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Veröffentlicht am 10.10.2017

Supermops ist ein Superbuch

Supermops und der dreiste Dackelraub
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Helge hat einen Hund als Haustier - der Traum vieler Kinder, oder? Aber Helge ist nicht glücklich, denn Mops schläft den ganzen Tag und ist voll laaaangweilig. Wie gern hätte er ein richtig gefährliches ...

Helge hat einen Hund als Haustier - der Traum vieler Kinder, oder? Aber Helge ist nicht glücklich, denn Mops schläft den ganzen Tag und ist voll laaaangweilig. Wie gern hätte er ein richtig gefährliches Haustier gehabt, z.B. ein Krokodil. Was Helge nicht weiß, ist das Mops während er in der Schule ist, immer das Haus nach Futter absucht. So findet das faule Exemplar von Hund eines Tages ein merkwürdiges Gammelwürstchen hinterm Kühlschrank, dessen Verzehr ungeahnte Folgen haben wird.

Nun kann Mops nicht nur die schwersten Matheaufgaben lösen, Saltos springen und schwere Sachen heben, sondern auch sprechen. Helge ist sprachlos als er nach der Rückkehr aus der Schule in seinem Zimmer einen Supermops samt Heldenumhang und Augenmaske vorfindet, ganz Superheld wie er es aus seinen Comics kennt. Es dauert auch nicht lange, da haben die beiden ihren ersten Fall samt Superschurken.

Dieses Buch ist ein Riesengaudi. Nicolas Gorny ist ein sowohl spannendes als auch sehr lustiges Superheldenabenteuer gelungen. Ein Mops hat nicht unbedingt die anatomischen Anlagen eines Superhelden. Aber das haben wir offensichtlich total unterschätzt. In diesem Abenteuer sind die Kleinen die ganz großen Helden. Supermops ist sehr frech und selbstbewußt, Helge (vom Herrchen zum Superheldenassisten degradiert) ein sympatischer Junge von nebenan, für den seine geliebten Comichefte nun Wirklichkeit werden. Endlich darf er die erträumten eigenen Abenteuer erleben. Zusammen sind die beiden Helden ein Superteam.

Mit Pascal Nöldner wurde der perfekte Illustrator für diese Superheldengeschichte gefunden. Gekonnt setzt er Helden wie Schurken ins Rampenlicht. Der Comicstil passt hier natürlich wie die Faust aufs Auge. Was mir bei den Erstlesebüchern vom Südpolverlag immer sehr gut gefällt, ist die Vorstellung aller Hauptpersonen am Anfang des Buchs.

Mit kurzen Kapitel, großer Schrift und Illustrationen auf jeder Doppelseite ist das Buch perfekt für fortgeschrittene Leseanfänger geeignet und sollte selbst Lesemuffel zum Lesen animieren.

Fazit: Superheld, Superschurke, Supermops ist ein Superbuch, das auch Superlesemuffel überzeugen sollte!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Eine spannende Fortsetzung mit unerwartetem Ende

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Jess ist zurück aus dem Sommercamp. Enttäuscht von ihrer ehemals besten Freundin Robyn, setzt diese noch einen drauf und erzählt in der Schule Lügengeschichten über Jess. Als dann auch noch Cayden als ...

Jess ist zurück aus dem Sommercamp. Enttäuscht von ihrer ehemals besten Freundin Robyn, setzt diese noch einen drauf und erzählt in der Schule Lügengeschichten über Jess. Als dann auch noch Cayden als neue Schüler an der Monterey High School auftaucht, ist der erste Schultag gründlich ruiniert. Was wollen Cayden, Apoll, Athene, Zeus und Hera in Monterey? Und wird auch Agrios dort auftauchen?

Was Jess natürlich nicht weiß, Cayden alias Prometheus bekommt in jedem Jahrhundert drei Chancen, um seine Sterblichkeit zu erlangen. Dafür wählt Athene ein Mädchen aus, um das Prometheus kämpfen muss, als wolle er es wirklich für sich gewinnen. Widersteht das Mädchen ihm 60 Tage lang, hat er den göttlichen Wettstreit für sich gewonnen. Runde 2 ist also eröffnet und wir dürfen gespannt sein, welches Mädchen es diesmal trifft.

