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Veröffentlicht am 17.07.2022

Spionage-Roman meets Fantasy

Sense of Danger
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Als großer Fan der Spinnen-Reihe der Autorin, habe ich mich auf diesen neuen Agenten-Roman mit erwachsenen Protagonisten sehr gefreut. Generell bin ich ein Fan von Büchern, die mit dem Lösen eines Verbrechens ...

Als großer Fan der Spinnen-Reihe der Autorin, habe ich mich auf diesen neuen Agenten-Roman mit erwachsenen Protagonisten sehr gefreut. Generell bin ich ein Fan von Büchern, die mit dem Lösen eines Verbrechens oder allgemein mysteriösen Zuständen zu tun haben, sodass mich die Geschichte quasi sofort in ihren Bann gezogen hat.

Charlotte ist eine magisch begabte Analystin in einer mystischen Geheimorganisation, die gegen magische Terroristen und Verbrecher vorgeht. Sie hat einen eher unbedeutenden Job bis zwei Dinge geschehen: sie trifft auf den Goldjungen Desmond und ein Mordanschlag wird auf sie verübt.

Ein spannungsgeladener Einstieg, der mich sofort süchtig gemacht hat. Charlotte ist eine sehr vernünftige, alles abwägende Persönlichkeit, was natürlich mit ihrer analytischen Magie in Zusammenhang steht. Dadurch war sie mir aber sehr sympathisch, da ich logisch denkende Figuren einfach liebe. Zudem war sie einfach taff und hat sich von nichts einschüchtern lassen. Eine Protagonistin nach meinem Geschmack!

Aber auch Desmond konnte mich überzeugen. Der Auftragskiller mit der tragischen Vergangenheit bekommt seine eigene Sichtweise in dieser Geschichte, sodass man ihn als Leser sehr schnell durchschauen kann und mit ihm leidet. Er braucht Charlotte an seiner Seite, um den Mord an seinem besten Freund aufzuklären und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Die beiden beginnen zusammen zu arbeiten und kommen dem Täter (und sich gegenseitig) immer näher.

Ein Großteil des Buches entspricht dem typischen Agentenroman, es wird ein bisschen Aufklärungsarbeit betrieben, Probleme kommen auf und werden gelöst und man lernt die Protagonisten nach und nach kennen. Da die Geschichte aber recht kurzweilig gehalten ist, kommt wenig Langeweile auf. Das Buch war für meinen Geschmack sogar etwas zu kurz; dem Mittelteil hätte man gerne etwas mehr Zeit widmen und ihn beispielsweise mit Informationen über die magischen Aspekte füllen können. Die Magie ist mir nämlich etwas kurz gekommen, da man darüber vergleichsweise wenig erfahren hat. Besonders über die Historie dahinter und die verschiedenen Arten hätte ich gerne mehr gelesen. Das kann ja aber noch in weiteren Teilen der Reihe kommen.

Insgesamt bin ich sehr begeistert von dieser neuen Reihe der Autorin! Sie kommt noch nicht ganz an die Spinnen-Bücher heran, aber was nicht ist, kann ja noch werden! So verbleibe ich jedenfalls erstmal mit riesiger Vorfreude auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Das mit uns ging so tief rein

The Way I Break
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Ein "Ich liebe dich" heißt nicht immer, dass dich jemand liebt. "Ich liebe dich" kann auch bedeuten "Ich liebe es, dich zu kontrollieren. Ich liebe es, dass du von mir abhängig bist. Ich liebe es, dass ...

Ein "Ich liebe dich" heißt nicht immer, dass dich jemand liebt. "Ich liebe dich" kann auch bedeuten "Ich liebe es, dich zu kontrollieren. Ich liebe es, dass du von mir abhängig bist. Ich liebe es, dass du mich brauchst, mir gehörst. Ich liebe es, dass du mir dein Leben schuldest.".

Oder liebte er sie doch?

