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Veröffentlicht am 10.07.2020

Stärker als Teil 1

BePolarTrilogie / BeTwin
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„BeTwin“ von Martha Kindermann ist der zweite Teil der BePolar-Trilogie, welchen ich als Hörbuch gehört habe.
Die Spannung ist von Anfang an reichlich hoch, da der zweite Band direkt an die Ereignisse ...

„BeTwin“ von Martha Kindermann ist der zweite Teil der BePolar-Trilogie, welchen ich als Hörbuch gehört habe.
Die Spannung ist von Anfang an reichlich hoch, da der zweite Band direkt an die Ereignisse des Ersten anknüpft. Dann geht es gleich Schlag auf Schlag weiter und man kommt eigentlich kaum zu Atem. Da der erste Band bei mir ca. 4 Monate zurückliegt, fiel mir der Wiedereinstieg in die Story etwas schwer. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Wiederholung oder Auffrischung gewünscht, ich kann mir aber vorstellen, dass das für Leute, die die Bücher hintereinanderweg lesen, einfach nervig gewesen wäre. Sollte ich den dritten Teil der Trilogie wieder mit solchem Abstand hören, würde ich auf jeden Fall vorher nochmal die letzten 3- 4 Kapitel des vorherigen Teils anhören.
Insgesamt war ich erstmal ein bisschen geflasht, als ich sah, dass das Hörbuch 13 Stunden ging, das sind immerhin über 3 Stunden mehr als „BePolar“, also der erste Teil. Ich muss aber sagen, dass die Zeit rasend schnell umging, da es einfach so viele Ereignisse gab. Hier habe ich aber auch gleich meinen ersten kleinen Kritikpunkt. Manchmal war es einfach so viel auf einmal oder sehr schnell hintereinander, dass man kaum mitgekommen ist. Ich war oft verwirrt, habe mich gefragt wer nun wirklich die Guten und wer die Bösen sind und wer gegen wen kämpft. Gut möglich, dass das vielleicht auch Absicht der Autorin war, ich weiß es nicht. Weiterhin finde ich, dass durch die vielen Ereignisse auch die eigentliche Haupthandlung, also das Bestreben von Roya nach der Wahrheit, etwas stark in den Hintergrund rückt.
Der Schreibstil von Martha Kindermann ist flüssig und gut verständlich (zumindest in der gehörten Version, alles andere kann ich nicht beurteilen). Durch Ihre lockere Art die Dialoge zwischen den Protagonisten aufzubauen, werden die Charaktere sehr lebendig und man merkt auch deutlich die realitätsnahe jugendliche Sprache, ohne dass es in irgendeinen Slang abdriftet. Das gefällt mir, da man so oft das Gefühl hat selbst mitten in Polar zu stehen.
By the Way möchte ich auch noch erwähnen, dass ich die Covergestaltung wieder absolut treffend und wunderschön finde. Schade, dass man als Hörbuchhörer, davon nicht allzu viel hat.
Alles in allem möchte ich „BeTwin“ 4 Sterne geben. Das ist ein Stern mehr, als der erste Teil von mir bekommen hat, denn ich fand diesen Teil deutlich stärker und spannender als den Vorherigen. Auf Grund meiner kleinen aber feinen Kritikpunkt, ist allerdings für 5 Sterne noch etwas Luft nach oben. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es in „BeOne“ weitergeht und ob tatsächlich alle Handlungsstränge und Fragen zusammengeführt und aufgelöst werden.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Situationskomik on point

Pandatage
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„Pandatage“ von James Gould-Bourn ist ein Roman und im Mai 2020 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.
In diesem Roman geht es um Danny Maloony und seinen Sohn Will, die vor etwas über einem Jahr Ihre ...

