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Veröffentlicht am 21.10.2017

Witzig und spannend, voller Überraschungen

Das wilde Uff, Band 3: Das wilde Uff jagt einen Schatz
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Das wilde Uff, ein kleines blaues Urzeitwesen, das nach Millionen von Jahren in der Gegenwart wieder zum Leben erwacht ist, geht in seinem dritten Abenteuer auf Schatzsuche. Nachdem er im TV einen Piratenfilm ...

Das wilde Uff, ein kleines blaues Urzeitwesen, das nach Millionen von Jahren in der Gegenwart wieder zum Leben erwacht ist, geht in seinem dritten Abenteuer auf Schatzsuche. Nachdem er im TV einen Piratenfilm angeschaut hat, ist er ganz erpicht darauf, so einen schönen goldenen Schatz zu futtern. Ja, jetzt staunt ihr wahrscheinlich, aber das Uff hat einen ganz - äh, nennen wir es interessanten - Geschmack. Zu seinen Leibspeisen gehören unter anderen Tulpen und Teller. Und nun muss also ein Schatz her, der sicher ganz köstlich schmeckt. Da ist sich Uff sicher.

Als Tante Ulrike die Familie überraschend für einige Tage besucht, wird das Uff auf den Dachboden ausquartiert, unter dem Vorwand, dass es sich dort ganz vorzüglich nach Schätzen suchen lässt. Dort belauschen Lio und er wie Tante Ulrike telefoniert und dabei verrät, dass sie auf der Suche nach einen Schatz sei. Sofort nehmen die beiden Spürnasen Witterung auf und versuchen alles, um vor der Tante an den Schatz zu gelangen.

Und was ist eigentlich aus dem alten Uffverfolger Prof. Dr. Dr. Snaida geworden. Nach dem Fiasko in Italien und im Glauben, das Uff sei für immer verloren, hat er es zurück zum Steinbruch geschafft. Dort muss er feststellen, dass sein Konkurrent die Kontrolle über den Steinbruch übernommen hat und er nun wirklich gar nichts mehr besitzt. Voller Hass schwört er der Familie, die in seinen Augen die Schuld für seine desaströse Lage trägt, Rache! Was führt er wohl im Schilde?

Tante Ulrike ist ein sehr amüsanter neuer Charakter. Mit Powerkleie und selbstgemachter Heilsalbe stürmt sie das Heim der Peppels. Besonders beliebt ist sie bei ihrer Verwandtschaft jedoch nicht. Uff und Lio wollen sie sogar aus der Wohnung gruseln, um wieder ihr Zimmer, das sie der Tante für ihren Aufenthalt abtreten mussten, zurück zu erobern. So sorgen sowohl Uff als auch die Tante für viel Wirbel und lustige Szenen.

Michael Petrowitz schreibt wieder mit einer Leichtigkeit, die den Leser nur so durch die Geschichte fliegen lassen. Am Ende haben wir dann sogar noch etwas weitergesponnen. Zu gern hätten wir direkt weitergelesen, wie es mit Familie Peppel und dem Uff und auch der Tante weitergeht. Genug Ideen hätten wir schon mal und wir sind sehr gespannt auf Band 4 "Das wilde Uff braucht einen Freund", der im Frühjahr 2018 erscheint. Die Geschichte bietet eine Fülle an lustige Dialogen und Begebenheiten, aber auch die Entwicklung der Charaktere kommt nicht zu kurz und gibt der Reihe um das wilde Uff ganz neue Wendungen. Band 3 ist sozusagen ein Band der Überraschungen. Wir sind schon sehr gespannt, wie es nun weitergeht.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Ein höllisch spannendes und witziges Hörbuchspektakel

Luzifer junior – Teil 2: Ein teuflisch gutes Team
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Für Luzifer Junior, dem Sohn des Teufels, gehen die Ferien zu Ende und das bedeutet die Rückkehr in die Welt der Menschen, ein Wiedersehen mit seinen Freunden und endlich wieder der Genuss von Schokolade. ...

