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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2019

Eine klare Leseempfehlung!

Das Haus der Verlassenen
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Meine Meinung
Als ich durch Zufall auf "Das Haus der Verlassenen" gestoßen bin und daraufhin den Klappentext gelesen habe, war ich total begeistert! Ich habe schon lange kein Buch mehr aus diesem Genre ...

Meine Meinung
Als ich durch Zufall auf "Das Haus der Verlassenen" gestoßen bin und daraufhin den Klappentext gelesen habe, war ich total begeistert! Ich habe schon lange kein Buch mehr aus diesem Genre gelesen - es handelt sich, meiner Meinung nach, um eine super Mischung aus Historischem und Spannung - und ich hatte einfach sofort Lust auf die Geschichte.

Die Handlung war, wie eben schon erwähnt, unfassbar spannend, außerdem toll geschrieben und hatte, durch die Ermittlungen der Protagonistin und einige Geschehnisse, fast schon ein wenig Krimicharakter. Dadurch entwickelte sich das Buch im Laufe der Geschichte zu einem richtigen Pageturner - und wurde von mir tatsächlich innerhalb von zwei Tagen verschlungen.

Die Charaktere mochte ich alle sehr gern. Besonders Ivy und ihre Großmutter wirkten auf mich unglaublich authentisch und sympathisch. Außerdem war es einfach genial, wie es der Autorin gelungen ist, die Leben und Schicksale der einzelnen Charaktere zu verknüpfen und noch dazu hat sie es geschafft, mich bis zum Ende hin im Dunkeln tappen zu lassen. Ich hatte natürlich so meine Vermutungen, wie die Geschichte aufgelöst wird ... aber DAMIT hatte ich tatsächlich nicht gerechnet! Ach Mensch, ich würde gern noch viel mehr erzählen, aber dann würde ich spoilern - deshalb belasse ich es, was das betrifft, jetzt lieber dabei. Ihr solltet das Buch einfach unbedingt alle lesen!

Eine Kleinigkeit habe ich aber dennoch auszusetzen. Das Drama zum Ende hin hätte für mich nicht unbedingt sein müssen. Die Geschichte war auch so schon unglaublich spannend und hätte diesen Aspekt überhaupt nicht mehr gebraucht. Im Endeffekt ist das aber vermutlich mal wieder Geschmacksache und macht das Buch, in meinen Augen, nicht wirklich weniger gut - es war nur einfach ein bisschen unnötig.

Fazit
Ich bin begeistert! "Das Haus der Verlassenen" war im Februar eindeutig mein Monatshighlight und ich kann jedem ans Herz legen, zu dem Buch zu greifen. Ich habe schon lange keine Geschichte mehr in so kurzer Zeit inhaliert - das spricht doch schon für sich (beziehungsweise für das Buch), oder? Tja, was soll ich noch groß dazu sagen - eindeutig eine Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Was für ein Buch

Someone New
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Meine Meinung
Zunächst einmal muss ich kurz auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Natürlich hat das Aussehen eines Buches keinen Einfluss auf meine Bewertung ... allerdings finde ich dennoch, dass auch ...

Meine Meinung
Zunächst einmal muss ich kurz auf dieses wunderschöne Cover eingehen! Natürlich hat das Aussehen eines Buches keinen Einfluss auf meine Bewertung ... allerdings finde ich dennoch, dass auch der Verlag mal ein wenig Lob verdient hat, wenn er so etwas tolles gestaltet. Also, lieber LYX-Verlag - wow, das habt ihr wirklich klasse gemacht!

"Someone New" ist ja im Moment wirklich sehr gehypt. Umso gespannter war ich auf das Buch (obwohl ich auch verstehen kann, dass einige sich langsam ein bisschen davon belästigt fühlen ... ?) und habe mich daher riesig gefreut, als ich es vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. Im Übrigen war das Buch auch mein erstes von Laura Kneidl - ich bin also vollkommen unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und wusste nicht, was mich erwartet.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass die Autorin einen unglaublich angenehmen Schreibstil hat. Er ist flüssig zu lesen und noch dazu extrem fesselnd. Ich habe tatsächlich knapp 100 Seiten im Zug gelesen, obwohl es mir sonst recht schwer fällt, mich während einer Zugfahrt auf ein Buch zu konzentrieren. Man fliegt nahezu durch die Seiten - echt klasse!

