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Veröffentlicht am 29.07.2022

Berührende Familiengeschichte über das Loslassen und Zusammenfinden

Wir sehen uns zu Hause
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Inhalt:

Kurz bevor Anne und ihr Mann Peter mit dem Wohnmobil nach Nordeuropa aufbrechen wollen, stirbt Peter unerwartet. Mit einem Karton voller alter Fotos beschließt Anne dem gemeinsamen Zuhause zu ...

Inhalt:

Kurz bevor Anne und ihr Mann Peter mit dem Wohnmobil nach Nordeuropa aufbrechen wollen, stirbt Peter unerwartet. Mit einem Karton voller alter Fotos beschließt Anne dem gemeinsamen Zuhause zu entfliehen und die reise alleine anzutreten.

Bei einem Zwischenaufenthalt in Ostdeutschland ändert sie ihre Pläne und folgt den Fotos ihres Mannes in seine ostdeutsche Vergangenheit, von der er nie gesprochen hat. Nach und nach stellt Anne fest, wie wenig sie eigentlich über ihren Mann wusste.

Und auch für ihre bereits erwachsene Tochter Alina ändert sich zuhause in Düsseldorf das Leben von Grund auf. Gerade jetzt braucht sie ihre Mutter mehr denn je, besonders als sie in deren Post einen ganz besonderen Brief findet.

Meinung:

Christiane Wünsche hat mit ihrem Roman eine wunderbar einfühlsam erzählte Familiengeschichte erschaffen. Eine Geschichte, die nicht nur über Trauer und Loslassen berichtet, sondern auch über Liebe und Freundschaft, über Hoffnung und Gemeinsamkeit.

Die ganz unterschiedlichen Charaktere waren ein sehr realistischer Querschnitt der Gesellschaft und haben es mir leicht gemacht, ihren Handlungen zu folgen und an ihren Emotionen teilzuhaben. Ich gestehe, ich bin ein bisschen verliebt in Chris und würde mir gerne einen zweiten Teil wünschen, um die Lebensgeschichten weiter verfolgen zu können.

Besonders gelungen war die Verbindung von Annes Geschichte mit den Geschehnissen in Ostdeutschland, die sehr sensibel und berührend verarbeitet wurden. Sehr viele Details waren auch für mich neu und überraschend, obwohl ich noch mit der Zweiteilung unseres Landes aufgewachsen bin.

Fazit:

Großartige Kombination aus Familiengeschichte und ostdeutscher Vergangenheit, sensibel erzählt mit vielen berührenden Emotionen. Von Herzen zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Psychogramm einer Menschengruppe, die mehr verbindet als sie ahnen

Eine ganz dumme Idee
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Inhalt:

Ein Bankräuber, der ziemlich umprofessionell eine Bank ausrauben möchte, um seine Miete bezahlen zu können, wir ungewollt auf der Flucht vor der Polizei zum Geiselnehmer.

In seiner Gewalt mehrere ...

Inhalt:

Ein Bankräuber, der ziemlich umprofessionell eine Bank ausrauben möchte, um seine Miete bezahlen zu können, wir ungewollt auf der Flucht vor der Polizei zum Geiselnehmer.

In seiner Gewalt mehrere Teilnehmer eine gegenüberliegenden Wohnungsbesichtigung. Auf der anderen Seite zwei miteinander verwandte Polizisten, deren Aufgabe zum ersten Mal im Leben die Beendigung einer Geiselnahme ist.

Nach und nach wird klar, dass alle diese Menschen gar nicht so zufällig zusammengekommen sind und Erfahrungen in ihren Leben gemacht haben, die sie mehr verbinden, als sie ahnen.

Meinung:

Ich möchte vorausschicken, dass ich bislang ein großer Fan von allen Büchern von Fredrik Backman war. Leider hat mir in dieser Geschichte der ihm eigene feinfühlige Schreibstil gefehlt, der unter die Oberfläche von Charakteren schaut und die Leserinnen teilhaben lässt an deren Leben und Emotionen.

