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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

So packend wie der 1. Fall

Tief im Schatten
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Nachdem mich Viveca Sten mit ihrem Buch „Kalt und still“ bereits begeistert hat, habe ich ihrem neuen Buch entgegengefiebert. „Tief im Schatten“ beschreibt den zweiten Fall, in dem Hanna Ahlander und Daniel ...

Nachdem mich Viveca Sten mit ihrem Buch „Kalt und still“ bereits begeistert hat, habe ich ihrem neuen Buch entgegengefiebert. „Tief im Schatten“ beschreibt den zweiten Fall, in dem Hanna Ahlander und Daniel Lindskog gemeinsam ermitteln.
Wieder zieht mich die Geschichte von Anfang an in den Bann. Diesmal dreht sich in Are alles um den Mord an einem Mann, der von allen gemocht wurde und der scheinbar keine Feinde hatte. In einem weiteren Erzählstrang erfährt man vieles über eine freikirchliche Gemeinde, in der es recht eigentümlich zugeht. Zumindest habe ich ein beklemmendes Gefühl und in manchen Situationen denke ich an das Leben in einer Sekte. „Gottes Liebe glänzt durch Abwesenheit.“ Dieser Satz hat mich besonders erzittern lassen.
Die Kälte des Landes erzeugt mit der oft eisigen Stimmung eine fast unerträgliche Gänsehaut.
Mir gefallen auch in diesem Roman die kurzen Kapitel, die mich in Endlosschleife denken lassen: Nur noch ein Kapitel. Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für diesen großartigen Roman.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Kinder sollten nicht leiden müssen

Das einzige Kind
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Die Geschichte beginnt im Jahr 1940 irgendwo in einem kleinen Ort im ehemaligen Jugoslawien. Damals ist der kleine Djoko fünf Jahre alt. Was er alles erlebt, welche Verluste er hinnehmen muss, ...

Die Geschichte beginnt im Jahr 1940 irgendwo in einem kleinen Ort im ehemaligen Jugoslawien. Damals ist der kleine Djoko fünf Jahre alt. Was er alles erlebt, welche Verluste er hinnehmen muss, welchen Menschen er begegnet, wer es gut mit ihm meint und vor wem er sich in Acht nehmen muss: All das erzählt Hera Lind in ihrem herzergreifenden Roman, der auf Tatsachen beruht.
Dass die Autorin sich entschieden hat, den inzwischen fast neunzig Jahre alten Djoko seine Geschichte erzählen zu lassen und dabei seinen Erinnerungen freien Lauf zu lassen, gefällt mir ausnehmend gut. Manchmal habe ich das Gefühl, ich sitze neben dem alten Mann und höre zu. Dann wieder ist es der kleine Junge, der auf seinem Weg Unglaubliches erlebt, den ich begleite und einfach nur hoffe, dass der grausame Krieg endlich enden möge und Djoko zur Ruhe kommen kann.
Es ist einfach unglaublich, was ein Mensch ertragen kann. Dafür ist Djokos Geschichte ein gutes Beispiel. Nur gut, dass es trotz allem Bösen auch immer wieder Menschen gibt, die über Regeln und Gesetze hinaus die Nächstenliebe praktizieren. Wenigstens in dieser Hinsicht hat Djoko ein wenig Glück gehabt.
Ich habe die Geschichte gelesen, die sich vor vielen Jahrzehnten zugetragen hat. Doch dabei auch die Sicht auf die heutige Realität zu haben, das lässt sich nicht vermeiden. Immer wieder tauchen aktuelle Bilder vor meinen Augen auf, seien es die aus der Ukraine oder aus Israel und Palästina.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Wo ist Ísafold?

Höllenkalt
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Auch wenn sie es eigentlich leid ist, sich um ihre Schwester zu kümmern, macht sich Áróra auf Bitten ihrer Mutter auf den Weg von London nach Reykjavik, um herauszufinden, warum Ísafold wie vom Erdboden ...

Auch wenn sie es eigentlich leid ist, sich um ihre Schwester zu kümmern, macht sich Áróra auf Bitten ihrer Mutter auf den Weg von London nach Reykjavik, um herauszufinden, warum Ísafold wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Tatsächlich ist sie spurlos verschwunden.

Ísafold hat mit ihrem Freund Björn zusammengelebt in einem Haus mit mehreren Nachbarn, die von Áróra befragt werden.

Die Autorin schreibt in sehr kurzen Kapiteln, meistens umfassen sie zwei bis vier Seiten. Das gefällt mir ausnehmend gut. Mit ihrem einfachen Schreibstil gelingt ihr eine spannende Geschichte, denn es sind nicht nur Áróras Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen, sondern mehrere Erzählstränge geben Einblick in das Leben der ganz unterschiedlichen, manchmal recht eigentümlichen Nachbarn. Allerdings wird Áróra auch beruflich gefordert, rein zufällig – sie ist Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität.

