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Veröffentlicht am 27.11.2022

Gelungene Fortsetzung - wieder ein Lesehighlight

Kinder des Aufbruchs
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Zwei Jahre ist es tatsächlich her, dass mir Claire Winter mit ihrem Roman "Kinder ihrer Zeit" ein Lesehighlight beschert hat. Nun knüpft sie mit der Fortsetzung "Kinder des Aufbruchs" unmittelbar daran ...

Zwei Jahre ist es tatsächlich her, dass mir Claire Winter mit ihrem Roman "Kinder ihrer Zeit" ein Lesehighlight beschert hat. Nun knüpft sie mit der Fortsetzung "Kinder des Aufbruchs" unmittelbar daran an, und sofort war ich wieder mitten in der Geschichte. Wieder stehen die Zwillinge Alice und Emma im Mittelpunkt, mittlerweile 33 Jahre alt. Nach Alices gelungener Flucht aus der DDR leben nun beide im Westteil Berlins, Alice als Journalistin tägig, verheiratet mit Rechtsanwalt Max und der gemeinsamen Tochter Lisa, Emma ist Dolmetscherin, verheiratet mit Julius, beide bisher leider kinderlos, bis Julius erwachsene Tochter Sonja auftaucht, von deren Existenz Julius bis dato nichts wusste. Währenddessen kümmert sich Emma um Waisenkind Luca, der in einem Heim ein trauriges Dasein fristet, und den sie bei einem Einsatz als Dolmetscherin kennenlernt. Was verbirgt sich hinter dem Schicksal des verängstigten kleinen Jungen? In knappen kurzen Kapiteln, jeweils wechselnd aus der Perspektive der beiden Frauen und deren Ehemännern, erzählt die Autorin in flüssigem sogartigem und rasant spannenden Schreibstil die Geschichte der jungen Frauen im Deutschland Ende der 60ger Jahre. Es passierte damals so viel an politischen Umbrüchen, dass die Autorin nur wenig Fiktives dazu konstruieren muss. Es war eine rasante, teils dramatische Zeit, Studentenunruhen, der Schah-Besuch, der Tod von Benno Ohnesorg, und Emma und Alice mit ihren Familien immer mittendrin. Fluchtversuche aus der DDR spitzen sich zu, die beiden Schwestern erleben alles hautnah mit in ihren Freundeskreisen, der Roman mit seinem realen Hintergrund wird so atemlos und spannend erzählt, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Die Charaktere sind derart authentisch skizziert wie man es als Leser von Claire Winter gewohnt ist, ich war wieder einmal komplett begeistert und bedanke mich für absolut perfekte Leseunterhaltung. Dafür gibt es selbstverständlich die volle fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Packende Biographie einer Top-Agentin

Agent Sonja
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Wow, dieses Buch entsprach genau meinem Beuteschema, ich bin nur so durch die Seiten geflogen! Eine mehr als gelungene Mischung aus packendem Thriller und Biographie, dazu viel viel politische Hintergründe ...

Wow, dieses Buch entsprach genau meinem Beuteschema, ich bin nur so durch die Seiten geflogen! Eine mehr als gelungene Mischung aus packendem Thriller und Biographie, dazu viel viel politische Hintergründe aus dem letzten Jahrhundert, alles jüngste Geschichte unseres Landes bzw. auch weltweites Geschehen und im Mittelpunkt eine starke Frauenfigur, da hat der Autor mich komplett abgeholt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Protagonistin Ursula Kuczynski, Deckname Agent Sonja, geboren 1907 in Berlin (meiner geliebten Heimatstadt), Kind einer wohlhabenden gutbürgerlichen jüdischen Familie. Und doch trotzdem oder gerade deshalb ganz ganz früh ist sie überzeugte Kommunistin, engagiert, dabei aber nicht laut und auffällig, sondern im Hintergrund, so dass sie offensichtlich wie gemacht war für eine Tätigkeit als Top-Agentin des sowjetischen Geheimdienstes. Ihr Leben führte sie durch die halbe Welt, gemeinsam mit ihrem Ehemann, nach China, die Sowjetunion, Polen, die Schweiz, um nur einige Länder zu nennen. Wie Agentin Sonja all das unter einen Hut bekommt, immerhin war sie auch mehrfache Mutter, hat mich mehr als fasziniert, auch wenn ich ihre politische Einstellung in keiner Weise teile. Außerdem musste ich mir immer wieder vor Augen führen, dass es sich nicht um einen spannenden fiktiven Roman, sondern um Realität handelt, ein Stück tatsächlich passierte Geschichte! In meinen Augen ganz ganz großes Kino, ein Dankeschön an den Autor für perfekte Leseunterhaltung, großartige Recherchearbeit, deshalb selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Einfach ein geniales Sachbuch

Raben
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Irgendwie haben sie mich schon immer fasziniert, diese Vögel! Sie wirken so majestätisch, wenn sie durch meinen Garten schreiten, doch jetzt nach der Lektüre dieses Buches sind sie mir noch so viel näher, ...