Für Luzifer Junior, dem Sohn des Teufels, gehen die Ferien zu Ende und das bedeutet die Rückkehr in die Welt der Menschen, ein Wiedersehen mit seinen Freunden und endlich wieder der Genuss von Schokolade. Doch das neue Schuljahr läuft nicht ganz reibungslos. Die ständige Heimlichtuerei vor seinen Freunden (er darf seine wahre Identität nicht enthüllen), das merkwürdige Verhalten seiner Freundin Lilly, die aggressiven Rugby-Jungs der Dorfmannschaft und nicht zuletzt der noch nicht enttarnte Spion seines Vaters lassen Luzi nicht zur Ruhe kommen.

Gleich zu Beginn habe ich mich köstlich amüsiert, wie in der Hölle diskutiert wird, was man mit der schnell wachsenden Spezies der Rechtschreibignoranten anstellt. Die Welt der Hölle und Dämonen ist detailreich ausgestaltet, so dass man ein gutes Bild davon erhält. Die Verknüpfung mit der modernen Welt und technischen Schnickschnacks machen dieses Buch für die Zielgruppe umso interessanter. Aber auch als Erwachsener habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Mein Sohn hat das Hörbuch zuerst gehört und an mich zurückgegeben mit dem Kommentar: "Das ist toll! Gibt es da noch mehr davon?"

Christoph Maria Herbst ist die perfekte Sprecherwahl für dieses Hörbuch. Neben der Stimmvariation und den Witz beeindruckt mich auch das Höllentempo, in denen er die Aaron-Parts spricht. Wenn ich das vorlesen müsste, würde ich mich wohl ständig verhaspeln und es käme auch nur halb so witzig rüber. Nicht umsonst gehört Christoph Maria Herbst zu meinen Lieblingssprechern, gerade wenn es um humorvolle Bücher geht.

Fazit: ein höllisch spannendes und witziges Hörbuchspektakel, das nicht nur Kinder kichern und mitfiebern lässt!

Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein spannender Kingsbridge-Roman zur Zeit Elizabeth I.

Das Fundament der Ewigkeit
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Nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ gibt es nun endlich Nachschlag in Sachen Kingsbridge. Diesmal führt uns Ken Follett in die Zeit von Elizabeth I., einer Zeit voller Kriege zwischen Katholiken ...

Nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ gibt es nun endlich Nachschlag in Sachen Kingsbridge. Diesmal führt uns Ken Follett in die Zeit von Elizabeth I., einer Zeit voller Kriege zwischen Katholiken und Protestanten. Die protestantische Elizabeth Tudor gewinnt den Kampf um die Krone und beginnt ihre lange und erfolgreiche Regierungszeit, die allerdings nie leicht war. Nicht nur die anderen europäischen Königreiche waren eine Bedrohung, sondern auch die Gegner im eigenen Land, wo es einige Intrigen aufzudecken und zu vereiteln gab.

Um gegen die vielen Gefahren gewappnet zu sein, baut Elizabeth den ersten Geheimdienst auf. Geheimagent erster Stunde ist der fiktive Charakter Ned Willard, an dessen Seite wir durch das ganze Königreich und durch Europa reisen. Der weibliche Gegenpart dazu ist die katholische Margery. Aber aufgrund der unterschiedlichen Religionen scheinen Liebe und Heirat in weiter Ferne.

Ken Follett versteht es wieder einmal, den Leser zu fesseln. Die Seiten fliegen nur so dahin und fast ist man froh, dass das Buch nicht das schlankste Exemplar ist und man so recht viele Stunden dem Lesevergnügen frönen kann. Man muss die beiden Vorgängerromane nicht gelesen haben, um „Das Fundament der Ewigkeit“ zu verstehen. Die einzige Verbindung zu den Vorgängern bestehen in der fiktiven Stadt Kingsbridge und einigen kleinen Rückblenden zu den Erbauern der Kathedrale. Das Buch könnte also genau so gut ein Einzelband sein. Die fiktive Geschichte ist perfekt in den historischen Hintergrund eingewebt. Aber nichts anderes habe ich von Ken Follett erwartet. Ihr merkt, die Erwartungen waren hoch.