„Pandatage“ von James Gould-Bourn ist ein Roman und im Mai 2020 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.
In diesem Roman geht es um Danny Maloony und seinen Sohn Will, die vor etwas über einem Jahr Ihre Ehefrau und Mutter bei einem schweren Autounfall verloren haben. Generell ist Danny nicht gerade ein Glückspilz und seit dem Unfall hat er nun nicht nur seine Ehefrau und beste Freundin verloren, sondern sein Sohn hat auch aufgehört zu sprechen. Als er eines Tages seinen Job auf einer Baustelle verliert und auch noch wegen Zahlungsverzug der Miete von seinem Vermieter bedroht wird, sieht Danny kaum noch einen Ausweg. Auf der Suche nach einem neuen Job entdeckt er ein Pandakostüm, kauf dieses und wird unfreiwillig zu einem Straßenkünstler. Der tanzende Panda, der eigentlich noch weniger als gar nicht tanzen kann. Im ersten Moment hilft das seinen Geldsorgen – mangels Talents – nicht wirklich auf die Sprünge, aber schnell lernt er die Stangen-Tänzerin Krystal kennen, welche Ihm versucht das Tanzen beizubringen. Währenddessen beobachtet Danny auch noch seinen Sohn Will, wie er von Mitschülern gemobbt wird und greift als schützender „fremder“ Panda ein. Dadurch schöpft Will vertrauen und fängt an mit dem Panda zu reden. So erfährt Danny zum Beispiel warum Will aufgehört hat zu sprechen, es entstehen aber auch einige Konflikte und Probleme. Als sich Danny Geldnot zuspitzt, entscheidet er sich, bei einer Talentshow für Straßenkünstler mitzumachen, in der Hoffnung die 10.000 Pfund Preisgeld zu gewinnen. Die Stangen-Tänzerin Krystal, sein Ex-Kollege und Kumpel Ivan und auch Will überstützen Ihn dabei.
James Gould-Bourn überzeugte mich mit einer grandiosen Sprachgewandtheit und herrlicher Situationskomik. Ich habe beim Hören (ja, Hörbuch – im Folgenden mehr dazu) teilweise Tränen gelacht. Kein Buch, was ich bisher gelesen habe, hatte bei solch einem ernsten und traurigen Hintergrund so viel Humor. Gerade Ivan mit seinem ukrainischen Akzent und seinem Verhalten war zum Wegschmeißen. Die Charaktere waren meiner Meinung nach auf den Punkt „konstruiert“. James Gould-Bourn schafft es allen Protagonisten ein eignes Gesicht zu geben, welches sich aber perfekt in ein großes Ganzes einfügt. Krystal ist dabei herrlich skurril und vielleicht ein bisschen over top, wobei Danny und Will super authentisch trauern und man Ivan seinen weichen Kern unter der harten Schale deutlich anmerkt. Insgesamt hat man von allen ein genaues Bild vor Augen. Einzig von Will habe ich leider keinen deutlichen Hinweis auf sein Alter gefunden (in meinem Kopf scheint er so zwischen 11 und 14 gewesen zu sein), aber manche Äußerungen von ihm konnte ich eher mit einer 80 jährigen, weisen Omi zusammenbringen, was mich manchmal etwas verwirrte.
Die Story wies keine großen Überraschungen auf, was einen angenehmen Fluss erzeugte und mich absolut nicht störte. Ich habe es sehr gemocht Danny und Will auf Ihrem Weg zu begleiten.
Wie oben bereits angeteasert habe ich „Pandatage“ als Hörbuch gehört. Es ist eine argon hörbuch Produktion und gelesen von Hendrik Duryn. Der Leser schafft es die Emotionen packend rüberzubringen und Danny (aus dessen Sicht das Buch geschrieben wurde) eine authentische Stimme zu verleihen. Ebenso hat Duryn die anderen Charaktere durch perfekt abgestimmte Stimmlagen grandios belebt. Gerade Ivan, mit seinem ukrainischen Akzent, kann ich hier wieder nur lobend hervorheben.
Alles in allem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Ich hatte wenig Erwartungen und konnte mich somit gut auf die Geschichte einlassen. Ich würde „Pandatage“ (gerade als Hörbuch) allen empfehlen, die Lust haben auf tolle Sprachgewandtheit in einem saukomischen und gleichzeitig berührenden Roman über Familie, Freundschaft, Zuversicht und Zusammenhalt.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Schade

Das Dorf der toten Seelen
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„Das Dorf der toten Seelen“ ist ein Psychothriller von der Autorin Camilla Sten und im Mai 2020 im HarperCollins Verlag erschienen.
Es geht um die junge Frau Alice Lindstedt, die nach Ihrem Filmstudium ...

