Profilbild von leoSma

leoSma

Lesejury Profi
offline

leoSma ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leoSma über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

Wichtiges Thema, enttäuschende Umsetzung

The Hate U Give
0

Dieses Buch behandelt ein altes immer noch präsentes Problem. Den Rassismus. Ich befasse mich oft damit, weil ich gerne etwas dagegen tue. Also bin ich, durch Hype und durch die Thematik, mit großen Erwartungen ...

Dieses Buch behandelt ein altes immer noch präsentes Problem. Den Rassismus. Ich befasse mich oft damit, weil ich gerne etwas dagegen tue. Also bin ich, durch Hype und durch die Thematik, mit großen Erwartungen an das Buch rangegangen. Ich war persönlich irgendwie nicht so im Hype. Ich mag Starr und sie musste einiges durchmachen in ihrer Gegend. Sie war mir sympathisch. Aber ich fand für das Ghetto war alles doch etwas zu perfekt beschrieben. Jeder hat schon mal in irgendeinem Film oder so gesehen, wie es im Ghetto zugeht. Der Mord and Khalil war für die Gegend also leider normal und sowas passiert heutzutage in unserer Welt genauso. Dafür gibt es genügend Beispiele. Doch irgendwas hat mich so sehr gestört an der Beschreibung ihres Lebens, dass ich es zu schön fand um wahr zu sein. Es ist nun mal eigentlich ein sehr real gehaltenes Buch, zumindest habe ich das so aufgefasst. Es hat einen an vielen Stellen tief getroffen und war traurig und schockierend. Das möchte ich nicht anzweifeln. Man musste damit umgehen können. Die Dinge waren aber mir persönlich so bekannt für das Gebiet, dass ich keine wirkliche Spannungskurve erleben konnte. Das hat mich ziemlich enttäuscht und das Buch auch abgeschwächt. Ich konnte es nebenbei ganz gut lesen, aber das hat auch ewig gedauert. Es war interessant, aber leider auch etwas zu langweilig.

Es wird einem die Wahrheit zum Thema Rassismus wieder vor Augen geführt und das empfinde ich als sehr gut, denn es ist wichtig sich damit zu befassen. Jeder sollte darüber also nachdenken und überlegen wie er selbst mit anderen umgeht. Ich hoffe das tut jeder von euch.

Ich find den Hype etwas unerklärlich, da der nun im englischsprachigem Raum extrem war, aber alles in allem war das Buch auch nicht schlecht. Es ist ein genaues Mittelding und ich gebe dem Buch deshalb 3/5 Punkten.

Veröffentlicht am 27.03.2018

wundervoller Klassiker

Stolz und Vorurteil
0

Es wäre ein Wunder Menschen zu finden die noch nie etwas über Mr. Darcy und Elizabeth Bennet gehört haben. Ob man es im Deutschunterricht gelesen hat, als Film gesehen hat, den Klassiker gelesen hat oder ...

Es wäre ein Wunder Menschen zu finden die noch nie etwas über Mr. Darcy und Elizabeth Bennet gehört haben. Ob man es im Deutschunterricht gelesen hat, als Film gesehen hat, den Klassiker gelesen hat oder einfach mal so jemanden im Umfeld hatte, der darüber geschwärmt hat. Selbst in anderen Filmen und Büchern werden oft Anspielungen gegenüber dem Buch gebracht. Daran merkt man, dass dieses Buch wirklich eine Berühmtheit ist. Und ich bin froh es endlich gelesen zu haben!
Elizabeth hat mich beeindruckt. Während ihre Schwestern entweder bereits fast unter der Haube waren oder jedem reichen und gutaussehend Mann hinterherliefen blieb sie bei ihren Prinzipien. Sie lehnte zunächst mehrere Anträge von Männern ab, die ihnen ei gutes Leben bieten konnten und das nur, weil sie keine gutes Gefühl bei ihnen hatte oder ihr Urteil denen gegenüber so schlecht ausfiel, dass sie nicht mal im Traum daran denken konnte denjenigen zu heiraten. Sie setzte ihren Willen durch und lies sich nicht überreden. Jedoch war es nach dem Ablauf der Geschichte und den Aufdeckungen und Erklärungen von Mr Darcys (angeblichen) Taten klar, dass sie dem gutaussehendem und intelligentem Mann nicht widerstehen kann. Und das war auch gut so, denn Darcy war wirklich jemand der mir gefiel. Er ist gebildet und, was nun mal wichtig war, brachte genügend Geld pro Jahr nach Hause. Er war zuvorkommend und liebenswürdig. Ein Mann in den man sich einfach verlieben musste und das sie am Ende dann zusammen waren freute mich natürlich.