Von der gestalterischen Seite bin ich etwas enttäuscht. Für stolze 36 EUR hatte ich hier eine etwas schönere Ausstattung erwartet. Die Landkarte ist noch ganz gut geworden, aber andere Bilder wirken fast kitschig. Irgendwie passen sie für mich nicht so gut zum Anfang. Auch den Kapitelanfang hätte man etwas liebevoller gestalten können. Dies nur eine kleine Kritik am Rande für eine ansonsten spannende Lektüre, die viele Stunden Lesespaß bereitet.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Eine neue Dimension des Leseerlebnisses durch 14 verschiedene Duftseiten

Kräuterhexe Thymiana beim Koboldkönig
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Thymiana hat so ihre Probleme mit dem Zaubern und Besenfliegen. Dafür hat sie ganz andere Qualitäten: sie ist die beste Kräuterhexe der Gegend. Mit so einem Ruf hat man viele Kunden und so rührt sie den ...

Thymiana hat so ihre Probleme mit dem Zaubern und Besenfliegen. Dafür hat sie ganz andere Qualitäten: sie ist die beste Kräuterhexe der Gegend. Mit so einem Ruf hat man viele Kunden und so rührt sie den ganzen Tag Salben, stellt Medizin und Badekräuter zusammen. Eines Nachts wird sie von ihrer Schwester Lavenda aus dem Schlaf gerissen. Ihre Großmutter hat die Schlafkrankheit erwischt. Dagegen hilft nur die Inguruwurzel. Dummerweise wächst diese nur im Koboldwald, wo der grummelige Koboldkönig herrscht. Ob es ihnen zusammen gelingt, die Inguruwurzel zu finden und unbemerkt am Koboldkönig vorbeizuschmuggeln?

Schon das Vorsatzpapier ist ein Hingucker. Hier gibt es Rezepte und andere Kräuteranwendungen zu entdecken. Auf der ersten Seite stellt sich Thymiana mit ihrem besten Freund, der Spinne Kiko, vor und verrät wie man die 14 verschiedenen Düfte im Buch erschnuppern kann. Die großen doppelseitigen Bilder sind einfach zauberhaft. Neben den Hauptdarstellern gibt es viele kleine Tiere zu entdecken, die ihren ganz eigenen Schabernack treiben. Auch beim Text wurde mit verschiedenen Schriftarten und -größen gearbeitet. Immer wieder gibt es Seitenkommentare zum eigentlichen Text. Für mich eher ungewöhnlich für Bilderbuch: die Geschichte wurde in der Ich-Erzählperspektive geschrieben.

Das absolute Highlight dieses Buchs sind natürlich die Düfte. So etwas habe ich bisher in keinen Buch erlebt und es eröffnet eine ganz neue Dimension des Leseerlebnisses. Wenn man im Buch über die rechte Seite streicht, entfaltet sich der jeweilige Duft. Auf der Seite gibt es auch immer einen kleinen Hinweis, um welchen Duft es sich handelt. Hierbei handelt es sich nicht ausschließlich um Kräuterdüfte, sondern es kommen auch Düfte wie Tannennadeln, Spinnenpups oder Rauch vor – so wie es zur jeweiligen Handlung passt. Die Favoriten meines großen Sohnes sind Lavendel und Schokolade, meine Honig und die Frühlingswiese. Die Kombination von Dufterlebnis, Geschichte und den Ideen auf dem Vorsatzpapier wie z.B. Spezialkakao, Glückstee, Kräutersocken, Zaubersalbe, Koboldwaldbad eröffnet Kindern einen Zugang zur Welt der Kräuter und regt zum weiteren Experimentieren und Erforschen an.

