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Veröffentlicht am 22.12.2020

Nimmroth - Zurück am schönsten Buchort

Nimmroth - Nebel ich
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Endlich ging es zurück nach Nimmroth, das ich schon damals geliebt habe, das einfach nur ein wohliges Zuhause für jeden Leser ist, romantisch, spannend und traumhaft zugleich, wie eine Umarmung, die einen ...

Endlich ging es zurück nach Nimmroth, das ich schon damals geliebt habe, das einfach nur ein wohliges Zuhause für jeden Leser ist, romantisch, spannend und traumhaft zugleich, wie eine Umarmung, die einen willkommen heißt und in phantastische  Welten entführt. Wenn ihr wissen wollte, wie Teil 2 war, dann lest weiter.


Schon vor ein paar Wochen durfte ich den zweiten Band von Nimmroth "Nebel Ich" von Livia Fröhlich vorab als eine ihrer Traumwärterinnen lesen. Mann war das eine spannende Woche: jeden Tag kam ein neues Kapitel an, was mit ein wahnsinns Cliffhanger geendet hat. Zurück in Nimmroth zu sein, war so wundervoll, dabei ging es gleich hoch her und man war mitten drin. Nach den ersten Kapiteln nimmt die Dramatik etwas ab. Lynni und Tarou haben zum Ersten Mal Zeit füreinander und lernen, dass es gar nicht so einfach in einer Beziehung ist. Sie streiten sich auch prompt um viele Kleinigkeiten, sind furchtbar misstrauisch und zu empfindlich. Irgendwie will es nicht so recht laufen. Dennoch möchten sie sich natürlich näher kommen, was ein großes Haupttehma im Buch ist. Leider schleichen sie immerzu um das Wort "Sex" herum, umschreiben "es" gekonnt, was ein bisschen langatmig ist, weil deren Liebesgeschicht sehr an young adult erinnert. Ansonsten ist es so spannend mehr über Nimmroth zu lernen, die Figuren besser kennen zu lernen, neue magische Besonderheiten zu entdecken, Nimmroth-Traditionen kennenzulernen und vor allem mit den Charakteren mitzufiebern, mitzuleiden, mitzustreiten (ja, es wird oft gestritten). Besonders gefallen hat mir der Einblick zu Phenias (er ist einfach toll) und natürlich zu Jaubert, der es echt mal wieder nicht leicht hat, auch in Band 2 wird er von Livia nicht geschont. Insgesamt ist es diesmal im Hagelond viel weniger harmonisch, es gibt Streit, Misstrauen, Ängste, Unsicherheiten und Zoff. Ich habe ein bisschen das wohlige Zuhause-Gefühl vermisst, das mich im esten Teil so gefesselt hat. Trotzdem bin ich irgendwie erleichert, dass es auch dort nicht so unfassbar friedlich verläuft! Nachdem der Mittelteil etwas weniger tragisch daherkommt, wird es am Ende wieder super spannend und ich musste unbedingt weiterlesen. Und natürlich schafft es Livia auch in diesem Band den Schluss so unendlich spannend zu gestalten (man blättern um und sucht die nächste Seite, aber da kommt einfach nix.


Auf Band 3 bin ich jetzt mega gespannt. Nachdem der erste Band unheimlich fesselnd war und der zweite Band nun viel mehr Infos zu Nimmroth den Chrakteren und der Welt geliefert, hoffe ich auf den großen Showdown in Band 3. Ich wünsche mir, dass Tarou und Lynni etwas erwachsener werden und vor allem, dass arme Jaubert weniger eins drauf bekommt (ach Livia, der arme Kerl!)


Band 2 ist wieder mal toll, konnte mich aber ein kleines bisschen weniger überzeugen als Band 1. Aber Nimmroth bleibt Nimmroth und ist weiterhin mein Favourite-Buch-Ort ♡

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2020

Laut, lauter, Rammstein

Am Anfang war das Feuer
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Bück dich, befehl ich dir | wende dein Antlitz ab von mir

Für solche harten Sätze ist die Band Rammstein bekannt. Provokation, Lärm, Pyrotechnik und eine starke Bühnenpräsenz.
Doch was steckt wirklich ...

Bück dich, befehl ich dir | wende dein Antlitz ab von mir

Für solche harten Sätze ist die Band Rammstein bekannt. Provokation, Lärm, Pyrotechnik und eine starke Bühnenpräsenz.
Doch was steckt wirklich hinter der deutschen Rockband? Im Buch "Am Anfang war das Feuer" von Ulf Lüdeke wird die Band Rammstein von Ihrer Geburt bis zum Jahr 2016 unter die Lupe genommen.

