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Veröffentlicht am 13.08.2020

Ein Lehrstück in Anatomie

Die verstummte Frau
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Nach „Die letzte Witwe“ folgte nun mit Die verstummte Frau Band 8 der Georgia-Serie von Karin Slaughter. Jeder Band lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. Hier geht es um ...

Nach „Die letzte Witwe“ folgte nun mit Die verstummte Frau Band 8 der Georgia-Serie von Karin Slaughter. Jeder Band lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. Hier geht es um junge Frauen, die brutal misshandelt und ermordet werden. Dabei muss Will Trent weit in die Vergangenheit gehen. Es sieht nämlich so aus, als wenn alte Fälle und dieser neue Überfall zusammen hängen. Dass bei den Ermittlungen seine Lebensgefährtin Sara fast zusammenbricht, ist verständlich. Hat doch ihr Mann Jeffrey damals die Nachforschungen geleitet. Dass er inzwischen tot ist und erschossen wurde, wissen die Leser der ersten Stunde gewiss.

Die verstummte Frau ist ein Thriller, der die Bezeichnung tatsächlich verdient. Auch wenn er für meine Begriffe zuweilen sehr in die Länge gezogen wurde, so konnte er mich gut unterhalten. Die Spannung beginnt schon im Prolog und der Bogen setzt sich bis zum Ende fort. Irritierend war für mich der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Daran gewöhnte ich mich aber bald. Spannend fand ich auch, wie gut sich die Autorin in der Anatomie des Menschen auskennt. Der Thriller ist gleichzeitig ein Lehrbuch dieses Faches. Tja, und der Mörder? Das war für mich recht schnell klar, wer es ist. Aber wie die Ermittler darauf kamen und ihn überführten, das sorgte für Spannung. Ich gebe vier Sterne für dieses Buch der Bestsellerautorin.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Kopfkino vom Feinsten

Die Dirigentin
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Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch ...

Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch am Anfang von 1900 bis weit in die Mitte des Jahrhunderts. Auch Antonia Brico wurden viele Steine in den Weg gelegt als sie den Wunsch äußerte, Dirigentin zu werden. Viele Orchester, ob in Europa oder den USA, wurden von Männern dominiert und diese wollten sich niemals den Anweisungen einer Frau unterordnen. Frau Brico lebte ihren Traum und dafür tat sie fast alles. Und sie schaffte es bis zu einem gewissen Grad. Denn, die Festanstellung blieb ihr verwehrt. Trotz vieler Rückschläge und Anfeindungen sowie Sexismus ließ sie sich niemals unterkriegen. Dabei half ihr unter anderem, dass sie immer wieder Unterstützer fand, die ihr sowohl moralisch als auch finanziell unter die Arme griffen.

Die Dirigentin von Maria Peters ist so lebendig geschrieben, dass bei mir das Kopfkino hervorragend funktionierte. Ich sah sie vor mir, die feisten und selbstgerechten Herren, die Frauen nur als Gebärende oder Hausmütterchen sehen wollten. Vielleicht hätte Antonia Brico es leichter gehabt, wenn sie auf Avancen der Mächtigen reagiert hätte. Sie blieb sich treu und das macht sie zu einem Vorbild, das auch heute noch als solches gesehen werden kann. Spannend ist das Buch ebenfalls und die Autorin vereinte Tatsachen und Fiktion sehr gekonnt und abwechslungsreich. Am Schluss von #DieDirigentin schrieb sie auf, welche Quellen sie nutzte um möglichst eine zumeist wahre Story zu schreiben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Sie war selbstlos und half vielen jungen Künstlern

Miss Guggenheim
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„Lebe so, wie du es für richtig hältst, und höre nicht auf das, was andere über dich reden.“ Das sagte Peggy zu ihrer Tochter. Es ist ein Zitat aus dem Buch Miss Guggenheim.


Wenn die Créme de la Créme ...

„Lebe so, wie du es für richtig hältst, und höre nicht auf das, was andere über dich reden.“ Das sagte Peggy zu ihrer Tochter. Es ist ein Zitat aus dem Buch Miss Guggenheim.


Wenn die Créme de la Créme in die teuersten Modegeschäfte New Yorks spazierten und dort ihre neuen Kleider kauften, ging Peggy Guggenheim zum Secondhandshop. Sie legte keinen großen Wert auf teure Schuhe und andere „Klamotten“. Sie kaufte viel lieber Kunst in Form von Gemälden oder Plastiken. Als der Zweite Weltkrieg tobte, musste sie und etlicher ihrer Freunde und Bekannten aus Deutschland flüchten. Viele zog es nach USA und auch Peggy war dabei. In Max Ernst war sie heftig verliebt und unterstützte ihn bei seinem Wunsch zur Ausreise. Wie sie später immer wieder betonte, war in New York ihre schönste Zeit. Später ging sie wieder von dort weg und zurück nach Europa.