Das Beste an diesem Buch, war jedoch nicht nur die Geschichte an sich sondern für mich persönlich die Sprache. Ich liebe es, wie man damals mit Wörtern umgegangen ist. Der Ausdruck gefällt einem doch viel besser als der heutige Slang. Und das hat mich von dem Buch noch mehr überzeugt. Abgesehen davon ist das Cover wirklich ein absoluter Traum von dieser Ausgabe und ich bin total froh das ich dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe! Ich habe mir sogar mit Erfolg besonders viel Mühe dabei gegeben keine Leserillen rein zu machen!

Elizabeth und Darcy bekommen von mir im Endeffekt 5/5 Sterne! Zu Recht ein Klassiker würde ich mal sagen!

Veröffentlicht am 27.03.2018

noch etwas Luft nach oben

All for You – Sehnsucht
0

Eine einzige Frage hat damals alles zwischen ihnen geändert. Cameron und Maya waren unsterblich ineinander verliebt und waren das Paar. Als Cameron jedoch mehr will, um das zwischen ihnen endgültig zu ...

Eine einzige Frage hat damals alles zwischen ihnen geändert. Cameron und Maya waren unsterblich ineinander verliebt und waren das Paar. Als Cameron jedoch mehr will, um das zwischen ihnen endgültig zu machen und für immer zusammen zu sein, blockt Maya ab und es kommt zur Trennung.
Als sie sich nach fünf Jahren wieder begegnen, stellt sich Mayas Leben wieder komplett auf den Kopf. Sie hat mit Cameron abgeschlossen, ist weiter gezogen und hat sich etwas in New York aufgebaut, dennoch kann sie nicht leugnen, dass die Gefühle, die damals zwischen ihr und Cameron herrschten, noch da sind und nicht so einfach abzuschalten sind. Aber kann sie sich überhaupt wieder auf Cameron einlassen? Da gibt es noch immer einiges, was Cameron nicht über sie weiß. Und sie ist der Meinung, dass er Besseres verdient hat ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Die ersten Bände der Hard Reihe haben mir ja so gar nicht gefallen, weshalb ich sie abgebrochen habe.
Hier war ich positiv überrascht, da die Autorin gezeigt hat, dass ihre Geschichten auf jeden Fall auch in eine andere Richtung gehen können und es nicht immer einen reichen und dominanten Typen braucht, der die ach so starke Protagonistin unterdrückt, um ein Buch zu schreiben, das Leser anspricht.
Die ganze Grundidee und auch die Atmosphäre rund um das Buch gefielen mir einfach gut. Die Umsetzung wäre definitiv noch ausbaufähig. Die Charaktere waren, trotz mancher Schwächen, recht sympathisch und ich fand es auch recht interessant, ihre Liebesgeschichte zu lesen, die in ihren Ansätzen gar nicht mal so schlecht klang.
An Klischees wird aber auch hier nicht gespart, was aber, wie ich finde, hier kein großer Kritikpunkt ist und schon dafür gesorgt haben, dass man solche Geschichten eben immer wieder aufs Neue liest.