Irgendwie haben sie mich schon immer fasziniert, diese Vögel! Sie wirken so majestätisch, wenn sie durch meinen Garten schreiten, doch jetzt nach der Lektüre dieses Buches sind sie mir noch so viel näher, u. ich sehe sie mit anderen Augen als bisher! Ich füttere rund ums Jahr Wildvögel mit drei Vogelhäusern, die ich vom Haus aus beobachten kann, und natürlich kommen da auch einige Vertreter der hier geschilderten Gattung und holen sich ihren Anteil. Dass sie Walnüsse von unserem Baum im Garten aufs Pflaster werfen, damit die Schale aufplatzt, hatte ich schon länger beobachtet, doch nun hat mir dieses Buch von Thomas Bugnyar bestätigt, wie schlau diese Vögel tatsächlich sind. Die geschilderten Einblicke haben mich sehr oft an Menschen erinnert, sie scheinen uns einfach in vielem so ähnlich. Der Autor entwickelt mit seinem niemals langweiligen Schreibstil förmlich eine Sogwirkung, dieses Buch ist nie langweilig, ich konnte es nur schwer zur Seite legen! Danke dafür und natürlich auf jeden Fall die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung für alle, die diese Tiere genauso spannend und faszinierend finden wie ich.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Extrem gelungene Ronanbiografie

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Bettina Storks, die ich bereits als Autorin des Buches über Dora Maar, Muse und Lebensbegleiterin des großen Pablo Picasso, in guter Erinnerung hatte, legt hier eine in meinen Augen extrem gut recherchierte ...

Bettina Storks, die ich bereits als Autorin des Buches über Dora Maar, Muse und Lebensbegleiterin des großen Pablo Picasso, in guter Erinnerung hatte, legt hier eine in meinen Augen extrem gut recherchierte Ronanbiografie über die beiden literarischen Größen Ingeborg Bachmann und Max Frisch vor, die eine vierjährige Liebesbeziehung verbunden hat, was ich zugegebenermaßen so gar nicht unbedingt wusste. Also dank der Autorin wieder eine Bildungslücke geschlossen. Zwar waren mir die beiden Literaten jeweils einzeln bekannt, vor allem Max Frisch kannte ich durch seine Werke Andorra oder Biedermann und die Brandstifter, doch mit "Poesie der Liebe", ein sehr romantisch klingender Titel, der mich neugierig gemacht hatte, hat Bettina Storks ein Zeugnis der Liebesbeziehung geschrieben, das mich perfekt unterhalten hat. In rasantem Schreibstil schildert sie, wie sich die beiden 1958 in Paris kennenlernen und auf heftigste Art und Weise in einander verliebt haben, und es ihnen dennoch aufgrund ihrer extremen, aber leider viel zu unterschiedlichen Charaktere nicht vergönnt war, länger als ein paar Jahre zusammen zu bleiben. Dieses Buch hat mich sehr bewegt, ich konnte es kaum aus der Hand legen, deshalb selbstverständlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung. In meinen Augen ein Muss für jeden Literaturfan!

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Viveca Sten spannend wie gewohnt

Kalt und still
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Nachdem ich bereits die vorangegangene Krimireihe der Autorin Viveca Sten sehr sehr gerne mochte, hatte ich etwas Neues aus ihrer Feder sehnlichst erwartet und war mit dementsprechend hohen Erwartungen ...

Nachdem ich bereits die vorangegangene Krimireihe der Autorin Viveca Sten sehr sehr gerne mochte, hatte ich etwas Neues aus ihrer Feder sehnlichst erwartet und war mit dementsprechend hohen Erwartungen in dieses Buch gestartet. Cover und Titel hatten den Leser bereits etwas eingestimmt, für mich passte alles perfekt zusammen und war überaus gelungen. Hanna Ahlander wird von ihrem Freund verlassen, der zwar in meinen Augen ohnehin nicht zu der sympathischen bodenständigen jungen Kommissarin gepasst hat. Als sie gleichzeitig quasi ihren Job verliert, da sie sich mit ihrer aufrechten Art nicht ins Bild ihrer angepassten Vorgesetzten fügt, gerät Hanna in eine Krise, flieht aus,der Großstadt und findet Zuflucht im Ferienhaus ihrer Schwester in Åre, in einem schwedischen Skigebiet. Hier gerät sie offenbar rein zufällig in einen Fall um das Mädchen Amanda, das nach einer Partynacht auf dem Nachhauseweg spurlos verschwindet. Im minus 20 Grad kalten schwedischen Winter zählt jede Stunde und eine fieberhafte Suche beginnt. Hanna und der ortsansässige Kommissar Daniel Lindstog sind das neue Ermittler Team, auf deren weitere Fälle man bereits jetzt gespannt sein darf! Die Autorin schafft es durch ihren extrem flüssigen und angenehmen Schreibstil eine soghafte Spannung aufzubauen, die Handlung ist einem Thriller angemessen, trotzdem für meinen Geschmack angenehm unblutig. Auch ist das Buch durch kurze Kapitel und wechselnde Handlungsstränge perfekt strukturiert, so dass man immer denkt, "eins geht noch, noch ein bisschen weiter lesen ", und das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen kann. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten und lässt den Leser miträtseln. Von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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