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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2020

Gute Auftakt mit Luft nach oben

Letzte Spur: Ostsee
1

Es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich im Buch "drin" war. Die Kapitel sind kurz und knapp, springen in der Geschichte immer hin und her und sind eher oberflächlich. Es war dadurch für mich schwierig, ...

Es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich im Buch "drin" war. Die Kapitel sind kurz und knapp, springen in der Geschichte immer hin und her und sind eher oberflächlich. Es war dadurch für mich schwierig, mich in die Geschichte und die Personen hineinzuversetzen. Ab etwa Seite 100 wurde es dann besser und die Geschichte auch flüssiger.

Die Idee mit der "Stimme im Kopf" finde ich einen tollen Einfall. Das hat das ganze etwas aufgelockert, obwohl ich mit dem Vorgang an sich überhaupt nichts anfangen kann. Diese ganzen kruden Gedanken. Aber der Lockerheit des Buches hat es gut getan.

Auch in Ann konnte ich mich lange Zeit nicht hineinversetzen. Wieso recherchiert sie nicht selbst? Sie will doch Journalistin werden und sie interessiert sich auch ganz persönlichen Gründen für die Geschichte. Wieso lässt sie die Lisa auf die Geschichte los? Ist das allein mit ihrem fehlenden Selbstbewusstsein zu erklären? Aber selbst wenn: Wieso hakt sie bei Lisa nicht nach und sucht den Kontakt? Die Neugier muss doch enorm gewesen sein.

Da fast alle handelnden Personen aus Anns Sicht beschrieben werden ist es für den Leser natürlich schwer, diese objektiv zu beurteilen. Leider wird trotzdem sehr schnell klar, wer der "Böse" ist. Für mein empfinden zu schnell.

Dadurch wurde dem Leser das "mit ermitteln" gänzlich genommen, was für mich ein No-Go ist, da es genau das ist, was ich an Krimis so liebe.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Die Schweden können es einfach

Der stille Vogel
0

Ich bin zugegebenermaßen ein Fan dieser Serie. Das erste Buch fand ich extrem genial, aber das zweite leider nicht so (die Geschichte war mir ein bisschen zu „abgedreht“). Deshalb war ich extrem auf die ...

Ich bin zugegebenermaßen ein Fan dieser Serie. Das erste Buch fand ich extrem genial, aber das zweite leider nicht so (die Geschichte war mir ein bisschen zu „abgedreht“). Deshalb war ich extrem auf die Fortsetzung gespannt und wurde nicht enttäuscht.

Klug ausgedachte Fälle, interessante Charaktere und ein Schreibstil, der einfach zu lesen, aber nicht trivial ist, sondern Aufmerksamkeit erfordert, sofern man mitraten möchte. Das sind die Merkmale dieser Serie. Die Logik ist bestechend und alles wird, sofern es nicht für die Fortsetzung benötigt wird, aufgeklärt. Das machen die Autoren Peter Mohlin und Peter Nyström richtig, richtig gut. Man merkt sofort: Gelernt ist gelernt.

Die Charaktere, insbesondere von John und Mona, sind liebevoll ausgearbeitet und vermitteln einen entsprechend guten Eindruck. Ihre Scharmützel, die sich durch alle bisherigen Bücher zieht, sind zwar für die beiden nicht lustig, aber für den Leser schon. Es macht richtig Spaß, den Machtkämpfen zu folgen, wobei mir die Wahl, auf wessen Seite ich stehe, nicht schwergefallen ist.

Die Kapitel sind angenehm kurz und wechseln zwischen den Ermittlungen und einer anderen Begebenheit, die scheinbar nichts mit dem Fall zu tun hat. Dazwischen sind immer wieder die privaten Probleme eingeflochten. Eine gute Mischung, bei der kein Aspekt zu viel Raum einnimmt.

Das perfide an dieser Serie ist, dass man zu bestimmten Zeitpunkten denkt, man hätte den Zusammenhang zwischen den einzelnen Aspekten gefunden, es dann aber doch nicht so ist wie es scheint. Oder doch? Oder doch nicht? Ein Blick auf die Seitenzahl verwirrt noch mehr. Und schon kurz darauf passiert wieder etwas, dass alle Überlegungen über den Haufen werfen. Und auch das zeichnet die Autoren aus: Irrungen und Wendungen wohin man schaut. Ganz großes Kino.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Ich bin angenehm überrascht

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
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Ich war angenehm überrascht, als ich das Buch durchgesehen habe. Ich bin nicht Teil der „Weight-Watchers-Familie“, sondern rechne immer noch in Kalorien und war deshalb etwas skeptisch. Aber zu den Rezepten ...

Ich war angenehm überrascht, als ich das Buch durchgesehen habe. Ich bin nicht Teil der „Weight-Watchers-Familie“, sondern rechne immer noch in Kalorien und war deshalb etwas skeptisch. Aber zu den Rezepten sind - im Gegensatz zu früher - tatsächlich auch Kalorienangaben vermerkt. Dazu gibt es noch Erklärung zu den Bewertungsmerkmalen und Anmerkungen zum Abnehmen (Ideen zur Bewegung im Alltag; wie man gesund abnimmt etc.), Erklärungen zum Punktesystems, aber eben auch ergänzend, was für mich wichtig ist, eine Angabe zu den Kalorien des vorgestellten Gerichtes.

Überrascht hat mich auch, dass keine unhaltbaren Versprechungen bezüglich der Gewichtsabnahme vorhanden, sondern moderat von einer Abnahme von 1 Kilo/Woche die Rede ist. Vielleicht wechsele ich künftig doch zu dieser Art des Rechnens.