Nun aber zur Geschichte selbst: Die Charaktere waren mir von der ersten Seite an sympathisch und ich habe mich sofort in der Geschichte wohlgefühlt. Besonders Micah mit ihrer nerdigen und direkten Art hat es mir wirklich angetan und auch Julian, den ich als unglaublich interessanten und authentischen Charakter empfand, konnte mich sofort für sich einnehmen. Und dann ist da natürlich noch Laurence - OH GOTT! Wie süß kann ein Tier bitte sein? Was soll ich sagen, der kleine Kater war wirklich ein großes Highlight für mich (... irre Katzenlady).

Auch an Spannung hat es im Buch nicht gemangelt. Schon gleich zu Beginn wird deutlich, dass Julian ein großes Geheimnis hat - und ich wollte so unbedingt wissen, was es ist, dass ich nach etwa 300 Seiten nicht mehr warten konnte und ins Nachwort gelunscht habe ... ? "Ach komm schon, Helena ... nur den ersten Satz. Das wird ja wohl nicht schaden ..." Ich kann euch nur sagen: OH DOCH! Tut das nicht! Schon der erste Satz des Nachworts spoilert die komplette Geschichte - aber ehrlich gesagt hat das meinem Lesevergnügen keinen großen Abbruch getan (und ich will auch lieber gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn mich die Auflösung unvorbereitet getroffen hätte ... dann wäre ich wohl aus den Latschen gekippt).

So, und auch wenn es mir lieber wäre, die folgenden Dinge nicht schreiben zu müssen ... kommen wir jetzt zu meinen Kritikpunkten. Ich habe großen Respekt davor, dass Laura Kneidl sich an solch eine Thematik herangewagt hat. Schließlich geschieht das viel zu selten in Büchern und ich kann mir vorstellen, dass es, leider, einige Menschen gibt, die solche Dinge lieber totschweigen würden, als sie anzusprechen - oder eben darüber zu lesen. Ich finde es also wirklich klasse, dass sie in "Someone New" diese Thematik aufgreift. Allerdings muss ich leider sagen, dass mir viel zu sehr die Tiefe gefehlt hat. Die Autorin wartet, vermutlich der Spannung wegen, so lange damit, Julians Geheimnis aufzulösen, dass am Ende kaum noch Seiten übrig bleiben, um die Sache zu vertiefen. Mir war das alles viel zu sehr auf "Drama" ausgerichtet, als darauf, aufzuklären - was ich unglaublich schade finde! Das Buch hätte einfach so viel Potenzial gehabt, Augen zu öffnen ...

Fazit
Tatsächlich fällt es mir in diesem Fall ziemlich schwer, das Buch zu bewerten und meine Meinung auf den Punkt zu bringen. Nicht etwa, weil ich die Geschichte schlecht finde - nein, ganz und gar nicht! Sondern vielmehr, weil ich immer ein großes Problem damit habe, wenn wichtige Thematiken in Büchern verarbeitet, aber nicht richtig ausgearbeitet werden. Trotzdem ist dieses Buch aber ein guter Schritt in die richtige Richtung - und das rechne ich Laura Kneidl hoch an.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Ein unglaublich spannendes Sci-Fi-Buch!

Habitat
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Meine Meinung
Als ich den Klappentext von "Habitat" gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Ich finde es unfassbar interessant, wenn Bücher auf fernen Planeten spielen ...

Meine Meinung
Als ich den Klappentext von "Habitat" gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Ich finde es unfassbar interessant, wenn Bücher auf fernen Planeten spielen - ein Buch, in dem es um die Kolonialisierung des Mars geht, beziehungsweise allein schon die Tatsache, dass das Buch auf dem Mars spielt, ist also der perfekte Lesestoff für mich. Ich denke, man hört schon heraus, wie großartig ich die Grundidee und das Setting der Geschichte finde.

Die Charaktere waren zunächst alle ziemlich unnahbar. Ich konnte keinen von ihnen so recht einschätzen und es war anfangs schwer, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Ich schätze mal, das lag zum Teil am Schreibstil des Autors, zum Teil aber auch einfach daran, dass zu Beginn so gut wie jeder jedem Misstraut und eine sehr kühle Atmosphäre im Buch herrscht - und würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass das beabsichtigt war. Im Laufe der Geschichte ändert sich das aber deutlich - man fühlt mit den Charakteren mit und wird auch von dem ein oder anderen überrascht. Diese Entwicklung mitzuverfolgen und auch zu sehen, wie sich das Verhältnis der Charaktere untereinander verändert, hat mir unglaublich gut gefallen - echt klasse!

