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Veröffentlicht am 17.12.2021

Eine große Frau - schwach und doch so stark

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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In der Reihe „Ikonen ihrer Zeit – diese Frauen veränderten die Welt und schrieben Geschichte“ aus dem Ullstein Verlag ist „Diana – Königin der Herzen“ erschienen.
Mit diesem Buch habe ich die ...

In der Reihe „Ikonen ihrer Zeit – diese Frauen veränderten die Welt und schrieben Geschichte“ aus dem Ullstein Verlag ist „Diana – Königin der Herzen“ erschienen.
Mit diesem Buch habe ich die Autorin Julie Heiland kennen und schätzen gelernt. Sie hat mit großem Einfühlungsvermögen Dianas Geschichte als fiktionale Erzählung geschrieben. Zu Beginn wird darauf hingewiesen, dass der Roman auf wahren Begebenheiten basiert, manche Ereignisse allerdings in der Realität anders verlaufen oder von der Autorin angepasst wurden. Die Geschichte beginnt im Jahr 1977 an dem Tag, an dem die damals 16-jährige Diana Prinz Charles zum ersten Mal begegnet.
Auch wenn mich das royale Leben zu der Zeit nicht besonders interessiert hat, so habe ich doch das Leben und Wirken von Diana mit großem Interesse und voller Bewunderung verfolgt. Auch für mich war sie die Königin meines Herzens. Besonders berührt hat mich, mit welcher Liebe und Hingabe sie Kindern, aber auch kranken und schwachen Menschen begegnet ist. Julie Heiland hat mit ihrem Roman viele Erinnerungen in mir wach werden lassen.
Allerdings ist alles, was direkt mit den Royals zu tun hat, für mich völlig neu. So war ich regelrecht schockiert von der Lieblosigkeit, die Diana in der königlichen Familie erfahren musste. Mein Mitgefühl gilt allerdings ebenfalls Prinz Charles. Auch wenn ich für ihn keine Sympathien empfinde, so macht es mich doch betroffen, wie er sein Leben für die Krone leben musste.
Ich finde es großartig, wie Julie Heiland gerade das, was „hinter den Mauern“ geschah, so bildhaft geschildert hat: was Diana alles zu lernen hatte, um sich in den königlichen Kreisen vorbildlich bewegen zu können. Als kleines Beispiel fällt mir ein, dass sie eine Anleitung bekam, wie sie eine Handtasche zu halten hat…
Wenn ich daran denke, dass sie sich fast jeden Schritt, den sie gehen wollte, und jede Begegnung genehmigen lassen musste, dann steigt meine Bewunderung für diese großartige Frau noch mehr. In der Kategorie „Ikonen ihrer Zeit“ ist sie genau richtig.
Bis auf eine einzige Szene – dort, wo Prinz Charles in einem ganz intimen Bereich Worte in den Mund gelegt werden – hat mir das Buch richtig gut gefallen und ich gebe gern meine Leseempfehlung dafür.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2021

Wie es gewesen sein könnte - ein Stück deutsch-deutscher Geschichte

Die Dorfschullehrerin
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„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. ...

„Die Dorfschullehrerin“ von Eva Völler ist erschienen bei Lübbe und beginnt im Jahr 1961, als Helene einen nicht gerade attraktiven Arbeitsplatz in einem kleinen Dorf nahe der damaligen Zonengrenze bekommt. Dass es einen ganz besonderen Grund dafür gibt, dass Helene genau hier landet, bleibt eine Zeit lang ihr Geheimnis.
Bald stellt sich heraus, das das grenznahe Gebiet auf beiden Seiten Deutschlands eine große Rolle spielt. Da ich als Kind die Sommerferien mit meinen Eltern bei Verwandten in der DDR verbracht habe, ist die Geschichte für mich ein besonderes Erlebnis, weil sie viele Erinnerungen weckt. Das Leben auf beiden Seiten der Grenze wird sehr realistisch beschrieben. Es wird nichts beschönigt und mir gefällt besonders, dass deutlich wird, dass in beiden Teilen Deutschlands nicht alles nur gut, aber auch nicht alles schlecht war.
Eva Völler fesselt mich mit ihrem Schreibstil und mit dem Schicksal von Helene, das sie in großen Teilen sicher mit vielen Menschen geteilt hat.
Trotz der anhaltenden Spannung gibt gibt Eva Völler doch auch immer wieder Raum für ein wenig Humor – meistens in Verbindung mit Helene und dem Landarzt Tobias, zwischen denen sich zarte Bande spinnen.
Erst mitten im Buch habe ich erfahren, dass es zu diesem Buch einen Folgeband geben wird. Dennoch bin ich vollkommen zufrieden mit dem Ausgang des ersten Teils, der für mein Befinden einen guten Abschluss genommen hat. Trotzdem bin ich natürlich neugierig auf den Fortgang der Geschichte.
Ich gebe sehr gern meine Leseempfehlung für dieses Buch, weil es eine Menge geschichtlicher Ereignisse lebendig bleiben lässt.

