für sich.
Was ich an Florence mochte ist, dass sie nicht nur eine starke Rebellin ist, sondern auch ein Herz und Gefühle hat. Dadurch wirkt sie nahbar. Genauso wie Benedict für einige Überraschungen sorgt und hinter seiner kalten Fassade ein weiches Herz versteckt, das sich nach Liebe sehnt.
Die Entwicklung der Liebesgeschichte fand ich sehr schön, weil sie sich schrittweise aufbaut und beide erst Zeit brauchen, um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden. Die Chemie zwischen beiden stimmt und man wartet nur darauf, dass sie sich endlich näherkommen. Die Beziehung wirkt sowohl sanft als auch intensiv. Manchmal kam bei mir nur die Frage auf, ob es für Florence vielleicht auch eine Art Stockholm-Syndrom-Situation ist.
Das einzige, das mir gefehlt hat, sind Aspekte in Bezug aufs World-Building. Leider erfährt man sehr wenig darüber, wie Vampire in London an die Macht gekommen sind und sich das Zusammenleben zwischen ihnen und Menschen gestaltet. Auch wird nicht ganz deutlich, warum Menschen scheinbar so unter ihnen leiden. Ich hoffe auf mehr Erklärungen dazu im zweiten Band. Den möchte ich nach dem Cliffhanger vom ersten Band auf jeden Fall auch lesen.

Fazit: Ein sehr spannendes Buch mit einer starken Sogwirkung und vielschichtigen Charakteren.

Veröffentlicht am 12.11.2023

Eine kurze Begegnung

Eine kurze Begegnung
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Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis ...

Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis Gefühle von Gefangenheit werden anschaulich dargestellt. Ich konnte mit ihr mitfühlen und verstehen, warum sie sich in ihrer Familie nicht gesehen fühlt. Sehr deutlich wird der Druck, dem Mizuki und allgemein Frauen in Japan ausgesetzt sind. Dadurch wird sehr verständlich, warum sie auf die Abenden mit Freundinnen hinfiebert, an denen sie sie selbst sein kann. Die Begegnung mit Kiyoshi lässt Mizuki zum ersten Mal wieder träumen und ich mochte die Dynamik zwischen den beiden. Er lässt Mizuki atmen und hilft ihr dabei, in einer Gesellschaft, in der Frauen in bestimmte Rolle gezwängt werden und sie sich in Was-Wäre-Wenns verliert, wieder zu sich selbst zu finden.
Mizuki habe ich als Charakter sehr spannend gefunden, weil sie eine zeitlang in den USA gelebt und viele ausländische Freundinnen hat. Dadurch kennt sie nicht nur die einheimische Sicht auf Japan, sondern auch die einer Rückkehrerin und ihrer zugezogenen Freundinnen. Diese unterschiedlichen Perspektiven liefern einen runden Blick auf die Gesellschaft Japans.
Politisch oder stark negativ wird das Buch aber nicht. Es bleibt menschlich und im Verlauf der Handlung wird auch sehr deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist und dass auch in Alltäglichem Erfüllung gefunden werden kann. Dass Zweifel in Ordnung sind, aber das Herz letztendlich immer weiß, was wirklich richtig ist. Mizukis Entwicklung bis zum Ende zu verfolgen ist wirklich sehr spannend und regt zum Nachdenken an.

Fazit: Unter welchem Druck stehen Frauen in Japan und wie lange halten sie es aus, in den Rollen zu bleiben, in denen sie sich gefangen fühlen? Antworten auf diese Fragen liefert Mizukis Geschichte, die spannende Einblicke in das Frauenbild Japans wirft.

Veröffentlicht am 10.10.2023

Der große Wunsch

Der große Wunsch
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Das Buch ist aufgrund der ernsten Thematik sehr erdrückend. Die Gefühle von Murad werden sehr anschaulich dargestellt, sodass man nicht anders kann, als sich mit ihm um seine Tochter zu sorgen. Im Buch ...

Das Buch ist aufgrund der ernsten Thematik sehr erdrückend. Die Gefühle von Murad werden sehr anschaulich dargestellt, sodass man nicht anders kann, als sich mit ihm um seine Tochter zu sorgen. Im Buch stehen nicht die politischen und religiösen Konflikte im Fokus, sondern menschliche Beziehungen und Gefühle - und das macht es so nahbar. Es wird sehr deutlich, dass Menschenleben betroffen sind und wie leicht es passieren kann, dass Menschen wie Naima oder ihr Ehemann extremistischen Gruppen beitreten.
Leicht ist die Lektüre nicht, aber es lohnt sich, bis zum Schluss dranzubleiben. Das Buch hat eine starke Sogwirkung, sodass man immer weiterlesen möchte und der Autor baut immer wieder spannende Wendungen und Hoffnungsschimmer ein. Oberflächlich betrachtet, wirkt das Buch wie eine Abenteuerreise, aber es steckt viel mehr dahinter. Die Suche nach den Antworten auf die vielen Warums des Vaters, der nicht verstehen kann, wie seine Tochter ein sicheres und freies Land wie Deutschland gegen eine Konfliktregion eintauschen konnte. Die Frage nach seinen möglichen Fehlern. Das Beschäftigen mit seinen eigenen Wurzeln.
All das verpackt der Autor in ein rundes Bild, sodass das Buch eine einmalige Atmosphäre hat und auch nach Beenden nicht loslässt, weil man sich mehr mit den Themen beschäftigt.

Fazit: Ein spannendes Buch mit einer Sogwirkung, das einige ernste Themen aus einer sehr menschlichen Perspektive betrachtet.