Seit Band 1 „Götterfunke. Liebe mich nicht“ wissen wir, dass Jess keine gewöhnliche Sterbliche ist. Sie ist eine Diafani. Für sie ist die Welt der Götter sichtbar und sie vergisst im Gegensatz zu anderen Menschen die Begegnung mit einem Gott nicht. Die Aufgabe einer Diafani ist, alles über die Götter aufzuschreiben, sozusagen als Chronist. Mit der Diafani-Gabe erweckt Jess die Aufmerksamkeit beider Lager. Ob Jess noch mehr Kräfte besitzt, als sie bisher weiß?

Das Buch ist wieder toll ausgestattet. Der Umschlag hat einen wunderschönen metallischen Glanz und im Vorsatzpapier sehen wir ein Karte mit den wichtigsten Handlungsorten in Monterey. Zwischen jeden Kapitel erzählt uns Hermes, was er vom aktuellen Geschehen hält. Abgerundet wird das Buch von einem Stammbaum der Lichtgötter, einem Glossar und einem Cookie-Rezept.

Marah Woolf gelingt es wieder, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Jess versucht Cayden zu hassen, aber ihr „dummes Herz“ macht ihr da immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Die explosive Stimmung zwischen Cayden und Jess ist durch den sarkastischen Schlagabtausch zwischen den beiden Hauptpersonen nicht nur spannend, sondern auch höchst amüsant. Sehr schön ist es auch, dass wir nun Jess „normales Leben“ kennenlernen. Und das ist wahrlich kein leichtes. Die Schule verlangt einiges ab, sie jobbt in einer Pizzeria und sorgt sich um ihre Mutter und Schwester. Ständig lebt sie in der Angst, dass die Mutter wieder in die Alkoholsucht zurückfällt. Und als wäre das nicht genug, kommen nun noch die Scherereien mit der Götterclique hinzu. Ich liebe den Schreibstil von Marah Woolf. Der Mix zwischen Spannung, Humor, Fantasie und Entwicklung der Charakere ist sehr gelungen. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Die vielen Wendungen und das Auftauchen neuer Charaktere erzeugen immer mehr Spannung und mit dem Ende des 2. Bands hätte ich niemals gerechnet. Nun heißt es warten auf den finalen dritten Band, der „Götterfunke – Verlasse mich nicht“ heißt und am 16.März 2018 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Actiongeladenes Detektivspektakel mit Comicelementen

Flätscher – Krawall im Kanal
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Juhu, Flätscher ermittelt wieder! Und der große Räuber (7) hat gejubelt, als ich ihm den neuen Band der Flätscherreihe unter die Nase hielt. Das coole Stinktier Flätscher und sein Assistent Theo haben ...

Juhu, Flätscher ermittelt wieder! Und der große Räuber (7) hat gejubelt, als ich ihm den neuen Band der Flätscherreihe unter die Nase hielt. Das coole Stinktier Flätscher und sein Assistent Theo haben einen neuen Fall. Sekretärin Chloe, Olaf von der O-Clique und weitere Tiere des Hinterhofs sind spurlos verschwunden und die Spur führt in das Kanalsystem. Wer steckt dahinter und wie kann das Ermittlerteam dem Entführer das Handwerk legen?

Antje Szillat und Jan Birck haben wieder ein tolles Buch vorgelegt. Die spannende und actiongeladene Geschichte wird durch die tollen Illustrationen von Jan Birck perfekt ergänzt. Neben lustigen Details in den Bildern werden auch ganz viele Comicelemente wie z.B. Sprechblasen eingebunden, was den Text nicht nur auflockert, sondern auch für kleine Leseänfanger in übersichtliche Häppchen portioniert. Die Lesemotivation wächst und es muss immer noch ein Kapitel sein und noch ein Kapitel. Natürlich eignet sich das Buch auch ideal zum Vorlesen.

Flätschers selbstüberzeugtes , ja gar freches Auftreten kombiniert mit seinem ureigensten Vokabular wie das inzwischen berühmte Logissimo, schaffen einen unverwechselbaren Charakter. Theo hat in diesen Band eine Menge Selbstvertrauen hinzugewonnen. Und ich selbst bin ja großer Fan der alten Frau Knesemaier, die man beim Vorlesen so toll inszenieren kann. Das Buch ist der 2. Band der Flätscher-Reihe, lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, da die Abenteuer in sich abgeschlossen sind. Im Herbst soll bereits der 3. Band erscheinen und wir finden das grandissimo!

