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Veröffentlicht am 09.04.2019

Weil man erst zu schätzen weiß, was man hat, wenn man es zu verlieren droht…

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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In ihrem Roman „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ lässt Autorin Meike Werkmeister ihre Protagonistin Anni eine Midlife-Krisis durchleben.
Anni lebt mit ihrem langjährigen Freund Thies in einer idyllischen ...

In ihrem Roman „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ lässt Autorin Meike Werkmeister ihre Protagonistin Anni eine Midlife-Krisis durchleben.
Anni lebt mit ihrem langjährigen Freund Thies in einer idyllischen Gegend in Bremen. Eigentlich sind die beiden schon lange ein glückliches Paar, den Schritt zum Ehepaar hin haben sie bislang einvernehmlich abgelehnt, weil sie den Trauschein nicht zum Glücklichsein brauchen. Anni ist in ihrem Job als Game-Designerin erfolgreich und eigentlich mit ihrem Job zufrieden.
Ja eigentlich, denn plötzlich ereignen sich Dinge, die Anni zum Zweifeln bringen: Thies macht ihr unverhofft einen Heiratsantrag und ihr Chef ein Karriereangebot, für das sie allerdings nach Berlin ziehen müsste – und plötzlich kommt Anni ins Grübeln, hinterfragt ihr Leben, ihre Beziehung, ihren Job…
Bei einer Auszeit auf Norderney versucht sich Anni über ihre Gefühle, ihre Ziele und ihr Leben allgemein klar zu werden.
Da Buch liest sich flüssig und ist nett geschrieben. Gerade die Szenen bei Annis Arbeit und wie ihre frisch designte Gameheldin plötzlich von der Praktikantin umgemodelt wird, haben mich wirklich zum Schmunzeln gebracht. Anni dagegen mochte ich ein paar Mal schütteln, weil sie alles, was sie hat als gegeben nimmt, ohne zufrieden zu sein, und auch wie sie sich über die vermeintlich konservativen Ideale ihrer Freunde - Hochzeit, Heim, Kinder – lustig macht.
Aber mit Anni bringt die Autorin auch ihre Leser dazu, sich Gedanken über den Sinn und die Ziele des eigenen Lebens zu machen. Schön und liebevoll beschrieben waren auch die Szenen auf Norderney, man merkt, dass die Autorin dort gerne Zeit verbringt.
Kurzum eine leichte Lektüre für Zwischendurch mit nachdenklichen Momenten, manchmal vielleicht etwas träge, so wie Annie und Thies, die mich an eingespieltes altes Ehepaar erinnert haben!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Schwierige Thematik…

Stella
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„Stella“ ist ein Roman des Autors Takis Würger, in dem dieser die Figur der jüdischen Denunziantin Stella Goldschlag als Vorlage für seine fiktive Liebesgeschichte nahm.
Die strahlende fröhliche Frau auf ...