Stattdessen habe ich mich, trotz grundsätzlich wirklich guter Idee des Romans, durch eine für mich persönlich sehr langatmige Erzählung durchgebissen. Sehr viele unterschiedliche Personen, deren Verbindung über lange Zeit überhaupt nicht durchsichtig war und die ich auch am Ende noch nicht immer nachvollziehen konnte. Dazu langatmige Monologe und Dialoge, unterbrochen von Polizeiverhören, die jeglicher Grundlage der Vernunft entbehrt haben.

Daher für mich leider in diesem Jahr das bisher schwächste Buch, das mich nur an ganz wenigen Stellen an den warmherzigen und berührenden Fredrik Backman seiner bisherigen Romane erinnert.

Fazit:

Ich wünsche dem Autor trotz allem ganz viele Leser
innen für seinen Roman und hoffe für mich in seinem nächsten Buch auf die Rückkehr zu seinem starken bisherigen Schreibstil.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Manchmal muss man umkehren. um den Plan vom Glück wiederzufinden

Meer Liebe im Herzen
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Inhalt:

Marlie hat vor vier Jahren ihre nordfriesische Heimat samt Ex-Freund Finn hinter sich gelassen, um sich in Hamburg den Traum von einer Schauspielkarriere zu erfüllen.

Das klappt mehr schlecht ...

Inhalt:

Marlie hat vor vier Jahren ihre nordfriesische Heimat samt Ex-Freund Finn hinter sich gelassen, um sich in Hamburg den Traum von einer Schauspielkarriere zu erfüllen.

Das klappt mehr schlecht als recht und so erklärt sie sich bereit, ihre Mutter nach einem Unfall zu unterstützen. Doch das bedeutet zurück in die alte Heimat und unerwartet auch zurück zu Finn.

Schnell merkt Marlie, dass die alten Wunden alles andere als verheilt sind und davonlaufen nicht immer eine Lösung ist. Kann es für sie eine zweite Chance und er Heimat und mit Finn geben?

Meinung:

Svenja Lassen hat mit ihrem neuen Buch erneut eine Geschichte erschaffen, die mich emotional sehr berührt hat und bei der ich von der ersten bis zur letzten Seite in das Leben der Figuren eingetauchten konnte. Dabei gelingt es der Autorin ihre Leser*innen einfach über die wunderbaren zu erreichen, ohne viel plakative Handlung drum herum inszenieren zu müssen.

Der Gedanke, auf dem Weg auch mal umkehren zu dürfen und zu erkennen, dass der ursprüngliche Plan eigentlich genau der richtige Plan zum Glück war, hat mir ausserordentlich gut gefallen. Damit hat der Roman einen wunderbaren Gegenpart zu den vielen Geschichten über Neuanfänge dargestellt.

Neben den vielen sehr sympathischen Charakteren wurde ich über das liebevoll beschriebene Nordfriesland gedanklich in einen kleinen Urlaub befördert, so dass dieses Buch alles in allem die perfekte Lese-Auszeit geboten hat.

Fazit:

Wer emotionale Geschichten liebt und sich gerne in den hohen Norden versetzen lassen möchte, dem kann ich dieses und auch alle anderen Bücher von Svenja Lassen nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Kann ein Sommer ein ganzes Leben verändern?

Strandkorbsommer
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Inhalt:

Grundschullehrerin Katja lebt mit Freund Benedict in Köln. Während sie sich mit befristeten Verträgen über Wasser hält, gründet er ein erfolgreiches Start-Up.

Wegen einer USA-Reise von Benedict ...

Inhalt:

Grundschullehrerin Katja lebt mit Freund Benedict in Köln. Während sie sich mit befristeten Verträgen über Wasser hält, gründet er ein erfolgreiches Start-Up.

