Profilbild von lisbethsalander67

lisbethsalander67

Lesejury Star
offline

lisbethsalander67 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lisbethsalander67 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2022

Netter Krimi, mäßig spannend, aber mit viel Lokalkolorit

Mord in Montagnola
0

Protagonistin Moira, hauptberuflich Dolmetschein, nimmt sich nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten, eine kleine Auszeit und reist zu ihrem Vater ins idyllische Tessin. Als sie dort auf ihre Jugendliebe ...

Protagonistin Moira, hauptberuflich Dolmetschein, nimmt sich nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten, eine kleine Auszeit und reist zu ihrem Vater ins idyllische Tessin. Als sie dort auf ihre Jugendliebe Luca trifft, der inzwischen Rechtsmediziner ist, wird sie mehr oder weniger unfreiwillig in einen Mordfall hinein gezogen und soll als Übersetzerin fungieren. Zwar schien mir das teilweise ehrlich gesagt etwas an den Haaren herbeigezogen, trotzdem hat es meinem Lesegenuss nicht wirklich Abbruch! Die Verbindung zwischen Moira und Luca köchelt immer etwas unaufdringlich im Hintergrund, was ich recht angenehm konzipiert fand. Mit viel Lokalkolorit hat Mascha Vassena hier als Reihenauftakt einen Krimi in sehr angenehm zu lesendem Schreibstil verfasst. Gelungen fand ich, dass es immer wieder Hinweise darauf gab, dass das Setting am Wohnort von Altmeister Herrmann Hesse angesiedelt ist. Gespannt bin ich schon jetzt, wie die Autorin die Fortsetzungen um Protagonistin Moira gestalten wird! Alles in allem für mich ein netter Krimi mit Urlaubsflair, dafür gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2022

Solider Thriller im Mafia Milieu

City on Fire
0

Da ich bisher noch kein Buch des vielgepriesenen Autors Don Winslow kannte, war ich neugierig auf diesen Triologie Autakt. Wir befinden uns an der Ostküste der USA in den 80iger Jahren, im Mittelpunkt ...

Da ich bisher noch kein Buch des vielgepriesenen Autors Don Winslow kannte, war ich neugierig auf diesen Triologie Autakt. Wir befinden uns an der Ostküste der USA in den 80iger Jahren, im Mittelpunkt stehen rivalisierende Clans der italienischen und irischen Mafia, allen voran Danny, der mit der Tochter des Bosses der italienischen Mafia, Terry verheiratet ist. Danny wird der Aufstieg in der Hierarchie erschwert, da sein Schwiegervater keinen Rivalen zulassen will. Es geht um Schutzgelderpressung, Raub, Überfälle und ähnliche Delikte, bisher hat Danny selbst noch keinen Mord begangen. Als Liam, ebenfalls Clanmitglied, sich mit der falschen Frau einlässt, droht die Lage zu eskalieren. Danny hatte bereits beim ersten Auftauchen von Pam, die wir schon direkt am Anfang der Geschichte kennenlernen, als sie im allzu knappen Bikini beim alljährlichen Sommerurlaub einiger Clanmitglieder aus dem Wasser steigt, die Blicke aller, nicht nur der Männer auf sich zieht, Ärger gewittert. Er soll recht behalten! Don Winslow hat um diese Ausgangslage einen spannenden Plot entwickelt. In flüssigem Schreibstil, immer wechselnd zwischen ruhigen und atemloseren Passagen entspinnt sich das Handlungsgeflecht dieses Thrillers. Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme, die Vielzahl der Personen auseinander zu halten, aber das hat sich nach und nach gegeben, hier heißt es dran bleiben. Auf jeden Fall freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Teil der Triologie, der wohl leider erst in 2023 erscheint. An dieser Stelle erstmal eine Leseempfehlung für den gelungenen Auftakt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2022

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die letzte Bibliothek der Welt
0

Unsere Protagonistin June, eine junge Frau, die oft beschriebene sogenannte graue Maus steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie arbeitet als Bibliothekarin, Bücher sind ihr Leben, da sie extrem schüchtern ...

Unsere Protagonistin June, eine junge Frau, die oft beschriebene sogenannte graue Maus steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie arbeitet als Bibliothekarin, Bücher sind ihr Leben, da sie extrem schüchtern ist, kann sie mit Menschen nicht wirklich viel anfangen. Sie lebt allein mit ihrer Mutter, als diese stirbt, scheint sich June noch mehr in ihr Schneckenhaus zurück zu ziehen. Doch dann soll ihr Lebensinhalt, die Bibliothek geschlossen werden aus Kostengründen, ein Thema, das in der heutigen Zeit, wo überall gespart werden muss, an der Tagesordnung ist. Doch June möchte dies natürlich keinesfalls hinnehmen und tut sich mit Gleichgesinnten zusammen, um das Ende der Bibliothek zu verhindern. Eine bunte Truppe aus Rentnern, Schülern und teils schrulligen Zeitgenossen wird durch das gemeinsame Ziel zu einer Schicksalsgemeinschaft. Und auch Junes ehemaliger Schulfreund Alex, für den sie plötzlich mehr als nur Freundschaft zu empfinden scheint, mischt kräftig in der Geschichte mit. Eine wirklich unterhaltsame und nette Wohlfühlgeschichte, bei der mir aber insgesamt ein bisschen das Besondere gefehlt hat, auch wenn Schreibstil und Skizzierung der Charaktere durchaus gelungen waren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2022