„Stella“ ist ein Roman des Autors Takis Würger, in dem dieser die Figur der jüdischen Denunziantin Stella Goldschlag als Vorlage für seine fiktive Liebesgeschichte nahm.
Die strahlende fröhliche Frau auf dem Cover und der Klappentext versprachen für mich eine tragische Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Schweizer zur Zeit des Dritten Reichs. Trotz des Hinweises, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, war mir nicht klar, dass hier eine echte Person sowie historisch dokumentierte Begebenheiten die Vorlage gaben.
Zur Person der Stella Goldschlag, ihrem Handeln und ihren Motiven möchte ich nichts sagen, jedoch fand ich die Einbindung in die Liebesgeschichte mit dem jungen Schweizer Friedrich ein wenig befremdend. In den ersten Kapiteln lernt man nur Friedrich kennen, einen fiktiven jungen Mann, seine Kindheit, einerseits behütet in einem wohlhabenden Elternhaus aufwachsend, andererseits mit einer Alkoholikerin als Mutter und einem Vater, der ständig auf Reisen ist – kurz gesagt, er entwickelt sich zu einem etwas merkwürdigen Zeitgenossen. Da mutet es nicht mal mehr seltsam an, dass der junge Friedrich ausgerechnet mitten in Kriegszeiten im Berlin des Dritten Reichs „Urlaub“ machen will, um sich zu vergewissern, ob gewisse Gerüchte über die Deportation jüdischer Familien im Nazideutschland der Wahrheit entsprechen. Friedrich erschreckt mit seiner Naivität, er blickt nicht hinter die Kulissen, nichts kommt ihm merkwürdig vor – weder bei seinen Zusammentreffen mit „Kristin“, die sich später als die Jüdin Stella Goldschlag entpuppt, noch bei seinen Besuchen in Jazzclubs, in denen er schließlich auch auf den –ebenfalls fiktiven - SS-Mann Tristan von Appen, einen Liebhaber von verbotener Jazzmusik, gutem Essen und latent homosexuell trifft.
Die Kontrastierung Stellas mit der fiktiven Figur des naiven Friedrich hat mich letztendlich nicht wirklich überzeugt…

Veröffentlicht am 07.04.2019

Spannende Fantasy etwas abseits vom Üblichen!

Yamamachi - Das Geheimnis der Senshi
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Mit ihrem Debütroman „Yamamachi - Das Geheimnis der Senshi“ nimmt uns Autorin Anna Sophie Ullmann mit auf eine Reise nach Japan in die fiktive Stadt Yamamachi, der Hauptstadt und Einsatzzentrale der Senshi, ...

Mit ihrem Debütroman „Yamamachi - Das Geheimnis der Senshi“ nimmt uns Autorin Anna Sophie Ullmann mit auf eine Reise nach Japan in die fiktive Stadt Yamamachi, der Hauptstadt und Einsatzzentrale der Senshi, einer Art geheimen Ninja-Organisation. Die Geschichte ist als Fantasyroman in drei Bänden geplant.
Der Klappentext verrät: „Als Nicolas eines Nachts das scheinbar so gewöhnliche Mädchen Soe gegen ein paar dubiose Gestalten kämpfen sieht, ahnt er noch nicht, dass er seine restlichen Semesterferien in der geheimen Stadt Yamamachi in Japan verbringen wird. Dorthin verschleppt ihn Soe, weil er sie gesehen hat – sie ist eine Nachfahrin der Senshi, gemeinhin bekannt als Ninjas, deren Existenz der Welt verborgen bleiben muss. Und schon bald merkt Nicolas, dass Soes doppelte Identität nicht ihr einziges Geheimnis ist …“
Ich muss gestehen, dass ich bislang nicht viel Erfahrung und Wissen zu Ninjas vorweisen kann, ebenso wenig bin ich ein eingefleischter Fan von Anime und Mangas, mal abgesehen von einigen Filmen Hayao Miyazakis. Daher war ich sehr überrascht, wie mich die Geschichte fasziniert hat. Der Einstieg in die Handlung war für mich noch sehr verwirrend und eine Beziehung zur Protagonistin Soe baut sich erst langsam auf, wenn man ein wenig hinter ihre „coole“ Fassade blicken kann, dennoch konnte ich das Buch nur schwer beiseitelegen. Soe ist eine etwas sperrige und gewöhnungsbedürftige Heldin, einerseits unglaublich stark und erfolgreich, andererseits verschlossen und abweisend. Nico, der männliche Protagonist hingegen, hatte sofort meine Sympathie: zur falschen Zeit am falschen Ort wird er einfach aus seiner Welt entführt und nach Yamamachi verschleppt, um das Geheimnis der Senshi zu wahren. Aber vielleicht ist das Zusammentreffen von Soe und Nico doch eher Schicksal als Zufall?
Durch die Geschichte erhalten wir gut Einblick in die Welt und Denkweise der Senshi. Wir erleben Verrat und Intrigen und wie sich Freundschaft und vielleicht einmal mehr zwischen Soe und Nico entwickelt.
Manches in Soes Welt ist mir noch ein wenig unklar, aber dies wird sich sicher in den Fortsetzungen klären, auf die ich schon sehr gespannt bin!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Überzeugendes, farbenprächtiges Romandebut!