„Das Dorf der toten Seelen“ ist ein Psychothriller von der Autorin Camilla Sten und im Mai 2020 im HarperCollins Verlag erschienen.
Es geht um die junge Frau Alice Lindstedt, die nach Ihrem Filmstudium bisher nicht so richtig Fuß in dieser Branche fassen konnte. Nun will Alice mit einer eigenen Filmproduktion endlich den Durchbruch schaffen. Hierzu will Sie Ihre eigene Familiengeschichte aus der Stadt Silvertjärn als Dokumentarfilm produzieren – ein ganz persönliches Herzensprojekt also. In Silvertjärn sind im Jahr 1959 alle 900 Einwohner spurlos verschwunden. Zu den Verschwundenen zählen auch ihre Urgroßeltern und deren jüngere Tochter. Ihre Großmutter war einige Monate zuvor nach Stockholm gezogen. Gemeinsam mit einem kleinen Filmteam reist Alice an den abgelegen Ort. Vor Ort passieren seltsame Dinge, die schnell darauf schließen lassen, dass es damals nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen ist.
Der Psychothriller vereint viele Elemente, die man aus klassischen (Horror-)Thrillern bereits kennt: abgelegener Ort, unerklärliche Ereignisse und eine kleine Gruppe junger Leute, die wie es scheint jeder selbst auch noch ein Haufen Geheimnisse mit sich rumtragen. Im Laufe des Buches decken Rückblicke aus der Sicht von Alice Urgroßmutter und alte Briefe der Schwester ihrer Großmutter immer weiter auf, was vor 60 Jahren in Silvertjärn passiert zu sein scheint. Auch innerhalb der Gruppe eskalieren immer mehr unterschwellige Konflikte. Gerade zwischen Alice und Emmy, ihrer früheren besten Freundin, mit der Sie sich jedoch überworfen hatte, gibt es immer wieder Differenzen.
Ich hatte mich unheimlich auf diesen Psychothriller gefreut. In der Buchbeschreibung hieß es „Stranger Things meets Scandinavian Crime“ und in Kombination mit den durchgehend guten bis sehr guten Rezensionen und dem düsteren Cover, war ich schnell überzeugt dieses Buch zu lesen. Leider blieb die Geschichte um Längen hinter meinen Erwartungen.
An und für sich war die Ausgangssituation für einen 5-Sterne-Thriller grandios. Von dem vor mir so oft beschriebenen Gänsehautfeeling, Schockmomenten und so großer Anspannung, dass man regelmäßig beim kleinsten Geräusch zusammenzuckt, konnte ich leider gar nichts nachempfinden. Der Schreibstil war durchwachsen. Dieser konnte zwar für mich keine Spannung erzeugen, aber immerhin hatte man zumindest das Setting in Silvertjärn bildlich vor Augen. Nach ca. 20% des Buches hatte ich gänzlich die Motivation zum Lesen verloren und wechselte deshalb auf das Hörbuch. Dadurch besserte es sich etwas, mir passierte es aber dennoch häufig, dass meine Gedanken abdrifteten, da mich die Geschichte nicht fesseln konnte.
Die Charaktere blieben für mich durchweg blass – nicht nur, dass kaum ein Wort zum optischen Erscheinungsbild für das „innere Auge“ geliefert wurde, Alice und Emmy haben mich mit ihrer kindischen, zickigen Art total genervt, Tone war irgendwie Strange aber unnahbar, und die Männer haben sich angefühlt wie ein „Pflichtanhang“ damit die Gruppe auch zu einer vernünftigen Größe wächst. Wirklich was Charakteristisches hat man eigentlich von keinem erfahren und die psychische Vorerkrankungen von Alice und auch Tone waren zwar wieder eine nette Idee, aber mangelhaft ausgearbeitet.
Kleine Spannungsspitzen haben da für mich das einzige Highlight gebildet, jedoch konnten diese wenigen Seiten den Rest auch nicht wettmachen. Schade.
Ich hätte mir gewünscht, dass viel mehr auf die Machenschaften und Beweggründe des Pfarrers eingegangen worden wäre. Die Erklärungen am Ende fand ich sehr klischeehaft und wenig originell.
Während des Lesens habe ich in meinem Kopf dauerhaft zwischen einem und fünf Sternen geschwankt. Letztendlich muss ich sagen, dass mir kaum eine Rezension bisher so schwergefallen ist. Die Grundidee finde ich immer noch grandios. Leider wurde hier meiner Meinung nach sehr viel Potenzial verschenkt. Durch die mangelhafte Umsetzung und die viele Kritikpunkte komme ich leider nur auf 2 Sterne in der Gesamtwertung. Einen für das coole, düstere Cover und einen für die tolle Idee. Allerdings muss ich auch dazu sagen: Hätte es das Buch nicht als Hörbuch gegeben, hätte ich es zu 99% nach spätestens 30% abgebrochen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Unteres Mittelmaß