Etwas schade war es, was die Autorin bei der Entwicklung der Charaktere angestellt hat und auch die Ausarbeitung mancher angeschnittenen Sachen. Die Entwicklung war nämlich während des ganzen Buches, während die Geschichte in der Gegenwart spielt, nicht wirklich vorhanden.
Vor allem im Mittelteil bleibt einem stark im Gedächtnis, dass es zwischen Maya und Cameron immer wieder ein Hin und Her gab. Maya wollte sich nicht eingestehen, dass sie Cameron noch immer will, Sex war aber okay. Ging es dann um mehr, hat sie sofort abgeblockt und ist weg gelaufen und Cameron, hartnäckig wie er ist, natürlich immer wieder hinterher. Irgendwann konnte ich es dann nicht mehr lesen und es war echt etwas unnötig, dass sie nie wirklich ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben und das geklärt haben, was zwischen ihnen steht.
Denn erst zum Schluss hin kam da endlich mal etwas. Leider aber auch sehr schnell abgetan und gefolgt vom nächsten Drama. Da hätte ich mir lieber gewünscht, dass die Autorin sich mit Themen, die sie hier angeschnitten hat, mehr auseinandersetzt und es im Schluss nicht so locker fallen lässt.

Charaktere

Maya war mir am Anfang relativ sympathisch, ich muss aber sagen, dass sich das im Laufe des Bandes aber auch etwas gelegt hat. An sich ist sie sehr unabhängig und versucht natürlich ihr Herz zu schützen, nachdem Cameron sie damals schon einmal verlassen hat, nachdem sie Nein zu seinem Antrag gesagt hat. Das konnte ich auch durchaus nachvollziehen. Leider blieb das den größten Teil des Buches dann auch so und es kam eben zu diesem genannten Hin und Her, was etwas unnötig war.
Auch hat die Autorin sehr deutlich gemacht, dass sie ein Problem hat. Sie geht mit ihren Problemen auf eine falsche Art um. Verraten möchte ich da nicht allzu viel. Wie es dazu kam, war mir etwas suspekt und in der Erläuterung etwas zu schwach.

Cameron bleibt mir als sehr hartnäckig im Gedächtnis. Er liebt Maya und das hat man ihm angemerkt. Dass er sie damals verlassen hat, bereut er und das wird immer wieder dargestellt - weswegen er sich in der Gegenwart umso intensiver bemüht, Maya zurück zu gewinnen, was mir auch an sich gut gefiel. In der Beziehung nahm er teils dennoch den etwas schwächeren Part ein, da er sich - gerade weil er damals noch immer bereut - so gut wie alles schlussendlich hat gefallen lassen.

Die Nebencharaktere gefielen mir recht gut und waren teil sogar noch etwas vielschichtiger als die beiden Protagonisten.
Auf die weiteren Bände, in denen sich die Geschichten von Cam's Geschwistern abspielt, bin ich sehr gespannt.

Fazit

Insgesamt gefiel mir das Buch in seiner Grundidee und den Ansätzen wirklich gut, hat mit der Umsetzung aber nicht ganz so überzeugen können - was sehr schade war. Die Entwicklung bei den Charakteren war einfach nicht wirklich vorhanden und dafür wurden lieber andere Sachen angeschnitten, die mir als Leser jetzt wirklich viel gebracht haben, da sie entweder viel zu einfach abgetan worden sind oder eben in meiner Empfindung gar keine so große Bedeutung für das Gesamtpaket hatten. An sich war deren Liebesgeschichte süß zu lesen, sticht jetzt aber nicht unbedingt heraus.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Leseempfehlung

Berühre mich. Nicht.
0

Ein Neubeginn - etwas, was in NA Romanen nicht gerade etwas neu entdecktes und seltenes ist und doch war ich überrascht, welche Richtung Laura Kneidl mit ihren Debüt in diesem Genre eingeschlagen hat und ...

Ein Neubeginn - etwas, was in NA Romanen nicht gerade etwas neu entdecktes und seltenes ist und doch war ich überrascht, welche Richtung Laura Kneidl mit ihren Debüt in diesem Genre eingeschlagen hat und mich doch recht gut von sich überzeugen konnte.
Auch sie bedient sich hier den Klischees, jedoch muss ich sagen, dass mir diese eher angenehm waren und nicht so penetrant oder doch wieder zu viel des Guten. Ihre Charaktere sind im ersten Moment vom Aufbau her keine unbekannten Charaktertypen, dennoch überraschte sie mich, vor allem mit Luca, mit dem, was sie weiterhin daraus gemacht hat - Charaktere, die Eindruck hinterlassen und man nach und nach ins Herz schließt.