Das schönste Mädchen Havannas
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„Das schönste Mädchen Havannas“ ist das Romandebut von Susana López Rubio, einer der bekanntesten Drehbuchautorinnen Spaniens. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in das Kuba der späten 1940-ger. Im Mittelpunkt ...

„Das schönste Mädchen Havannas“ ist das Romandebut von Susana López Rubio, einer der bekanntesten Drehbuchautorinnen Spaniens. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in das Kuba der späten 1940-ger. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Patricio, der aus Spanien mit nichts im Gepäck als großen Hoffnungen nach Kuba ausgewandert ist und dort hofft, sein Glück zu machen.
Wie der Klappentext verrät kreuzen sich bald seine Wege mit denen des Mafiabosses Carlos Valdés. Dass er als Schuhputzer Schuhe von Valdés ruiniert, ist noch das harmlosere Vergehen, denn er verliebt sich in eine junge Schöne, die sich als die unglücklich mit Carlos Valdés verheiratete Ehefrau des Mafiabosses entpuppt. Mit flüssigem und angenehm zu lesenden Schreibstil entspinnt die Autorin die Geschichte Patricios: seinen Weg vom Schuhputzer zum Angestellten im eleganten Kaufhaus El Encanto, seine Freundschaft zu seiner Kollegin, der jungen Aufzugführerin Nely, zu Gúzman und Grescas sowie seine Liebe zur zauberhaften Gloria.
Das Buch gibt einen guten Einblick in das Kuba der späten 1940-ger, die Lebensverhältnisse der Bevölkerung und das pulsierende Leben dort, aber auch die politischen Hintergründe der aufkommenden kubanischen Revolution.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive Patricios und Glorias geschrieben, was guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptprotagonisten gibt. Neben den authentisch beschriebenen und liebenswerten Hauptfiguren, überzeugen auch liebenswerte Nebencharaktere. Durch die detaillierten Beschreibungen der Autorin wurde alles zum Leben erweckt. Der Leser selbst geht auf einen Einkaufsbummel im berühmten Kaufhaus El Encanto, dessen Entwicklung ebenfalls sehr detailliert und liebevoll beschrieben wird. Ein schönes farbenprächtiges Gemälde Kubas mit toller Atmosphäre, passend zum wunderschönen, bunten Cover!

Veröffentlicht am 03.04.2019

Packende Urban-Fantasy mit überraschendem Finale!

Tiefseeherz
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„Tiefseeherz“ aus der Feder der Autorin Johanna Rau ist ein packender Urban-Fantasyroman.
Lizzie lebt im kleinen Küstenort Lavender und ist bereits von Kindesbeinen an vom Meer fasziniert. Kein Wunder, ...

„Tiefseeherz“ aus der Feder der Autorin Johanna Rau ist ein packender Urban-Fantasyroman.
Lizzie lebt im kleinen Küstenort Lavender und ist bereits von Kindesbeinen an vom Meer fasziniert. Kein Wunder, dass sie von Jack begeistert ist, dessen blaue Augen sie an den Ozean erinnern. Doch Jack und seine Freunde umgibt ein merkwürdiges Geheimnis. Und weshalb verschwinden nur immer wieder Menschen aus Lavender und Umgebung? Als zunächst ein Klassenkamerad und schließlich auch Lizzies beste Freundin Sophie verschwinden, muss Lizzie handeln…
Eine schöne Geschichte mit interessanten, mal erfreulich vom „Mainstream“ abweichenden Fantasyfiguren, dazu mit spannender Handlung und überraschender Schlusswendung. Liest sich flüssig und gut!