Der gute Cop
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Der Kriminalroman "Der gute Cop" von Scott Thornley hat mir leider nicht gut gefallen.

Die Grundidee der Story fand ich erstmal gut und auch das erste Setting an der Stahlfabrik hat mir super gefallen.Leider ...

Der Kriminalroman "Der gute Cop" von Scott Thornley hat mir leider nicht gut gefallen.

Die Grundidee der Story fand ich erstmal gut und auch das erste Setting an der Stahlfabrik hat mir super gefallen.Leider fiel es mir von Anfang an schwer in die Handlung reinzufinden, was dazu führte, dass ich das Buch nicht gerne zur Hand genommen habe und mich regelrecht zwingen musste es weiterzulesen.

Die Handlungsstränge an sich (wobei ich generell schon fand, dass es einfach zu viele Handlungsstränge parallel gab) waren nicht sonderlich gut ausgearbeitet, wurden größtenteils nur oberflächlich behandelt, was im Nachgang viele Fragen offen lies. Mache Handlungsstränge wurden begonnnen und dann 250 weitere Seiten nicht mehr behandelt, was natürlich auch die Verständlichkeit beeinträchtigte.

Die hohen Töne die man zu MacNeice gehört hat, er wäre ein außerordentlicher, ungewöhnlicher Ermittler etc, kann ich so leider auch nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil. Für mich war MacNeice mehr als durchschnittlich und fast schon langweilig.

Was ich weiterhin nicht verstehen kann, und da kann nun der Autor nicht viel zu, warum veröffentlicht ein Verlag erst den zweiten Teil einer Reihe auf Deutsch und fängt nicht beim ersten Teil an? Beim Lesen hatte man ganz oft das Gefühl man hätte etwas überlesen, gerade was das Kennenlernen von Charakteren angeht usw. Ich vermute aber eher, dass die Charaktere eben im ersten Teil der Reihe ausführlicher Vorgestellt wurden und in diesem Band deshalb darauf aufgebaut wurde. Diese Strategie kann ich deshalb leider nachvollziehen.

Alles in allem ist dies leider kein Buch was ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Herrlich

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Das Buch "Wrong number, right guy" von Teagan Hunter hat mich absolut begeistern können.
Am Beginn des Buches ist es erstmal sehr emotional und auch traurig, was einen das Buch am Anfang eventuell falsch ...

Das Buch "Wrong number, right guy" von Teagan Hunter hat mich absolut begeistern können.
Am Beginn des Buches ist es erstmal sehr emotional und auch traurig, was einen das Buch am Anfang eventuell falsch einschätzen lässt, denn traurig ist es im weiteren Verlauf ganz und gar nicht mehr.
Teagan Hunter hat mich mit Ihrem Schreibstil absolut grandios unterhalten. Ich habe mehrere Male so laut losgeprustet, dass es einfach kein halten gab. Die Konversation zwischen Delia und Zach waren super amüsant und gleichzeitig hat man auch deutlich die Chemie zwischen den Beiden gespührt. In der Beziehung zwischen Delia und Zoe habe ich sehr oft meine beste Freundin und mich wiederentdeckt, was es teilweise noch lustiger gemacht hat.
Die Handlungsstränge fand ich leicht nachzuvollziehen und ich habe auch keine Logikfehler entdeckt.
Außerdem finde ich das Cover richtig cool.
Was ich noch erwähnen möchte: Chapeau an die Autorin für so eine realistische "After-Koitus-Szene", leider findet man diese Realität in den meisten Büchern nicht. Das hat mich begeistert.
Alles in allem definitiv ein Buch, was ich laut weiterempfehlen werde!!!

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