Mit Sages' Vergangenheit, wagt sich die Autorin an ein sehr sensibles Thema. Ich kann mich weder in einen Menschen, der so etwas erlebt hat, hineinversetzen, noch möchte ich mit meinem Halbwissen kommen und irgendwie versuchen, die Herangehensweise und Ausgestaltung groß zu beurteilen oder zu kritisieren. Für mich persönlich wirkte es teils aber, was ihre Entwicklungen und Fortschritte anging, zu schnell in einem Moment, während sie im anderen wieder bei Null war. Dieser leichte Widerspruch war mir dann etwas suspekt und auch nicht ganz nachvollziehbar.

Was die Chemie zwischen den Charakteren angeht, so hat die Autorin bei mir vollkommen punkten können. Dabei ist nicht nur die Rede von Sage und Luca, sondern auch die zwischen den ganzen anderen Charakteren, die auftreten. Es wird einem eine ganze Palette an Charakteren dargeboten und mit irgendeinen kann man sich auf eine Weise vielleicht auch identifizieren.
Der Schreibstil hat dabei einen großen Anteil gehabt. Er war locker, leicht, dennoch auf den Punkt gebracht, abgerundet mit einer Menge Humor, der die Dialoge zwischen den Charakteren immer wieder aufregend gemacht hat.

Auch an Emotionen und Drama fehlt es hier nicht. Während des ganzen Buches, taucht man in die Gedankenwelt von Sage ein und erlebt ihre Ängste, das Durcheinander bei ihren Gefühlen und womit sie sich zu schlagen hat. Zugespitzt äußert sich das dann in einem Cliffhanger zum Schluss, der einem das Warten auf Band 2 nicht ganz so einfach macht, für mich persönlich dann aber auch wieder etwas zu abrupt und gehetzt kam, vielleicht auch etwas sehr dramatisch. Ich denke, dass sowohl bei Sage, als auch beim Gesamtpaket des Inhaltes etwas mehr Potenzial steckt, sodass ich für Band 2 noch etwas Platz nach oben sehe.

Charaktere:
Sage hat es definitiv nicht einfach und ihren Entschluss, aus ihrer Heimat in Maine zu fliehen, kann ich absolut nachvollziehen und fand es echt bewundernswert, dass sie sich das mit ihrem wenigen Geld, und nur ausgestattet mit ihren Transporter, getraut hat.
Auffällig bei ihr war mir, dass sie Menschen sehr schnell verurteilt. Ein Stück weit hat das sicher mit ihren Ängsten zu tun und ist deswegen sicher auch etwas begründet, aber manchmal auch nicht immer ganz nachvollziehbar.
Wie auch schon erwähnt, fand ich es etwas befremdlich, wie schnell sie teils Fortschritte gemacht hat, in anderen Momenten aber dann doch plötzlich wieder bei Null war. Ich kann mir vorstellen, dass traumatisierte Menschen immer wieder, sei es auch nur der kleinste Moment, Auslöser haben, aber betrachte ich es insgesamt, war es mir im Vergleich eher weniger authentisch, wenn sie in den nächsten Kapiteln plötzlich anders, besser auf Situationen reagierte.

Luca war so unauffällig auffallend - und mir hat das irgendwie richtig gut gefallen. Ich mochte ihn echt gerne und er lässt mich auch jetzt noch nicht ganz los.
Ich will nicht bestreiten, dass sich die Autorin den Klischees bedient hat, aber bei ihm wurde es einem nicht so penetrant aufgezwungen und es war auch nicht zu viel. Schöne Beschreibung, was? Aus den ganzen Klischees hat sich die Autorin dennoch einen Charakter erschaffen, der Wiedererkennungswert besitzt und mein Interesse wecken konnte, da sein Charakter wie ich fand, Vielschichtigkeit aufwies und immer wieder Überraschungen zu bieten hatte und ich mich irgendwie auch etwas mit ihm identifizieren konnte. Er ist, was seine Gefühle angeht, sehr vorsichtig und gibt sie auch nur selten preis. Wenn aber, dann mit Leidenschaft und das war so schön, zu lesen.