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  • Thema
Veröffentlicht am 13.12.2021

Freundschaft, Liebe und viel mehr

Der Club der Lebensmutigen
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„Der Club der Lebensmutigen“ – Cover und Buchtitel haben mich auf den ersten Blick nicht angesprochen. Auf die Buchbeschreibung war ich auch nicht neugierig. Nur der Name der Autorin hat mich ...

„Der Club der Lebensmutigen“ – Cover und Buchtitel haben mich auf den ersten Blick nicht angesprochen. Auf die Buchbeschreibung war ich auch nicht neugierig. Nur der Name der Autorin hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen, denn die tiefgründigen Bücher von Josefine Weiss lese ich sehr gern.
Mir ging es wie der Protagonistin Marleen. Was auch immer sich hinter dem Namen „Der Club der Lebensmutigen“ verbarg, „…mit dieser bunt zusammengewürfelten Gruppe an Menschen“ hatte ich nicht gerechnet.
Ein unvermittelter Schicksalsschlag hat Marleen vollkommen aus der Bahn geworfen und auch zwei Jahre später sah es nicht danach aus, als würde sie ins Leben zurückfinden. Bis sie zufällig Hannes begegnete und den „Club der Lebensmutigen“ kennenlernte.
Josefine Weiss hat mich sofort mit hineingerissen in die Geschichte mit dem dramatischen Anfang; eine Geschichte, in der ich die Lebenserfahrung der Autorin erkenne und die Empathie, mit der sie schreibt und die Gefühle ihrer Figuren, die sie auch in mir lebendig werden lässt.
Es ist seltsam, aber ich habe beim Lesen so viel Tränen geweint wie selten bei einem Buch. Seltsam deswegen, weil es zwar viel Trauriges enthält, es aber trotzdem viel häufiger Freudentränen waren, die ich vergossen habe. Das mag sich jetzt nach einer „schmalzigen“ Liebesgeschichte anhören, aber das habe ich keinesfalls so empfunden. Es ist das, was Menschen zu nehmen bereit sind, aber auch zu geben vermögen, was durch den Club der Lebensmutigen vermittelt wird.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich nicht mehr sagen, warum mir das Titelbild anfangs nicht gefallen hat. Gerade in dem Bild werden der Zusammenhalt sowie das Miteinander und Füreinander sehr deutlich.
Mir hat die Erzählung sehr gefallen und ich habe dabei nicht nur die Clubmitglieder schätzen gelernt, sondern auch Menschen wie Suse, die für Marleen nicht nur eine tolle Kollegin, sondern eine unaufdringliche wunderbare Freundin war: einfühlsam, fröhlich, aufmunternd.
Sehr gern empfehle ich das Buch, das viel Freude schenkt, aber auch zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Faszinierende Bergwelt

Gipfelrausch
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In dem Buch „Gipfelrausch“ von Philipp Laage heißt es im Untertitel „Warum ich auf Berge steige“. Erschienen ist das Buch bei Reisedepeschen, dem Verlag, den ich mag!
„Philipp Laage gehört zu den Menschen, ...

