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Veröffentlicht am 07.04.2019

Spannende Fortsetzung der Game Master Reihe

Der Game Master - Gegen die Spielregeln
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BAM!!! Was für ein zweiter Teil!!! In Sachen Spannung steht dieser Teil dem ersten Teil nichts nach.

Wem können die drei Hacker und Gamer Michael, Sarah und Bryson noch trauen? Der VNS? Kaine? Welche ...

BAM!!! Was für ein zweiter Teil!!! In Sachen Spannung steht dieser Teil dem ersten Teil nichts nach.

Wem können die drei Hacker und Gamer Michael, Sarah und Bryson noch trauen? Der VNS? Kaine? Welche Rolle spielt in dem Fall Gabby, Peter Jaxons Freundin?

Während das Trio endlich das Versteck von Kaine ausgemacht hat, sollen sie mit der Hilfe von Agentin Weber das Versteck zerstören. Doch es geht nicht alles glatt. Und weiterhin bleibt die Frage offen, wer hier auf welcher Seite steht? Wer ist gut und wer ist böse?

Der zweite Teil ist weiterhin spannend. Die Geschichte ist nicht zu kurz und nicht zu lang erzählt, und hat genau die richtige Länge. Auch an der Tiefe mangelt es nicht. Die Charaktere halten zusammen, Bryson und Sarah sind ebenso davon überzeugt, Kaine auszubooten wie Michael. Alle drei ergänzen sich, auch wenn man das Gefühl manchmal hat, dass Bryson etwas hinten ansteht.

Was mir bereits schon am ersten Teil gut gefallen hat, dass die Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt so hauchdünn sind, dass man manchmal nicht weiss, wo fängt die Realität an und wo hört sie auf. Ist man bereits so von der virtuellen Welt gefangen, dass man selber nicht mehr unterscheiden kann, ob man noch selber unterscheiden kann, was reell ist und was nicht.

Gut fand ich auch, dass viele Elemente gefühlt aus dem Mittelalter gewählt wurden, so z. B. die Lanze. Auch dass gewisse Arbeiten noch von einer Haushälterin übernommen werden. Sehr cool.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Spannende Parallelwelt

Der Game Master - Tödliches Netz
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Im Buch Game Master - Tödliches Netz geht es um eine Welt, in der die Realität mit der virtuellen Welt verschwimmt. Während Michael sich oft in die virtuelle Welt flüchtet, um sich mit seinen Freunden ...

Im Buch Game Master - Tödliches Netz geht es um eine Welt, in der die Realität mit der virtuellen Welt verschwimmt. Während Michael sich oft in die virtuelle Welt flüchtet, um sich mit seinen Freunden Sarah und Bryson zu treffen, rückt die Realität immer mehr in den Hintergrund. Er vergisst, wann er seine Eltern das letzte mal gesehen hat, und die Haushälterin Helga ist auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. 

Gleichzeitig nimmt in der virtuellen Welt die Sicherheitsbehörde mit Michael Kontakt auf. Er soll den Game Master Kaine jagen, und herausfinden, wo sich dieser versteckt. Michael muss sich durchs virtuelle Labyrinth kämpfen, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch wie hoch sind diese Verluste?



Tödliches Netz hat mich sehr schnell in den Bann gezogen. Wie oft flüchtet man sich selber in die virtuelle Welt? Was sind die Risiken? Und was ist künstliche Intelligenz? In wie weit ist die künstliche Intelligenz bereits in der Lage, die Kontrolle selber zu übernehmen, und in wie weit können wir diese Kontrollverluste steuern? Was, wenn wir nur noch Sklaven sind, die die Kontrolle über unsere eigene erschaffene künstliche Welt verloren haben?



Stellenweise fühlte ich mich an Matrix erinnert, aber auch an Avatar. Die Möglichkeit, wie die Menschen über einen "Sarg"/Coffin in die Welt eintreten, fühlte sich vergleichsweise an wie bei Avatar, wo die Menschen auch in ihren Avatar schlüpfen können über diese Boxen, bzw. bei Matrix wird auch Verbindung aufgenommen über Implantate. Doch dies war für mich eher ein persönlicher Vergleich. Ich finde, das Buch hat nichts mit den Geschichten von Matrix oder Avatar zu tun. 

Viel mehr schafft es der Autor, die Spannung über das ganze Buch hinweg zu halten. Das Buch war jedenfalls schnell durchgelesen. 

Was ich gut fand, das Buch zog sich nicht, sondern war kurz und prägnant geschrieben, und verlor sich nicht in zu kleinen Beschreibungen von Details. Dennoch hat der Autor die Welt gut beschrieben, man bekam alle notwendigen Infos zu dem VirtNet, aber auch die Infos, wie das ganze funktioniert. Wie kann ich mich einloggen, wie funktioniert das Transponieren des Menschen in die Virtuelle Welt. Was passiert, wenn ich einem Menschen das Leben rette? Bekomme ich dafür extra Punkte für das Ranking, oder werden Punkte abgezogen, wenn man bestimmte Challenges nicht annimmt oder diese nicht erfolgreich abschließt?