Begonnen hat alles in Ost-Berlin, wo die sechs Bandmitglieder schon vor Rammstein Musik gemacht haben, teilweise sogar in gemeinsamen Bands. 1994 wurde dann aus den sechs Musikern die Band Rammstein. Erste Alben wurden zum großen Erfolg und topten sogar die Charts. Doch wie konnte das sein? Rammstein hat etwas gemacht, was keine Band vor ihnen so konsequent und erfolgreich gelebt haben: harter Rock in deutscher Sprache - damit gelten sie als wichtigster Vertreter der Neuen Deutschen Härte.

Im Buch erfährt man neben den Anfängen und der Entwicklung der Band auch, was deren Gesamtkunstwerk ausmacht: inszenierte Provokation, Feuer und Pyrotechnik auf der Bühne, Texte von Till Lindemann, die unter die Haut gehen und eine Überzeugung von sechs Musikern, dass gute Musik mehr braucht als Liebeslieder.

Eine besondere Aufmerksamkeit im Buch erhält natürlich Till Lindemann - Sänger und Gesicht von Rammstein. Ohne seine Stimme, seine Texte, sein Erscheinungsbild und vor allem seine Bühnenpräsenz wäre Rammstein nicht so erfolgreich. Er flippt auf der Bühne aus, gibt dem Bösen eine Stimme und kreiert Texte, die auch gern mal auf dem Index landen. Doch persönlich ist der Rammstein-Sänger wohl eher ruhig, nachdenklich, lyrisch, lebt zurückgezogen und musste sich zunächst erst an die johlenden Menschenmassen gewöhnen, die ihn eher nervös gemacht haben.

Diese Geschichte über Rammstein ist leicht geschrieben und damit schnell zu lesen, gibt interessante Einblicke in eine Band, die man zunächst nicht wirklich versteht, beleuchtet Text und Innenleben, so dass man als Leser immer wieder zwischendurch das Buch weglegen und in einen Song oder ein Musikvideo reinhören muss, um zu sehen, was der Autor gerade beschreibt.

Spannend und kurzweilig, macht Lust auf die Rekord-Rockband und regt auch nach dem Lesen zum Nachdenken kann. Für mich gelungen und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Dystopie, die zwar erschreckt aber nicht ganz überzeugt

Der Store
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Ein Laden der alles hat, das einzige Geschäft - Cloud! Bei Cloud bekommt man alles, innerhalb kürzester Zeit nach der Bestellung wird die gewünschte Ware per Drohne geliefert. So einfach und bequem das ...

Ein Laden der alles hat, das einzige Geschäft - Cloud! Bei Cloud bekommt man alles, innerhalb kürzester Zeit nach der Bestellung wird die gewünschte Ware per Drohne geliefert. So einfach und bequem das klingt, so schlimm sind die Arbeitsbedingungen bei Cloud. Die beiden Protagonisten Paxton und Zinnia erleben Cloud von innen, da sie sich beide zu Beginn des Buches dort bewerben. Zinnia landet im Lager und muss alle Bestellungen aus den Regalen holen und auf Lieferbänder ablegen - Akkordarbeit, und das stundenlang. Wenn sie zu langsam ist, werden ihr Punkte im Ranking abgezogen (ebenso wenn sie krankt ist oder nicht freiwillig unbezahlte Überstunden macht).
Paxton dagegen wird bei der Security eingestellt und muss als "Sherif-Ersatz" Polizei spielen. Er sieht hat einen weniger anstrengenden Job, muss aber mit dafür die Drecksarbeit durchsetzen, die Cloud bei den Mitarbeitern verursacht.

Insgesamt ist die Geschichte interessant und erinnert (zumindest mich) stark an Amazon. Auch wenn vieles überzogen ist, finde ich dass es doch sehr erschreckend ist zu sehen, wie die Arbeitsbedingungen hinter so einem monopolistischen Konzept stecken.

Leider konnte mich die Geschichte - die eigentliche Dystopie - nicht wirklich überzeugen. Mir haben die wirklich schockierenden Inhalte gefehlt. Vieles läuft auf Spannung hinaus, die dann aber in Kürze wieder im Sand verläuft. Der große Wow-Effekt bleibt leider aus. Ich hätte mir mehr dystopische Elemente gewünscht, die die reale Welt in überzogener Form darstellen. Leider waren viele Situationen nicht wirklich fesselnd.