Fazit:
Insgesamt hat mir der Auftakt dieser Dilogie echt gut gefallen, dennoch sehe ich noch etwas mehr Luft nach oben, sodass ich mich bei den Sternen noch etwas zurückhalte. Die Charaktere habe ich in der "kurzen" Zeit echt ein wenig ins Herz geschlossen und sind der Autorin gut gelungen. Unterstrichen und abgerundet, wird es durch witzige, aber auch emotionale und authentische Dialoge, die weder erzwungen, noch unrealistisch erscheinen. Der Schluss ist dann doch noch einmal sehr dramatisch geworden, sicher ein gutes Sprungbrett für Band 2, für mich aber auch schon wieder etwas zu viel und abrupt. Dennoch eine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 27.03.2018

leider schwächer als band 1

Verliere mich. Nicht.
0

Jeder war nach dem ersten Band absolut zerstört und wollte wissen, wie es nach diesem "krassen" Cliffhanger weiter geht. Auch ich war gespannt darauf, vor allem weil ich noch etwas mehr Luft nach oben ...

Jeder war nach dem ersten Band absolut zerstört und wollte wissen, wie es nach diesem "krassen" Cliffhanger weiter geht. Auch ich war gespannt darauf, vor allem weil ich noch etwas mehr Luft nach oben gesehen habe und wissen wollte, wie viel die Autorin da noch heraus holen kann.

Das Geschehen setzt direkt an das Ende vom ersten Band an. Sage hat Luca verlassen, da ihr Stiefvater, Alan, gedroht hat, ihr näher und näher zu kommen.
Wir finden sie in einem Motel wieder und so langsam und langsam plätschert die Handlung vor sich hin.
Ich schieße jetzt wahrscheinlich mal wieder gegen den Strom, aber für mich war das alles sehr sehr langatmig und es gab nicht nur Wiederholungen vom ersten Band, sondern auch an sich wiederholte das Buch sich ein paar Mal und für mich persönlich ging es absolut nicht voran und auch die Spannung ist eher weniger vorhanden gewesen.
Nach diesem Ereignis am Ende des ersten Bandes, möchte man doch nun endlich vor Angst und Aufregung mitfiebern, aber die Autorin ist da einen anderen Weg gegangen. Dadurch hat der Cliffhanger für mich noch einmal mehr an Bedeutung verloren, da diesbezüglich wirklich erstmal kaum was passiert.

Im Vordergrund steht noch immer die Beziehung von Sage und Luca. Ich mochte deren Verbindung im ersten Band schon, wobei Sage für mich noch den "schwächeren" Teil (nicht wegen der Ängste, sondern wegen der Sympathie) eingenommen hat. In diesem Band sind ja nun getrennt und ein Haufen Gefühle und ein bisschen Drama ist da natürlich vorprogrammiert. Zu Anfang, hatte ich tatsächlich auch erstmal noch keine Probleme damit, dass Laura Kneidl sich erst der Beziehung gewidmet hat, aber das war mir eindeutig ein zu großes Hin- und Her. Beide reden nicht miteinander und, warum auch immer, geht Sage bei allen - einschließlich sich selbst - als Opfer der Trennung hervor - ehm, okay? Sie hat Schluss gemacht ...?
Luca wird dann ein bisschen als Buh-Mann hingestellt, weil er anders mit seinem Schmerz umgeht als Sage und sie ja - böse, bose - raus geworfen hat.
Die beiden reden so ziemlich 300 Seiten nicht wirklich miteinander, um irgendwas irgendwie zu klären und wissen dann natürlich auch nicht, wo sie stehen. Man merkt, dass beide Gefühle füreinander haben und einfach nicht ohne den jeweils Anderen können - eine Beziehung kommt für Sage aber nicht infrage.

