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Veröffentlicht am 21.09.2021

Was man mit Liebe macht, ist gut

Wenn die Faust des Universums zuschlägt
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In diesem Buch erzählt Dr. Johannes Wimmer, wie er und seine Frau Clara damit umgehen, „Wenn die Faust des Universums zuschlägt“.
Leider haben sich die Angst und Sorge, dass etwas nicht stimmen ...

In diesem Buch erzählt Dr. Johannes Wimmer, wie er und seine Frau Clara damit umgehen, „Wenn die Faust des Universums zuschlägt“.
Leider haben sich die Angst und Sorge, dass etwas nicht stimmen konnte mit ihrer kleinen Tochter, bewahrheitet. Maximilia war nur ein Leben von wenigen Monaten auf dieser Erde vergönnt, aber in dieser Zeit haben ihre Eltern ihr so viele wunderschöne Momente geschenkt, wie es nur möglich war.
Dr. Wimmer beschreibt die Zeit vor Maxis Geburt bis zu ihrem Tod in vielen kurzen Geschichten und Episoden, aber er erinnert sich auch an selbst Erlebtes aus früherer Zeit. Dabei sind die Geschichten nicht nur traurig, sondern auch humorvoll und respektvoll. Ich denke an den Hund Primus, wie er am Sandstrand als „panierte Liebe“ beschrieben wird, oder beispielsweise an die Reinigungsfachkraft aus Ghana, die im Krankenhaus ihre Anteilnahme ausdrückt dadurch, ihr nächstes Kind Maxi zu nennen.
Mich hat die Offenheit berührt, aber auch die große Liebe, mit der die Eltern gemeinsam durch diese schwere, schöne Zeit mit Maxi gegangen sind, ohne die Menschen drumherum zu vergessen, wie die Whatsapp-Gruppe zeigt.
Ich glaube, Maxi war ein tapferes kleines Mädchen, das trotz vieler notwendiger medizinischer Maßnahmen glücklich war und gespürt hat, wie sehr es geliebt wird.
Ein wunderbares Buch, das Hoffnung schenkt und Mut macht. Wer so dankbar sein Schicksal annehmen kann, ist gesegnet.


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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine starke Frau in schwerer Zeit

Die vier Winde
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Der Roman „Die vier Winde“ spielt in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts und beginnt in Texas.
Die Autorin Kristin Hannah erzählt die Geschichte der fiktiven Protagonistin Elsa und ...

Der Roman „Die vier Winde“ spielt in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts und beginnt in Texas.
Die Autorin Kristin Hannah erzählt die Geschichte der fiktiven Protagonistin Elsa und ihrer Familie stellvertretend für unendlich viele Menschen, die in der Zeit der Great Depression alle Hoffnung auf ein Leben in ihrem Land verloren und sich auf den weiten Weg nach Kalifornien gemacht haben, um sich und ihre Familien ernähren und vor dem Hungertod bewahren zu können.
Elsa hat mit der Familie ihres Mannes auf einem Bauernhof vom Weizenanbau gelebt und immer schwer gearbeitet. Doch durch die große Umweltkatastrophe wurden schwere Sandstürme über das Land gefegt, die den Menschen sämtliche Nahrungsgrundlage nahmen. Der goldene Weizen – so kräftig und schön, wie er auf dem Cover zu sehen ist – gehört schon lange der Vergangenheit an. Triftige Gründe zwingen Elsa, sich trotz ihrer tiefen Liebe zu ihrer Heimat wie viele andere auf den Weg zu begeben in „das Land, wo Milch und Honig fließen“: Kalifornien.
Kristin Hannah beschreibt dramatisch und eindrucksvoll den beschwerlichen Weg, auf den sich Elsa mit ihren beiden Kindern macht in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ihr gelingt es, mich abzuholen in meiner heilen Welt und mitzunehmen auf die Reise in eine ungewisse Zukunft. Voller Bewunderung blicke ich auf Elsa, die Frau, der im Leben nichts geschenkt wurde. Als ungeliebtes Kind kam sie sich wertlos vor und hat sich doch nie unterkriegen lassen und sich immer wieder für ihre Kinder eingesetzt.
Mich hat der Roman, der ein trauriges Stück Geschichte mit all seinen Ungerechtigkeiten, aber auch den Versuchen, dagegen anzukämpfen, zeigt, sehr bewegt. Einfach grausam, aber dennoch so, wie wir ihm auch in unserem Land leider häufig begegnen, habe ich den Fremdenhass gespürt. Besonders aber hat mich die starke Freundschaft zwischen Elsa und Jean berührt. Obwohl Elsas Gottvertrauen in den Jahren gelitten hatte, habe ich großen Respekt vor dem, was sie Jean verspricht: „Ich werde für dich da sein… Vielleicht ist das die Art, wie Gott uns hilft. Er hat dafür gesorgt, dass wir uns begegnet sind.“
Sehr gern empfehle ich diesen großartigen Roman einer großartigen Autorin.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Kleiner Kaiser ganz groß

Der Junge, der Kaiser werden sollte
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Mit den vielen Illustrationen sieht fast es aus wie ein Kinderbuch: das Buch „Der Junge, der Kaiser werden sollte“ von Ryan Holiday. Schnell habe ich allerdings festgestellt, dass es an kein Alter gebunden ...

Mit den vielen Illustrationen sieht fast es aus wie ein Kinderbuch: das Buch „Der Junge, der Kaiser werden sollte“ von Ryan Holiday. Schnell habe ich allerdings festgestellt, dass es an kein Alter gebunden ist.