Der Schreibstil des Autors wirkte auf mich, wie eben schon erwähnt, besonders zu Beginn ein bisschen distanziert. Zudem schweift Peter Cawdron immer wieder in Richtung wissenschaftlicher Fakten (die allerdings sehr gut recherchiert sind!) ab, was mich teilweise aus dem Lesefluss gerissen hat. Versteht mich nicht falsch, eigentlich finde ich so etwas immer super - besonders wenn ich die Thematik so interessant finde, wie in diesem Fall. Allerdings hatte der Autor das unglaubliche Talent dafür, seine wissenschaftlichen Ausschweifungen ausgerechnet an den Stellen einzuschieben, an denen die Geschichte besonders spannend war und ich einfach nur wissen wollte, was als nächstes passiert. Das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen gestört - zeigt aber andererseits auch, wie sehr mich die Geschehnisse packen konnten. An Spannung hat es in "Habitat" eindeutig nicht gemangelt!

Ich muss zwar zugeben, dass mir die Handlung zwischenzeitlich manchmal schon fast ein wenig zu abgedreht war - allerdings sehe ich das jetzt im Nachhinein gar nicht mehr so kritisch, wie während des Lesens. Ihr solltet euch nur vielleicht lieber darauf einstellen, dass das Buch schon wirklich SEHR Sci-Fi-mäßig ist.

Fazit
Ein wirklich sehr lesenswertes, unglaublich spannendes und vor allem gut recherchiertes Science-Fiction-Buch. Ich kann es, trotz einiger kleiner Kritikpunkte, definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Leider eine kleine Enttäuschung

Sofia trägt immer Schwarz
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Meine Meinung
Ich hatte an „Sofia trägt immer schwarz“ von Paolo Cognetti recht hohe Erwartungen. Zum einen, weil ich von seinem vorhergehenden Werk „Acht Berge“ bisher nur Positives gehört habe und zum ...

Meine Meinung
Ich hatte an „Sofia trägt immer schwarz“ von Paolo Cognetti recht hohe Erwartungen. Zum einen, weil ich von seinem vorhergehenden Werk „Acht Berge“ bisher nur Positives gehört habe und zum anderen, weil der Klappentext sehr interessant und vielversprechend klingt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht wurde.

Es begann schon damit, dass ich mit vielen der Charaktere einfach nichts anfangen konnte. Sofias Mutter ist eine schreckliche Person, ihr Vater war einigermaßen nett - kommt aber nicht oft vor, ihre Tante könnte ganz sympathisch sein - allerdings war sie mir teilweise dennoch ein wenig suspekt und Sofia selbst ... nun ja. Zunächst empfand ich sie als eine recht interessante Persönlichkeit, jedoch ist der Schreibstil des Autors sehr distanziert und so konnte ich mich weder mit der Protagonistin identifizieren, noch einen Bezug zu ihr aufbauen - ja, es war mir fast schon egal, was mit ihr passiert. Man kann sich sicher denken, dass dieses Buch dadurch für mich nicht sonderlich spannend war. Ich wollte einfach nur, dass die Geschichte vorbei ist und vor allem, dass der Autor endlich zum Punkt kommt. Überraschung - der Punkt kommt nicht. Und das ist fast auch mein größtes Problem bei der Sache.

Paolo Cognetti thematisiert in seinem Buch Dinge, bei denen es einfach unglaublich wichtig ist, dass hinter der Geschichte eine bestimmte Aussage steht. Doch vielmehr beschreibt er einfach nur das ungesunde und unruhige Leben einer Frau, die nicht weiß, wohin mit sich - eine Jahre andauernde Depression und Gefühlskälte. Es gibt keine Lösung, keine wichtige Grundaussage (zumindest habe ich da keine gefunden) und beim besten Willen auch keine interessante Geschichte - was in mir die Frage, was denn überhaupt der Sinn des Buches ist, laut werden lässt.