Auch das Thema Altersschutz wird angesprochen, so dass die Jugendlichen nicht in Clubs kommen oder gewisse Spiele nicht spielen können, für das sie das notwendige Alter nicht haben. 

Veröffentlicht am 05.04.2019

Dubiose Forscher, freche Diebe und tapfere Kämpferinnen auf einem Haufen!

Pakt der Diebe
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Es gibt so viele Bücher, die mit ihrem Titel schon eine gewisse Erwartungshaltung auf ein Abenteuer daher kommen. Leider schafft es nicht jedes Buch, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Noch schwieriger ...

Es gibt so viele Bücher, die mit ihrem Titel schon eine gewisse Erwartungshaltung auf ein Abenteuer daher kommen. Leider schafft es nicht jedes Buch, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Noch schwieriger wird es, wenn das Abenteuer vertont wird, denn nicht jeder Sprecher kann einer Geschichte Leben einhauchen. So habe mich mit Matthias Lühn auf die Reise gemacht, um Red und Hope beim Kampf gegen die Biomanten zu unterstützen, und um herauszufinden, ob der Titel meinen Erwartungen gerecht wird.

Jon Skovron hat mit Pakt der Diebe einen sehr beeindruckenden ersten Teil der „Empire of Storms“ Reihe erschaffen. Skovron führt den Leser in die Welt eines Imperators ein, dessen Handlanger, die sogenannten Biomanten, mit mysteriösen Tests teilweise ganze Dörfer auslöschen. Das erste Opfer so eines Tests ist das Mädchen Bleak Hope, dessen gleichnamiges Dorf von den Biomanten ausgelöscht wird. Bleak flüchtet sich in die vermeintliche Sicherheit eines religösen Ordens. Doch dort hat sie ausser dem Ordensvorsteher keine Freunde. Während dieser Hope heimlich zu einer Kämpferin ausbildet, wird sie von den Ordensbrüdern drangsaliert.

Ein ebenso trauriges Schicksal wiederfährt Red, der als Rixidenteron geboren wird. Seine Mutter ist eine purpursüchtige Künstlerin, die an ihrer Drogensucht zugrunde geht; sein Vater ist eine Hure. Als beide Elternteile tod sind, flüchtet sich Red nach New Laven. Dort findet er in Viller und Sadie wichtige Freunde und Verbündete, um als Dieb das eigene Überleben und das der Freunde zu sichern.

Als Red endlich auf Hope trifft, ist diese ganz und gar mit der Rache an dem Biomanten, der ihr Dorf vernichtet hat, beschäftigt. Beide schließen einen Pakt, dem Imperator mit seinen Biomanten den Garaus zu machen. Beide können auf den Rückhalt ihrer Freunde zählen, und bekommen auch aus unerwarteten Reihen Unterstützung, die so nicht zu erwarten war.

Wie zu Beginn bereits gesagt: eine Hörbuchgeschichte steht oder fällt mit der Stimme eines Hörbuchsprechers. Matthias Lühns stimmliche Präsenz und sprachliche Qualität ist absolut bombastisch. Er schafft es immer wieder, den bereits tollen Geschichten die extra Prise Leben einzuhauchen. Die verschiedenen Charaktere kann Lühn exakt ausarbeiten, und so weiß man auch schnell ohne namentliche Nennung, wer gerade an der Reihe ist. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, die Geschichte selber zu lesen, ich hätte vermutlich eh nur Matthias‘ Stimme im Kopf.

Zur Geschichte selber sei gesagt: es ist ein sehr interessantes Gedankenmodell, in eine Welt, in der Piraten und Diebe ebenso ihre Daseinsberechtigung haben wie die Biomanten. Diese sind Forscher mit fragwürdigem Hintergrund, denn ihre Taten haben nicht nur gute Ergebnisse.

Es ist eine Geschichte voller Tiefgang, voll Gefühl, Humor, aber auch sehr viel Spannung.

Die Geschichte hat meine Erwartung voll erfüllt! Bitte geht mit Matthias Lühn auf die Reise

Veröffentlicht am 14.03.2019

Schonungslos, hart, aber verdammt gut.

Sein blutiges Projekt
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Familiengeschichten haben mich schon immer fasziniert. und so musste auch dieses Buch aus der Bibliothek mit. Das Cover ist düster gehalten, es birgt eine gewisse Unwetterstimmung mit sich.

Schottland, ...

Familiengeschichten haben mich schon immer fasziniert. und so musste auch dieses Buch aus der Bibliothek mit. Das Cover ist düster gehalten, es birgt eine gewisse Unwetterstimmung mit sich.