In dem Buch „Gipfelrausch“ von Philipp Laage heißt es im Untertitel „Warum ich auf Berge steige“. Erschienen ist das Buch bei Reisedepeschen, dem Verlag, den ich mag!
„Philipp Laage gehört zu den Menschen, die gerne auf Berge steigen. Denn er ist davon überzeugt: ¬Wenig macht glücklicher, als gelegentlich von einem luftigen Gipfel in die Ferne zu schauen.“
Bei diesem Satz aus der Buchbeschreibung denke ich sofort an frühere Urlaube in den Bergen, an das unbeschreiblich befreiende und erhabene Gefühl, das mich ergreift, wenn ich nach langer Wanderung den Gipfel erreiche und eins werde mit der Schönheit der Natur. Auch wenn ich nur kleine Berge erwandert habe, so waren die Gefühle doch denen aus Philipp Laages Erzählungen ein wenig ähnlich.
In zehn Abschnitten nimmt der Autor mich mit auf die Berge, die er seit vielen Jahren in seinen Urlauben besteigt. Dabei ist sein Schreibstil so locker und voller Freude, dass es einfach Spaß macht, ihn zu begleiten. Natürlich ist es nicht immer nur lustig, ihn erwarten auf seinen Wanderungen auch gefährliche Situationen, bei deren Beschreibung ich manchmal den Atem anhalten muss. Was mir besonders gefällt, sind die detaillierten Beschreibungen – nicht nur der Berge, sondern auch der Landschaften mit ihren Pflanzen und Tieren und den Begegnungen mit den vielen unterschiedlichen Menschen. Ganz besonders freue ich mich über Orte, die ich bereits aus anderen Büchern kenne. So habe ich durch Philipp Laage in Peru eine erneute Begegnung gehabt mit der Camino de la muerte, der Straße des Todes.
Wie wichtig großes Vertrauen zum Bergführer ist, beschreibt dieser Satz: „Machte er beim Abseilen einen falschen Knoten, würde ich rücklings ins Grab stürzen.“
Das großartige Buch mit festem Einband und Lesebändchen hat ein „handfreundliches“ Format. Alle Berge aus den Erzählungen sind auf einer Weltkarte eingezeichnet. Es gibt ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis und am Beginn jedes Abschnitts ein Foto des jeweiligen Berges mit Namen und Höhenangabe sowie am Ende des Buches ein informatives Glossar.
Ein packendes Buch, das seinem Titel alle Ehre macht, weil Philipp Laage den „Gipfelrausch“ spürbar macht, und das ich sehr gern allen empfehle, die das Abenteuer beim Lesen suchen und dabei auch noch eine Menge lernen können.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ich habe mich verzaubern lassen

Quirinius, der Engel und das Christkind
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Anna Maria Praßler hat mit „Quirinius, der Engel und das Christkind“ eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte für Kinder ab drei Jahre geschrieben.
Der kleine Engel Raphael ist ganz dringend auf der Suche ...

Anna Maria Praßler hat mit „Quirinius, der Engel und das Christkind“ eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte für Kinder ab drei Jahre geschrieben.
Der kleine Engel Raphael ist ganz dringend auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Geburt Jesu. Dabei begegnet er zufällig einem kleinen Jungen in einer Höhle. Dieser Junge ist Quirinius, der Sohn von dem Quirinius, der für den Kaiser Augustus in Bethlehem alle Menschen zählen muss und deswegen mit seiner Familie extra von Rom hierhergekommen ist. Raphael ist sofort begeistert – das könnte doch bestimmt der geeignete Platz sein für die Geburt des neuen Königs.
Die Begeisterung von Raphael verstehe ich nur zu gut, hat doch der kleine Quirinius die Höhle zu einem richtig gemütlichen Ort gemacht. Sehr gern würde ich noch viel mehr erzählen, weil Anna Maria Praßler mit diesem Buch eine ganz bezaubernde weihnachtliche Geschichte erzählt, die nicht nur die kleinen und großen Kinder erfreut, sondern auch die Herzen der Erwachsenen und somit auch mich berührt und in besonderer Weise bewegt.
So wie ich mich von der Geschichte habe verzaubern lassen, so ging es mir auch mit den wunderschönen, einfach gemalten Illustrationen von Ulrike Baier. In zarten Farben, mit stimmungsvollen Bildern, die die gesamten Seiten ausfüllen und die Texte sehr passend integrieren, werden Schauen und Lesen zu einem ganz besonderen Vergnügen.
Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für dieses Buch, das aus meiner Sicht auch als Geschenk eine gute Wahl ist, weil es ganz sicher zu ein bisschen mehr weihnachtlicher Stimmung beitragen wird.

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