Toris Leben verlief bisher auf der Überholspur, sie ist auf dem besten Weg, eine berühmte Köchin zu werden und in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. So jung, so weit in der Küche zu kommen, hat vieles von ihr gefordert, hat sie sozial isoliert und nahezu in den Burn Out getrieben. Zerrüttete Familienverhältnisse vermittelten ihr ein falsches Bild von Beziehungen und haben sie in die Arme ihres toxischen Freundes geführt, von dem sie teilweise abhängig ist. Noch nie habe ich ein Buch gelesen, dass toxische Beziehungen, die Folgen für die Personen und den emotionalen Schmerz so deutlich dargestellt und thematisiert hat.

Die Autorin hätte den einfachen Weg nehmen können, die schwere Vergangenheit ansprechen und dann nach vorne schauen können. Neue Liebe, neues Leben, wie man es aus vielen Büchern kennt. Aber sie hat sich dazu entschieden, die Liebesgeschichte hintenan zu stellen und den Heilungsprozess von Tori in den Vordergrund zu stellen. Sie hat den schweren Weg hinaus aus dieser Beziehung beschrieben, hat von den Zweifeln, der Angst und den traumatischen Erlebnissen gesprochen. Dass insbesondere letzteres portionsweise in Flashbacks präsentiert wurde, hat die bewegende Lektüre genießbar gemacht und somit den Weg ins NA-Genre geebnet. Mir hat die Kombination aus Liebesgeschichte und dem Weg in ein neues Leben sehr gut gefallen und wirklich bewegt.

Der schöne Schreibstil der Autorin war mir bereits aus der SoHo-Love-Reihe (mein NA-Highlight des letzten Jahres) bekannt und konnte auch hier wieder voll überzeugen. Neben der angesprochenen Entwicklung der Protagonistin hat mich auch das geschaffene Umfeld samt Kleinstadtfreunden und Traum-Restaurant begeistert und sommerliche Vibes versprüht.

Wirklich ungewöhnlich war zudem Love-Interest Julian, der mit seiner gutherzigen Art und perfekten besten Freundin vom typischen NA-Boy abwich. Er war mein eigentliches Highlight im Buch und hat mich mit seinen Gedanken tief berühren können. Allgemein die Art und Weise, wie die Autorin Gefühle darstellt, ist einfach so pur und ergreifend und einfach einzigartig. Ich kenne keine anderen NA-Bücher, die so tief gehen.

Einfach danke für dieses Buch. Ich kann Erstleserinnen der Autorin die SoHo-Reihe nur ans Herz legen. Die hat mir sogar noch einen Tick besser gefallen, als dieses Buch ;)

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Teenie-Romance im Queer-Format

I Kissed Shara Wheeler
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Der Haters-to-Lovers-Trope ist in jedem Genre mein Favorit, sodass ich sehr positiv überrascht war, ihn in diesem Buch anzutreffen und sofort von der Geschichte gefesselt war. Dass es sich um eine queere ...

Der Haters-to-Lovers-Trope ist in jedem Genre mein Favorit, sodass ich sehr positiv überrascht war, ihn in diesem Buch anzutreffen und sofort von der Geschichte gefesselt war. Dass es sich um eine queere Story handelt, ist für mich komplett nebensächlich, da es auf die Charaktere an sich und nicht auf deren sexuelle Orientierung ankommt. Trotzdem ist es natürlich wunderbar, dass queere Charaktere immer stärker auf dem deutschen Buchmarkt repräsentiert werden und dieses Buch dazu seinen Beitrag leistet.

Nun aber zur Geschichte. Shara Wheeler ist die Perfektion in Person: blond, wunderschön, Star der Schule, Tochter des Direktors und auch noch Christin. Das Vorbild eines jeden Kleinstadtmädchens in den rückständigen Regionen Amerikas (und noch in vielen anderen Orten der Welt). Kein Wunder also, dass Chloe sie auf den ersten Blick, den sie auf einer Plakatwand beim Einzug in die Stadt erhascht, hasst. Dass hinter ihrer Abneigung mehr stecken könnte, beginnt Chloe zu hinterfragen, als Shara sie kurz vor ihrem Abschluss küsst und dann spurlos verschwindet. Danach beginnt eine unterhaltsame Schnipseljagd einmal quer durch Sharas Psyche und wir lernen das Vorzeigemädchen von einer ganz anderen Seite kennen.

