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Veröffentlicht am 09.10.2025

Wunderbares Buch über das Leben eines behinderten jungen Mannes

Das liebt nicht jeder
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Benni ist behindert, kann nicht lesen und rechnen, dafür aber auf Menschen zugehen ohne Scheu und Vorurteile. Benni ist inzwischen 21 Jahre alt und hat ein Zimmer im Wohnheim, leider ist er nicht so glücklich ...

Benni ist behindert, kann nicht lesen und rechnen, dafür aber auf Menschen zugehen ohne Scheu und Vorurteile. Benni ist inzwischen 21 Jahre alt und hat ein Zimmer im Wohnheim, leider ist er nicht so glücklich wie erhofft. Ihm fehlt Nähe, eine Freundin zum schmusen und kuscheln und es geht ihm auf die Nerven, das die Betreuer einfach immer über ihn bestimmen und er nicht das machen darf was er möchte.

So weit die Geschichte, ich habe bereits das erste Buch von @autorinmariamargareta_koch über Benni gelesen und war sehr gespannt, wie es ihm in seiner neuen Umgebung gefällt. Es hat mich schon traurig gemacht, dass Benni unglücklich ist und sein Job kein Spaß macht, aber Benni ist ein Kämpfer und mit seiner großen Empathie für Andere gerät er gleich mehrfach in Schwierigkeiten. Mithilfe von Freunden, Familie und Betreuern findet er schließlich seinen Weg.

Was hat Benny mir als Nicht Behinderten Menschen voraus? Er macht einfach was zu tun ist in dem Moment, kein Zweifeln, kein was und wenn, sondern er lebt im Augenblick. Das habe ich verlernt und dadurch gehen wertvolle Momente verloren. Natürlich kann man nicht immer im Augenblick leben, aber das ein oder andere Mal würde es mir sicherlich guttun.

Die Autorin zeigt auf, welche Probleme, Sorgen und Nöte Menschen mit Behinderung haben, tatsächlich genau die Gleichen wie Nicht-Behinderte. Wie gehen wir als Gesellschaft mit Behinderten um und was können wir lernen und verbessern. Bennis Besuch beim Tantra Wochenende war ein tolles Beispiel dafür.

Fazit:
Benni wird erwachsen und wir begleiten ihn auf dieser emotionalen und schwierigen Reise. Ein wunderbares Buch über das Leben eines Behinderten jungen Mannes, vom dem wir viel lernen können. Ich empfehle das erste Buch „Das kann nicht jeda“ vorab zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Spannend und unkonventionell

Am Ende des Sturms
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Für mich war es das erste Buch von Alexander Hartung und seine Ermittler Jan Tommen, der bereits in seinem 12 Fall ermittelt hat. Das Reihe mitten drinnen zu starten war allerdings kein Problem, da der ...

Für mich war es das erste Buch von Alexander Hartung und seine Ermittler Jan Tommen, der bereits in seinem 12 Fall ermittelt hat. Das Reihe mitten drinnen zu starten war allerdings kein Problem, da der Fall in sich abgeschlossen ist.

Bei diesem Thriller (ich würde den eher als Krimi einstufen) ist man gleich im Geschehen, die Ermittlungen laufen zum Teil recht unkonventionell und um an Beweise zu gelangen wird manch schräger Weg genommen. Der Fall an sich ist gut konstruiert und war spannend, diverse Wendungen lassen einen immer wieder neue Hypothesen erstellen, wer denn nun der Drahtzieher ist. Die Handlung spielt in Berlin im jetzt und auf Sizilien 2 Jahre zuvor.

Das Ermittlerteam ist gut befreundet und gefühlt haben die sich immer zum Essen, aber selten im Kommissariat getroffen, das mag an Chandu gelegen haben, der Charakter hat sich mir nicht erschlossen, hier fehlt mir wahrscheinlich das Wissen der 11 Bände zuvor. Das Team an sich ist mir irgendwie fremd geblieben, der Fall steht im Vordergrund, aber das die Ermittler so im Hintergrund geblieben sind fand ich persönlich schade.

Das Ende war dann noch mal ordentlich spannend und löste dann fast alle offenen Fragen auf.

Fazit:
Ein spannender Krimi, der mich gut unterhalten hat, mit kuriosem Verhalten und Ermittlungen. Die Ermittler blieben mir leider fremd, aber das ist mein persönliches Fazit. Vielleicht sollte man Reihen doch mit Band 1 starten 😊

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Veröffentlicht am 04.10.2025

Klasse Debüt, bei dem es an nichts fehlte

Gerächt sein sollst du
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Nichts ist wie es scheint in diesem Krimi, dabei sieht alles nach einem Unfall oder Suizid aus als man den 17-jährigen Jonas tot aus dem Wasser zieht. Eevi eine Journalistin und Mats ihr Jugendfreund und ...

Nichts ist wie es scheint in diesem Krimi, dabei sieht alles nach einem Unfall oder Suizid aus als man den 17-jährigen Jonas tot aus dem Wasser zieht. Eevi eine Journalistin und Mats ihr Jugendfreund und inzwischen bei der Polizei versuchen hinter die Geheimnisse des Todes zu kommen.

Total spannend und unerwartet geht es dann weiter, ist Jonas umgebracht worden? Ist er Täter oder Opfer? Es tauchen immer wieder neue Hinweise und Zeugen auf, die ein ganz anderes Szenario darstellen als zu Anfang bekannt war. De Spannungsbogen baut sich langsam aber stetig immer weiter auf. Eingebundene Tagebucheinträge, haben meine Spekulationen noch weiter angeheizt.