Gut, ich muss zugeben, einen Sinn hatte es vermutlich: Zum Ende hin wird eine Verbindung zwischen „Acht Berge“ und „Sofia trägt immer schwarz“ deutlich. Allerdings habe ich „Acht Berge“ nicht glesen und kann deshalb nicht sagen, inwiefern das das Buch besser macht. Zumindest hat mich das Ganze so sehr überrascht, dass meine Bewertund am Ende doch noch ein bisschen besser ausgefallen ist.

Fazit
Das Buch ist sicher etwas für die, die „Acht Berge“ gelesen haben und interessiert an der Vorgeschichte dieses Buches sind. Abgesehen davon weiß ich nicht, ob ich das Buch unbedingt empfehlen würde.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Eine große Empfehlung!

Ein Tag im Dezember
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Meine Meinung
Manchmal gibt es Bücher, bei denen man sich denkt `Ja, das könnte eine ganz süße Geschichte werden.´ - und dann hauen sie einen plötzlich komplett von den Socken.

Ich muss zugeben, ich hatte ...

Meine Meinung
Manchmal gibt es Bücher, bei denen man sich denkt `Ja, das könnte eine ganz süße Geschichte werden.´ - und dann hauen sie einen plötzlich komplett von den Socken.

Ich muss zugeben, ich hatte nicht viel von "Ein Tag im Dezember" erwartet. Ich wollte ein Buch lesen, was eine hübsche Geschichte für zwischendurch beinhaltet und mich eben schlicht und einfach unterhalten kann. Im Endeffekt ist die Geschichte um Jack und Laurie aber so viel mehr! Eine Geschichte über Freundschaft, über das Leben - und darüber, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen haben.

Unsere Protagonistin Laurie war mir von vornherein sympathisch. Ich konnte ihr Handeln und ihre Gefühle nachvollziehen und mich stellenweise sogar mit ihr identifizieren. Auch Lauries beste Freundin, Sarah, mochte ich sofort - die beiden sind ein absolutes Dreamteam. Ich glaube, jeder würde sich so eine Freundschaft wünschen. Jack war mir zwischenzeitlich mal ein bisschen suspekt, das muss ich zugeben - im Großen und Ganzen ist aber auch er ein toller Typ, den man gernhaben kann.

Josie Silvers Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Er ist locker, leicht zu lesen und sorgt dafür, dass man nahezu durch die Seiten fliegt. Auch die Art und Weise, wie das Buch aufgebaut ist, empfand ich als unglaublich passend. Wir verfolgen Lauries Leben, und natürlich das ihrer Freunde, über fast 10 Jahre und haben dadurch einen guten Einblick in die Entwicklung der Personen und auch darein, wie sich die Beziehungen zwischen den Charakteren über die Zeit entwickeln.
Was dadurch außerdem deutlich wird - und, in meinen Augen, eine große Bedeutung für die Geschichte hat - ist, welche Entscheidung sich wie auswirkt. Und obwohl viele Entscheidungen und Geschehnisse Schmerz zur Folge haben, stellt man sich am Ende die Frage: Was, wenn alles anderes gekommen wäre? Wenn Dinge, bei denen man sich wünscht, sie wären niemals passiert, tatsächlich nie eingetreten wären ... Wäre dann alles so gekommen, wie es schlussendlich der Fall war? Vermutlich nicht - und ich finde, diese Sache, macht das Buch zu etwas ganz Besonderem. Wir werden im Leben alle irgendwann mal eine Entscheidung treffen, oder haben eine getroffen, die wir gern zurücknehmen würden. Dabei verlieren wir aber oft aus den Augen, dass alles Schlechte auch Gutes zur Folge haben kann.

Tatsächlich muss ich auch zugeben, dass ich sogar an einigen Stellen das ein oder andere Tränchen verdrücken musste. Die Autorin hat es also geschafft, mich emotional voll mitzureißen.

Übrigens handelt es sich bei dem Buch nicht um eine Weihnachtsgeschichte - ehrlich gesagt dachte ich das zuerst, warum auch immer. Vielmehr spielt Silvester eine recht große Rolle - Laurie schreibt sich jedes Jahr Neujahrsvorsätze auf und wir Leser können dann verfolgen, ob ihr die Erfüllung gelingt, oder auch nicht.

Fazit
Eine unglaublich tolle Geschichte, die ich jedem nur ans Herz legen kann! Traurig, bitter und doch voller Glück. Voll Hoffnung und mit einer tollen Aussage.