P.S.: Für Nebenwirkungen wie unauffindbare Kochlöffel und entführte Töpfe durch kleine Leser bzw. Zuhörer sowie das Entstehen neuer Lärmquellen kann Flätscher keine Haftung übernehmen. Auch möglicherweise entstehende Plagiatvorwürfe durch junge Komponisten, die ihre Inspirationen auf das coolste Stinktier der Stadt zurückführen, muss er von sich weisen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Fantastisches Hörbuch mit ganz viel Spannung

Die Mississippi-Bande. Wie wir mit drei Dollar reich wurden
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Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts im Bayou im Süden der USA. Die vier Kinder Peter, Eddie, Julie und Francis finden beim Angeln in einer alten Blechdose 3 Dollar, viel Geld für die Kinder. Sie ...

Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts im Bayou im Süden der USA. Die vier Kinder Peter, Eddie, Julie und Francis finden beim Angeln in einer alten Blechdose 3 Dollar, viel Geld für die Kinder. Sie beschließen sich davon im Versandkatalog eine Pistole samt Munition zu kaufen. Aufgrund einer Verwechslung bekommen sie statt der Pistole eine alte kaputte Uhr. Sie sind enttäuscht, aber nicht in der Lage, einen Umtausch vorzunehmen. Eines Tages kommt ein Vertreter des Versandhauses Walker&Dawn in die Gegend, um alle Kunden bzgl. einer Falschlieferung aufzusuchen. Als die Kinder mit ihm in Kontakt treten, versucht er sie übers Ohr zu hauen. Wenig später finden sie die Leiche des Vertreters und interessante Informationen. Die alte Uhr ist sehr wertvoll und muss unbedingt persönlich nach Chicago gebracht werden. Eine hohe Belohnung winkt. So machen sich die Vier auf den Weg nach Chicago und haben jede Menge Gefahren zu überstehen.

Die Mississippi-Bande besteht aus 4 sehr unterschiedlichen Charakteren: Peter, der von allen Te Trois (da er der dritte von fünf Söhnen ist) genannt wird, ist einen Abenteurer, übermütig und spontan. Eddie ist eher der ruhige Denker mit einem Faible für Schamanen und er ist auch der Scout (Wegefinder), dann die gepanzerte Julie (Joju), die in ihrem jungen Leben viel einstecken musste und auf keinen Fall nach dieser Reise wieder nach Hause zurückkehren möchte und die nie weint und der kleine Francis, Tit genannt als Abkürzung von Petit (Kleiner). Er ist der kleine Bruder von Julie und im Gegensatz zu ihr hat er eine schwarze Hautfarbe und er spricht nicht. Diese 4 unterschiedlichen Charaktere teilen auch das Buch in 4 große Abschnitte: zuerst spricht Te Trois (durch Marco Esser), dann Eddie (durch Patrick Mölleken), dann Julie (durch Mia Diekow) und am Schluß ein gealterter Tit (mit der Stimme von Reinhard Kuhnert). Die Sprecher sind für die einzelnen Charaktere gut gewählt. Beim Wechsel von TeTrois auf Eddie musste ich mich erst kurz einhören, da TeTrois sehr jugendlich lebendig klingt und Eddie dann sehr ruhig, aber dennoch alles perfekt auf die Charaktere abgestimmt und ich finde es sehr gut, dass hier 4 statt nur 1 Sprecher gewählt wurde. Durch den Perspektivwechsel hat der Hörer die Gelegenheit jeden Charakter sehr gut kennenzulernen und seine Herkunft und Geheimnisse zu teilen.

Am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber spätestens wenn die Reise der 4 gen Norden beginnt, fiebert man mit. Da gibt es Gefahren zu bewältigen, Probleme und Rätsel zu lösen und letztendlich einen wahren Mörder zu entlarven. Und ja, die Kinder werden tatsächlich reich. Ein amerikanischer Traum. Besonders schön fand ich, dass am Ende des Buchs ein alter Tit nochmal eine Rückblende vom Ende des Abenteuers an gibt und der Hörer so erfährt, was aus den 4 Kindern geworden ist.

Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist durchaus ernst zu nehmen, da hier auch viel harte Zustände der damaligen Zeit und der grausame Umgang mit Kindern in Waisenhäusern zur Sprache kommen. Letztendlich gibt es auch einen echten Mord aufzuklären. Das Abenteuer ist nicht nur spannend, sondern auch tiefgründig und komplex. Im Gegenzug lässt es die damalige Zeit vor dem geistigen Auge des Hörers auferstehen und besticht durch seine Atmosphäre. Auch sehr interessant fand ich zum Beispiel wie das Versandhaus damals entstanden ist und wie gearbeitet wurde. Es gibt also auch jede Menge interessante Details über das Amerika vor über 100 Jahren zu erfahren.

Bleibt abschließend nur noch zu sagen, dass Davide Morosinotto ein fantastisches Werk gelungen ist und ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren noch mehr von ihm hören!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Es geht lustig und spannend weiter!

Das wilde Uff, Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub
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Das wilde Uff ist ein Wesen aus der Steinzeit, das nachdem es über 65 Millionen Jahre geschlafen hat, wieder erwacht ist. Nach seinem ersten Abenteuer mit Lio Peppel wohnt es nun bei der Familie und stellt ...

Das wilde Uff ist ein Wesen aus der Steinzeit, das nachdem es über 65 Millionen Jahre geschlafen hat, wieder erwacht ist. Nach seinem ersten Abenteuer mit Lio Peppel wohnt es nun bei der Familie und stellt dort nur Unsinn hat, was vor allem Mutter Peppel an den Rand des Wahnsinns treibt. Durch die gestiegenen Energie- und Reparaturkosten, die Uff verursacht, muss der Urlaub leider ausfallen, sehr zum Ärger von Lio. Als die Nachricht vom Gewinn eines Hotelaufenthalts in Sizilien ins Haus flattert, macht sich die Familie, nach einigen Diskussionen mit dem Uff im Gepäck, auf nach Italien. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen ist, dass hinter dem angeblichen Gewinn der gefürchtete Professor Snaida steckt, der im Gefängnis einen neuen sizilianischen Freund gefunden hat. Und natürlich sind die beiden hinter dem Uff her.

Das wilde Uff, ein kleines blaues wuscheliges Fellmonster mit dem Kopf voller Unsinn und einer Vorliebe für Tulpen, Geschirr und Duschen im Geschirrspüler, hat nur Unfug im Kopf. Wer würde da nicht die Nerven verlieren. Hier kommt es immer wieder zu Reibereien und irgendwann verdächtigt Mutter Peppel das Uff für wirklich alles verantwortlich zu sein. Wenn es jedoch darauf ankommt, ist jeder für jeden da. Und das ist wichtig, wenn man es mit einer sizilianischen Ganovenfamilie zu tun bekommt. Das Buch ist einfach nur lustig: was passiert wohl, wenn man dem Uff den Begriff Geld mit den Synonymen Kohle und Mäuse erklärt? Das Uff italienisches Speiseeis oder holländiche Tulpenlaster entdeckt? Oder sich zum weltbesten Sandburgerbauer aufschwingt? Wird es dem Professor Snaida gelingen mit der Hilfe der Picobello-Brüder an das Uff heranzukommen? Problematisch erweist sich, dass er nicht offen sagen will, was das Uff eigentlich genau ist und so kommt es auch zwischen den Ganoven immer wieder zu Missverständnissen und letztendlich zu einem turbulenten Finale.

Auch der zweite Band des wilden Uff konnte uns wieder restlos überzeugen. Uff ist wirklich seeeehr frech. Das Buch ist für Kinder ab etwa 8 Jahren geeignet oder zum Vorlesen (so wie bei uns) auch schon für Erstklässler. Die Schrift ist groß und die Kapitellänge ideal. Eine kleine Illustration am Anfang eines jeden Kapitel zeigt an, ob wir uns gerade bei Uff und Lio oder eben bei den Ganoven befinden. Zusätzlich gibt es noch weitere zahlreiche Illustrationen von Benedikt Beck , die im Comicstil gehalten sind und damit perfekt zum Charakter der Geschichte passen. Auch das Ganoventrio überzeugt auf ganzer Linie und macht die Geschichte nicht nur spannend, sondern sorgt durch die Missverständnisse untereinander auch immer wieder für Lacher beim Leser. Durch den tollen Schreibstil von Michael Petrowitz ist man sofort in der Geschichte drin und fliegt und kichert sich geradezu durch die Seiten. Lieber Michael, bitte schreibe noch ganz viele tolle Kinderbücher!