Wegen einer USA-Reise von Benedict platzt der gemeinsame Urlaub und Katja fährt kurzerhand nach Langeoog zu Jette, einer alten Freundin ihrer Mutter. Schnell findet Katja auf der Insel Anschluss und als Jette einen Unfall erleidet übernimmt sie deren Strandkorbverleih. Als sie auch noch den sympathischen Biologen Martin trifft, rücken die Gedanken an Köln in weite Ferne.

Doch Benedict kommt früher als geplant von seiner Reise zurück, um Katja auf Langeoog zu besuchen. Die steht nun plötzlich vor der Frage, ob ihr altes Leben in Köln eigentlich noch das ist, was sie wirklich will.

Meinung:

Das sympathische Autorenpaar Barbara Erlenkamp hat mit Strandkorbsommer erneut einen unterhaltsamen Sommerroman geschaffen, der neben einem wirklich wunderbar beschriebenen Nordsee-Inselsetting mit viel Herz und tiefgründigen Gedanken aufwartet.

Der Roman lebt von der tollen Entwicklung der Protagonistin Katja, die man hautnah auf ihrer Reise miterlebt und den liebenswerten Bewohnern Langeoogs, die sie so herzlich aufnehmen.

Gerne hätte ich noch ein bisschen mehr über den warmherzigen Martin erfahren, der für mich als einer der Hauptcharaktere persönlich ein bisschen zu kurz kam in der Geschichte. Demgegenüber hat die Darstellung des eher unsympathischen Benedict auf mich an manchen Stellen etwas überzogen gewirkt.

Fazit:

Gewohnt verlässliche Unterhaltung mit Herz und Emotionen von Barbara Erlenkamp, wenn auch nicht ihr stärkstes Buch.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Berührende und spannende Geschichte über Liebe und Glück im zweiten Anlauf

Die Zärtlichkeit der Wellen
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Inhalt:

18 Jahre nach ihrer Scheidung trifft die alleinerziehende Andrea endlich wieder auf einen Mann, der die Schmetterlinge in ihrem Bauch zum Leben erweckt, Verlagsleiter Michael.

Obwohl Michael ...

Inhalt:

18 Jahre nach ihrer Scheidung trifft die alleinerziehende Andrea endlich wieder auf einen Mann, der die Schmetterlinge in ihrem Bauch zum Leben erweckt, Verlagsleiter Michael.

Obwohl Michael perfekt zu sein scheint, ist Andrea zunächst vorsichtig. Und das nicht zuletzt, weil Michael immer wieder Geheimnisse zu haben scheint. Bei einem gemeinsamen Sylt-Aufenthalt kommen sich beide schließlich näher.

Doch das Glück währt nicht lange, denn auf dem Höhepunkt ihrer Gefühle werden sie plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Meinung:

Mit ihrem neuen Buch hat Ella Janek erneut eine wunderbare Geschichte zu Papier gebracht. Unglaublich einfühlsam und emotional erzählt sie ohne jeglichen Kitsch von der Chance auf Glück und Liebe im zweiten Anlauf.

Dabei lebt die Handlung von den fein gezeichneten Charakteren, die mir als Leserin allesamt so ans Herz gewachsen sind, dass ich neben der Romantik auch immer die Spannung verspürt habe, ihnen könnte auf den nächsten Seiten etwas schlechtes zustossen.

Rundum ehrlicher Schreibstil, fernab jeglicher Klischees, bei dem man das Gefühl hat, mitten im Leben der Protagonisten gelandet zu sein und den Abschied auf der letzten Seite bedauert.

Ganz heimlich wurde auch die Protagonistin des Vorgängerromans "Die Frau im Park" untergebracht, so dass ich auch hier nochmal einen Einblick in deren Leben bekommen habe.

Fazit:

Sehr gelungener lebensnaher Roman, der seine Leser*innen die ganze Palette der Gefühle durchleben lässt.

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