Mir hat der Krimi, der den Auftakt einer Trilogie bildet, gefallen. Ich habe mich wohl gefühlt in der Landschaft Islands und habe die Spannung genossen, die durch die Frage entsteht: Wurde Ísafold Opfer eines schrecklichen Verbrechens?

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Gefühlvolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Die Protagonistin Jenny ist seit fast 60 Jahren mit Bernard verheiratet. Immer noch gehen die beiden sehr liebevoll miteinander um, sie ergänzen sich ganz wunderbar und teilen fast alles miteinander. ...

Die Protagonistin Jenny ist seit fast 60 Jahren mit Bernard verheiratet. Immer noch gehen die beiden sehr liebevoll miteinander um, sie ergänzen sich ganz wunderbar und teilen fast alles miteinander.
Jenny backt für ihr Leben gern. Sie hat eine Menge an Rezepten gesammelt, die sie von ihr nahestehenden Menschen bekommen hat. Jetzt hat sie spontan die Idee, sich heimlich für ein Backduell im Fernsehen zu bewerben.
Die Autorin Olivia Ford erzählt das Buch in einzelnen Kapiteln, die mit unterschiedlichen Rezepten überschrieben sind. Und sie nutzt diese für viele kleine Geschichten, auch in Form von Rückblicken in Jennys Vergangenheit. Dadurch entwickeln sich zwei unterschiedliche Erzählstränge, die Olivia Ford sehr geschickt miteinander verbindet.
Mir hat es großen Spaß gemacht, Jenny bei ihren Vorbereitungen auf das Backduell zu begleiten. Dabei hatte ich ein ganz neues Leseerlebnis: Es schwebte gefühlt immer ein wunderbarer Duft durch die Buchseiten.
Ich liebe die vielen „süßen“ Geschichten aus Jennys Vergangenheit, die übrigens durch die Kursivschrift sehr gut erkennbar sind. Allerdings gibt es auch eine traurige Seite in Jennys Leben, ein Geheimnis, über das sie nie geredet hat. Gerade dieser Teil der Geschichte sorgt für große Emotionen und unglaubliche Spannung.
Das Buch hat mich sehr berührt und die Geschichte passt wunderbar in die Vorweihnachtszeit, denn sie ist voller Überraschungen und großer Gefühle.
Der Debütroman von Olivia Ford gehört zu meinen Lieblingsbüchern und Lesehighlights dieses Jahres.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Die Wahrheit über Gespenster

Huuu-Berta - Das kleinste Gespenst von allen
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Gespenster wachsen, wenn sie Menschen vergruseln. Da Huuu-Berta noch niemals in der Nähe von Menschen war, wundert es also nicht, dass sie bis jetzt immer noch das kleinste Gespenst von allen ist. Huuu-Berta ...

Gespenster wachsen, wenn sie Menschen vergruseln. Da Huuu-Berta noch niemals in der Nähe von Menschen war, wundert es also nicht, dass sie bis jetzt immer noch das kleinste Gespenst von allen ist. Huuu-Berta mag gar nicht daran denken, zu den Menschen zu müssen, denn in Wahrheit fürchtet sie sich sogar vor ihnen.
Doch es kommt, wie es kommen muss: Huuu-Berta muss einfach irgendwann zu den Menschen, um die Aufgabe zu lösen, die ihr für ihren Gespenster-Ausweis noch fehlt. Bald beginnt ein aufregendes Abenteuer, das Annette Langen in kurzen Kapiteln sehr lebhaft und spannend erzählt.
Vor Huuu-Berta muss man keine Angst haben, das wird schnell klar, sondern man muss sie einfach mögen. Und die kleine Fledermaus Flitzi ist ihre lustige beste Freundin. Gleich zu Beginn des Buches werden alle Beteiligten kurz vorgestellt. Auch das ist toll, weil – auch beim Vorlesen – gleich alle Lesenden und Zuhörenden die Bilder der Beteiligten vor Augen haben. Überhaupt: Die Illustrationen von Sabine Sauter sind wunderschön und fügen sich wunderbar in die Texte ein.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter, denn neben einer spannenden Geschichte lernen die Kinder wie nebenbei vieles über Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Sie erfahren auch viel über den Umgang mit Mobbing und erkennen, dass Angst vor Dunkelheit und vor Gespenstern unnötig ist. Das Buch macht außerdem Mut und stärkt das Selbstvertrauen der Kinder.

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