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Veröffentlicht am 11.06.2022

Manne und Caro - Zwei Schrebergärtner, die Berlins Unterwelt das Fürchten lehren

Rosenkohl und tote Bete
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Inhalt:

Manfred "Manne" Nowak, Ex-Polizist und Vorsitzender der Kleingartenkolonie Harmonie, bekommt neue Gartennachbarn. Eike und Caro von Ribbek. Blöd nur, dass diese als erstes die Leiche von Kalle, ...

Inhalt:

Manfred "Manne" Nowak, Ex-Polizist und Vorsitzender der Kleingartenkolonie Harmonie, bekommt neue Gartennachbarn. Eike und Caro von Ribbek. Blöd nur, dass diese als erstes die Leiche von Kalle, Vorbesitzer der Parzelle und Mannes bester Freund, ausgraben.

Kalle und Manne waren im Streit auseinander gegangen und so ist es kein Wunder, dass die Polizei zunächst Manne des Mordes verdächtigt. Doch der gibt niemals kampflos auf und macht sich gemeinsam mit Neu-Nachbarin und Hobby-Detektivin Caro gemeinsam auf die Suche nach dem Mörder.

Die Spuren reichen zurück bis in die deutsch-deutsche Vergangenheit und sind für das neue Ermittlerduo nicht ganz ungefährlich.

Meinung:

Mit einem Augenzwinkern und gleichzeitig doch liebevollen Blick nimmt Mona Nikolay in ihrem Cosy-Crime die Welt der Kleingartenkolonien ins Visier. Gleichermaßen verhält es sich auch mit den handelnden Charakteren, skurril, einzigartig und eben doch einfach liebenswert.

Auf diese Weise ist es der Autorin gelungen, eine Geschichte zu erschaffen, die sich mit ihrem Spannungslevel nicht hinter einem reinen Krimi verstecken muss, gleichzeitig aber auch unterhaltsam und turbulent ist. Und über allem einfach sympathisch und liebenswert.

Persönlich habe ich zu Beginn des Buches ein wenig Zeit gebraucht, bis ich mir das Geschehen tatsächlich bildlich vorstellen konnte und die Spannung mich gepackt hat. Dann hat es mich dafür aber auch richtig eintauchen lassen in die Ermittlungen von Caro und Manne und ich bin bereits jetzt gespannt auf den nächsten Fall für Nowak und Partner.

Fazit:

Großartiges neuen Ermittlerduo, das seine Leser*innen mitnimmt von der Schrebergartenidylle hinein ins mörderische Berlin.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Manchmal muss man die Regeln brechen, um die Regelbrecher zu entlarven

Ausweglos
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Inhalt:

Noah Klingberg erwacht im Krankenhaus, nachdem man ihn neben der Leiche von Nachbarin Emma Falk gefunden hat. Er berichtet Abenteuerliches. Ein Maskierter hätte ihn gezwungen, ihn zu seiner Frau ...

Inhalt:

Noah Klingberg erwacht im Krankenhaus, nachdem man ihn neben der Leiche von Nachbarin Emma Falk gefunden hat. Er berichtet Abenteuerliches. Ein Maskierter hätte ihn gezwungen, ihn zu seiner Frau zu führen, aber er habe ihn stattdessen in die Wohnung der vermeintlich verreisten Nachbarn gelotst.

Alles deutet darauf hin, dass der Ringfingermörder zurück ist und so wird der eigentlich strafversetzte Kommissar Elias Blom erneut für die Ermittlungen herangezogen. Dem kommen jedoch schnell Zweifel, ob es sich nicht nur um einen Trittbrettfahrer handeln könnte. Zu viele Ungereimtheiten in der Aussage von Noah und seiner Frau Linda. Doch Steiger, der neue Chef der Mordkommission, will nicht auf ihn hören...

Meinung:

Henri Faber ist mit seinem Debüt ein herausragender Thriller gelungen, in dem die Leserinnen alles finden, was für große Spannung benötigt wird. Außerordentlich viele und überraschende Wendungen, die bis zum Schluß verdecken, was sich wirklich abgespielt hat.

Durch die Wahl unterschiedlicher Ich-Perspektiven für die Darstellung der Handlung erhalten die Leser
innen darüber hinaus interessante Einblicke und können sich mit den Jägern und Gejagten der Ermittlungen identifizieren. Allerdings stellt dieser Wechsel auch ein wenig erhöhtere Ansprüche an die Konzentration beim Lesen.

Abgerundet durch ein furioses Finale, bleibt die Überraschung über die tatsächlichen Hintergründe des Mordfalles.

Fazit:

Leseempfehlung für alle Thriller-Leser*innen, die sich auch abseits plakativer Gewalt für psychologische Abgründe und einen raffinierten Plot interessieren.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

18 Kurzgeschichten mit Herz mitten aus dem Münchner Leben

Isarrauschen
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In 18 unterhaltsamen Kurzgeschichten mitten aus dem Leben, nimmt Diana Hillebrand ihre Leserinnen mit auf eine Reise durch München. Dabei erleben diese rund um die Isar an bekannten und auch versteckteren ...

In 18 unterhaltsamen Kurzgeschichten mitten aus dem Leben, nimmt Diana Hillebrand ihre Leserinnen mit auf eine Reise durch München. Dabei erleben diese rund um die Isar an bekannten und auch versteckteren Orten der Stadt lustige und interessante Begebenheiten genauso, wie solche zum Schmunzeln und Nachdenken.