Die Serie „Frauen zwischen Kunst und Liebe“ verfolge ich bereits lange und habe fast jedes Buch gelesen. Peggy Guggenheim kannte ich bis dahin noch nicht. Daher war es für mich interessant, Miss Guggenheim zu lesen. Eine umtriebige Persönlichkeit, die ihr Geld sorgsam und mit Bedacht anlegte. Bis heute ist ihre Sammlung an Kunstwerken, also Plastiken und Gemälden, in ihrem ehemaligen Haus zu bestaunen. Sie war bekannt für ihre Großzügigkeit und erst durch sie konnten sich auch amerikanische Künstler einen Namen machen.

Die Autorin hat viel recherchiert und es war zu merken, dass sie die Stadt New York kennt. Dennoch, es fehlte mir persönlich die Tiefe und es gab für meinen Geschmack zu viele ausführliche Darstellungen der Künstler und ihrer Werke . Daher denke ich, dass das Buch für Anhänger alter Meister wohl interessanter ist als für Kunstbanausen, wie ich es bin. Ich gebe drei Sterne und eine Empfehlung für alle, die sich der Kunst verschrieben haben.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Absolut lesenswert

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
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Wahre Liebe verzeiht alles und sie übersteht auch härteste Prüfungen. Die Ehepaare Gleeson und Stanhope sind Nachbarn und die Männer sogar Arbeitskollegen. Trotzdem kommt keine freundschaftliche Beziehung ...

Wahre Liebe verzeiht alles und sie übersteht auch härteste Prüfungen. Die Ehepaare Gleeson und Stanhope sind Nachbarn und die Männer sogar Arbeitskollegen. Trotzdem kommt keine freundschaftliche Beziehung auf und das liegt unter anderem an Anna Gleeson. Die beiden Kinder Kate und Peter hingegen, verstehen sich blendend. Als sie sich mal wieder heimlich treffen geschieht das Unbegreifliche und für alle Beteiligten beginnt eine Zeit voller Leid und Schmerz.

„Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ ist viel mehr als „nur“ ein Roman. Die Autorin schuf ein Werk, das voller Tiefgang und in feiner Sprache geschrieben wurde. Der Leser kann alle Protagonisten und Antagonisten über etliche Jahre begleiten. Das bedeutet auch, dass er sie nicht nur kennenlernt. Er versteht auch, warum die Eltern so geworden sind und welche Traumen sie in der Kindheit erlebten. Es geht um das Verlassen von Heimat und Elternhaus, weil das Sehnen nach einem besseren Leben ein Herzenswunsch ist. Aber auch die Frage nach der Bedeutung einer Jugendliebe, die von den Eltern mit aller Macht unterdrückt wird.

Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven und es war für mich nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. So konnte ich aber nachvollziehen, wie sich die Protagonisten in ihrer jeweiligen Lebenssituation fühlten. Ich begleitete sie ein gutes Stück ihres Daseins und konnte mir ihren Kampf um Liebe und Zusammensein aktiv vorstellen. Kein leichtes aber ein wertvolles Buch, für das ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung gebe. Das Cover ist übrigens ein Highlight bei den vielen 08/15 Titelblättern, die momentan viele neue Bücher zieren.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Rache ist süß und tödlich

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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„Wings of Silver-Die Rache einer Frau ist schön und brutal“ ist das zweite Buch, welches das Leben der Unternehmerin Faye schildert. Schon im ersten Band trumpfte sie gegen ihren Mann und seine Artgenossen ...

„Wings of Silver-Die Rache einer Frau ist schön und brutal“ ist das zweite Buch, welches das Leben der Unternehmerin Faye schildert. Schon im ersten Band trumpfte sie gegen ihren Mann und seine Artgenossen auf und jetzt geht es munter weiter. Eigentlich wollte sie ja ihre Ruhe haben und in Italien gemütlich ihr Leben verbringen. Das gelingt ihr allerdings nicht. Neue Anfeindungen kommen auf sie zu und nicht nur ihre Firma ist in Gefahr….

Auch dieser zweite Band konnte mich gut unterhalten. Er ist in zwei Kategorien und vier Kapitel aufgeteilt. Einmal die Ich-Erzählerin Faye, die von ihrer Kindheit in Fjällbacka berichtet. Und dann die Ausführungen einer dritten Person, die das Leben der Faye heute beschreibt. Die Frau wird von sogenannten Freunden enttäuscht und wiederum helfen ihr Menschen, von denen sie es nie gedacht hätte. Also, genau so, wie im realen Leben. Es gibt einige Sexszenen mit viel Erotik und noch mehr spannende Abenteuer, die es zu bestehen gilt. Zuweilen ist die Autorin für meinen Geschmack ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Trotzdem, empfehle ich das Buch und gebe vier Sterne. Ganz wichtig finde ich das Werk für alle, die den ersten Band bereits lasen. Das Cover ist so gestaltet, dass jeder Betrachter direkt erkennt, welchen Leserkreis das Buch ansprechen soll.

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