Ich muss zugeben, dass ich es verständlich finde, dass ihre Ängste und die ganzen Gedanken, die sie bezüglich ihres Stiefvaters hat, sie hemmen und verunsichern, aber anscheinend war es für sie dennoch okay, wieder eine Freundschaft zu Luca aufzubauen. Wieder zu einer Person zu werden, auf die er sich verlassen kann. Diese Logik fand ich etwas komisch und war mir auch noch nicht ganz einleuchtend, da man ja gemerkt hat, dass beide weit mehr als Freunde sind.

Gut, aber was hat mir denn überhaupt gefallen?
Nachdem in den letzten knapp 100 doch einmal mehr an Spannung rein kam und die dramatische Überbrückung in Form des Beziehungsdramas ein Ende fand, war ich tatsächlich wieder etwas positiver gestimmt und die Umsetzung ist der Autorin auch gut gelungen und konnte mich für den Moment packen und noch einmal etwas raus holen. Sage und Luca waren wieder ... erträglicher und sie hatten ihre Momente, die ich im ersten Band schon mochte.
Auch mag ich den Schreibstil der Autorin total gerne. Die Seiten fließen nicht nur so dahin, nein, sie schafft es trotzdem immer wieder Humor mit hinein zu bringen und die Dialoge zwischen den Charakteren auf den Punkt gebracht und gut geschrieben ... nun ja, zu schreiben. :D

Das Ende war dann doch recht schnell abgehandelt, sodass auch eine gewisse Hektik hinein kam. Vielleicht wären 100 Seiten weniger Hin- und Her und Unklarheiten da dann besser gewesen.

Charaktere:
Sage hat sich mir in diesem Band tatsächlich teilweise etwas unsympathisch gemacht.
In diesem Band strahlte sie eine Naivität aus, von der ich im ersten Band noch nicht einmal etwas gemerkt hatte. :D Teilweise konnte ich nur den Kopf schütteln und es war fast schon nervig. Ich hatte ja vor allem bei ihr gehofft, noch mehr Entwicklung zu sehen, aber wurde da nicht ganz so glücklich gestimmt.
Zunächst erst einmal, habe ich mich natürlich gefreut, dass sie in kleinen Schritten Fortschritte in ihrer Therapie gemacht hat - diese hat man hier deutlich sehen können und das war auch gut dargestellt. An sich hat sie sich trotzdem nicht so ganz in mein Herz geschlichen.

Luca mochte ich im ersten Band schon richtig gerne und ich konnte seine Reaktion am Ende komplett nachvollziehen. Wie schon erwähnt, war er hier, vor allem zu Anfang, ein wenig der Buh-Mann, weil er Sage ja raus geschmissen hatte. Dem habe ich mich nicht angeschlossen und ich verurteile ihn auch tatsächlich nicht dafür, dass er so mit seinem Schmerz umgegangen ist, indem er dann natürlich "eiskalt" war. Aber auch bei ihm hätte ich mir gewünscht, dass da etwas mehr an Aktivität kommt und das nicht nur alles vor sich hin plätschert.
Dass er Sage aber der perfekte Freund ist, hat Laura Kneidl auch hier wieder unter Beweis gestellt und einige süße Szenen geschaffen.

Fazit:
Das Buch bot mir persönlich insgesamt betrachtet viel zu wenig neue Handlung ... oder teilweise überhaupt Handlung. Es plätschert vor sich hin, ein Hin- und Her sorgt dafür, dass auch kaum etwas voran kommt und die Sache mit der Geschichte von Sage, kam mir hier zu kurz, hektisch und nicht ganz so passend verteilt. Spannend jedoch, war es geschrieben.
Auch wenn das Hin- und Her etwas nervenauftreibend war, mag ich die Chemie zwischen Sage und Luca und da hat Laura Kneidl auch wieder einige süße Szenen geliefert. Der Freundeskreis der Beiden, gefiel mir noch einmal besser als im ersten Band und auch diesen los zu lassen, fällt etwas schwer, da teilweise echt interessante Charaktere dabei waren.
Ich würde nicht unbedingt von einer Enttäuschung sprechen, aber nachdem es in den ersten Tagen doch schon wieder so dermaßen gehyped wurde, hatte ich doch mehr erwartet.