Wie so häufig bei den nordischen Autoren, ist das hier nichts für zartbesaitete, Tuokko beschreibt das Geschehen brutal, blutig und detailliert und auf der anderen Seite feinfühlig und sehr empathisch. Mir hat es total gut gefallen, auch das die Ermittler ruhig und besonnen waren und keine Haudraufs.

Die Gefahren die Social Media und Mobbing mit sich bringen, werden hier als starke Botschaft vermittelt, ohne zu pädagogisch zu sein. Es zeigt, dass Eltern oftmals nichts mehr über Kinder wissen und welcher Druck auf Jugendlichen lastet, die „anders“ sind.

Fazit:
Ein klasse Debüt, bei dem es an nichts fehlte, um spannende Lesestunden zu verbringen. Tolle Figuren, glaubhafte Story und viel nordisches Flair. Krimifans, greift zu!

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Veröffentlicht am 01.10.2025

Wohlfühlbuch für Tee, Couch und Wolldecke

Der Weihnachtssee
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Bei mir kann Weihnachten kommen, bin voll im Wintermodus 😊 Das neue Buch von Angelika Schwarzhuber, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte, hat mich mit ordentlich Winter Vibes ausgestattet.

Worum ...

Bei mir kann Weihnachten kommen, bin voll im Wintermodus 😊 Das neue Buch von Angelika Schwarzhuber, von der ich bisher noch nichts gelesen hatte, hat mich mit ordentlich Winter Vibes ausgestattet.

Worum geht? Bei einem Schneesturm kurz vor Weihnachten werden 7 Personen eingeschneit und verbringen zwangsweise Zeit zusammen in einer kleinen Hütte am See. Jede der Personen hat mit seinen Herausforderungen zu kämpfen und Jana, eine der Hauptfiguren, trifft auch noch auf Ihren Ex.

Das ganze Buch ist wunderbar leicht und locker zu lesen, ein Wohlfühlbuch für Tee, Couch und Wolldecke. Klar weiß man das es gut ausgeht und am Ende ein Happy End für alle ansteht, aber hej, das ist genau das, was ich von einem Weihnachtsroman erwarte.

Die Stimmung hat mich eingefangen und ich habe es genossen, die Zweckgemeinschaft bei ihrem Erlebnis zu begleiten. Es geht um Liebe (in jedem Alter), um Freundschaft (auch in jedem Alter) und um Familie, um Streit und wie man damit umgeht und dass man sich aussprechen soll. Ich finde eine Botschaft die man nicht oft genug kommunizieren kann.
Mein Weihnachtsherz ist jedenfalls vorgewärmt und die Klassiker wie Schmücken, Plätzchen backen und singen, habe ich noch vor mir 😊

Fazit:
Ein Buch was viel weihnachtliche Stimmung verbreitet ohne kitschig zu sein, tolle Rezepte gibt es auch! Wer was entspanntes zum lesen mit viel Herz sucht, der ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 29.09.2025

Und plötzlich ist nichts mehr wie es war…

Protokoll eines Verschwindens
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Puhhh, da muss ich erst einmal tief durchatmen. Bei dem Debutroman von Rupflin, handelt es sich um die Aufarbeitung eines wahren Verbrechens. Das Ganze lässt mich fassungslos und schockiert innehalten. ...

Puhhh, da muss ich erst einmal tief durchatmen. Bei dem Debutroman von Rupflin, handelt es sich um die Aufarbeitung eines wahren Verbrechens. Das Ganze lässt mich fassungslos und schockiert innehalten. Warum hat mich das Buch so in seinen Bann gezogen? Ehrlich gesagt kann ich das nicht so leicht beantworten.

Gabriel, ein junger Brasilianer, verschwindet eines Nachts vollkommen spurlos von der Bildfläche. Arbeitgeber, Familie und Freunde versuchen eine Vermisstenmeldung aufzugeben, aber das ist nicht so einfach. Ein Verbrechen liegt scheinbar nicht vor und ein Erwachsener Mensch hat das Recht zu „verschwinden“. Es beginnt eine Odyssee und wir begleiten in dem ausführlich recherchierten True Crime alle beteiligten: Opfer, Familie, Täter und Freunde.

Wir wissen das Gabriel tot ist und dass die Leiche beim Täter in der Wohnung liegt, wir begleiten den Täter bis er nach 4 Monaten gefasst wird und erhalten Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt des Täters, die manchen Abgrund bereithält. Genauso viel Raum bekommt aber auch das Opfer, das so plötzlich verschwindet und was das mit allen beteiligten macht.

Es ist ein stilles, bedrückendes und trauriges Buch. Am Ende gibt es mehr als nur ein Opfer, den der gewaltsame Tod Gabriels zeigt auf, das alle Opfer wurden die ihm nahestehen. Rupflin schreibt wertfrei und neutral, er protokolliert tatschlich das Geschehen und lässt uns unsere eigene Meinung bilden. Am Ende bleibt die Frage, was ist wirklich geschehen?

Fazit:
Protokoll eines schockierenden Mordes, nichts für zart besaitete. Eine stille und eindringliche Beschreibung der Geschehnisse, die einen innehalten lässt. Was bedeutet die kurze Zeitungsnotiz über ein verschwinden, ein Mord wirklich für die Beteiligten?

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