Ich habe über Marc Aurel bisher nicht viel gewusst, muss sogar sagen, dass ich nur seinen Namen kannte, den allerdings verbunden mit einem positiven Eindruck.

Nachdem ich die Geschichte gelesen hatte, hat sich das positive Bild von ihm fest in mir verankert. Ich bin total begeistert, wie der Autor mit einfachen Worten ein so genaues Bild von Marcus Aurelius gezeichnet hat. Einer seiner Lehrer, Rusticus, sagte: „Durch die Seiten eines Buches können wir mit Menschen sprechen, die vor langer Zeit lebten, und mit Leichtigkeit lernen, was sie sehr mühsam lernen mussten.“ Marcus war ein einzigartiger Mensch, der sehr viel gelernt hat und der Liebe und einen großen Gerechtigkeitssinn in sich getragen und an alle Menschen weitergegeben hat. Ich bin tief beeindruckt – allerdings auch von Rusticus, der auch sagte: „Wir können von jedem lernen. Unsere Gegner ebenso wie unsere Freunde, jeder ist in irgendetwas besser als wir.“

Im Anschluss an die Geschichte folgen einige Erläuterungen des Autors, so zum Beispiel einige seiner Errungenschaften von Marc als Kaiser. Interessant ist auch die Karte in den Innenseiten des Einbands, auf der die Orte zu sehen sind, die Marc Aurel bereist hat. Außerdem sind die Jahreszahlen der Reisen und kurze Notizen übersichtlich gestaltet und auf einen Blick erkennbar.

Ich empfehle das Buch sehr gern, weil es einen gelungenen Einstieg bietet, einen großen Mann der Geschichte ein wenig besser kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Beten entsteht im Herzen

Hilf mir. Danke. Wow.
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„Hilf mir!“ – „Danke!“ – „Wow!“ Als Ausrufe sehe ich diese drei Begriffe. Die Autorin des Buches schreibt, dass allein eines dieser Worte ein Gebet sein kann und darf.
Bereits in der Einleitung über ...

„Hilf mir!“ – „Danke!“ – „Wow!“ Als Ausrufe sehe ich diese drei Begriffe. Die Autorin des Buches schreibt, dass allein eines dieser Worte ein Gebet sein kann und darf.
Bereits in der Einleitung über das Beten gefällt mir der einfache, leicht verständliche und manchmal auch humorvolle Schreibstil von Anne Lamott. Einen besonders schönen Satz über das Gebet finde ich gleich auf der ersten Seite: „Es ist etwas, das in unserem Herzen entsteht, und sich mit dem verbindet, was unseren Verstand übersteigt.“
In drei Abschnitten widmet sich die Autorin jeweils einem der drei Begriffe. Sie bringt wunderbare Beispiele mit kleinen Erzählungen, selbst Erlebtem und Zitaten. Damit bestätigt sie mir, dass Gott mich hört, auch wenn ich keine langen Gebete spreche, sondern ihn anrufe mit den Worten „Hilf mir!“, oder wenn ich für etwas Gutes aus vollem Herzen „Danke“ sage. Dass aber auch das lockere „Wow!“ ein Gebet ist, das ist mir tatsächlich erst durch dieses kleine, aber großartige Buch bewusst geworden. „… wenn also alles, was wir als Reaktion äußern können „Wow“ ist, dann ist das ein Gebet.“ Jeden Tag lasse ich mich von vielen Kleinigkeiten in meinem Alltag, aber auch draußen in der Natur, begeistern und mein Staunen mit einem „Wow!“ zum Ausdruck bringen.
Gern empfehle ich das Buch allen, die mit dem Beten beginnen möchten, aber auch denen, die die Bestätigung haben möchten dafür, dass für ein Gebet auch einfach mal nur ein einzige „Wow“ ausreichend sein darf.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Trau, schau, wem!

Das Flüstern der Puppen (Thriller)
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Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich mir den Namen eines Autoren merken muss: Gunnar Schwarz hat mit „Das Flüstern der Puppen“ nicht nur einen außerordentlich packenden Thriller geschrieben, ...

Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich mir den Namen eines Autoren merken muss: Gunnar Schwarz hat mit „Das Flüstern der Puppen“ nicht nur einen außerordentlich packenden Thriller geschrieben, sondern mit der Art des Spannungsaufbaus auch noch genau meinen Geschmack getroffen.
Lena Freyenberg ist gerade an ihrem neuen Arbeitsplatz angekommen, als sie bereits mit einem Mordfall konfrontiert wird. Es ist der erste Fall, in dem sie und ihr Kollege Henning Gerlach gemeinsam ermitteln. Bei der grausam zugerichteten Leiche finden sie eine Puppe. Und schnell stellt sich die Frage, ob dies der Beginn einer Mordserie ist. Spielen die sieben Todsünden eine Rolle? Die Ermittlungen beschränken sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern es gibt auch Hinweise, die sich auf Vergangenes beziehen.
Ich mag es, dass nicht nur die Polizeiarbeit Thema ist, sondern dass ich vieles aus dem Privatleben von Lena und Henning erfahre, auch wenn sich dadurch der Kreis der Verdächtigen in meinem Kopf erheblich erweitert. Immer wieder habe ich einen neuen möglichen Täter vor Augen und trotzdem fühle ich, dass ich von einer Auflösung weit entfernt bin. Und dann spielt auch noch die Frage eine Rolle, wem man eigentlich trauen kann und wem nicht.
Ruckzuck gelesen, empfehle ich das Buch gern weiter und freue mich jetzt schon auf einen neuen Fall mit Lena und Henning.


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