Es wird im Buch darauf hingewiesen, dass die Duftlacke in diesem Buch keine gesundheitlsschädlichen Stoffe enthalten und nach neusten Vorschriften hergestellt wurden.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Voller kreativer Ideen, die einfach und schnell umzusetzen sind

Ab die Post!
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Heute möchte ich euch ein Kreativbuch vorstellen, dass mich absolut begeistert hat. Wie der Titel "Ab die Post!" schon erahnen lässt, dreht sich alles um die Post. Das Besondere ist, dass hier nicht einfach ...

Heute möchte ich euch ein Kreativbuch vorstellen, dass mich absolut begeistert hat. Wie der Titel "Ab die Post!" schon erahnen lässt, dreht sich alles um die Post. Das Besondere ist, dass hier nicht einfach nur einzelne DIY-Ideen mit Anleitung aneindergereiht aufgeführt werden. Nein, dieses Buch ist viel mehr. Das ganze ist in eine Comicgeschichte eingebunden. Der Briefträger Ricky Schnick freut sich, wenn er bei Fantasilie Post abgeben kann, denn die Briefe, die sie bekommt, sind immer ganz besonders schön. Die beiden kommen ins Gespräch, wieso Fantasilie immer so tolle Briefe bekommt und so wird Ricky Schnick auf einen Ausflug eingeladen, mit Fantasilie zusammen einige ihrer Freunde zu besuchen. Und so ergibt sich eine Gliederung des Buchs. Immer wieder besuchen wir neue Freunde und bekommen dort deren Spezialgebiet vorgestellt. Was ich besonders schön finde, ist die direkte Ansprache des Lesers. Das schafft Nähe, wirkt persönlich und man fühlt sich wohl und angesprochen.

Nun wollt ihr sicher ein paar Beispiele hören, was an DIY-Ideen im Buch enthalten ist und ich will euch gern ein paar Beispiele nennen. Es gibt insgesamt 6 Kapitel:

1. Mailart
Hier machen wir aus Briefumschlägen Kunstwerke, stellen eigene Briefumschläge her, üben Schnörkelschrift, basteln Briefmarken (falls man keine echte Briefmarke braucht) und stellen ein Siegel her.

2. Spaßpost
Bei Spaßpost gilt: mach nur das, was du auch gern bekommen würdest. Denn neben Konfettiüberaschungen und Ballonpost gibt es z.B. auch Briefschreck oder anonyme Post aus geklebten Buchstaben. Des weiteren sind hier auch Geheimschrift und Rubbelfelder ein Thema. Was ich persönlich sehr spannend finde, ist das große Postexperiment, wo z.B, ein Flipflop beschriftet und frankiert wird und dann ab in den Briefkasten. Ob das ankommt? Ich habe bereits mein eigenes Postexperiment im Kopf.

3. Freundschaftspost
Hier habe ich eine sehr süße Idee gefunden: die verschickbare Umarmung. So schnell und einfach umgesetzt und eine große Freude für z.B. Omas in der Ferne. Außerdem gibt es noch eine Idee, wie man sich selbst verschicken kann, oder eine Kuschelpostkarte oder auch ein Zahlenrätsel.

4. Geschenke per Post
Hier gibt es verschieden Ideen für Karten, Paketverpackungen und Einladungen.

5. Praktisches rund um die Post
Was kann man denn als fleißiger Briefeschreiber so gebrauchen? Eigenes Briefpapier, ein Addressbuch, einen Briefkasten und eine Postsammelschachtel zum Beispiel.

6. Urlaubspost
Auch an die Urlaubspost wurde gedacht und einige kreative Ideen vorgestellt.

Im Buch verteilt sind auch 12 Tipp & Trickthemen, die das Briefeschreiben erleichtern sollen. So geht es z.B. um Liebesbriefe, Entschuldigungen und Gedankenmindmaps.

Fazit: Das Buch ist voller kreativer Ideen, die einfach und meist schnell umsetzbar sind. Cover, Gestaltung, Text, Ideen und Comic - alles greift alles wunderbar ineinander. Dieses Buch ist ein Gesamtkunstwerk, das auch zu ganz eigenen Ideen inspiriert. So sollte das sein!