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Veröffentlicht am 29.07.2020

kurzweilig, ohne ein Patentrezept zu liefern

Schatz, wir werden reich! (vielleicht)
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Geld ist ein Thema, über das man nicht redet. Oder etwa doch? Und wie wird man eigentlich so reich, dass man sich keine Sorgen mehr ums Geld machen muss? Diese Frage haben sich auch Gideon und Christine ...

Geld ist ein Thema, über das man nicht redet. Oder etwa doch? Und wie wird man eigentlich so reich, dass man sich keine Sorgen mehr ums Geld machen muss? Diese Frage haben sich auch Gideon und Christine Böss gestellt.

Möglichkeiten, mehr Geld zu verdienen gibt es viele. Nebenjob, Geldanlagen, Sparfonds, Ebay, Kunst- und Immobilienhandeel, Kredite, usw. Die beiden Autoren beleuchten verschiedenste Konzepte, die sie ausprobiert haben, und teilen mit einem Augenzwinkern, welche Erfahrungen sie mit welchen Mitteln erreicht haben.

Dieses Buch lässt einen oft genug schmunzeln. Die Autoren haben kein Patentrezept gefunden, und doch haben sie keine Kosten und Mühen gescheut, verschiedene Wege auszuprobieren, ihre Erlebnisse zu teilen. Manch Geldanlage kann reich manchen, manche nicht, und für die meisten Geldanlagen braucht man entweder das gewisse Quentchen Glück oder einfach nur Ausdauer.

Ein sehr kurzweiliges, und doch informatives Buch. Ich habe es sehr gern gelesen.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Nettes Kinderbuch

Miep & Moppe
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In den letzten Wochen hat mir meine tolle Buchhändlerin Tanja immer wieder von Miep und Moppe von Stine Oliver vorgeschwärmt, so dass das Buch schlussendlich letzte Woche in meiner Büchertasche gelandet ...

In den letzten Wochen hat mir meine tolle Buchhändlerin Tanja immer wieder von Miep und Moppe von Stine Oliver vorgeschwärmt, so dass das Buch schlussendlich letzte Woche in meiner Büchertasche gelandet ist. Obwohl mich bisher immer etwas abgehalten hatte, dieses Buch zu lesen, sollte es diesmal nicht so lange auf meinem Bücherstapel liegen bleiben.

Miep fährt mit ihrer Mutter zu ihrer Oma in die Ferien, doch sie wäre lieber in Hamburg geblieben. Zwar birgt Omas Garten und Bibliothek manch Überraschung, aber so recht will bei Miep keine rechte Freude und Urlaubsstimmung aufkommen. Als Miep sich ein eiskaltes Getränk einschenkt, bekommt sie Schluckauf, und verwandelt sich in ein Eichhörnchen. Völlig erschreckt begutachtet sie ihre Pfötchen, den Puschelschwanz und die Pinsel an den Ohren. Doch der Hase Moppe kann darüber nur schmunzeln, denn er weiß genau, was passiert ist! Miep ist eine Gestaltwandlerin, und kann mit Tieren sprechen. Anfangs hadert Miep doch sehr mit ihrer neugewonnen Rolle. Die Aufgaben von Lehrer Kauz ignoriert sie geflissentlich, Moppe geht ihr gehörig auf die Nerven, und Oma Hedy birgt auch noch ein skurriles Geheimnis. Erst zum Schluss denkt sie über ihr bockiges Verhalten nach.

Zugegeben: ich habe lange mit diesem Buch gehadert. Vor dem Lesen, während dem Lesen und nach dem Lesen. Hätte meine Lieblingsbuchhändlerin nicht positiv auf mich eingewirkt, hätte ich wohl das Buch spätestens nach 50 Seiten weggelegt. Die Idee um Miep und Moppe find ich wirklich toll. Ein Kind, was sich spontan zu einem Eichhörnchen verwandeln kann, fand ich knuffig, ebenso der Umgang mit Natur und Tieren, wie es Mieps Großeltern vorgelebt haben. Jedoch ging mir Moppe am Anfang ziemlich auf den Keks mit seiner Besserwisserei, und Miep nervte mich irgendwie das ganze Buch hindurch. Miep ist mir ein zu zickiges und bockiges Kind, das mit nichts zufrieden scheint (abgesehen vom Schluss). Doch Moppe hingegen rettete das Buch für mich persönlich dann doch. Moppe ist zwar ein Schlauberger-Hase, aber auf eine liebenswerte Art und Weise. Sein Lispeln macht ihn besonders sympathisch, empfand ich leider den Tausch von „s“ zu „f“ beim Lesen trotzdem etwas störend. Die Mutter scheint von den ganzen Abenteuern nichts mitzubekommen, und ihr Interesse für die Tochter wirkt sehr oberflächlich. Dafür kümmert sich Oma Hedy umso mehr um Miep und ist deutlich empfindsamer für Mieps Gefühlswelt. Oma Hedy war mir persönlich die liebste Protagonistin im ganzen Buch. Modern, erfrischend, cool. So eine rockige Oma wünscht man jedem Enkelkind!