Das Buch ist unterteilt in Rezepte der Kategorien Frühstück/Snacks und Mittag- und Abendessen. Zu jedem Rezept ist ein Bild vorhanden. Die Auswahl der Gerichte liest sich ausgewogen, so dass selbst ich als mäkeliger Esser, der oft „Bääh“ sagt, Gerichte gefunden habe, die ich ausprobiert habe und die wirklich lecker waren.
Zusätzlich zu den Gerichten punktet das Buch mit Tipps zur Zubereitung und teilweise auch zu Abänderung, was die Zutaten betrifft.

Auch für Menschen, die nicht über das Weight-Watchers-Programm abnehmen, ist es ein gelungenes Kochbuch mit vielen Anregungen zur Unterstützung der eigenen Diät.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Wieder ein spannender Cold Case

Enna Andersen und das weite Land
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Es war wieder ein Vergnügen, ein neues Buch von Anna Johannsen zu lesen. Ihr Stil ist genauso, wie ich mir ein Buch wünsche: Nicht zu kompliziert, aber nicht trivial; einfach zu lesen und trotzdem mit ...

Es war wieder ein Vergnügen, ein neues Buch von Anna Johannsen zu lesen. Ihr Stil ist genauso, wie ich mir ein Buch wünsche: Nicht zu kompliziert, aber nicht trivial; einfach zu lesen und trotzdem mit Anspruch. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet und am Ende des Buches wird deutlich, wie logisch die Geschichte aufgebaut ist … es bleiben keine noch so kleinen Fragen offen.

Auch wichtig für mich: Das Team bleibt -bis jetzt- immer gleich und wurde bislang lediglich 1 x ergänzt. 4 unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Stärken, die auch in schwierigen Situationen zusammenhalten und sich -nicht nur was die Arbeit betrifft- hervorragend ergänzen.

Dieses Mal geht es um einen 20 Jahre alten Fall, bei dem seinerzeit Ennas Chef (und Freund) die Ermittlungsleitung hatte und der ihm, weil er weiter ungelöst ist, immer noch am Herzen liegt. Kaum hat das Team mit den Ermittlungen begonnen, wird der damalige Verdächtige, dem nie etwas nachgewiesen werde konnte, ermordet. Hängt dies mit dem alten Fall zusammen?
Und dann ist da noch der Sohn des damals verschwundenen Ehepaares, dessen Schicksal Enna an ihr eigenes erinnert. Kann sie überhaupt unvoreingenommen ermitteln?

Bei einem aktuellen Fall ist es für den Leser einfacher: Man lernt nach und nach Verdächtige kennen, die nach und nach ausgeschlossen bzw. näher unter die Lupe genommen werden. Bei Cold Cases ist dies anders (und schwieriger): Man hat auf einen Schlag viele damals Verdächtige/Beteiligte und im Laufe der Geschichte eventuell auch neue Verdächtige, die erst so nach und nach ausgeschlossen werden müssen. Man trifft auf Personen, die auch nach so langer Zeit noch Angst haben. Es werden Fragen über Fragen gestellt, und zwar in einem kürzeren Zeitraum als bei einem aktuellen Fall, was auch mehr Konzentration erfordert. Allerdings gibt es in Ennas Team tägliche Besprechungen, wo nochmals alles zusammengefasst wird, was es für den Leser einfacher macht. Trotzdem führe ich grundsätzlich eine eigene Liste, um den Überblick nicht zu verlieren, denn ich möchte mitraten und den Täter selbst entlarven.

Auch dieses Mal war dies alles andere als einfach. Bis zum Schluss war nicht klar, was vor 20 Jahren passiert ist und wer verantwortlich ist. Wieder einmal ganz großes Kino Frau Johannsen.

Lediglich für das immer wieder auftauchende Thema „Schuldgefühle“ bei Enna gibt es einen halben Stern Abzug bei der Handlung, was aber bei der Gesamtbewertung nicht ins Gewicht fällt. Nur wird es mir mittlerweile etwas zu viel mit dem Thema.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Routiniert wie immer

Gehe mit den Toten
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Ich kenne den Autor schon aus anderen Serien, bin also an seine Schreibweise gewohnt: Nicht zu schwer, aber auch nicht trivial. Keine endlos verschachtelte Sätze, kurze angenehme Kapital, nachvollziehbare ...

Ich kenne den Autor schon aus anderen Serien, bin also an seine Schreibweise gewohnt: Nicht zu schwer, aber auch nicht trivial. Keine endlos verschachtelte Sätze, kurze angenehme Kapital, nachvollziehbare Geschichten und sympathische Charaktere.

Diese neue Serie beginnt -im Gegensatz zu anderen Krimis- ungewohnt. Lara Plank ist nicht die super-große, allseits geachtete Ermittler, sondern „nur“ ein kleines Rad im großen LKA-Getriebe. Es tut richtig gut, mal nicht dem „Superbullen“ zu folgen.
Auch beginnt das Buch mit einer Einsatzbesprechung und nicht, wie üblich, mit einem Anruf, meistens mitten in der Nacht, und dem darauffolgenden Besuch am Tatort.

Natürlich nimmt sich Herr Hartung auch hier wieder „künstlerische Freiheiten“ heraus: So bricht Lara ein Fenstergitter mit einem Ast auf (würde ich zu gerne mal sehen) oder bricht an einer Tür ein Schloss auf, wo 1 Seite vorher darauf hingewiesen wurde, dass die Tür kein Schloss hat.

Aber nichtsdestotrotz habe ich mich – wie eigentlich immer bei dem Autor – gut unterhalten gefühlt und es ist am Ende alles aufgelöst worden, so dass keine Fragen offenblieben. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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