Schottland, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebt Roderick Maccrae mit seinem Vater – einem armen Bauern – und seiner Schwester in einem kleinen Dorf, und bewirtschaftet einen Bauernhof. Doch das mehr schlecht als Recht. Das merkt auch der Constable, und tyrannisiert die Familie, und unterdrückt diese. Roderick ist frustriert. Der Dorflehrer bietet ihm eine Ausbildung auf einer weiterführenden Schule an, doch Roderick weiß genau, dass dies nicht möglich ist, weil er seinem Vater auf dem Hof helfen muss. Der Constable übt immer mehr Druck auf die Familie aus, der Vater fühlt sich ungerecht behandelt und versucht mit Roddys Hilfe gegen den Constable aufzugebehren. Doch dies verschlimmert die Situation nur noch. Zudem hat seine Schwester eine körperliche Beziehung. Roderick kommt der Gedanke, dass er den Constable töten könnte, und so greift er zur Waffe, und tötet im Affekt den Constable und zwei seiner Familienmitglieder. Das Dorf ist geschockt, und die Justizangestellten und Ärzte versuchen nachzuvollziehen, was einen für damalige Zeiten intelligen jungen Mann dazu bewogen hat, diese Tat zu begehen.

Bei diesem Thriller/Krimi steht nicht die Ermittlung des Täters im Vordergrund, denn dieser ist bereits bekannt. Hier wird eher nach dem warum gefragt. Ein junger Mann, dem dank seines Lehrers eigentlich die Welt ausserhalb seines Dorfes offen gestanden haben, entscheidet sich dafür, seinen Vater zu unterstützen. Er hat sogar einen Schwarm im Dorf, und überlegt sich, ein eigenes Leben aufzubauen. Doch Roderick haftet das seltsame an. In seinen eigenen Gedanken gefangen, nach außen hin schüchtern und still, begeht er eine Tat, die ihm erst keiner zugetraut hätte, und doch halten ihn alle für seltsam genug, es doch zu tun.

Psychologen und andere Ärzte, Justizbeamte und Polizeibeamte versuchen mit den damaligen Mitteln herauszufinden, warum ein junger Mensch so handeln kann. Diese Ermittlungen werden ergänzt durch die Aufzeichnungen Rodericks, ermutigt vom Anwalt schrieb der Angeklagte seine Version und Handlungsmotive nieder.

Diese Geschichte ist sehr düster und bewegt sich in menschlichen Abgründen, die Graeme Macrae Burnet auf den Punkt zusammen fasst. Kein unnötiges Ausschweifen, kein Breittreten unwichtiger Details. Die Stimmung ist düster, und doch bleibt Raum für Empathie. Der Angeklagte möchte seinem Vater die Last des Constables abnehmen, und hofft auf ein besseres Leben. Schonungslos, hart, aber verdammt gut.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Abgesehen vom irreführenden Titel ein sehr schönes Buch

Die Flöte von Rungholt
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Als ich vor einem Weilchen vor der Bibliothek in Tempelhof gewartet habe, bis diese ihre Tore öffnet, habe ich in den Auslagen das Buch „Die Flöte von Rungholt“ entdeckt. Als Nordseefan lockte mich das ...

Als ich vor einem Weilchen vor der Bibliothek in Tempelhof gewartet habe, bis diese ihre Tore öffnet, habe ich in den Auslagen das Buch „Die Flöte von Rungholt“ entdeckt. Als Nordseefan lockte mich das Buch an, und ich hab es mitgenommen.

Im 14. Jahrhundert wandert Endres durch Norddeutschland als Tolmetsch (heute Dolmetscher) und sucht Arbeit. Doch er ist ist auf der Hut, denn bereits zu dieser Zeit werden Juden verfolgt, und Endres ist Jude. Als er auf Rungholt Arbeit findet, lernt der Levke und ihren Vater kennen. Endres verliebt sich in Levke. Als sich herausstellt, dass Levke ebenso dem jüdischen Glauben angehört, kann Endres sein Glück nicht fassen. Doch das Glück wird getrübt, denn Hinnerk hat auch ein Auge auf Levke geworfen, und versucht nicht nur einmal sein Glück bei der Schäferstochter. Als seine Übergriffe kaum noch zu vertreten sind, fliehen Endres und Levke mit Levkes Vater. Bei der Flucht geraten sie in die schlimme Flut, die viele Inseln verwüstet hat. Doch Hinnerk verfolgt die beiden und spürt beide auf. Können Levke und Endres sich gegen Hinnerk wehren? Und welche Rolle spielt die Okarina?

Von diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht. Die Stimmung des Buches lässt einen in eine vergangene Welt abtauchen, es blieb spannend, geschichtlich lehrreich und die Liebesgeschichte war nicht zu seicht. Die Charaktere waren wunderbar ausgearbeitet und hatten die erforderliche Tiefe. Das einzige, was ich derzeit zu bemängeln habe, ist dass die Flöte, sprich die Okarina eine sehr geringe Rolle spielt. Der Titel ist toll, verführt hier aber dazu, etwas mehr zu erwarten als ein Bindeglied zwischen zwei Zeitachsen.

Dennoch ein schönes Buch für ein paar gemütliche Lesestunden.