Der Blick hinter die Fassade Sharas stellt einen der Hauptaspekte des Buches dar und ist in meinen Augen ziemlich perfekt gewesen. Chloe denkt dieses Mädchen zu kennen, dass sie seit Jahren als ihre größte Gegenspielerin ansieht und dann stellt sie fest, dass sie gar keine Ahnung hat. Gleichzeitig beginnt aber auch Chloe sich selbst zu hinterfragen. Als Teenager in die religiöse Kleinstadt geschmissen zu werden, wo sich alle bereits seit dem Kindergarten kennen, hat dazu geführt, dass Chloe ihre Mitschüler schnell in Kategorien eingeordnet und nur einen kleinen Freundeskreis an sich herangelassen hat. Dass nun auch Chloe bemerkt, dass hinter jedem Menschen mehr steckt, als man auf den ersten Blick ahnt, war für mich die wichtigste Message im Buch und hat mich selbst nachdenklich gemacht.

Von einigen kleinen Aspekten abgesehen, wie Chloes Distanzierung von ihren Freunden, hat mir dieses Buch von vorne bis hinten unglaublich gut gefallen und mich mehr überzeugt, als ich es erwartet hätte. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig, entsprach einerseits Chloes jungem Wesen und war andererseits in genau dem richtigen Maße anspruchsvoll. Die Autorin versteht mit Worten umzugehen. Das Buch hat mich nun neugierig auf die älteren Bücher der Autorin gemacht, sodass ich mal einen Blick auf sie werfen werde :)

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Mehr als Business

Just Business
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Ein heißer erfolgreicher Business-Men und eine durchsetzungsstarke, engagierte Frau, die seine Welt auf den Kopf stellt. Genau so sind viele von Keelands Büchern und durch dieses gewisse Muster, das immer ...

Ein heißer erfolgreicher Business-Men und eine durchsetzungsstarke, engagierte Frau, die seine Welt auf den Kopf stellt. Genau so sind viele von Keelands Büchern und durch dieses gewisse Muster, das immer wiederkehrt, lese ich sie unheimlich gern. Denn obwohl es dieses Grundgerüst gibt, sind die Geschichten immer ziemlich einzigartig, da sie sich durch spannende Charaktere und tragische Schicksale unterscheiden.

Hier ist es beispielsweise der Kampf um den gleichen Job, den die beiden Protagonisten Annalise und Bennett gegeneinander ausfechten, der die Geschichte interessant macht. Hitzige Streitgespräche, ein paar unflätige Bemerkungen und schon fliegen die Funken. Wie immer, hat es mir hier sehr gut gefallen, dass auch die weibliche Hauptfigur erfolgreich in ihrem Job ist und es locker mit ihrem männlichen Pendant aufnehmen kann. Dieser Aspekt der Emanzipation findet glücklicherweise langsam Einzug in die Buchwelt. Bei Keeland ist dies aber schon länger der Fall, weshalb ich mich immer auf ihre Bücher freue.

Trotzdem hatte ich einige Pausen während des Lesens eingelegt, da ich nicht den unbändigen Drang verspürt habe, sofort fortfahren zu müssen. Ich war nicht ganz so sehr in den Bann gezogen, wie es sonst immer der Fall war. Der Wettstreit um den Job war unheimlich spannend, hat sich in seiner Umsetzung aber manchmal in die Länge gezogen. Öfters wiederholten sich auch die Themen der Konflikte, beispielsweise das Bennett Annelise unterstellt, sie würde ihre "Weiblichkeit" und andere Beziehungen nutzen, um unrechtmäßig Vorteile zu erlangen. Dass sowas einmal aufkommt, konnte ich noch nachvollziehen, da es im Rahmen der Handlung Sinn ergeben hat, aber danach wurde es für mich ermüdend und wirkte immer unnötiger. Am Ende wird das ganze Drama auf Eifersucht geschoben, was ich etwas schwach fand.

Bennett vollzieht in dem Buch einen doch schon recht häufig dagewesenen Wandel vom unnahbaren Kerl für eine Nacht, der jeder Beziehung entflieht, zum Kämpfer um die Liebe seines Lebens. Es gab natürlich eine tragische Hintergrundstory, die gegen Ende ans Licht kam, die aber sein abweisendes Verhalten für mich nicht aufgewogen hat. Klar, er war auch voller Witz und Charme und hat durch unanständige Dinge Annalise von sich überzeugt, aber so hundert Prozent mitgerissen, wurde ich nur in der ersten Buchhälfte. Danach hat es sich etwas gezogen.

Ich werde trotzdem immer wieder gerne zu Keelands Büchern greifen, denn meine Kritik ist zwar vorhanden, aber klingt hier vermutlich wieder extremer, als ich sie tatsächlich wahrgenommen habe. Die Geschichte habe ich trotzdem mit einigem Spaß verfolgt und war gespannt auf den Ausgang, sodass ich doch viel Lesevergnügen hatte. Der Schreibstil ist einfach toll und überzeugt immer wieder.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

A book to love

A Place to Love
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Für jede Autorin wäre es schwer, nach einer Erfolgsreihe wie "Green-Valley-Love" eine neue zu beginnen. Die Erwartungen der Leser sind riesig, man stellt automatisch Vergleiche her und man muss mit völlig ...

Für jede Autorin wäre es schwer, nach einer Erfolgsreihe wie "Green-Valley-Love" eine neue zu beginnen. Die Erwartungen der Leser sind riesig, man stellt automatisch Vergleiche her und man muss mit völlig neuen Charakteren klarkommen. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es Lilly Lucas meiner Meinung nach gelungen, einen tollen neuen Reihenauftakt mit eigenem Charakter zu fabrizieren!

A place to love bietet die gleiche Wohlfühlstimmung wie Green Valley - das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Die Cherry Hill Farm verbreitet ein ländliches Flair und lässt den Duft von reifem Obst durchs Lesezimmer ziehen. Die Atmosphäre war wieder unglaublich und hat mich als Leserin ziemlich mitgerissen. Wir befinden uns immer noch in Colorado, aber die Farm verbreitet weniger Kleinstadtgefühle als Familienzusammenhalt und Landleben. Die drei McCarthy Schwestern sind so vielfältig wie das Obst, das auf ihrer Farm wächst und die außergewöhnliche Geschichte der ältesten, die von Juniper, war der ideale Einstieg für die Reihe. Ich meine, wer ist schon seit drei Jahren verheiratet und hat seiner Familie kein Wort davon erzählt? Glücklicherweise taucht Henry eines Tages überraschend auf der Farm auf und bringt so einiges ins Rollen...

Die romantischen Eskapaden verbinden sich mit dem harten Leben in der Landwirtschaft und bieten in Verbindung mit dem "ruhigen" Landleben mal etwas ganz anderes. Mir hat die Abwechslung zu anderen Büchern, wie Büroromanzen, sehr gut gefallen, da die Geschichte dadurch ein Alleinstellungsmerkmal hat.

Die romantische Handlung im Buch war vielleicht etwas gleichförmig und bot nicht so viel Abwechslung, aber dafür standen andere Dinge im Vordergrund. Dass die noch nicht im Farmerleben angekommene Gleichberechtigung von Mann und Frau thematisiert wurde, hat mir gut gefallen, da es sich dabei um ein sicherlich reales Problem handelt. Aber keine Sorge, das Thema wird eher nebenbei angesprochen und steht nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Ideal für die Geschichte war auch wieder der Schreibstil der Autorin, den man aus der Green Valley Reihe natürlich schon zur Genüge kannte, der mit seinen knackigen Beschreibungen und auf den Punkt gebrachten Dialogen aber auch hier wieder überzeugen konnte. Ein weiterer Punkt, der leider bücherübergreifend bei der Autorin auffällt. sind die für meinen Geschmack immer sehr abrupten Enden, die immer etwas abgehetzt und aus dem Buch gerissen wirken. Im einen Moment herrscht noch das totale Chaos und die Probleme scheinen unlösbar; eine Seite später ist heile Welt angesagt. Diesen Aspekt muss ich leider immer wieder anmerken, es scheint sich dabei aber um eine Eigenheit der Autorin zu handeln, mit der ich leben muss. Die Bücher liebe ich aber trotzdem ;)

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