Die Grundidee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es gibt wirklich viele Menschen, die sensibel auf die Veränderungen der Natur reagieren, und mit den Tieren flüstern zu können. Doch irgendwie hat mir in dieser Geschichte das gewisse etwas gefehlt. Moppe und Oma Hedy fand ich ja recht überzeugend, doch für das restliche Buch fehlte mir irgendwie eine Prise mehr Pepp. Wer seinen Kindern ein ruhiges Kinderbuch ohne viel Action und Klimbim vorlesen mag, ist hier genau richtig. Übrigens, der zweite Teil um Miep und Moppe steht in den Startlöchern, und den werde ich mir definitiv noch zulegen!

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Eine Geschichte, die tief berührt!

Nachtangst
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Es gibt diese Geschichten, die unter die Haut gehen. Die einen wochenlang nicht loslassen, und einen tief berühren. Emely Darks Buch Nachtangst ist so eine Geschichte.

Emely wächst in einer Familie auf, ...

Es gibt diese Geschichten, die unter die Haut gehen. Die einen wochenlang nicht loslassen, und einen tief berühren. Emely Darks Buch Nachtangst ist so eine Geschichte.

Emely wächst in einer Familie auf, in deren Mitte der Vater den Alltag durch seinen tiefen Glauben beeinflusst. Dieser Glaube wird zu einer Belastung, an der die Familie schlußendlich zerbricht. Emely zieht mit ihrer Mutter in ein neues Zuhause, um den seelischen Misshandlungen des Vaters zu entgehen. Auf der neuen Schule lernt sie den stillen Jonas kennen. Der stellt ihr eines Tages Mic vor, und die beiden verlieben sich. Es ist die große Liebe, und Emely kann endlich ihre Dämonen aus der Kindheit loslassen. Doch das Glück wird jäh zerrissen: Mic stirbt bei einem tragischen Unfall mit Fahrerflucht. Das Fundament, was beide sich erarbeitet haben, zerbricht, und Emely steht wieder vor dem Nichts. Der scheinbar einzige Ausweg liefert Jonas: Emely rutscht in die Drogenszene ab.

Nachtangst ist eine Geschichte, für deren Rezension ich lange nach den passenden Worten gesucht habe. Wie bewertet man ein Buch, in dem so viel Tragik steckt? Eine Frau, die mehrfach Schutz gesucht hat, gefunden hat, und doch so schmerzlich verloren hat. Es ist das Zeitzeugnis einer Frau, die es auf so unglaubliche Art und Weise geschafft hat, sich von dem eigenen Grauen zu befreien. Es gehört so viel Kraft und Mut dazu, sich gegen den eigenen Vater zu stellen, auch wenn es allen Grund dafür gab.

Nachtangst hat mich auf mehrfache Weise berührt: ich habe mich für Emely so gefreut, als sie sich mit Jonas angefreundet hatte, als sie mit Mic die ersten Schmetterlinge im Bauch hatte. Die Trauer, als ihr nicht nur Mic genommen wurde. Die Wut, als Emely zu ihrem Vater zurück wollte, und die Befreiung, als sie den Fängen ihres Vaters entkommen konnte.

Anfangs habe ich mich gefragt, wieviel Wahrheit in dieser Geschichte steckt. Ich stimme Viki von Vikis Traumwelt zu, dass man es zu gegebener Zeit herausfiltern kann. Nachtangst spricht Bände. Einerseits keine leicht verdauliche Kost, und doch: man muss es in einem Zug lesen. Emelys Geschichte wird einen nicht loslassen. Man wird sie immer im Herzen tragen, und hoffen, dass sich diese Geschichte nicht nochmal wiederholen muss.

Emely: ich danke dir, dass du deine so persönliche Geschichte geteilt hast. Sie sollte jedem eine Warnung sein, anderen Menschen mehr zuzuhören, und ihnen in schweren Tagen besser helfen zu können.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Hochaktuell, brisant, spannend

Ära des Verrats
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Spionage hat in der Weltgeschichte schon immer eine entscheidende Rolle gespielt. Mancher Spionageauftrag hat denVerlauf der Geschichte geprägt. Nur: vieles bekommt der normale Bürger gar nicht mit. Umso ...

Spionage hat in der Weltgeschichte schon immer eine entscheidende Rolle gespielt. Mancher Spionageauftrag hat denVerlauf der Geschichte geprägt. Nur: vieles bekommt der normale Bürger gar nicht mit. Umso brisanter sind die Erkenntnisse, die die sogenannten Whistleblower an den Tag legen. Ein sehr bekannter Whistleblower ist Edward Snowden. Doch wie konnte er an so viele brisante Daten kommen, und warum hat er diese veröffentlicht? Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Snowden konnte fliehen, und nicht nur die nationalen Geheimdienste machen Jagd auf den vermeintlichen Verräter.

Doch in den Reihen der Geheimdienste gibt es Stunk: es scheint einen Maulwurf zu geben, der sich nicht nur für einen Geheimdienst gearbeitet.