Jede der Geschichten trägt die Liebe zu München und das Lebensgefühl der Bewohner
innen mit sich, mag man nun selber Münchner*in sein, oder einfach nur ein Herz für die sympathische Großstadt im Süden haben.

Ich durfte unter anderem einen Witwer auf der nächtlichen Suche nach Leberkäs begleiten, mich mit einem Straßenbahnfahrer verirren und das Reich eines Obdachlosen unter einer Brücke besichtigen, mir das Leid der Bavaria anhören und eine Nacht im englischen Garten verbringen.

18 Geschichten, mit denen es der Autorin tatsächlich gelungen ist mein Herz zu erwärmen und mich nachhaltig für das Genre der Kurzgeschichten zu begeistern.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Raffinierter Thriller bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint

Kaltherz
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Inhalt:

Clara Lippmann lässt ihre Tochter Marie nur 8 Minuten alleine im Auto. Als sie zurückkommt, ist das Kind verschwunden.

4 Monate später übernimmt Kommissarin Kim Lansky den Fall. Eine Polizistin, ...

Inhalt:

Clara Lippmann lässt ihre Tochter Marie nur 8 Minuten alleine im Auto. Als sie zurückkommt, ist das Kind verschwunden.

4 Monate später übernimmt Kommissarin Kim Lansky den Fall. Eine Polizistin, die bislang nicht gerade durch ihr gesetzestreues Verhalten aufgefallen ist. Sie macht Clara, die inzwischen vor den Scherben ihrer Ehe und ihres Lebens steht, neue Hoffnung.

Tatsächlich stößt Kim in den Aufzeichnungen ihres Vorgängers auf Hinweise, die sie einpsychologische Abgründe und schließlich in die eigene Vergangenheit führen. Denn nicht ist so, wie es zunächst scheint.

Meinung:

Henri Faber ist mit seinem Buch ein außergewöhnlich raffiniert gestrickter Thriller gelungen, bei dem die Leserinnen dank zahlreicher Wendungen wirklich bis zum Schluß im Dunkeln tappen. Durch die ebenfalls sehr außergewöhnliche Darstellung der Handlung aus verschiedenen Ich-Perspektiven, gelingt es ihm, die Spannung mit immer neuen Details aus der jeweiligen Sichtweise zu steigern. Dabei wird erfreulicherweise auf die Darstellung allzu plakativer Gewalt verzichtet, so dass das Buch auch für die Leserinnen von eher psychologisch aufgebauten Thrillern geeignet ist.

Für mich persönlich hat der Autor an einigen Stellen so viele Beteiligte und Hintergründe ins Spiel gebracht, dass es mir dort schwer fiel, den roten Faden nicht zu verlieren. Diese Passagen wurden durch ihre umfangreiche Darstellung zudem auch zu kleinen Längen. Daher definitiv ein Buch, das man nicht "nebenbei" lesen kann, sondern dass eine hohe Konzentration erfordert.

Fazit:

Definitiv ein außergewöhnliche Thriller und eine Leseempfehlung für alle, die bereit sind sich auf die ganze Bandbreite der Verbrechen einzulassen.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Turbulente Reise durch die erste Lebenshälfte

Schlaflos auf Sylt
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Inhalt:

Merle möchte ihren 50. Geburtstag ruhig und im kleinen Kreis verbringen. Darum reist sie mit ihren Eltern Renate und Rolf für ein Wochenende nach Sylt.

Doch die haben, gemeinsam mit Merles Schwestern ...

Inhalt:

Merle möchte ihren 50. Geburtstag ruhig und im kleinen Kreis verbringen. Darum reist sie mit ihren Eltern Renate und Rolf für ein Wochenende nach Sylt.

Doch die haben, gemeinsam mit Merles Schwestern Maren und Miriam, heimlich eine große Party geplant, zu der sie 50 Personen aus Merles Vergangenheit eingeladen haben.

Eine Reise in die Vergangenheit mit Ex.Partnern, alten Freunden und Feinden, die so manche Überraschung für Merle parat haben. Kann sie daraus Erfahrungen mitnehmen, die ihr als Kompass für die zweite Lebenshälfte dienen?

Meinung:

Die Autorin hat in ihre neuen Roman einen tollen Grundgedanken, der sicher so manchen von uns in diesem Alter umtreibt, zu einer kurzweiligen Geschichte verarbeitet. Leider konnte sie für mich persönlich trotz allem damit nicht an ihre wirklich guten Vorgängerromane anschließen.

Der Anfang, mit der Anreise von Merle und ihren Eltern, hat für mich sehr vielversprechend gestartet, gab es doch einen hohen Wiedererkennungswert zum echten Leben und damit so manchen Schmunzelmoment. Leider wurde die restliche Geschichte dann von einer Party voller Klischees, Übertreibungen und Peinlichkeiten dominiert, die mich weder an die Realität erinnert, noch zum Lachen gebracht haben.

Schlußendlich wurde dann auch das plötzliche Ende, dass wirklich emotionales Potential hatte, in einen eher eintönigen Monolog von Informationen über die Frage nach dem Glücklichsein und spezielle Problematiken der Insel Sylt verwandelt.

Fazit:

Für alle Leser*innen, die mit übertriebenen Klischees keine Probleme haben ein kurzweiliger Unterhaltungsroman, für mich ist er leider die angekündigte Suche nach dem Glück schuldig geblieben.

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