Dennoch finde ich, dass "Der Store" ein aufweckendes Bild eines übergroßen Online-Händlers beleuchtet, über das wir uns viel zu selten Gedanken machen und den eigenen Kaufkonsum vielleicht nochmal überdenken.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Gruselspaß für Groß und Klein

Der kleine Vampir
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Habt ihr schon mal einen echten Vampir gesehen? Man liest davon, sieht Bilder oder Filme - aber wirklich gesehen haben die wenigsten einen echten Vampir. Für Anton wird dieser (Alb-)Traum wahr, als plötzlich ...

Habt ihr schon mal einen echten Vampir gesehen? Man liest davon, sieht Bilder oder Filme - aber wirklich gesehen haben die wenigsten einen echten Vampir. Für Anton wird dieser (Alb-)Traum wahr, als plötzlich Rüdiger von Schlotterstein an seinem Fenster klopft. Beide sind Jungs und verstehen sich auf Anhieb blendend. Eigentlich sind sich die beiden ziemlich ähnlich, außer, dass Rüdiger tot ist.

Angela Sommerst-Bodenburg schreibt wunderbare Geschichten für Kinder, die leicht zu lesen sind und unterhalten. Als würde man am Kaffeetisch mit Antons Eltern sitzen, erlebt man die Vampirgeschichten aus erster Hand. Die Figuren sind lustig, echt, kreativ und herzlich.

Insgesamt finde ich den ersten Band der Vampir-Geschichten sehr nostalgisch, da ich die Story um Rüdiger und Anton noch aus meiner Kindheit kenne. Als würde ich einen Ausflug 20 Jahre in die Vergangenheit machen, liest sich das Buch erfrischend und leicht.

Nicht nur für kleine Vampirfans ist diese Geschichte einfach toll und schaurig schön gruselig.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Wie ein Briefwechsel - nur schneller und sehr herzlich

Gut gegen Nordwind
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Der klassische Briefverkehr von gestern ist die E-Mail von heute. Außer dem elektronischen Weg und der schnelleren Antwort hat sich aber nicht viel geändert. Die Gefühle sind immer noch die gleichen.
So ...

Der klassische Briefverkehr von gestern ist die E-Mail von heute. Außer dem elektronischen Weg und der schnelleren Antwort hat sich aber nicht viel geändert. Die Gefühle sind immer noch die gleichen.
So geht es Emmi und Leo, die sich per Zufall über E-Mail finden und sich schreiben. Aus einem Zufall wird eine lange E-Mail-Freundschaft. Obwohl sich die beiden nicht kennen, vertrauen sie sich persönliche Dinge an und werden schnell zu intimen Bekanntschaften.

Protagonisten: Emmi ist eine junge Frau und genießt die E-Mails mit dem Fremden, um ihrem Familien-Alltag zu entfliehen. Leo ist Sigle und lernt in Emmi eine Frau kennen, die ihn reizt, obwohl sie nur Freunde sein sollten. Beide tun sich gut, streiten, versöhnen sich - eigentlich sollte man gar nicht meinen, dass das alles über E-Mail mit einem völlig Unbekannten möglich ist.

Dieser E-Mail-Roman hat etwas Besonderes: man muss einfach weiterlesen. Jede E-Mail verlangt nach einer Antwort, die man als Leser prompt bekommt. Besonders spannend sind die Zeitangaben bei jeder Mail. Manchmal wird die Antwort nur wenige Sekunden später geschickt (dann weiß man, dass gerade beide vor dem PC sitzen und schreiben). Manchmal kommt tagelang nichts, der Eine wartet auf eine Reaktion, der Andere schreibt aber nicht (dann fragt man sich warum, wird nervös, aggressiv, genervt).
Dieses Buch hat so harmlos begonnen und hat mich dennoch so fassunslos zurückgelassen.

Fazit: Zeitweise dachte ich, dass die Luft raus sei, aber das Buch wird vor allem zum Ende hin immer spannender. Die ganze Geschichte zwischen Emmi und Leo ist wunderbar erfrischend und mal völlig anders zu lesen als ein "klassischer" Roman. Die kurzen aufeinanderfolgenden E-Mails erlauben auch kurze Leseetappen, die man jederzeit unterbrechen kann. Dieses Buch schreit quasi "Sie haben Post!".