Gleichzeitig erfahren wir, dass auch bei der Entscheidung der Ukraine über den Eintritt in die Europäische Union die Geheimdienste ihre Finger im Spiel hatten. Nicht nur politische, sondern auch primär finanzielle Faktoren sind hier in die Entscheidung eingeflossen. Und doch: das Volk begehrt auf.

Foiks Schreibstil besticht durch prägnante Sätze. Er führt uns gezielt durchs Geschehen, setzt gekonnt Pausen, ergänzt Informationen über die Protagonisten, wo es nötig ist, ohne zu langweilen. Einige Protagonisten sind der Fantasie entsprungen, einige der Realität. Und doch wirken sie alle glaubhaft. Mit diesem Buch ist es dem Autor gelungen, schwer verdauliche Themen so aufzubereiten, dass sie für den Leser verständlich sind. Sicherlich muss man das ein oder andere Thema vertiefen, gerade wenn man sich mit den Themen nicht näher befasst hat. Aber gerade das hat mir besonders gut an diesem Buch gefallen. Es war anspruchsvoll, ohne zu überfordern, es war lehrreich und gleichzeitig hat es einem die Augen geöffnet, dass unsere Daten nicht immer so sicher sind, wie wir es gerne hätten.

Vielen Dank an Sebastian Foik für dieses Werk, es sei jedem wissbegierigem Leser ans Herz gelegt!

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Aktueller denn je!

Leben
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Bisher waren alle Weltuntergangsszenarien ganz weit weg, maximal die Erfindung von Umweltschützern. Doch einige Szenarien werden plötzlich wahr. Weltweit sterben Tierherden qualvoll innerhalb von wenigen ...

Bisher waren alle Weltuntergangsszenarien ganz weit weg, maximal die Erfindung von Umweltschützern. Doch einige Szenarien werden plötzlich wahr. Weltweit sterben Tierherden qualvoll innerhalb von wenigen Stunden und Tagen. Sei es die Fledermauskolonien auf der Schwäbischen Alp oder im Krüger Nationalpark. Doch auch die Menschheit wird von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht. Die Patienten altern innerhalb kürzester Zeit um Jahrzehnte, bekommen gelbe Augen und sterben teilweise binnen kurzer Zeit.

Auch der Pharmavertreter Fabian Nowack ist davon betroffen. Er fühlt sich schlapp, und hat laut seinem Arzt kaum Überlebenschancen. Die vermeintliche Diagnose: Progeria adultorum. Seine Firma lässt ihn an einer Medikamentenstudie teilnehmen, jedoch mit zweifelhaftem Ausgang. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei der es nicht nur ums Überleben der Menschheit geht, sondern auch um den Erfolg. Welcher Pharmakonzern kann das Rennen für sich gewinnen? Der brisante Wettlauf führt manchen Forscher auch in den tiefsten Urwald Brasiliens, wo ein Stamm Ureinwohner scheinbar gegen die mysteriöse Krankheit immun ist.

Uwe Laubs aktueller Roman „Leben“ wurde zwar bereits im Sommer 2019 fertig gestellt, hat aber unvorhergesehen eine Brisanz, die mir eine Gänsehaut beschert hat. Die Umwelteinflüsse auf unseren Planeten sind sehr weit fortgeschritten, und das unkontrollierte Artensterben ist leider keine Seltenheit mehr. Nicht zu verachten ist auch die Verdrängung von Lebensraum, für verschiedenste Völker und Tiere. Ich schätze, manchmal ist einem gar nicht so bewusst, welche Einflüsse man auf die Natur hat.

Leider muss auch die Menschheit sich umstellen, denn sie ist nicht unsterblich. Ein Pilz greift die Gesundheit an, die Folgen sind nicht absehbar. Der Verlauf der Krankheit ist so unterschiedlich wie der Mensch individuell ist. Manche sterben innerhalb weniger Stunden, manchen bleiben einige Monate. Die Langzeitfolgen sowie die Bereitstellung von Medikamenten oder sogar Impfstoffen, die die Krankheit bremsen bzw. vermeiden können, sind vorerst kaum absehbar. Und auch hier lauern wieder die Haie: wer zuerst einen Wirkstoff auf den Markt bringt, kann große Gewinne einfahren. Jedoch ist wie immer die Frage: wie ethisch ist das Verfahren zu vertreten?

Uwe Laub hat mit seinem Roman „Leben“ den Nagel auf den Kopf getroffen, auch wenn unbewusst. Während des Schreibens war die aktuelle Coronapandemie noch nicht abzusehen. Umso gruseliger wirkt das Buch für mich. Ohne Schnörkel, aber dafür mit viel aktueller Brisanz hält der Autor uns den Spiegel vor. Wir müssen nicht nur im Arten- und Umweltschutz dringend etwas tun, sondern auch für uns. Nüchtern betrachtet kann uns das Artensterben selber treffen, und wenn wir so verschwenderisch mit unserem Planeten umgehen, zerstören wir auch unseren Lebensraum. Die Uhr tickt.

Mit Leben ist Uwe Laub wieder ein Geniestreich gelungen: brisant, aktuell, spannend, fundiert recherchiert. Ich kann das nächste Werk kaum erwarten.

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