Wenn die Wissenschaft außer Kontrolle gerät

Tiefes, dunkles Blau
0

Mit "Tiefes, dunkles Blau" hat Seraina Kobler den sehr gelungenen Auftakt einer neuen Krimireihe vorgelegt. Im Mittelpunkt steht die Ermittlerin Rosa Zamprano, die für die Seepolizei in Zürich tätig ist. ...

Mit "Tiefes, dunkles Blau" hat Seraina Kobler den sehr gelungenen Auftakt einer neuen Krimireihe vorgelegt. Im Mittelpunkt steht die Ermittlerin Rosa Zamprano, die für die Seepolizei in Zürich tätig ist. In ihrem aktuellen Fall muss die junge Frau den vermeintlichen Mörder des Arztes Moritz Jansen finden. Jansen hatte eine florierende Kinderwunsch Praxis in der Schweizer Stadt und kommt bei einer Fahrt auf einer Motoryacht auf dem See vor seiner Haustür ums Leben. Es gibt viele mysteriöse Umstände und Verstrickungen, die die Aufklärung erschweren, und so einige Charaktere, die ihre Finger im Spiel haben und unserer Ermittlerin etwas vor zu machen versuchen. Der tote Arzt war auch an Forschungen im Bereich der Gentechnik tätig, hier stellt Seraina Kobler quasi zwischen den Zeilen die Frage, was ist auf diesem Gebiet erlaubt, und wo sind die ethischen, moralischen Grenzen. Ein extrem heikles Thema, das es auf jeden Fall wert ist, intensiv beleuchtet zu werden. Wir erfahren vor allem in zahlreichen Rückblicken so einiges über das Privatleben der Protagonistin Rosa selbst, was mir gut gefallen hat! Die Autorin hat diesen sehr unaufgeregten Krimi, der komplett ohne blutige Dramen auskommt, in einem flüssigen angenehmen Schreibstil verfasst, der trotz seiner ruhigen Art viel unterschwellige Spannung bietet. Einen großen Teil seiner Faszination macht für mich auf jeden Fall auch die gelungene Schilderung der Landschaft rund um die Stadt Zürich aus. Alle handelnden Charaktere sind sehr authentisch skizziert und lassen den Leser alles bildlich vor Augen habe. Ich freue mich schon jetzt auf mindestens einen weiteren Band dieser Reihe, auf den wir hoffentlich nicht allzu lange warten müssen! Von mir schon mal an dieser Stelle für den Auftakt eine gern ausgesprochene Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein etwas anderer Frankreich Urlaub

Die Paradiese von gestern
0

Rene und Ella, ein junges Pärchen, anfangs offenbar recht verliebt, macht sich kurz nach der Wende und der Grenzöffnung in Deutschland auf die Reise nach Frankreich, wo sie auf einem verlassenen Gut landen. ...

Rene und Ella, ein junges Pärchen, anfangs offenbar recht verliebt, macht sich kurz nach der Wende und der Grenzöffnung in Deutschland auf die Reise nach Frankreich, wo sie auf einem verlassenen Gut landen. Die einzigen Bewohner, eine in die Jahre gekommene verarmte Gräfin und ihr Diener lassen sie bei sich wohnen, auch wenn das einst betriebene Hotel ansonsten nicht mehr frequentiert wird. Bei einem inszenierten Abschiedsdiner taucht auch der erwachsene Sohn Alain auf und lädt die beiden Gäste ein, ihn nach Paris zu begleiten. Ella lehnt dies ab, Rene möchte der Einladung unbedingt folgen, hierdurch geraten die beiden in Streit, die junge Liebe bekommt die ersten Kratzer. Da Alain im Gegensatz zu seiner Mutter recht vermögend ist, führt er in der französischen Hauptstadt ein luxuriöses Leben, das Rene, der so etwas aus der ehemaligen DDR nicht kennt, verführerisch und reizvoll erscheint. Ella hingegen, auf dem Schloss geblieben, nähert sich dem Diener Vincent zwischenmenschlich an und reflektiert über ihr eigenes und die Beziehung zu Rene. Der Schreibstil des Autors ist leicht und angenehm, man ist sofort in der Geschichte drin, alles wird sehr atmosphärisch und bildlich geschildert, man kann sich tatsächlich in die Landschaft und das Lebensgefühl in Frankreich hinein denken. Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch skizziert, und auch wenn sie durchgängig nicht unbedingt zu 100% sympathisch erscheinen, hat doch der eine oder andere, vor allem die junge Ella auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt, derer ich mich nicht entziehen konnte. Einzig in der Mitte gab es einige Längen, wo ich den Eindruck hatte, weniger wäre hier mehr gewesen. Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und werde den Autor im Auge behalten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere