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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Schattenmann

Der Schatten und sein Meister
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Auch nach dem Tod des Vergewaltigers Kaup, fühlen sich seine damaligen Opfer weiterhin verfolgt und beobachtet. Kommissar Alexander Garcia und seine Kollegin Franziska Lorenz, die im Fall Kaup und dem ...

Auch nach dem Tod des Vergewaltigers Kaup, fühlen sich seine damaligen Opfer weiterhin verfolgt und beobachtet. Kommissar Alexander Garcia und seine Kollegin Franziska Lorenz, die im Fall Kaup und dem wenig später erfolgten Mord an dessen Ehefrau ermitteln, können zunächst keine vernünftige Verbindung zwischen den beiden Verbrechen und Kaups dunkler Vergangenheit herstellen. Immer tiefer steigen sie in das Vorleben Kaups ein ohne richtig fündig werden zu können, denn es gibt jemand der ihnen ständig einen Schritt voraus ist.

Neben der spannenden Suche nach dem schattenhaften Unbekannten und der Schilderung über den Fortschritt der Ermittlungsarbeiten, gibt es viele Szenen in denen es um das Privatleben und das Miteinander der Protagonisten geht. Diese sind allesamt glaubhaft charakterisiert und lassen die Geschichte sehr lebendig und unterhaltsam wirken. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel sind angenehm zu lesen und sorgen für eine klare Struktur, die die Spannung langsam steigen lässt, um sich in einer überraschenden Wendung aufzulösen.

Fazit
Ein abwechslungsreicher Plot, der mit einem ausgewogenen Anteil an Münchner Lokalkolorit und bayrischer Lebensart für beste kriminell spannende Unterhaltung sorgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fluch der verlorenen Zeit

Vierundzwanzig Stunden
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Die erste Lektion die Arthur in seinem Leben lernt, bringt ihm auf schmerzhafte Art und Weise bei, dass man niemandem, noch nicht einmal dem eigenen Vater trauen kann. So wundert es nicht, dass sich Arthur ...

Die erste Lektion die Arthur in seinem Leben lernt, bringt ihm auf schmerzhafte Art und Weise bei, dass man niemandem, noch nicht einmal dem eigenen Vater trauen kann. So wundert es nicht, dass sich Arthur später in keinster Weise an ein Versprechen, zu dem ihn sein Vater genötigt hat, hält. Damit aber nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Arthur hat sich in eine Situation gebracht aus der es für ihn scheinbar kein Entrinnen gibt. Dabei konzentriert sich alles auf die magische Zahl ‚Vierundzwanzig‘, die ihn daran hindert sein Leben und seine Liebe zu leben.

Arthur und Lisa erleben eine ungewöhnliche Geschichte und Liebesbeziehung, die sich im Grunde genommen außerhalb jeglicher Realität abspielt. Eine gewagte Kombination von Fantasy und Wirklichkeit, die mit vielen überraschenden Wendungen genügend Raum für Spekulationen schafft, um letztendlich mit der ernüchternden Wahrnehmung der eigenen Existenz zu enden.

Fazit
Ein beeindruckender Roman, den man atemlos liest und über den man auch 24 Stunden später noch nachdenken wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein grausames Spiel

Eisenberg
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Der Mord an einer Studentin, die auf äußerst brutale Art und Weise bestialisch hingerichtet worden ist, scheint gelöst und der mutmaßliche Täter gefasst. Weniger aus Interesse an dem Fall, sondern in der ...

Der Mord an einer Studentin, die auf äußerst brutale Art und Weise bestialisch hingerichtet worden ist, scheint gelöst und der mutmaßliche Täter gefasst. Weniger aus Interesse an dem Fall, sondern in der Hoffnung mit seiner Verteidigung ein medienwirksames Mandat zu übernehmen, lässt sich Rachel Eisenberg auf das Angebot des Oberstaatsanwalts Schwind ein. Dass sie ihren neuen Mandanten nicht nur kennt, sondern vor etlichen Jahren sogar mit ihm liiert war, erweist sich allerdings als wenig hilfreich. Schon damals ist sie nicht richtig an ihn rangekommen, trotzdem glaubt sie ihn zumindest so gut zu kennen, dass er für sie als Täter nicht infrage kommt.

Die Beweislage ist dünn und es gibt einige unstimmige Punkte die zu seiner Entlastung beitragen könnten. Zusammen mit ihren Mitarbeitern versucht Rachel hier einen Ansatzpunkt zu finden. Bei wiederholter akribischer Durchsicht der Akten zeigt sich, dass bei den Ermittlungen vieles nicht berücksichtigt wurde, dem jetzt noch einmal nachgegangen werden muss.

In diesem Krimi geht es weniger um die Schilderung polizeilicher Ermittlungsarbeit als darum, logische Schlussfolgerungen aus den vorliegenden Fakten zu ziehen und diese durch stichfeste Beweise zu belegen. Im Wechsel, mit Szenen aus dem Gerichtssaal, entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden Wettlauf zwischen Täter und Justiz.

Fazit
Ein äußerst vielschichtiger Justizkrimi, der sich trotz seiner Komplexität verständlich und flüssig lesen lässt. Mit überaus spannenden Szenen, jeder Menge Lokalkolorit und interessanten Charakteren ist „Eisenberg“ das gelungene Debut für eine neue Reihe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Seifenkessel

Provenzalische Intrige
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Ihr letzter Gedanke, bevor sie im Seifenkessel versinkt, gilt ihrem Sohn. Dabei hatte Paulette Simonet noch so viel vor. Als sozial engagierte Unternehmerin hat sie sich stets der Nachhaltigkeit verpflichtet ...

Ihr letzter Gedanke, bevor sie im Seifenkessel versinkt, gilt ihrem Sohn. Dabei hatte Paulette Simonet noch so viel vor. Als sozial engagierte Unternehmerin hat sie sich stets der Nachhaltigkeit verpflichtet gefühlt und ihren Betrieb entsprechend geführt. Mit ihrem Konzept hat sie sich allerdings nicht nur Freunde geschaffen. Doch weder der Shitstorm im vergangenen Jahr, noch ihre aktuellen Differenzen mit der Konkurrenz scheinen ausreichend für ein Mordmotiv zu sein.
Pierre Durand, der sich gerade erst auf den Posten des scheidenden Commissaires von Cavaillon beworben hat, fühlt sich endlich wieder voll in seinem Element. Seine Suche nach Täter und Motiv führen ihn durch die beschaulichsten Gebiete der kurz vor der Lavendelblüte stehenden Provence. Aber die Idylle trügt. Die Gerüchteküche brodelt und der Fall wird immer undurchsichtiger. Trotzdem scheint der mutmaßliche Mörder, für die in diesem Fall zuständige Beamtin Commissiaire Benoît, nach kurzer Zeit festzustehen. Durand kann sich aber aufgrund seines Bauchgefühls, mit dieser Lösung nicht zufrieden geben. Im Gegenteil, von der Unschuld des mutmaßliche Mörders überzeugt, setzt er alles daran den wahren Mörder zu finden.

Fazit
'Provenzialische Intrige' ein Krimi für alle Sinne – spannend und unterhaltsam mit Suchtpotential.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Entscheidung mit Dominoeffekt

Blinde Sekunden
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Silvia hat sich mit Sven zu einem heimlichen Treffen in einem Hamburger Nobelhotel verabredet. Auf ihrem Weg in das gebuchte Zimmer, verliert sich ihre Spur. Sven der nach Silvias Verschwinden kurz vorm ...

Silvia hat sich mit Sven zu einem heimlichen Treffen in einem Hamburger Nobelhotel verabredet. Auf ihrem Weg in das gebuchte Zimmer, verliert sich ihre Spur. Sven der nach Silvias Verschwinden kurz vorm Durchdrehen ist, meldet sie umgehend als vermisst. Seine Anzeige landet bei Kommissar Eberhard Rieckers, einem überaus erfahrenen und fähigen Ermittler. Der mysteriöse Fall geht dem Kommissar selbst unter die Haut und er verspricht alles daran zu setzen ihn zu lösen.

Sven, der die alleinige Schuld bei sich sieht, versinkt immer tiefer in Selbstvorwürfen. Für ihn dreht sich alles nur noch um die verschwundene Freundin, so dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Er steht völlig neben sich und nur seine Bereitschaft, sich einer Therapie zu unterziehen, rettet ihn davor in die Psychiatrie eingewiesen zu werden. Während für Sven nach und nach sein ganzes Leben zerbricht, versucht zur gleichen Zeit in Göttingen ein Arzt, mit allen Mitteln das durch psychische Labilität und Wahnvorstellungen entstandene Leiden seiner Frau, mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, zu beenden.

Beide Fälle, scheinbar vollkommen unabhängig voneinander, entwickeln sich in beängstigender Art und Weise aufeinander zu. Die detailreich ausgearbeitete Beschreibung der einzelnen Charaktere und ihr Verhalten sind psychologisch glaubhaft und nachvollziehbar. Eine beeindruckende Geschichte, voller Emotionalität, die unter die Haut geht.

Fazit
Ein (Psycho)Thriller, dessen unglaubliches Szenario für spannendste Unterhaltung mit reichlich Gruseleffekt sorgt.